Gruppenzusammenführung

  • Hallo Orkis,

    da ich demnächst mal wieder ein Abenteuer meistern darf, mit einer komplett neuen Gruppe, bräuchte ich eure Hilfe bei der Charakterzusammenführung.
    IdR ist die bei uns immer eher "unglaubwürdig", aus Charaktersicht, daher möchte ich euch fragen wie in euren Augen eine gute Heldenzusammenführung aussehen muss?

  • Naja, das kommt ganz stark auf die Zusammenstellung der Charaktere an. Wir spielen in der Regel vorab erstmal ein Duo, wo ich als SL zusammen mit dem Spieler die Hintergrundheschichte des Chars festlege. In der Regel habe ich da aber auch schon alle anderen Charaktere in ihren Grundzügen zusammen, sodass sich hier Verknüpfungspunkte ergeben.

    Als Beispiel: Wir spielen derzeit 7 G. Die ist ja etwas mit Prophezeiungen "belastet" und da wir zusätzlich auch jemanden in der Gruppe haben, der Prophezeien kann war dort der Verknüpfungspunkt sehr einfach...

    Schreib villeicht ein wenig was zu deinen Chars die du leiten sollst...

    LG

    Micha

    Kein Plan eines Spielleiter überlebt den Erstkontakt mit seinen Spielern....

  • Bei uns ist es auch immer von den Chars selbst und/oder der Situation an sich abhängig. Manchmal halten sich alle Chars "zufällig" auf "irgendeinem" Weg an einer bestimmten Stelle auf und es passiert dort etwas. Vielleicht waren sie zusammen in der gleichen Kutsche oder auf dem gleichen Schiff unterwegs und kennen sich da mindestens vom Sehen her. Oder sie sind "irgendwo" und es passiert etwas, wo alle gleichzeitig mit einbezogen sind. Ein schönes Beispiel hierfür finde ich das gerade frisch gestartete FAB Die Ratte, wo diese "Entwicklung" gerade stattfindet. Einen Magier kann man z.B. auch einen Auftrag (sofern vorhanden, im Rahmen seiner Verpflichtungen) geben. Die Prophezeiung wurde ja schon genannt. Der nächste Char versucht mehr über die Ursprünge seiner Kultur zu finden und hält sich deswegen hier auf. Ein anderer Char hat von einem Fest gehört, das dort stattfinden soll und ist deswegen angereist ...

    Wie Michaelis schon geschrieben hat, wäre es vermutlich etwas einfacher, wenn du die Chars mit ihren wichtigsten "Motivationen" dazu schreiben würdest.

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich mich in den meisten Fällen um die Charakterzusammenführung drücke, und meist in Absprache mit den Spielern eine Story entwickle, wo sie sich getroffen haben ^^. Und im Zweifelsfall sitzen sie ohnehin "rein zufällig" in einer Kneipe, wo nur ein Tisch frei ist...^^ Spaß beiseite: Am unaufwendigsten ist es, wenn beide in der Ferne zufällig die einzig "normalen" sind (zwei Mittelreicher in einer novadischen Karawanserei ^^), dann kommt man automatisch ins Gespräch. Oder man bemüht sich darum, daß anläßlich etwa eines Turniers odr ähnlichem die SC unabhängig voneinander von einer dritten Person angeschmiert wurden, an der sie nun gemeinsam Rache (o.ä.) üben... Am aufwendigsten hatte ich mal den Fall, daß ich zwei unterschiedliche Gruppen im selben Abenteuer hatte, die dann bei einer (ersten) gemeinsamen Sitzung im selben Verlies aufeinander trafen ^^. Da haben die vielleicht geguckt. ^^ Und zusammengeführt waren sie dann auch alle. ^^

    Zitat von "Brogosch Sohn des Boromil"

    Wie Michaelis schon geschrieben hat, wäre es vermutlich etwas einfacher, wenn du die Chars mit ihren wichtigsten "Motivationen" dazu schreiben würdest.

    Es wäre wirklich einfacher, wenn man mehr wüßte ^^.

