Rund ums Ausweichen

  • Zitat


    Wenn mein Gegner mich nicht trifft, dann verliere ich nicht die Aktion sondern darf eben doch noch umwandeln oder etwas anderes machen (Bspw. Orientierung um meien Ini zu maximieren). Das habe ich schon gefühlt 3 mal geschrieben.


    Widerspricht das nicht eigentlich deinem Grundgedanken, dass du deine Aktion schon nutzt, indem du sie ansagst und dann dein Held im "Bereitschaftsmodus" ist, die Parade dann durchzuführen. Du würdest doch in dem Fall eine gebrauchte Aktion wieder "ungebraucht" machen und umwandeln.

    Zitat


    Ob das System so viel schneller ist, kann man bezweifeln.


    Durchaus. Daher aber auch der "kleine Bonus". Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es etwas übersichtlicher ist und der Meister - gerade bei vielen Spielern - nicht so viel koordinieren muss.

  • Widerspricht das nicht eigentlich deinem Grundgedanken, dass du deine Aktion schon nutzt, indem du sie ansagst und dann dein Held im "Bereitschaftsmodus" ist, die Parade dann durchzuführen. Du würdest doch in dem Fall eine gebrauchte Aktion wieder "ungebraucht" machen und umwandeln.

    Wer Kampfgespür hat ist halt geübt genug das zu können. Der hat halt den geübten Blick und die geübte Körperkoordination frühzeitig reagieren und noch handeln zu können. Wer Kampfgespür nicht hat, der hat halt die Zeitprobleme.

    Durchaus. Daher aber auch der "kleine Bonus". Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es etwas übersichtlicher ist und der Meister - gerade bei vielen Spielern - nicht so viel koordinieren muss.

    Ich empfinde es genau anders herum. Für mich wäre das anders viel zu unkoordiniert. Das ist vielleicht auch wieder zu stark abhängig von den persönlichen Vorlieben des Meisters, um darüber wirklich diskutieren zu können. Je nach Menge und Konzentration der Beteiligten gehe ich dazu über alle Einzelkämpfe der Reihe nach abzuarbeiten. (Also pro KR einmal rum, nicht die ganzen Kämpfe).

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Daraus schließe ich, dass man zu Beginn seine Manöver ansagen muss. Sie verwenden also tatsächlich nicht die Formulierung "Auf Verdacht", aber grundsätzlich steht das da schon.

    In meinen AUgen interpretierst du da deutlich mehr hinein als dort steht. Meine Interpretation lautet:
    "Zu Beginn fragt der Spielleiter a) sie kämpfen wollen oder ob sie b) auf Kampfaktionen verzichten
    im Falle von a) folgt dann noch die Frage nach dem wie (a1: 1AT, 1PA, a2: umwandeln in 2 AT, a3: umwandeln in 2 PA
    im Falle von b) folgt eventuell noch die Frage ob auf alle Aktionen verzichtet werden soll oder nur auf einen Teil

    Nirgends steht da, das bereits angesagt werden mus mit welchem MAnöver, mit welchen Ansagen man wen genau jetzt angreift. Ich kenne auch niemanden, der so etwas jemals in diese Passage hineininterpretiert hat. Auch offiziel wird das nicht so gehandhabt: weder in den ALverianiars-Runden musste man eine solche Ansage machen, noch hat Alex Spohr das zu DSA 4 Zeiten in dem Regelfragen-Thread des Ulisses-Forums so gehandhabt, im Gegenteil; dort wurde genau das oben geschriebene gesagt: Ansage ob man Umwandeln will oder nicht, und ob man Kämpfen (AT/PA) will oder ob man andere Handlungen vornimmt.

    Welches Manöver man gegen welchen Gegner durchführt wird erst dann angesagt, wenn man an der Reihe ist.

    Gleichermaßen wird eine Parade/Ausweichen erst dann angesagt, wenn man ziel eines erfolgreichen ANgriffs wurde.


