[Szenario] Unheil auf Sidi Parinor

  • Am Donnerstag habe ich wahrscheinlich einen Gastspieler in meiner SL-Runde, weshalb ich gerade an einem kleinen Szenario für Zwischendurch hirne. @Storytelling hatte mir dann da den Hinweis mit dem Therbûniten-Kloster Sidi Parinor gegeben und eigentlich bietet sich so ein Ort für 'Closed Room' Geschichten ja an. Auch wenn bei der tulamidischen Bauweise geschlossene Räume nicht gebräuchlich sind...
    @Shintaro89 hat dann neulich die Sache mit dem offenen Grab beschrieben, was sich als Einstieg für einen Boroni-SC natürlich sehr schön eignet. Nur das Buch muss ich weglassen - das wäre nämlich schon das zweite Buch mit dem Minderpakt. Deshalb muss ein anderer Grund für eine Graböffnung her. Darum diese Idee:

    Eine böse, kleine Hexe, die die Praioten zu Recht verbrennen dürften, ist auf der Suche nach Paraphenalia. Warum? Die kann man sicher brauchen oder zumindest gut zu Geld machen. Eine Möglichkeit sind Knochen von Ex-Geweihten oder Ordensgeschwistern. In Sidi Parinor haben sie einen friedlichen kleinen Boronsanger unter Obstbäumen. Jetzt sorgt man dafür, dass es eine frischere Leiche gibt, die man wieder ausgraben kann. Dazu dachte ich an den Fluch "Schlaf rauben", der ist nicht ganz so offensichtlich, sonst heilen die Therbûniten den noch und sollte irgendwann genügend Kraft rauben, um zum Tod zu führen. Nachdem das Opfer dann vergraben wurde, kommt man zur passender Zeit vorbei und holt ihn wieder raus. Um das ganze noch etwa tauglicher für den Zweck zu machen entweiht man den Ort vorher mit einem ordentlich Pandaemonium. Oder holt erst ein paar Knochen heraus und entweiht dann?
    Zumindest hat man hinterher eine ordentlich Sauerei, die die Klosterbewohner dazu bewegt nun doch mal Hilfe bei Boronis zu holen. Wo ihnen zum Glück direkt einer über der Weg läuft und sie gar nicht mehr bis zum nächsten Tempel müssen.

    Ist das soweit nachvollziehbar bzw. sinnvoll?

    Wie meine Spieler kenne sind wir sicher ein Weilchen mit dem Ausspielen beschäftigt bis sie ungefähr herausgefunden haben, was passiert ist. Und dann?
    Hat sich die Hexe schon verdrückt? Hatte sie sich kurz als Gast im Kloster eingerichtet? Lebt sie in der Nähe damit sie in 4 Stunden Spielzeit noch einholen und erreichen kann, oder hebe ich sie lieber für "später" auf. Oder einfach nur einen Schergen irgendwo zurücklassen?
    Unser Gastspieler hat eine Malerin dabei, irgendwie bräuchte sie auch noch eine größere Rolle als mit dem Hund Gassi gewesen zu sein, um etwas vom Pandaemonium gesehen zu haben. Ideen dazu?
    :confused2:

    I ♡ Yakuban.

  • Ich denk jetzt schon ne Weile drüber nach...mich persönlich stört es ein wenig, dass es eine Hexe ist. Irgendwie ist das so klischeehaft (wobei ich nicht weiß wie oft bei euch Hexen vorkommen). Was den Fluch angeht so heißt es doch, dass Hexen sowas machen, wenn sie sich persönlich auf den Schlips getreten fühlen. Hier wirkt es aber so, als würde die Hexe aus Habgier handeln bzw. einfach mal den Vorratskeller aufstocken wollen. Ein weiteres Problem ist auch, dass Sidi Parinor ziemlich abseits liegt, nicht? Der Friedhof ist auch ziemlich klein wie du sagst. Da fällt es doch alles in allem sehr auf, dass dort irgendein Unheil am werkeln ist. Nix subtiles, geheimes...so wie es Hexen doch normalerweise tun würden.

