• Hesinde mit Euch!
    Mir kam da vor kurzem so ein Gedanke, als ich mir im AArsenal das Richtschwert angesehen habe...
    Meines Wissens gibt es "Henker"/"Scharfrichter" nicht als Profession. Nun aber mal angenommen jemand wollte einen spielen...
    Wie sollte man ihn machen?(Söldner/Soldat, Gardist, Rechtsgelehrter, etc.)
    Sollte der Meister so etwas überhaupt erlauben?(NSC, PG, etc.)
    Und ist Henker eine Proffesion oder eher nur eine Tätigkeit?(siehe Kopfgeldjäger)
    :unsure:
    Da ich hierzu noch keinen Thread gefunden habe, wollte ich einfach mal eine kleine Diskussion anregen...

    Es gibt Helden und es gibt Legenden.
    [br]An Helden erinnert man sich.
    [br]Aber Legenden sterben nie...

  • Du hast die Werte des Richtschwertes gesehen und wolltest daraufhin einen Henker spielen? ;):P:lol:

    Dann schau noch mal genau auf den Bruchfaktor und greife lieber zu klassischeren "Wertoptimierten" Charakteren, wie z.B. den Fasaer Gladiator/Tagelöhner/Grobschmied Trollzacker Rochaz oder Bergman/Grobschmied/Söldner Ambosszwerg :lol:

    Wenn du ernsthaftes rollenspieltechnisches Interesse an einem Henker hast, sprich das am besten mit deinem Spielleiter ab. Wenn der einen Einstieg für einen Henker sieht, warum nicht. Dir sollte aber klar sein, dass du wohl spätestens in späteren "Abenteuern" deinem "Beruf" nicht mehr nachgehen wirst.

  • @ Septic: Nein, es ware dann doch eher nicht die Kampfwerte des Richtschwertes, die mich auf die Idee gebracht haben... :P:P:-/
    Das mit dem "Beruf ausüben" liegt ja auf der Hand, nein, mir ging es eher um den Background. Ich meine, es gibt ja schließlich viele Professionen, die ihren "Beruf" gegen ein Abenteuerleben austauschen.(Privatlehrer, Bauer, Offizier, Gladiator, Bote, etc!)

    @ all:
    Ob man einen exotischeren Charakter spielen sollte, oder besser nicht, sollte man Grundsätzlich mit dem SL/Meister absprechen, gerade dann, wenn die Idee etwas abwegiger ist...
    Soweit klar. Aber mir geht es eher um ein wenig Feedback zu der Idee, vielleicht ein Paar Hinweise zur Spielbarkeit, Meinungen zur Generierung, das, was man in einem Forum eben so diskutiert...

    Dies hier soll in erster Linie ein Gedankenspiel sein, um vielleicht einen Char daraus zu entwickeln, vielleicht. Aber eher um Meinungen auszutauschen im Bezug auf ein strittiges Thema: Sorry, wenn das anders rüberkam!

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  • Hi!

    Also klassisch (real-life) gesehen ist "Henker" wohl eher ein Schicksal als eine Profession. Wenn man auf bekannte Henker (Greifenfurt, Thalusa) schaut, scheint auch in Aventurien der Henkersberuf zu den "unschicklichen" zu gehören. Das heißt, wenn eine Stadt einen Henker hat, dann gehört er zu den Ausgestossenen der Gesellschaft. In kleineren Städten und Dörfern gibt es wahrscheinlich immer noch den Brauch, dass ein Bürger diesen Part übernimmt und mit einer Maske unkenntlich gemacht wird.

    Wenn du einen Henker spielen willst, dann würde ich eine Profession machen, die als Erstprofession gilt und sie mit einer weiteren Profession verknüpfen.
    Warum Erstprofession? Da ich nicht glaube, dass die Tätigkeit genug für eine "ordentliche" Profession hergibt und da sie in keiner Weise zeitaufwendig ist und es sehr glaubhaft ist, dass der Charakter noch etwas anderes gemacht hat.

    Das wäre auch einer der wenigen Fälle, wo ich eine Vorgeschichte plausibel fände, in der drei Professionen kombiniert werden könnten:
    z.b. Bettler -> Henker -> Tagelöhner/Streuner/Söldner etc...

    Für mich ist Henker dann eine Profession, wenn es einen festen Henker gibt, der es dann meistens über Jahre bleibt. Wer will schon Henker sein? Oft kommen sie auch aus anderen Regionen und werden dort gesucht. (Sprich: Empfehlung für Nachteile: Gesucht I oder II)
    Eine Tätigkeit wäre es dann, wenn der Charakter sozusagen Aushilfshenker ist, weil es keinen Festen gibt. Dann könntest du einfach ein paar passende Talente steigern (Rechtskunde, Anatomie?)