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    1 Aktion sind nur 1,5 Sekunden. Und du hast dich entschieden dich in diesen 1,5 Sekunden auf deinen Gegner zu konzentrieren und gegebenenfalls zu reagieren. Bis du weißt, dass seine Attacke daneben geht und nicht doch eine Finte war, sind diese 1,5 Sekunden schon quasi rum. Da bleibt keine Zeit mehr zum Realisieren, dass die Attacke daneben ging, sich aus der Verteidigungshaltung in eine Angriffshaltung zu begeben und zuzuhauen. Das haut so spontan eben nicht hin. Es macht also leider Sinn, dass man auch mal Aktionen "verschenkt". Wobei verschenkt relativ ist. Immerhin hast du dein Ziel für diese Aktion geschafft. Du wurdest nicht getroffen.

    WIe das ganze in der Realität aussieht, ist für das System vollkommen irrelevant. In der Realität kann ich auch eine Waffe beiseite schlagen/parieren, die mich nie getroffen hätte. Bei DSA 4 geht das nicht, ich kann nur erfolgreiche Attacken parieren. Realismus-Argumente haben hier also nichts zu suchen. Ganz abgesehen davon das 1,5 Sekunden verdammt viel Zeit ist - in der zeit lande ich in der Realität zwei Wirkungstreffer und schlage noch einen gegnerischen Angriff beiseite. Daher noch ein drittes Mal: was in der Realität möglich wäre/nicht möglich wäre ist vollkommen unerheblich.

    Zudem wurde mehrfach von der Redax an diversen Stellen erwähnt, dass eine misslungene Attacke ungleich vorbeischlagen ist. Eine misslungene Attacke kann auch ein Angriff sein, der so ungezielt kam, das er sich ohne großen Aufwand (also ohne eine regeltechnische Parade zu jutzen) parieren ließ - sinngemäßes Zitat von Alex Spohr aus dem früheren DSA4 Regelforum.

    Und ich wiederhole die Frage:
    wenn ich zu Beginn der Runde ALLE Attacken incl. Ziel und Manöver ansagen muss, und auch ALLE Paraden (unabhängig davon, dass ich weiß ob und wer überhaupt nach mir schlägt) ansagen muss, ein späteres Ansagen bei euch also nicht erlaubt ist - was bringt mir dann eine bestätigte 1 bei der Parade und die damit zusätzlich gewonnene Parade? Da ich ja nichts mehr ansagen darf (weil die Runde schon läuft) bringt es mir also nach deiner interpretation keinen zusätzlichen Vorteil.

  • In meinen AUgen interpretierst du da deutlich mehr hinein als dort steht. Meine Interpretation lautet:

    Interpretiert habe ich gar nicht. Ich habe die Begriffe so genommen wie WdS sie definiert. Wenn von offizieller Seite gesagt wurde, dass sie ihre eigenen Begriffe auch in diesem Zusammenhang (mal wieder) falsch gebrauchen, kann ich damit leben und vielleicht probieren wir es mal anders.

    Wie wir Paraden handhaben habe ich schon geschrieben, ebenso glückliche Paraden. Ich will mich jetzt nicht selbst zitieren.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • [
    Interpretiert habe ich gar nicht.

    Natürlich interpretierst du.

    Ansonsten zitiere bitte einmal, wo im Regelwerk wortwörtlich gesagt wird: "Zu Beginn muss jeder Spieler für seinen Charakter bestimmen, welchen Gegner er mit welchem M;anöver und welcher Asnage angreift, und welche der etwaigen Angriffe er parieren möchte."

    Ich habe im ganzen Regelwerk keinen solchen Satz gefunden, nur die von dir zitierte Stelle, und die kann man so deuten wie ich (und die Redaktion sowie Gruppen, die ich kenne) sie deute, oder man kann das hineininterpretieren was du hineindeutest.

  • @Turajin

    Wie macht ihr es eigentlich mit der Ansage des Manövers eigentlich: Darf der reaktive Kämpfer nach der Attacke des Gegners ansagen oder muss er es kurz vorher machen oder kommt es auf die Ini an (so dass er nur nachher ansagen darf, sofern er eine höhere Ini hat)?