    Wenn es eh bloß ein Zwischenplot sein soll würde ich vielleicht nicht gleich solche Geschütze auffahren. Keine Dämonen, keine Gegner mit tieferer Hintergrundgeschichte und eigenen Träumen und Wünschen. Bleiben wir aber mal beim Friedhof, damit sich der Boroni angesprochen fühlt. Vielleicht könnte man die Malerin auch irgendwie besser einbeziehen? Möglicherweise hat sie mal ein Bild von diesem Friedhof gemal oder auf umwegen erhalten. Die 'Schönheit des Todes' sollte einfefangen werden. Und dann ist irgendwas passiert. Das Bild ist verwunschen oder so. Dadurch geschehen seltsame Dinge auf dem Friedhof. Vielleicht werden Ghule angelockt? Oder Geister?

    Ich denk noch mal weiter drüber nach. Vielleicht fällt mir noch was Besseres ein, aber das sind meine Gedanken bis hier her.

  • Die Malerin (wenn ich das richtig verstanden habe, ist das der/die Gast-Char?) könnte doch beim Malen Zeugin, evtl. auch unwissentlich, gewesen sein. Vielleicht hat sie sich die Örtlichkeit bei Nacht mal ansehen wollen, um festzustellen, ob um diese "Uhrzeit" bessere Motive vorhanden sind. Dabei hat sie die Hexe oder "profane" Grabräuber oder sonstige zwielichtige Gestalten, die bspw. Beute dort versteckt haben, gesehen. Wie gesagt, ob bzw. was sie überhaupt registriert hat, kann man dann passend machen. Jedenfalls soll sie als Folge davon "aus dem Weg geräumt werden". Entweder wendet sie sich an die Gruppe, um nach Hilfe zu fragen oder diese kommt dazu, als sich die Malerin gerade in einer Notsituation befindet. Und je nach dem, ob du die "Gegner" langfristig anlegen willst, waren die vom Ort oder auch nur Durchreisende. Und vielleicht wollen sie sich ja dann an der Gruppe rächen, weil diese ihre Pläne gestört haben ...

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Kennst du die Dr. Who Folge mit Vincent Van Gogh? Vincent and the Doctor - Wikipedia, the free encyclopedia
    So etwas in der Art könnte man auch machen. Also man könnte ein Wesen auftauchen lassen, welches sich (nur oder auch) auf den Bildern der Malerin zeigt. Das einfachste wäre ein ruheloser Geist, da wäre dann auch ein Boroni gefragt. Denkbar wäre aber auch ein Dämon, der von Oron übergesiedelt ist.

    Dieser Geist treibt auch seit einer Weile auf dem Kloster sein Unwesen, wurde aber bisher noch nicht so sehr bemerkt, weil es da eh viele Leidende und Kranke gibt. Klassisch wäre natürlich, wenn der Mensch, der zum Geist gehört, Opfer eines Verbrechens im Kloster geworden ist, der nicht bemerkt wurde. Dieses Verbrechen müssen die Helden aufklären, dann findet der Geist Ruhe.
    Oder man macht es etwas mehr wie bei Supernatural und dann muss man die Knochen o.ä. des Geistes finden und sie verbrennen, um ihn loszuwerden.

    Ganz im Geiste von Dr. Who wäre es natürlich schön, wenn man noch einen Plot-Twist einbaut. Z.B. erweckst du zunächst den Anschein, dass der Geist ein Dämon ist, welcher die Menschen im Kloster (im Schlaf) quält. Er könnte z.B. von schwer Kranken Besitz ergreifen, die sich im Delirium befinden und dann irgendwas plappern (der Geist muss immer wieder das Leiden seines eigenen Todes nachempfinden, er geht dabei soweit, dass die Besessenen auch sterben können, siehe unten). Erst im Verlauf stellt sich dann heraus, dass der "Dämon" eigentlich eine leidende Seele ist, die es zu retten gilt. Vielleicht erfolgt die Erkenntnis dann tatsächlich durch die Malerin. Die malt den Friedhof und darauf sieht man dann, dass das Grab eines Toten irgendwie besonders ist (dieser Tote ist also der Geist und kein Dämon).
    Der Geist könnte z.B. wie ein Dämon wirken, da er Opfer einer Krankheit geworden ist, welche ihn sehr enstellt hat. D.h. weil er im Tode so gelitten hat und gequält ist, sieht er auch dämonenartig aus und hat kaum noch menschliche Züge. Erst wenn man ihn versteht/wie einen Mensch behandelt, wirkt er auch mehr wie ein Mensch. Das Versprechen, seinen Tod aufzuklären, lässt ihn dann endlich Ruhe finden.