    Generell würde ich aber abraten, einen Heldentyp nur nach der Waffe auszuwählen.

    cu

  • Wie gesagt ... aus meiner Sicht spricht rein gar nichts gegen einen Henker als SC, außer, dass man ihn noch irgendwie in Werte fassen müsste. In Frage käme eine Talentanpassung bei geeigneten Professionen (Stadtwächter z.B.)

    Als strittige Frage sehe ich einen Henker nun wirklich nicht. Wenn du einsiehst, dass du mit dem Richtschwert nicht kämpfen kannst, ist der PG-Verdacht also schon mal völlig entkräftet ... und soooo exotisch finde ich einen Henker noch nicht mal.

    In Greifenfurt war der Henker doch ein angesehener Mann (bis zu den "Zwischenfällen") ... ich könnte mir aber auch vostellen, dass seine Identität wie im Mittelalter eigentlich geheim ist und nur wenigen bekannt.

  • Wegen dem gesellschaftlichen Ansehen...
    Ich denke, da gibt es auch feine Unterschiede zwischen "Henker" (für das einfache Volk, mit Strick und Henkersaxt)und "Scharfrichter" (Eher für den Adel, denn der hat das Vorrecht, im Stehen mit dem Schwert enthauptet zu werden). Ich meine mich erinnern zu können, dass in manchen Städten der Scharfrichter ein respektierter, wenn auch nicht unbedingt beliebter Mann/Frau ist.(Bsp.: Riva?)

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  • Historisch gesehen war der Henker kein "Hauptberuf". Dieser Beruf wurde von irgendwem nebenbei ausgeübt, und braucht i.d.R. auch keine nennewerte Ausbildung (mal mit dem Hackebeil zuschlagen oder einen Strick knüpfen braucht nicht viel Übung). Aus dem Grund würde ich von einer speziellen Proffession "Henker" absehen.

  • Hi!

    Historisch gesehen gab es zwei Arten von Henkern.

    Zum einen die gmeinen Henker / Henkersknechte.
    Sie waren in der Lage einfache Hinrichtungen/Bestrafungen durchzuführen.
    (zB Hängen, Brandmarken, Schandmasken anlegen, Auspeitschen, Pranger...)
    Diese Personen lebten vor Ort und waren aus 2 Gründen anonym:
    1. Aus Schutz vor Racheakten/Repressalien
    2. Schutz vor sozialer Ausgrenzung
    Diese Art Henker konnte jedermann werden, der willens war es zu tun.
    Besondere Kenntnisse hatte er nicht wirklich, eine "Einweisung" hatte meist genügt.
    Als Bezahlung bekamen sie meist wenig.
    Angesehen war der "Beruf" auch nicht.

    Zum anderen spezialisierte Henker, die zumeist reisig waren.
    (Entweder hatten sie eine feste Reiseroute, oder reisten auf Anforderung an)
    Diese waren in der Lage auch die ausgefallenen Strafen/Hinrichtungen durchzuführen.
    (Rädern, Vierteilen, Enthaupten, Pfählen, Verrenkung des Scaramouche, Verbrennen, Ausdärmen...)
    Ebenso waren sie oft Geschult in Foltertechniken.
    Da diese Spezialisten nur in den Seltensten Fällen kurzfristig verfügbar waren,
    wurden Delinquenten oft "gesammelt" bis der Henker mal wieder vor Ort war,
    oder bis es sich gelohnt hat ihn anzufordern.
    Sie trugen zwar oft Masken bei Ihrer Arbeit, aber mehr aus "Traditionsgründen".
    Die "Ausbildung" zum spezialisierten Henker erfolgte als "Lehre" bei einem solchen.
    Teilweise gingen Jung-Henker auch bei mehreren Henkern in die Lehre, da sich "Techniken" durchaus unterschieden.
    (Seltstame Art der "Walz", nicht?)
    Die Kenntnisse dieses Berufsstandes waren recht umfassend:
    Durchführung der einzelnen Techniken
    Etikette (zB bei Adligen)
    Bedingt Anatomie:
    Sie waren in der Lage den Tod bei bestimmten Hinrichtungsarten lange herauszuzögern, aber auch (so das Bestechungsgeld stimmte) ihn schnell herbeizuführen.
    Korrekte Einschätzung des "Durchhaltevermögens" bei Folter/Bestrafung
    (zB damit der Delinquent bei Bewusstsein bleibt)
    uvam.
    Die Bezahlung war entsprechend und ein guter, qualifizierter Henker war durchaus wohlhabend.
    Solche Henker waren zwar nicht wirklich angesehen, aber durchaus respektiert.
    Es gab durchaus "Berühmte" Henker, die für besondere Hinrichtingen selbst über Landesgrenzen hinweg angefordert wurden.
    (zB für die Hinrichtung Hochadliger oder sogar von Königen/Königinnen)

    Für DSA könnte die Erste Art quasi "nebenbei" zu einer normalen Profession gespielt werden.
    Die Zweite Art denke ich kann man effektiv als "Handwerker" Variante bauen.