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Ok, entschuldigt meine fehlende Voraussicht :lach:

    Also, bei den Chars handelt es sich ebenfalls um zukünftige 7Gler, ich werde danach allerdings ebenfalls das Spielerhandwerk übernehmen, da der Meister der 7G keine Zusammenführungen mag, daher hab ich mir auf die Fahne geschrieben, dass ich mir da etwas entsprechend stimmiges ausdenken möchte. Dabei solte es sich nicht um eine "zufällige" Reisegemeinschaft in irgendeiner Taverne am einzigen freien Tisch handeln, sondern schon um eine entsprechend der 7G "stimmige" Zusammenführung.
    Bei den Charakteren handelt es sich im groben um: (besitze leider nicht all zu umfangreiche Informationen)
    -Borongläubiger Ritter (später Golgarith)
    -Hesindegeweihter Draconiter
    -Erzzwerg Söldner/Wundarzt
    -Druide(Mehrer der Macht mit Hüter des Hains einstellung)
    -Almadanischer Doppelsöldner
    -Weidener Ritter (Baronssohn, eher alten Schlags)
    -Praiosgeweihter
    -Meine Wenigkeit wird einen Tuzacker Magier spielen

    Viel mehr informationen kann ich leider nicht geben, Motivationen entsprechen weitestgehend denen der entsprechenden Professionen

    Mein Hauptproblem ist, das ganze glaubhaft zu gestalten, ohne alles auf das "Schicksal" zu schieben (also wenn es ausschließlich um irgendeine Profezeiung oder den Zufall geht)

    Eine Idee war, dem Druiden (recht kontaktfreudig, aber eher aus eigennützigen Idealen, Schutz, Begleiter sind Quelle für Informationen) einen jungen Mann an die Seite zu stellen, dieser erzählt begeistert von seinen Jahren als Diener eines Magiers, bei dem er immer versucht hat ebenfalls mit den entsprechenden Formeln Magie zu wirken (durch das was er so beobachten konnte), natürlich ohne Erfolg. Da es sich dabei wohl um ein Thema handelt, auf das der Druide recht schnell anspringen könnte, will ich zwischen den beiden eine freundschaftliche Beziehung zustande bringen (der Druide wird wohl trotzdem sein Druidentum geheim halten). In einem Ort auf ihrer gemeinsamen Reise erfährt der Jüngling von einem Magier der behauptet jeder könne Magie wirken, es benötige nur die nötige Hingabe (grundtheorem der Borbaradianerei), was ihn dazu bringt den Druiden recht schnel zu verlassen. Dies weckt ebenfalls wieder voraussichtlich das Interesse des Druiden und auch das des Praioten, der solch einem Umgang mit Magie, egal ob es der Wahrheit entspricht oder nicht, nachgehen "muss". Beide finden so zusammen, auf der Suche nach besagtem "Borbaradianer", zwar mit unterschiedlichen Intentionen, jedoch gleichen Zielen.

    Mein Problem bei der Sache besteht bisher in zwei Punkten:
    1. Klingt das ganze so glaubhaft und ist es realistisch? (gab es Borbaradianer schon vor Borbarads Rückkehr?... bin da nen bisschen ahnungslos)
    2. Wie bringe ich da zumindest noch den Hesindegeweihten und den "Golgariten" unter?(die anderen Charaktere werden in der nächsten Runde voraussichtlich noch nicht anwesend sein). evtl wollte ich sie als "Leibgarde" des Praioten einbringen, aber iwie kommt mir das auch wieder unstimmig vor, da es irgendwie merkwürdig ist, wenn sich gleich 3 Kirchen dort gemeinsam einmischen, oder geht es nur mir so?

  • zu 1. weiß ich leider auch nicht.
    zu 2: also wenn es um Magie geht kann man sich ja unter Umständen an die Hesindekirche wenden, vl auch weil man noch zusätzliches Wissen über Borbaradianer braucht. Was den Golgarithen betrifft fällt mir grade nichts passendes ein, aber je nachdem wo dein vorgeschlagener plot stattfindet könnte das auch im Einzugsgebiet der Boronklosters wo der Geweihte lebt passieren und er bekommt den Auftrag zu helfen.

    Most people are other people. Their thoughts are someone elses opinions, their lives a mimicry, their passions a quotation. Oscar Wilde

  • Zu 1:definitiv ja. Borbaradianer-Zirkel, die versuchen ihren Meister mit großen Beschwörungen zurückzuholen, oder einfach nur seine Magie praktizieren wollen, gab es praktisch seit seinem Verschwinden in der Schlacht vor seiner schwarzen Feste.

  • Da gibt es sogar ein Abenteuer, in dem Rohezal v. Amboß einen Zirkel sprengt. ^^ - und auf dem Ork geistert eine inoffizielle Spielhilfe zum Thema Borbaradianismus rum - vielleicht hilft dir das weiter ^^.

