Samurai (inoffiziell)

  • Zurück zum Thema Samurai:

    Was gerne vergessen wird, ist, dass Samurai IMMER einen Lehnsherren haben, dem sie 110%ig verpflichtet sind (schlimmer als praioten ;) ). Dafür ist aber auf der anderen Seite die Gewissheit, dass der Lehnsherr sich um die Familie kümmert.
    Dem Samurai ist der Name der Familie und des Lehensherrn wichtiger als sein Leben. Er ist bereit in den Tod zu gehen, um den Namen rein zu halten. Es kann eigentlich nur einen wichtigen Gott da geben: BORon. Der Samurai begreift sich bereits als Tod und hat folglich keine Angst mehr vor dem Tod.

    Ein Samurai sollte auf jeden Fall Totenangst als ungeeigneten Vorteil aufweisen (vielleicht auch für die Akademie interessant).
    Als Nachteil gibt es immer Prinzipientreue, sowie Verpflichtung (ganz klar dem Lehensherrn gegenüber) oder \"gesucht\" (als Ronin ohne Lehnsherr). (das sind schon -22GP)

    Nicht zu vergessen, wenn der Samurai kämpfen muss, dann hat er seinen Lehnsherrn schon enttäuscht, da er den Gegner nicht vorher erkannt und diplomatisch unschädlich gemacht hat. Kampf ist die letzte Stufe vor dem Seppuku, dem rituellen Selbstmord um den Namen reinzuwaschen.

    Eigentlich ist ein Samurai in einer Nicht-Samurai Kampagne nicht spielbar!!! Es gibt keinen Grund den Lehnsherrn zu verlassen. KEINEN (ohne den Namen der Vorfahren zu beschmutzen, etwas das GRÖSSER IST ALS MAN SELBST und man sich daher in sein Schicksal zu fügen hat)

    Wie auch immer. Einen Schwertgesellen, der einfach sehr schnell mit Anderthalbhändern kämpft, den kann man auch anders basteln.

    Für Samurai empfehle ich: LEGEND OF FIVE RINGS in der alten non-W20 version.

  • Hey, es gibt hier mehr Japaninteressierte als ich dachte.
    Kennin bekommt verstärkung...

    Dann werd ich auch mal meinen Senf dazu geben:

    1)Der ganze Bushido-Kodex ist extrem lebensgefährlich.Samurai leben niemals lange.

    2)Chugi, Giri und Yu sind mehr als nur Treue, Pflichtbewusstsein und Mut:Sie bestimmen das GANZE LEBEN DES SAMURAI!!!

    3)Man bedenke, dass man IMMER Tachi,Tanto, Katana und Wakizashi mit sich zu führen hat, obwohl das Tanto/Tachi paar eigentlich nur in Friedenszeiten getragen wird.4 Schwerter erregen aufsehen, immer und überall.

    4)Nach einem verlorenen Kampf MUSS Sepukku begangen werden.

    5)Wenn sich das einfache Volk nicht vor einem Samurai in den Staub wirft, hat er das recht, dem jeweiligen den Kopf abzuschlagen. das führt zu Problemen, da ein Samurai alle als \"einfach\" Ansieht, die keine Samurai, keine Shogune etc und auch keine Krieger sind.namentlich also z.B Priester, Magier etc...

  • Zitat

    4)Nach einem verlorenen Kampf MUSS Sepukku begangen werden.

    Ein sehr weit verbreitetes Missverständnis.
    Ein Samurai DURFTE kein Sepukku begehen ohne Erlaubnis seines Herren, es sei denn in Notfällen.

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    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
    Oberst des Ordens des zweifach geheiligten Famerlors.

    DVD-Profiler

  • Nun, allerdings muss man das ein wenig dem aventurischen Maraskan angleichen. Punkt 5 beispielsweise kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da die geliebten Besatzungsherren des Mittelreichs vermutlich nicht geduldet hätten, dass die Jungs die großen Herren werden.

  • Das größte Problem wird sein, dass auf Maraskan ausschließlich der Rur und Gror-Glaube existiert, andersgläubig sind hier nur \"zugereiste\" oder einige wenige Ausnahmen. Ein \"Samurai\" wird also nicht möglich sein.
    Ich fände so etwas zu schwer zum erstellen: wenn man kein Japankenner ist der wirklich über dieses Thema bescheid weiß, so wird man eine Klischeefigur ummünzen auf Marskan und heraus kommt eine Katastrophe.