    Hilft das weiter?

    Carpe Noctem!
    Preypacer

    Softly as a shadow‘s sigh shadows walk, and there walk I.
    Shadow‘s darkness in my soul, shadow power is my goal.
    Power to give, and power to take, power to build and to unmake,
    Power to make you writhe with pain, Power to take it back again.

  • Soweit ich mich erinnere (und wen es interessiert, dem kann ich auch Büchertitel über dieses Thema schicken) war im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit der Henker und dessen Familie(!) ein absolut unreiner Beruf. Das ging soweit, dass man seine Ehre verlor, wenn man mit einem Henker nur beim Trinken anstieß. (Es gab auch mal einen Selbstmord, weil ein Geselle nicht wußte, dass er mit einem Henker auf Bruderschaft getrunken hatte und dann seine ganze Ehre und gesellschaftliches Ansehen verlor) Nun spielt nicht jeder in seiner Gruppe die Standesdünkel und die Ehrbegriffe der Frühen Neuzeit aus und die Redax äußert sich meines Wissens auch immer nur sehr indirekt dazu. Ich persönlich finde so eine Standesgesellschaft jedenfalls sehr reizvoll. Falls ihr das also auch so spielt, dann hat dein Henker wirklich einen absolut niedrigen SO und die meisten Leute wollen nix mit ihm zu tun haben. Sehr schwierig für Abenteuerer, kann aber auch ganz interessant sein. So könnte dein henker seinem Schicksal (mit dem er hadert) zu entfliehen wollen, indem er weit wegzieht, wo das hoffentlich niemand weiß (er aber auch Probleme bekommt, wenn das herauskommt). Das Richtschwert würde ich ihm als Meister nicht geben, denn ich denke, dass das an sich der Stadt gehört, aber von Elternteil zu Kind weitergegeben wird (wer in einer henkersfamilie geboren wurde, hatte fast nie die Chance, einen anderen Beruf zu bekommen und auch keinen Heiratspartner aus einer anderen Zunft). Wenn, dann müßte er es schon geklaut haben... aber wieso, ein Richtschwert erkennt im Mittelreich so ziemlich jeder, da wäre er also nicht mehr gut "getarnt". Ich würde ihm also auch den Nachteil "gesucht" und "Randgruppe" geben, wenn er abhaut.
    Achso, und das gilt natürlich erst mal im Mittelreich, keine Ahnung wie das woanders ist...

    Thorgrimma

    @Turajin: Also meine Quellen sagen mir da was anderes (zumindest in der Frühen Neuzeit), denn der Henker mußte nicht nur Stricke knüpfen, sondern die Leute auch foltern (viele hatten daher sehr gute anatomische Kenntnisse und Kinder wurden dann manchmal auch sowas wie Ärzte/Quacksalber, aber nur nachdem sie sich da reingeklagt hatten). Wer einmal Henker war, konnte nur seltenst noch etwas anderes werden und dann auch nix angesehenes, zumeist Bader, zu dem, der die toten Tierkadaver abholt (mist, mir fällt der Name nicht mehr ein) oder so was in der Art. Kaum eine Zunft nahm freiwillig Henkerskinder als Lehrlinge auf, es sei denn, sie wurden von oben dazu verdonnert. Kaum einer verheiratete seine Kinder mit Henkersverwandten.

  • Wie Preypacer schon sagte, es gab unterschiedliche.

    Die häufigste Variante war die des "Henker als Nebenjob". Wer dies war, wurde gewöhnlich geheim gehalten. Daher auch die Maskierung: die kapuze sollte die Anonymität wahren. Frei nach dem Motto: "Wie, unser Bäcker ist der henker - bei dem kaufe ich keien Brötchen mehr."

    Der "spezialisierte" Henker war da eine ausnahme, aber der war nicht ganz so häufig anzutreffen. Dort stimmt die soziale Ausgrenzung natürlich.

