Erzzwerge

  • So, da ich die alte Spielhilfe nicht habe (und auch nicht kaufen werde, da ja "bald" die neue kommt) und es im Netz erschreckend wenig zu den Zwergen Avenutriens gibt, hab ich mir gedacht, ich traktiere euch mal, vieleicht kann mir hier jemand ja helfen ;)

    So, es geht um die Erzzwerge, also nicht um die "Thorwaler in klein" (Ambosszwerge). Zu diesen hab ich zwei kleine Fragen:
    1.: Wie sieht die Adelsstruktur aus, besonders in der Bergfreiheit Koshim?
    2.: Wie sieht in etwa die erwähnte Zahlenmystik aus, mit der sie den Lauf der Welt erklären wollen?


    Danke schonmal :)

  • zu 1. Es gibt keine Adelsstruktur in den Zwergenvölkern. Wenn es adlige Zwerge gibt, dann nur, weil sie von einem der Reiche dazu gemacht wurden. Zum Beispiel wurde Albrax von Brin zum Grafen von Waldstein ernannt für seine Verdienste in der Answinkrise (oder wars der Orkensturm? *grübel*).

    Unter den Zwergen gibt es nur eine Hierarchisierung nach der Erfahrung, wobei Erfahrung teilweise mit Alter gleichgesetzt wird.

    zu 2. Keine wirkliche Ahnung. Ich würde mit Teilern und Vielfachen von 12 selber etwas zusammenstellen. Und zwar dergestallt, das am Ende immer 1 rauskommt: Angrosch.

  • Zitat

    zu 1. Es gibt keine Adelsstruktur in den Zwergenvölkern. Wenn es adlige Zwerge gibt, dann nur, weil sie von einem der Reiche dazu gemacht wurden. Zum Beispiel wurde Albrax von Brin zum Grafen von Waldstein ernannt für seine Verdienste in der Answinkrise (oder wars der Orkensturm? *grübel*).


    Hmm, darf man also davon Ausgehen, dass die Empfohlene Vorteil "Adlige Abstammung" für die Xorloscher Akademie ein Druckfehler ist? (Der Fehlerteufel hat sich ja bei den empfohlenen Vorteilen öfters eingeschlichen...)

  • Ich gehe mal davon aus, dass das mit der "Adlige Abstammung" tatsächlich ein Fehler ist. Zwerge haben keine Adelsstruktur, der (Berg-)"König" ist z.B. so eine Mischung aus Friedensrichter, oberstem Diplomaten und Chefingenieur, aber definitiv kein "Herrscher von Angroschs Gnaden" o.ä..

    Es gibt Helden und es gibt Legenden.
    [br]An Helden erinnert man sich.
    [br]Aber Legenden sterben nie...

  • Ich tippe mal darauf, das Adlige Abstammung zu den Standart-Empfohlene-Vorteile für Kriegerakademien gehört und im Lektorat dann nicht aufgepasst wurde, dass der Vorteil eben bei Xorlosch keinen Sinn macht.

  • Wie gesagt, eine Adelsstruktur gibt es bei den Zwergen nicht. Die Gesellschaft der Zwerge basiert vor allem auf Abstammung und Verwandschaft, kurz in der Sippe!