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Zitat

    wenn man kein Japankenner ist der wirklich über dieses Thema bescheid weiß, so wird man eine Klischeefigur ummünzen auf Marskan und heraus kommt eine Katastrophe.


    Und wenn man Japankenner IST dann sieht man kaum noch Parallelen zwischen Maraskan und Japan seit der BorbyBox und man lässt es ganz einfach bleiben. ;)

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    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
    Oberst des Ordens des zweifach geheiligten Famerlors.

    DVD-Profiler

  • Naja, das Thema hatten wir ja schon, und Oda_Nobunaga sagte ja bereits, dass er auf der einen Seite weiß, dass sich Maraskan nicht mit Japan gleich zu setzen lässt, er dies jedoch unbedingt versuchen möchte. (Also nicht: Japan mit Maraskan gleich zu setzen, sondern trotzdem einen Samurai zu basteln)

    @ Oda_Nobunaga: Die Probleme kennst du jetzt, wenn du dich von All diesen Argumenten nicht abschrecken lässt, dann viel Spaß: (wird ne Heidenarbeit einen \"aventurischen\" Samurai herzustellen :roll: )

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • OK, gebe ich auch mal ein wenig von meinem Senf dazu:

    @ Mechtbert

    Zitat

    Ein Samurai sollte auf jeden Fall Totenangst als ungeeigneten Vorteil aufweisen (vielleicht auch für die Akademie interessant).

    Hmm.. du meinst wohl Nachteil. Nur, warum sollte TOTENAngst unpassend sein. Totenangst steht für die Angst vor Toten und Untoten, nicht für die Angst vor dem Tod selbst. Und da Tote in der sichtweise eines (japanischen) Samurai unrein sind, und er niemals einen Toten (oder schlimmer: einen Untoten) Berühren würde (es doch zu tun würde ja bedeuten, sich auf eine Stufe mit einem Eta zu stellen und somit an Ehre zu verlieren), ist Totenangst sogar eher ein passender (wenn nicht sogar automatischer) Nachteil für einen Samurai.

    @ Hueter.der.Weisheit

    Zitat

    4)Nach einem verlorenen Kampf MUSS Sepukku begangen werden.

    Ein Samurai würde niemlas, ich betone NIEMLAS, Seppuku begehen, um seine eigene Ehre zu retten. Das Ritual des Seppuku dient dafür, um durch den eigenen Tod die Ehre seines Herren oder seiner Familie von der Schande, die man über sie gebracht hat, zu bewahren. Seppuku begeht man nur mit erlaubnis des eigenen Herren (oder auf dessen Befehl). Selbsttsändig ohne entsprechende Erlaubnis Seppuku zu begehen würde Schande über die Familie des Samurai bringen.
    Und einen Kampf zu verlieren ist nichts unehrenhaftes, ganz im Gegenteil.


    Zitat

    5)Wenn sich das einfache Volk nicht vor einem Samurai in den Staub wirft, hat er das recht, dem jeweiligen den Kopf abzuschlagen. das führt zu Problemen, da ein Samurai alle als \"einfach\" Ansieht, die keine Samurai, keine Shogune etc und auch keine Krieger sind.namentlich also z.B Priester, Magier etc...

    Stimmt auch nicht 100%ig. Hinin und Eta durfte ein Samurai problemlos und ohne Konsequenzen töten. Für Heinin (worunter Bauern, Fischer, Handwerker und Händler zählen) brauchte er schon einen triftigen Grund. Und \"sich nicht in den Staub werfen\" ist u.U. KEIN triftiger Grund.
    Und Priester (und wahrscheinlich auch Magier - im historischen Japan gabs ja keine Magier...) stehen gänzlich außerhalb der Hierarchie, sind dem Samurai werde gleichgestellt, noch unterstellt oder vorgesetzt. Sie stehen außerhalb des Kastensystems, womit der Samurai keinerlei einfluß auf sie hat.

    @ Topic

    Aber da es, wie gesagt, in Aventurien keine Kultur gibt, die dem alten Japan gleichzusetzen ist, sind Samurai einfach nicht möglich....

  • Ooookaayyyy...