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Als Meister sehe ich es gar nicht mehr ein, mich um die Zusammenführung alleine zu kümmern. Das ist Aufgabe der gesamten Gruppe. Dazu gehört dann auch, dass die Spieler sich bei der Generierung schon Gedanken machen sollten, wie diese Gruppe zusammen funktionieren soll. Wenn man sich in Foren umsieht bekommt man meistens den Eindruck, dass Spieler unglaubliche Egoisten sind und einfach einen Helden machen zu dem sie gerade Lust haben, im Sinne von "den wollte ich schon immer mal spielen". Diese Herangehensweise ist aber größtmöglicher Humbug. Der Meister soll dann regeln was die Spieler nicht fertig bringen.
    An VanGovv: Ich würde in deiner Position auf den Tisch hauen und den Spielern sagen, dass sie gefälligst eine Gruppe basteln sollen, die auch plausibel zusammen passt. Dann klärt sich das Kennenlernen meistens von alleine und obendrein ist die Gruppe dann auch im Verlauf des Abenteuers besser abgestimmt. Wie beispielsweise ein Druide und ein Praiosgeweihter in einer Gruppe zusammenpassen sollen ist mir schleierhaft. Eine Zusammenführung dieser Charakter muss schon daran scheitern, dass sie sich eher wenig zu sagen haben. Wenn die Spieler aber nunmal genau diese Figuren spielen wollen, bitte schön. Aber dann sollen die Spieler sich gefälligst die nötigen Gedanken machen und nicht einfach die Geschichte starten lassen und diese "Bürde" an den Meister abgeben. Der hat eigentlich genug zu tun.

  • Zitat von "Durin"

    Als Meister sehe ich es gar nicht mehr ein, mich um die Zusammenführung alleine zu kümmern. Das ist Aufgabe der gesamten Gruppe. Dazu gehört dann auch, dass die Spieler sich bei der Generierung schon Gedanken machen sollten, wie diese Gruppe zusammen funktionieren soll. Wenn man sich in Foren umsieht bekommt man meistens den Eindruck, dass Spieler unglaubliche Egoisten sind und einfach einen Helden machen zu dem sie gerade Lust haben, im Sinne von "den wollte ich schon immer mal spielen". Diese Herangehensweise ist aber größtmöglicher Humbug. Der Meister soll dann regeln was die Spieler nicht fertig bringen.

    Ich umgehe das Problem bzw. vereinfache es mir i.d.R. dadurch, dass ich bei der Vorbereitung einer neuen Runde Einschränkungen bezüglich der Charakterwahl gebe, abhängig davon, welche Kampagne ich plane. So leite ich z.B. derzeit eine Runde, die u.a. das Jahr des Feuers durchspielen soll. Entsprechend habe ich, um mir den Einstieg zu erleichtern, die Vorgabe gemacht: zwölfgöttergläubige Mittelreicher. Dadurch verhindere ich, dass ich mir Gedanken darüber mache, wie der Novadi, der Al'Anfaner, der Druide oder Nivesen-Schamane in die Kampagne eingebunden werden kann. Durch solche Vorgaben entschärfe ich auch schon mal zumindest einige der potentiellen Streitthemen: kulturelle Unterschiede (das Mittelreich ist nun mal im wesentlichen eine einheitliche Kultur, kleinere regionale Unterschiede mal beiseite gelassen) und religiöse Differenzen (man mag 1-2 Götter unter den Zwölfen bevorzugen, aber die Zwölfgötter sind nunmal ein einheitliches Pantheon) bleiben also schon mal ausßen vor.

    Je nach Rollenspielsystem, Setting und geplanter Kampagne mache ich dann entsprechend unterschiedlich starke Einschränkungen/Vorgaben. Meine Spieler hatten damit bisher keine Probleme, und ich habe damit eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht - eben weil ich mir damit solche Probleme wie "wie bekomme ich Druiden und Praios-Geweihten in eine Gruppe" vom Hals halte.