    Als Verbrechen wäre z.B. denkbar, dass jemand von Stande ins Kloster gekommen ist, um von einer schweren Krankheit kuriert zu werden. Begleitet wurde er von einem Diener. Dieser Diener hatte aber den Auftrag, seinen Herren bzw. seine Herrin umzubringen (also eine Intrige oder ein Anschlag). D.h. er hat den Heilungsprozess sabotiert.
    Der Erfolg der Kloster-Episode wäre dann die Erlösung des Geistes und der Aufhänger für weitere ABs wäre die Verfolgung des Dieners, welcher mit dem Tod in Verbindung gebracht wird.

  • Kennst du die Dr. Who Folge mit Vincent Van Gogh?


    Nein. Ich habe mehr Ahnung von Van Gogh als von Dr. Who. Vom letzten habe ich nicht mal den Ausschnitt einer Folge gesehen, während ich von Erstem Originale im Museum besucht und Kopien davon an die Wand des Kunstlehrsaal an der Schule gemalt habe. Aber die Wiki Artikel scheint recht ausführlich.

    Generell klingt die Idee nett, aber nichts für 4 Stunden, wir brauchen für so etwas eher 40 bis 400 Stunden. Soll sich ja auch entsprechend aufbauen. Damit warte ich also lieber bis die Malerin beim Moha eingezogen ist und fester Bestandteil der Runde wird. Wie ungefähr erwartet hatten wir noch eine Stunde Spielzeit, um heraus zu finden wo man die Hexe jetzt findet und wohin man sich jetzt auf machen kann. Sprich Auftauchen wird sie wohl erst irgendwann später - wie genau fällt mir dann schon noch ein. Jetzt haben sie erst einmal eine Spur.


    Entweder wendet sie sich an die Gruppe, um nach Hilfe zu fragen oder diese kommt dazu, als sich die Malerin gerade in einer Notsituation befindet.


    Ja, das hatte ich nur schon die letzten beide Male als die Malerin die Gruppe getroffen hat. Ich wollte sie nicht schon wieder aus einer Gefahrensituation retten lassen. Für sie sind die SCs eh schon die Helden™. ;)


    Hier wirkt es aber so, als würde die Hexe aus Habgier handeln bzw. einfach mal den Vorratskeller aufstocken wollen.


    Ja. Ich wollte mal eine Hexe mit ganz egoistischen Habgier-Motiven. Nicht das übliche "Ah! Der hat in meinen Kräutergarten gepisst!" oder "Iiih! Der hat meinen Vertrauten angefahren!" oder "Räbäh! Er liebt eine Andere!" oder "Argh! Der hat meine Tochter | Schwester | Mutter | Freundin | Tante misshandelt!" etc.
    Sondern einfach nur. "Ich kann das und ich brauch Geld." Auch kein "eigentlich steckt der böse Gildenmagier dahinter und hat mich gezwungen, oh ich bin ja sooo unschludig" - aber die Geschichte könnte sie erzählen, wenn sie sie haben. Aber die Menschenkenntnis-Boroni-Bombe wird das wohl durchschauen...

    Unser letzter weiblicher Hexen-Antagonist ist über 10 Jahre her, also so Inflationär sind sie nicht. Und dass Zwischenplots wachsen und sich weiter entwickeln ist bei meinem Spielleiterstil völlig normal und ich versuche jeden NPC mit eigenen Wünschen, Träumen und HIntergrund auszustatten. Schließlich wollen die auch leben. :D

    I ♡ Yakuban.