    Also:

    1. Sepukku war zu anfang tatsächlich dazu gedacht die persönliche Ehre wiederherzustellen, wenn man etwas falsch gemacht hatte bzw. wenn man nach verlorener Schlacht keinen Ausweg mehr hatte.
    In der Edo-Zeit (ab 1600) wurde Sepukku dann zur Todesstrafe für privilegiete (sprich: Samurai) umformuliert. Es war nur noch auf Anordnung des Shogun möglich bzw. mit dessen Einverständnis.
    Dieser hat sogar offizielle Sekundanten gestellt (Derjenige, der dem Sterbenden den Kopf abtrennte.). Wer hier Geschichten gehört hat, das ganze Heere von Gefolgsleuten ihrem Herrn in den Tod folgten: Die stimmen im Prinzip (Die Zahlen meistens jedoch nicht). Allerdings wurde das schon relativ früh (Kamakura-Periode, um 1300) verboten.

    2. Wie schon von vielen angesprochen: Jeder hat eine andere Vorstellung von Aventurien. Und wenn jemandem die entsprechenden Quellen fehlen, weil man sich nicht alle Boxen kauft, dann dichtet man meistens dass, was man bereits weiß, weiter.
    Anscheinend sind viele bei Maraskan parallel auf ein ähnliches, quasi-japanisches Bild gekommen. Das ist doch nicht falsch oder verboten, wenn man\'s nicht anders weiß!?
    Außerdem: Wer von uns hier spielt mit anderen Forums-Mitgliedern in einer Gruppe? Viele werdens nicht sein. Dann gibt\' auch garkeinen Grund sich darüber aufzuregen.
    Und jeder wird bestätigen, dass die meistens Gruppen in solchen Fragen untereinander übereinstimmen.

    3. Ich habe das Akademie-Projekt vorerst auf Eis gelegt. Hätte ich geahnt, wie umstritten das ist, hätte ich damit gewartet.

    4. An meinem Waffenkammerprojekt halte ich weiter fest. Ich habe mehr Positives gehört, als Kritik. Das Projekt ist übrigens so gut wie abgeschlossen. Wer eine Vorabversion haben möchte (zum nörgeln oder begutachten...) schickt mir einfach \'ne Mail.

    jâ mata ne

    Oda Nobunaga

    Dùn do chlab! Fan sàmhach!

  • Zitat

    Original von Hueter: 3)Man bedenke, dass man IMMER Tachi,Tanto, Katana und Wakizashi mit sich zu führen hat, obwohl das Tanto/Tachi paar eigentlich nur in Friedenszeiten getragen wird.4 Schwerter erregen aufsehen, immer und überall.

    Leider Falsch. Tachi und Tanto waren ausschließlich für Gebrauch auf dem Schlachtfeld gedacht und deshalb meitens zuhause aufbewahrt.
    Da man in DSA eine Entsprechung des kensei (Schwertjünger = Schwertgeselle) oder ronin (herrenloser Samurai) spielen würde braucht man wie diese nur ein Paar mitzuführen. Also nur Tuzakmesser oder Nachtwind und ein Kurzschwert. Richtig getragen würde das von den wenigsten Aventuriern besonders auffallen. Außerdem gab es auch Leute, die (wie z.B. Miyamoto Musashi) jahrelang nur mit einem Bokken (Bo = Holzstab, ken = Schwert) bewaffnet durch die Gegend zogen.

    Dùn do chlab! Fan sàmhach!

  • Leider falsch.Nach meinen Angaben sind Katana und Wakizhashi für den krieg und die anderen Für Friedenszeiten.

  • Also zu den schwertern: Katana und wakisashi sind für den FRIEDEN, hatten keine aufhängevorrichtung und wurden deshalb nur in den Obi (=gürtel) gesteckt.
    Tachi und Tanto waren die schwerter für den KRIEG. das Tachi wurde mit seiner vorrrichtung an der rüstung befestigt.
    Zur größenordnung: das katana war das längste dicht gefolgt vom Tachi, wobei die größenunterschiede der beiden nicht wesentlich ist. dann kommt das wakisashi an die reihe, welches etwas kürzer als das tachi, hingegen weitaus länger als das tanto war.
    dann gab es wie gesagt noch Bo und solche scherze, und natürlich die lanzen: Naginata (schwertlanze) und yari.

    ich hoffe das genügt. die richtigkeit dieser niederschrift ist unbezweifelbar (sag ich jetzt mal :D).

    ach ja: die waffen der frau (nein, nicht die, sondern die aus stahl und holz 8) ) . da gab es den dolch, genannt kaiken und den kleinen speer, genannt Uchi-ne.

    jetzt ist aber gut

    Es sind nicht die wahrgenommenen oder die verpatzten Chancen, nicht die Sünden oder die guten Taten, nicht das Gelernte oder das Verlernte, nicht die Freunde oder die Feinde,die das Leben gewichten. Das einzige, was zählt, sind die Chancen, die man verpasst hat.[br]

    Die Bibel enthält sechs Ermahnungen an Homosexuelle und 362 Ermahnungen an Heterosexuelle. Das heißt aber nicht, dass Gott die Heterosexuellen nicht liebt. Sie müssen nur strenger beaufsichtigt werden.