  • Zitat von "Turajin"

    Ich umgehe das Problem bzw. vereinfache es mir i.d.R. dadurch, dass ich bei der Vorbereitung einer neuen Runde Einschränkungen bezüglich der Charakterwahl gebe, abhängig davon, welche Kampagne ich plane. So leite ich z.B. derzeit eine Runde, die u.a. das Jahr des Feuers durchspielen soll. Entsprechend habe ich, um mir den Einstieg zu erleichtern, die Vorgabe gemacht: zwölfgöttergläubige Mittelreicher. Dadurch verhindere ich, dass ich mir Gedanken darüber mache, wie der Novadi, der Al'Anfaner, der Druide oder Nivesen-Schamane in die Kampagne eingebunden werden kann. Durch solche Vorgaben entschärfe ich auch schon mal zumindest einige der potentiellen Streitthemen: kulturelle Unterschiede (das Mittelreich ist nun mal im wesentlichen eine einheitliche Kultur, kleinere regionale Unterschiede mal beiseite gelassen) und religiöse Differenzen (man mag 1-2 Götter unter den Zwölfen bevorzugen, aber die Zwölfgötter sind nunmal ein einheitliches Pantheon) bleiben also schon mal ausßen vor.


    Wobei grade solche Gegensätze und Streitereien zu sehr interessanten Szenen führen können. Das hängt natürlich von Spielern und Spielstil ab, aber ich möchte grade diese Sachen nicht missen.
    Wobei durchaus auch Vorgaben mache, aber nicht ganz so eng gezogene.

    Kein Plan eines Spielleiter überlebt den Erstkontakt mit seinen Spielern....

  • Zitat von "Turajin"


    Ich umgehe das Problem bzw. vereinfache es mir i.d.R. dadurch, dass ich bei der Vorbereitung einer neuen Runde Einschränkungen bezüglich der Charakterwahl gebe, abhängig davon, welche Kampagne ich plane. So leite ich z.B. derzeit eine Runde, die u.a. das Jahr des Feuers durchspielen soll. Entsprechend habe ich, um mir den Einstieg zu erleichtern, die Vorgabe gemacht: zwölfgöttergläubige Mittelreicher.


    Ui... Das ist aber schon etwas heftig eng oO. Gerade "Mittelreicher". Zwölfgöttergläubig versteh ich ja noch, aber Mittelreicher? Bloß weil man aus unterschiedlichen Ländern kommt, heißt das nicht, dass es zusammen nicht gehen kann. Gerade die unterschiedlichen Länder machen es doch eigentlich einfacher sich kennen zu lernen.
    Die meisten Helden sind irgendwie neugierig. Wen fragen sie wohl eher, wo er herkommt und wo es hingehen soll: Den X-ten Mittelländer, der in der Taverne völlig untergeht oder den Tulamiden in bunten Farben, der so interessant nach Gewürzen duftet?

    Wo es aber wirklich schwierig wird, sind so Sachen wie Druide und Praiosgeweihter. Da sollten sich die Spieler schon absprechen und, wenn sie sich nicht auf einen Kompromiss einigen können, zumindest irgendwas planen, was sie im Spiel zusammenbringt. Wenn man das als Meister von seinen Spielern grundsätzlich verlangt, dann funktioniert das eigentlich ganz gut.
    Von meiner Diebin hat meine Gruppe z. B. am Anfang verlangt, zu schwören, dass sie niemals einen der Gruppe bestehlen wird und dass das zur Folge hätte, dass sie wieder gehen kann.

  • Naja, da muss man aber die Kampagne bedenken: für einen Nichtmittelreicher ist vor allem der zweite Teil...boah, sagen wir...suboptimal und bei dem, was da alles geschieht, ist es auch sehr viel emotionaler, wenn man das als Mittelreicher erlebt.

    Einen Exoten kann man aber immer erlauben, denke ich, denn es ist auch interessant die Ereignisse aus einer Fremdsicht zu sehen. Bei meiner JdF-Kampagne hatte ich ausgerechnet einen Uthulu dabei und der machte den Mittelteil von Schlacht in den Wolken zu einem Fest :zwinker: und hat auch eine richtig massive Entwicklung im JdF durchgemacht. Ansonsten litt die Kampagne aber bei mir genau unter dem Aspekt, dass ich insgesamt zu wenige Charaktere aus der Gegend dabei hatte und damit den gesamten Reichskongress zum Beispiel einfach gestrichen habe, weil meine Charaktere Null Motivation hatten da dran teilzunehmen. Demnach: ja, Mittelreicher ist schon gut :laechel: .