  • Ich hab gerade beim Surfen im Netz einen Beitrag vom Thorwal Standard zum Thema gefunden, der tatsächlich in vielen Aspekten meine Sicht bestätigt. *michfreu*

    http://www.thorwal-standard.de/henker.htm]


    @Turajin: Unsere Meinungsverschiedenheit kann man wohl so auflösen, dass du den dörflichen henker meinst (denn welches Dorf kann sich schon nen eigenen Henker leisten) und ich den städtischen henker. Aber meiner Meinung nach wird nie und nimmer der Bäcker zum Beil greifen, sondern viel eher so andere unehrliche Berufe wie Bader, Abdecker (das war das Wort das ich suchte), Schlächter, Schäfer usw.

  • @all: Danke, ihr habt mir sehr weitergeholfen!
    Trotzdem: Falls noch jemand was zu diesem Thema beisteuern möchte bin ich interessiert.

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  • Naja zum historischen Background brauche ich ja wohl nichts mehr zu sagen.
    Der wurde schon zur genüge erörtert. Hier ein paar generierungs vorschläge.

    Ein Henker sollte Bären-stark sein also KK14 oder so. Er ist aber aufgrund seines Berufs kein sehr geachteter Mann CH5 (oder niedriger). Auch seine Kampfkraft bezieht er wohl mehr aus seiner schieren Kraft, denn aus seinem Kunstfertigen Umgang mit der Waffe (niedrige Waffen Talentwert 2 oder weniger). Aber durch gewisse methoden sollte es ihm wohl recht leicht fallen andere zu bekehren oder zu überzeugen.

  • Vier Anmerkungen:

    - Wenn - und eben nur wenn(!) - das reale Mittelalter des europäischen Raumes als Vorbild dienen soll, gibt's wirklich eine Vielzahl von Möglichkeiten bzgl. der (bürgerlichen) Haupt- und/oder Neben-Profession(en) für Deinen Charakter! Egal ob er noch Henker ist oder einmal gewesen sein soll!

    - Ein "Nachteil" aus den "DSA 4" Regeln, SCHREIT (sofern Du, wie gesagt, das irdische, europ. Mittelalter auf Aventurien überträgst) geradezu nach Einbindung: "Wahrer Name"!

    - Es gäbe allerdings auch die Möglichkeit den Begriff "Henker" so weit zu fassen: Ein Charakter, der (menschl.) Lebewesen vom Leben zum Tode befördert (hat)... dann entsteht die Möglichkeit (Vorbild: Aztekische Priester, die Opferrituale durchführen --- Umsetzung: Borongeweihter???) noch VIEL freier mit der geeigneten Professionsauswahl umzugehen...

    - Sofern Du die "DSA Wiege 4" herunterlädst - http://www.diroz.de - kannst Du so richtig experimentieren und findest dadurch viele, schon konkretere Generierungsoptionen... Vielleicht findest Du auch etwas ganz anderes, als Du derzeit planst...

  • Zitat

    [...]Er ist aber aufgrund seines Berufs kein sehr geachteter Mann CH5 (oder niedriger).[...]


    *ehem*, das meinst du nicht ernst, oder? CH 5!?! ODER NIEDRIGER??? :rolleyes:

    Weißt du, wie widerwärtig dieser Mensch aussehen müßte? Nebenbei gesagt: Das Minimum liegt bei der Generierung bei 8 und kann nur durch einen Nachteil noch weiter gesenkt werden und auch nur dann, wenn man einen seriösen und realistischen Grund hat, warum dies wirklich sein kann.

  • Vh hat bei dsa4 nichts mehr mit dem aussehen zu tun .. nur noch mit der wirkung die man auf andere Menschen hat .. und ein henker ist wohl eher nur als henker zu erkennen wenn er arbeitet ... und die wird er vermummt erledigen ..

  • Zitat

    Ch hat bei dsa4 nichts mehr mit dem aussehen zu tun .. nur noch mit der wirkung die man auf andere Menschen hat ..


    :unsure:
    Hmm, dann sag mir mal bitte, in wieweit das Aussehen NICHT Wirkung auf andere Menschen ausübt. :flop:

  • das Ansehen eines Menschen in der Gesellschaft wird nicht durch das Charisma wiedergegeben sondern durch den Sozialstatus, wenn man den Henker also ausgrenzen will sollte man ihm einen niedrigen SO verpassen, oder vileicht noch besser den Nachteil Randgruppe (wenn er sich zu erkennen gibt).
    Das Charisma steht für die induviduelle Ausstrahlung und die kann auch bei Henkern sehr hoch sein.