  • @ Oda_Nobunga

    Zitat

    Ansonsten, glaub\' mir einfach oder frag Kennin. Wenn wir es nicht wissen, wer dann?

    Vielleicht andere, die sich mit der Materie ebenfalls auskennen?

    @ dilandau

    Zitat

    ich hoffe das genügt. die richtigkeit dieser niederschrift ist unbezweifelbar (sag ich jetzt mal ).

    Naja, wenn du es sagst... :lol:

    Zitat

    da gab es den dolch, genannt kaiken und den kleinen speer, genannt Uchi-ne.


    Ich kenne noch den Aiguchi (oder so ähnlich), der ebenfalls ein Dolch war, jedoch ohne den \"typischen\" Griffschutz. Und zumindest in der entsprechenden Literatur wird die Naginata auch gerne als die Waffe der Samurai-ko (weiblicher Samurai) bezeichnet.

    Man könnte auch noch unmengen weiterer Waffen aufzählen, aber das würde, glaube ich, zu weit führen.

    Übrigens wird der / das Tanto oft auch als Dolch bezeichnet (bzw. Langdolch), aufgrund seiner länge (oder kürze? :) ). Was die Einteilung in Friedens- Kriegsbewaffnung angeht, meine ich auch, das die Katana / Wakizashi kombination in Friedenszeiten getragen wurde, und Tachi / Tanto die Kriegswaffen waren. Da jedoch der Samurai in den meisten Geschichten / Filmen etc. zu \"Friedenszeiten\" dargestellt wird, und als solcher dann Katana / Wakizashi trägt, hat sich natürlich diese Bewaffnung besser eingeprägt...

  • jepp. Das sollte dann wohl reichen.


    Zitat

    Original erstellt von Turajin:
    Vielleicht andere, die sich mit der Materie ebenfalls auskennen?

    Selbstverständlich, aber da ich hier noch recht neu bin viel mir grade sonst niemend ein... :oops:

    Dùn do chlab! Fan sàmhach!

  • @Oda_Nobunaga

    Mir gefällt deine Ausarbeitung schon sehr gut. Wirklich. Ich würde allerdings \"Gegenhalten\" in die Liste der verbilligten Sonderfertigkeiten mit aufnehmen. Schnellziehen und Gegenhalten ergeben zusammen eine wunderbare Repräsentation des Iaido. Ausserdem führt Gegenhalten zu so schönen Szenen, in denen sich 2 Samurai gegenüberstehen und nicht wissen was zu tun...

  • @Mechtbert: Tu mir einen Gefallen und für das bitte in einer E-Mail genauer aus. Hab\' im Moment leichte Probleme mit dem Internet-Browser. :wink: Die neue Version kommt dann in ~ 5 Tagen.

    jâ mata ne

    Oda Nobunaga

    Dùn do chlab! Fan sàmhach!

  • Zitat


    Dieser hat sogar offizielle Sekundanten gestellt (Derjenige, der dem Sterbenden den Kopf abtrennte.)

    Auch nicht ganz richtig : diese personene die dem samurai den kopf aubschlugen um das leiden zu verkürzen wurden meist aus den eigenen familien- und freundeskreisen gewählt, und zwar vom samurai SELBST. nicht vom shogun.

    Es sind nicht die wahrgenommenen oder die verpatzten Chancen, nicht die Sünden oder die guten Taten, nicht das Gelernte oder das Verlernte, nicht die Freunde oder die Feinde,die das Leben gewichten. Das einzige, was zählt, sind die Chancen, die man verpasst hat.[br]

    Die Bibel enthält sechs Ermahnungen an Homosexuelle und 362 Ermahnungen an Heterosexuelle. Das heißt aber nicht, dass Gott die Heterosexuellen nicht liebt. Sie müssen nur strenger beaufsichtigt werden.