    Ansonsten muss ich aber Durim auch zustimmen: es ist von der Gruppe nicht zu viel verlangt, die Charaktere zumindest ein wenig aufeinander abzustimmen oder, wenn man zwei Konfliktpartner hat, dass man da gleich überlegt, in wie weit das noch spielbar ist. Der Charakterbau bei DSA braucht lange genug, dass man das nicht ad hoc machen muss, sondern auch darüber nachdenken kann, was man da gerade baut.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Trotzdem... viel schlimmer, als dass das Abenteuer mal ins Stocken gerät (das kriegt man immer irgendwie mit Nachdenken hin, notfalls halt in Absprache mit den Spielern), wäre doch, wenn die Spieler keinen Spaß haben, weil sie Charaktere spielen, die sie nicht mögen oder langweilig finden.
    Es geht ja im Rollenspiel (finde ich) auch um Selbstfindung und Träumerei. Wenn ich da etwas spielen müsste, was mir nicht liegt, würde ich nach kurzer Zeit die Freude dran verlieren.
    Z. B. hab ich mal versucht eine Firnelfe zu spielen. Ich hab drei Sitzungen durchgehalten, es war einfach nicht mein Stil. Und wenn nunmal jemandem der Mittelreicher nicht liegt? Man kann doch niemanden dazu zwingen :(.

  • Es geht nicht darum, dass das Abenteuer ins Stocken gerät, sondern das teilweise sehr, sehr große Teile schlicht gestrichen werden müssten und das kann wirklich in Arbeit ausarbeiten (weil man ja die wichtigen Sachen aus diesen Teilen trotzdem irgendwie seiner Gruppe zur Verfügung stellen sollte). Einen Mittelreicher zu spielen schränkt jetzt außerdem nicht wirklich ein: alle Professionen sind möglich (wenn ich eine Hexe aus der Schwesternschaft der Wissenden spiele, ginge sogar eine Hexe, immerhin sind die auch Mitglieder bei den Draconitern), die Kultur variiert stark (von quasi Bornländern aus dem hohen Norden zu Tulamiden aus Perricum) und theoretisch kann man sogar Zwerg oder Elf von der Rasse her spielen. Dazu kommt noch Almada, was ja politisch auch Mittelreich ist oder auch Hôt-Alem, was dann Südaventurien wäre :zwinker: .

    Insgesamt fällt das für mich genau unter die Kompromissbereitschaft, die man von Spielern durchaus verlangen kann. Das Jahr des Feuers...dauert und ist auch so schon Arbeit genug. Außerdem: man weiß im Schnitt, was für einen Typ Charakter man spielt bzw. worin man sich am wohlsten fühlt und das ist dann eher "Magier", "Draufgänger", "Griesgram", als "Geldadliger aus Khunchom" :zwinker: .

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    - Immanuel Kant

  • Ums noch mal zu präzisieren. Ich sage nicht, dass man den Spielern überhaupt großartige Vorgaben bei der Generierung machen sollte! Der entscheidende Punkt - und das gilt es zu trennen - ist, dass die Spieler sich vorher Gedanken machen wie etwa ein Druide mit einem Praisogeweihten zusammen in einer Gruppe funktionieren soll. Ich würde den Spielern diese Charaktere erst verbieten, wenn ich erkenne, dass weder eine Idee noch die Motivation besteht dieses Problem von Spielerseite aus zu lösen. Deswegen bezeichnete ich Spieler als Egoisten, weil sie diese Aufgabe oft einfach dem Meister aufbürden. Ich plädiere einfach nur dafür, dass die Spieler die Probleme, die sie selbst verursachen auch selbst lösen und nicht an die Geschichte delegieren. Ein Druide mit einem Praiosgeweihten oder ein Utulu in einer nordischen Gruppe KANN funktionieren, aber dass es funktioniert ist Aufgabe der Spieler. Wenn die sich von vornherein sagen, dass es spannend (und überhaupt irgendwie plausibel...) wäre einen Druiden auf einen Praiosgeweihten treffen zu lassen, dann sollen sie dies tun. Nur wenn es nicht funktioniert sollen sie auch bitte einsichtig sein und die Konsequenzen tragen.

  • Zitat von "Minja"

    Ui... Das ist aber schon etwas heftig eng oO. Gerade "Mittelreicher". Zwölfgöttergläubig versteh ich ja noch, aber Mittelreicher? Bloß weil man aus unterschiedlichen Ländern kommt, heißt das nicht, dass es zusammen nicht gehen kann.


    Im Falle der "Jahr des Feuers"-Kampagne geht es dabei nicht nur um das Gruppeninterne miteinander, sondern zusätzlich, wie Ehny schon angemerkt hat, um das "Funktionieren" der Kampagne als solches. Die Kampagne beinhaltet gerade im zweiten Teil viel politische Interaktion, die eine enge gesellschaftliche und emotionale Bindung der Charaktere an das Mittelreich voraussetzt.

