Vorwort
Was ist das hier nicht?
Vorab – dies ist kein Teil des Projektes »Die Kinder des 23. Ingerimm«.
Obwohl hier die Handlung offizieller Abenteuer zu Grunde liegt, gibt es hier keine Rezensionen, Zusammenfassungen und herkömmliche Spielberichte. Ich schreibe hier eine Geschichte, deren Umfang ich noch nicht absehen kann. Irgendwo zwischen Novelle und Roman wird’s wohl am Ende liegen.
Aber selbst wenn es kein Spielbericht ist, darf in den Kommentaren auch gerne auf die Aktionen der SCs o.ä. eingegangen werden.
Und wozu ist das gut?
Die Geschichte um die Erlebnisse Ferdijins (und seiner Gefährten) ist ein Testballon.
Zum einen ein persönlicher, schriftstellerischer Versuch. Normalerweise schreibe ich in der dritten Person und im Präteritum. Hier verwende ich die Ich-Perspektive und schreibe im Präsens. Das ist ungewohnt, aber dadurch ist man »dichter« an dem Protagonisten und erlebt die Geschichte unmittelbarer. Mich interessiert hierzu natürlich eure Meinung, denn nach der Weiden-Episode soll es mit Ferdijin weitergehen. Dazu gleich mehr. Ich werden zwischendrin auch mal eine Umfrage hierzu einfügen. Ausformulierte Kommentare sind mir natürlich noch lieber.
Der andere Teil des »Testballons« betrifft euch, werte Leser. Sind Novellen oder Romane, deren Handlung aus dem Bespielen offizieller Abenteuer stammt, überhaupt lesenswert? Ich bin da durchaus kritisch. Hat man das Abenteuer noch nicht gespielt, will es aber als Spieler noch erleben, würde man sich spoilern. Andererseits – kann man als SL vielleicht auch Vorteile genießen?
Ist es, wenn man das Abenteuer bereits kennt, langweilig denselben Plot nochmal zu lesen oder genießt man das Vertraute. Ist es vielleicht sogar interessant zu sehen, wie eine andere Gruppe mit den Herausforderungen umgegangen ist? Welche Ergänzungen die SL im Plot gemacht, welche Teile sie weggelassen hat? Welche sonstigen Änderungen vorgenommen wurden und wie die Gewichtung der Szenen erfolgte? Oder ist die Stärke eher in der Interaktion der SCs untereinander und mit NSCs zu sehen?
Kann die Lektüre das eigene Rollenspiel bereichern? Das Schreiben der Geschichte hat meines jedenfalls bereichert, aber stellt sich diese Art der Reflexion auch beim Lesen ein?
Warum ich mir diese Gedanken stelle, werdet ihr gleich konkret sehen.
Um welche Abenteuer geht es?
Wir spielen derzeit die Abenteuer aus der DSA-Einsteigerbox (Das Geheimnis des Drachenritters). Das erste Abenteuer ist bereits bestanden. Als nächstes erfolgt ein selbst geschriebenes Intermezzo, dass sich direkt an die dortige Handlung anschließt. Dann folgen die anderen Abenteuer der Box oder es werden Abenteueraufhänger daraus verwendet. Das liegt in der Hand des Meisters. Ob wir das Heldenwerk »Das Mädchen und der Menschenfresser« dazunehmen, ist noch nicht entschieden.
Diese Abenteuer will ich alle zu Geschichten umschreiben. Den Plot erspielen wir, ich mache mir kurze Notizen und gieße die dann in einen Text.
Das würde ich ohnehin machen, da wir unsere Abenteuer immer in einer Chronik festhalten. Dieses Mal wird es durch das gewählte Format natürlich etwas aufwändiger, aber in ein paar Jahren habe ich da bestimmt eine Menge Freude dran. Außerdem schreibe ich einfach gerne.
Zuvor haben Ferdijin und einer seiner Gefährten bereits zwei Heldenwerke erspielt. Grimme Herzen und Hexenreigen (Wirselheim liegt bei uns jetzt am Sichelstieg in Weiden). Die Handlung von Ersterem wird kurz angerissen von Letzterem etwas ausführlicher, daher gilt auch für diese beiden Abenteuer eine Spoilerwarnung.
Eigentliches Ziel der Gruppe (aber nicht dieses Blogs) ist jedoch die Sternenträgerkampagne.
Wir haben uns auf 1400 AP geeinigt, wollen aber unsere SCs etwas organischer steigern. Daher spielen wir besagte Vorabenteuer und verteilen sehr großzügig AP, sodass wir im Anschluss auf 1400 stehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir merken, wenn ein SC keinen Spaß macht und diesen vor Beginn der eigentlichen Kampagne austauschen können. Wie die Gruppe zusammengestellt ist, verrate ich hingegen noch nicht. Das erfahrt ihr dann beim Lesen der Geschichte.
Mein langfristiges Ziel ist, aus der Sternenträgerkampagne einen Roman oder sogar eine Romanreihe zu machen. Ob ich dieses Ziel weiterverfolge und wie ich es weiterverfolge, ist von der Resonanz hier abhängig. Wenn es niemanden interessiert, schreibe ich das nur für mich und meine Gruppe. Dann braucht’s kein Lektorat, kein Korrektorat, kein Cover etc.
Auch die Frage nach der Erzählperspektive und Erzählzeit für das Sternenträgerprojekt stellt sich – daher der Test hier.
Und dann gibt es noch die Überlegung, ob ich die erspielte Handlung durch Abschnitte aus Sicht von NSCs ergänze. Also Passagen einfüge, die gar nicht in den Abenteuern erlebt werden, deren Folgen die SCs aber mitbekommen. Ziemlich sicher bin ich mir schon, dass ich das DSA-typische »Was bisher geschah ...« (zu finden am Anfang eines Abenteuers) in einen Prolog verwandeln werde. Genauer planen kann ich das natürlich erst, wenn ich die Abenteuer gespielt habe.
Letztlich stellt sich noch die Frage, wieviel nicht Erspieltes überhaupt Eingang finden soll. Wir spielen nicht mit unsterblichen SCs, aber dennoch könnte man beim Lesen das Gefühl haben, denen könne eh nix passieren. Soll ich mir die schriftstellerische Freiheit nehmen, SCs abzumurksen? Zu Verrätern werden zu lassen? Fragen über Fragen ...
Ich hoffe, dieser Blog erfährt ein wenig Resonanz und bringt mich den Antworten näher.
Wie geht es jetzt weiter?
Donnerstag stelle ich den ersten Text ein. Ab dann folgt jeden Donnerstag eine Fortsetzung in einem neuen Blogartikel. Ihr dürft also nach Herzenslust kommentieren, ohne dass es unübersichtlich wird. Daher mache ich das auch hier und nicht im Unterforum für Geschichten.
Der Umfang liegt zwischen drei und vier DIN A4-Seiten, je nachdem, wann ein Sinnabschnitt erreicht ist. Mehr als fünf Seiten sollen es nicht werden. (Ja, eine Seitenangabe ist ungenau, aber mit einer Zeichenzahl, können wohl die wenigsten was anfangen.)
Nach dem ersten Abenteuer gibt es eine Umfrage und – falls das alles hier überhaupt wen interessiert – die Fortsetzung von Ferdijins Abenteuern.
Ich bin gespannt.
Bis dahin
Fred