  • Aktiver Kämpfer (also der, der aufgrund seiner Ini gerade dran ist) sagt sein Manöver un Ziel an, würfelt dann, und teil das Ergebnis ("getroffen", "vorbei", "bestätigte 1" oder "Patzer"). Dannach, sofern nötig (Attacke hat gertoffen) und möglich (Verteidiger steht noch eine Parade zu) sagt dieser seine Parade an (zzgl. etwaiger Manöver) und würfelt, und teilt ebenfalls das Ergebnis mit.

    Sollten tatsächlich gewürfelte Zahlen (z.B. für den Vergleich bei Gegenhalten) nötig sein, werden die erst dann genannt wenn beide Ergebnise gewürfelt wurden.

    Ini bestimmt also nur, wer zuerst zuschlägt. Mehr eigentlich nicht. WIr praktizieren auch kein "alle sagen in umgekerhter Reihenfolge der Ini an was sie machen werden", sondern die höchste Ini sagt an, und die entsprechende Aktion wird dann auch gleich abgehandelt etc.

    Anmerkung am Rande, weil nur bedingt zum Thema gehörend:
    wir haben eine Hausregel das man auch misslungene Attacken parieren kann. Ist z.B. für den Paradelastigen Kämpfer mit Meisterparade interessant.

    Ebenso haben wir eine Hausregel, das man nicht eine nicht genutzte Parade (weil man nicht getroffen wurde) nutzen kann, um einen eventuell angefallenen Malus durch misslungenes Manöver abzubauen. Denn theoretisch hätte man die Parade ja ausführen können (und hätte dann auf diese einen Malus bekommen), wenn ein gegner getroffen hätte.

  • Gleichermaßen wird eine Parade/Ausweichen erst dann angesagt, wenn man ziel eines erfolgreichen ANgriffs wurde.

    Noch ein kleiner Nachtrag dazu:
    Gerade eben habe ich bei den Regeln zu "Kämpfe mit mehreren Beiteiligten" (WdS S. 80) das noch wortwörtlich so gefunden, dort steht:


    Sobald einem der Gegner seine Attacke gelungen
    ist, muss sich der Kämpfer entscheiden, ob er parieren oder sich die
    Parade für einen anderen Gegner aufsparen will.

  • Nur ein kleiner Zwischenruf: Dieser Thread spiegelt fast exakt die Fragen und Positionen aus einer kurzen Epoche unserer Gruppe wieder, als wir versucht haben, Spaß an den Kampfregeln 'as written', zu entwickeln. Schön, dass wir nicht alleine sind.

    Wir alle waren verblüfft, als wir festgestellt haben, dass wir alle unsere Aktionen schon am Anfang 'der KR' als Runde aller am Kampf Beteiligten ansagen mussten - hatten wir doch vorher immer nach INI Wurf und Meisteransage "...jetzt Du...", "der Ork greift Dich mit dem Säbel an" einfach Attacke bzw. Parade gewürfelt und ab und an mal einen Wuchtschlag, selten mal eine Finte eingestreut.

    Woran wir und am wenigsten gewöhnen konnten war die fehlende Spannung, in der Situation aus der Erzählung heraus reagieren zu müssen und sofort das Würfelergebnis zu haben. Erst zwei Runden alles ansagen und dann die Ansagen stupide abwürfeln, das hat dem 'Moment' dramaturgisch den Todesstoß versetzt.

    Dazu kamen die Unsicherheiten in der Regelauslegung, die dazu führten, dass Spieler sich plötzlich überraschend und nicht nur zu ihrer Freude mit deutlich besseren oder schlechteren Werten und Fähigkeiten ausgestattet sahen, und die kräftezehrenden Diskussionen darüber.

    Wir sind schließlich bei Kämpfen mit mehreren Beteiligten wieder auf das direkte Ansagen zurückgekommen und nutzen die zum Teil teuren SF oft nur sporadisch.

    Kompliment an die Vorredner - so gut wie oben erklärt hätte ich es mir bei der Lektüre von WdS auch gewünscht! Dann wäre uns der Einstieg in die komplexe Welt der angewandten SF vielleicht leichter gefallen.