    Zitat von "Minja"

    Gerade die unterschiedlichen Länder machen es doch eigentlich einfacher sich kennen zu lernen.
    Die meisten Helden sind irgendwie neugierig. Wen fragen sie wohl eher, wo er herkommt und wo es hingehen soll: Den X-ten Mittelländer, der in der Taverne völlig untergeht oder den Tulamiden in bunten Farben, der so interessant nach Gewürzen duftet?


    Kommt ganz auf den Spielstil an: die meisten meiner Charaktere und die meisten Charaktere der anderen Spieler meiner Gruppe würden weder dem einen noch dem anderen diese Fragen stellen. Ich (also in richtigen Leben) fange ja auch nicht an in der Kneipe irgendwelche wildfremden Leute auszufragen. Und in den meisten Fällen würde ich, wenn mich jemand so anquatscht, auch eher in Zurückhaltung üben. In dem Zusammenhang: die klassischen Tavernenszenen (Marke "du siehst da diesen offensichtlichen Spielercharakter" oder "Ein Mann kommt auf euch zu und fragt euch, ob ihr dies und das für X Dukaten für ihn erledigt") vermeide ich mittlerweile in meinen Runden. Zu abgedroschen, zu klischeehaft.

    Zitat von "Minja"

    Trotzdem... viel schlimmer, als dass das Abenteuer mal ins Stocken gerät (das kriegt man immer irgendwie mit Nachdenken hin, notfalls halt in Absprache mit den Spielern),


    Im Fall dieser Kampagne (wie auch schon von Ehny angemerkt) gerät das Abenteuer dabei nicht ins Stocken, sondern es ist Streckenweise nicht in der Weise spielbar, wie es vorgesehen ist, und müsste dermaßen geändert werden, dass man auch gleich ein anderes AB spielen kann.

    Zitat von "Minja"

    wäre doch, wenn die Spieler keinen Spaß haben, weil sie Charaktere spielen, die sie nicht mögen oder langweilig finden.


    Lässt man man einige ausgefallenen Exoten außen vor, lässt sich so ziemlich jedes Charakterkonzept auch irgendwie mit einem Mittelreicher realisieren. Mittelreicher betrachte ich mal als den Durchschnittsstandard.

    In meiner Runde hat es sich dabei dann auch noch ergeben, dass alle Spieler zudem noch (ohne mein hinzutun - ich habe lediglich gesagt, dass ich gerne einen Adligen in der Gruppe hätte) adlige Charaktere erstellt haben - was, imÜbrigen, gerade diese Kampagne damit noch interessanter macht und stellenweise noch mehr vereinfacht.

    Zitat von "Minja"

    Man kann doch niemanden dazu zwingen :(.


    Nein, ich zwinge niemanden zu rigendetwas. Ich sage "Ich möchte diese Kampagne leiten. Die Charaktere für diese Kampagne müssen diese und jene Anforderungen/Auflagen erfüllen". Entweder meine Spieler sagen "Ja, ist OK" oder "Nö, darauf habe ich keinen Bock". Im ersten Fall geht es entsprechend los, im zweiten Fall werden eventuell noch andere Spieler gefragt (die potentiell zur Verfügung stehenden Spieler in meinem Freundes-/Bekanntenkreis sind ja, glücklicherweise, deutlich mehr als in eine Rollenspielgruppe sinnvoll untergebracht werden können - so ca. 20-30) die anstelle jener, denen das nicht zusagt, mitspielen könnten. Und wenn keiner im besagten Freundes-Bekanntenkreis Lust auf diese Kampagne hat, dann leite ich sie halt nicht. Nicht jeder meiner rollenspielenden Freunde/Bekannten spielt in jeder Runde mit, die ich Leite oder in der ich mitsspiele, und ich spiele auch nicht in jeder Runde mit, die einer meiner Freunde/Bekannten leitet. In der Regel weiß ich schon im Vorfeld, wer aus diesem Bekanntenkreis an welcher Kampagne interesse hätte und an welcher nicht. Wenn ich die eine Runde, die ich in der Gegend um Bad Dürkheim (bei meiner Freundin) leite, mal außen vor lasse (ist aufgrund der räumlichen Lage halt ein eigener Bekanntenkreis), gibt es nur einen Spieler, der in allen Runden mitspielt, die ich leite.

  • VanGovv, wie hat sich nun die Charakterzusammenführung gestaltet?

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

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