    Verwandschaft hat einen ungeheuren Einfluss auf jedes einzelne Mitglied der Sippe:
    1.) Denk nur an die Bedeutung der Mehrfachgeburten. "Zwillings" Kinder sind sogar so Seelenverwandt (mindestens bis zur Feuertaufe) das du hier Diskussionen finden kannst ob Zwergenzwillinge sich nicht gar eine Seele teilen.... ein zu früher Tod des Zwillings kann den Zwerg völlig von "Angroschs Pfad" abbringen (er wird untypischer Geode).
    2.) Zwerge lernen ihre Genealogie auswendig, je weiter zurück er seine Abstammung zurückverfolgen kann, umso angesehener ist er.
    3.) Zentrum jeder Sippe/Stamm sind deren "Heilige Hallen" wo sie ihre Verbundenheit untereinander und zu ihrem Volksgott "Angrosch" zelebrieren. Wenn der Name eines Zwerges auf den Stelen in einem solchen Tempel ob seiner Taten verewigt wird, steigert sich das Ansehen seiner Sippe erheblich. Es ist das Ziel jeden Zwerges seiner Sippe zu dienen und dessen Ansehen zu mehren.
    4.) In die Fußstapfen der Vorväter zu treten gilt nicht nur als Ehrenvoll, sondern auch als eine Art von Verpflichtung. Über Generationen hinweg werden die elterlichen Hallen und Gewerbe benutzt und geehrt. Der Sohn eines Schmiedes mit dem größten Anrecht auf Nachfolge wird sicherlich auch ein Schmied werden. Innerhalb einer Familie sind vermutlich auch die meisten Mitglieder im gleichen Beruf ausgebildet.
    5.) Im Glauben und Lebensweise vermischen sich die Begriffe von Sippe, Berufung, Ansehen, verpflichtung zu Angrosch und dergleichen mehr zu einem Amalgam aus einem Guss, gerne garniert mit Zahlenmystik (siehe Unten).
    6.) Somit ist das Leben eines Erzzwerges weit vorausbestimmt durch seine Sippe und Traditionen. Die Erzzwerge haben darum oft imho eine etwas schicksalsgläubige Grundeinstellung. Eine Aufgabe die ein Ahn einst zu erfüllen hatte, aber aus welchen Gründen auch immer nicht erfüllen konnte geht ganz natürlich auf seinen nächsten Angehörigen weiter. Vergleichbar ist vielleicht die Einstellung die man mit dem Begriff Blutrache verbindet. Ich halte es für angemessen Erzzwergen Äußerungen in den Mund zu legen wie: "So wird es geschehen, denn es ist so gemeisselt auf den Stelen des Schicksals in den Hallen Angroschs"


    Mit diesem Hintergrund mag es durchaus etwas in der erzzwergischen Gesellschaft geben, was man mit Adel vergleichen kann. Es ist aber keine institutionalisierte Adelsstruktur wie im Feudalismus, sondern geht über das Ansehen der Sippe und deren Kompetenz in bestimmten Spezialgebieten.

    Anmerkung Zahlenmystik:
    Ein verwirrendes Thema und ein durchdringender Aberglaube. Die meines Wissens bekannteste Zahlenmystik ist die jüdische Kabbala. Wenn du dich auf diese Wirrnis einlassen willst, seh dort nach. Eine christliche Zahlenmystik wurde früher verwendet um die Bibel auf geheime Botschaften zu durchsuchen. Entsprechende Bücher gibt es in Massen. Die häufigen "Weltuntergangstermine" (liebe alte Rechtschreibung *g*) gewisser Sekten (etwa Zeugen Jehowas) haben eine solche zahlenmystische Auslegung fast immer als Basis.

    Anmerkung Sippenstruktur:
    Diese Einstellung zur Sippe gibt es in abgeschwächter Form in fast alles Zwergenvölkern. Die Erzzwerge sind am konservativsten, aber bei Amboßzwergen ist die Linie zumindest noch durchgehend erkennbar. Bei den Brilliantzwergen sieht man das alles weit lockerer, man ist mehr Individuum als nur Teil einer Sippe, aber vor allem nach Aussen wird man die Sippe immer verteidigen! Extrem verweichlicht und "unzwergisch" in den Augen zumindest der Erzzwerge und der Masse der Amboßzwerge sind die Hügelzwerge. Konservative Erzzwerge haben vor wenigen Generationen den mangelnden Traditionalismus der koscher Hügelzwerge zum Anlass genommen deren alte Zwergenbinge und die "Heiligen Hallen" in den koscher Bergen zu besetzen und ein eigenes Zwergenkönigreich / Bergfreiheit dort zu errichten. Es war einfach genug, hatten die Hügelzwerge die alten, zugigen Stollen doch längst gegen ein bequemes Leben in ihren Erdhäusern eingetauscht. Die alljährliche Abordnung der Hügelzwerge die zum Opferfest in die Heiligen Hallen wollten, fanden sie vor Jahren von Erzzwergen besetzt und verschlossen. Verstört hatten sie das Feld geräumt und opfern nun Andernorts. Die Spannungen bestehen zwar noch, aber den Hügelzwergen fällt es im Traum nicht ein die "olle Binge" etwa mit Gewalt wieder in ihren Besitz zu bringen. Eine Einstellung, der Erzzwerge nur Verachtung entgegenbringen.

    Du nennst MICH einen Ork? Schmecke meine Waffe!

    Ich liebe DSA 3

    Nieder mit den Heptarchen!!