Es wurde das Abenteuer Gen Norden von der Spielgruppe mit zwielichtiger Gesinnung gespielt. Die Helden haben davor ein von mir selbstgeschriebenes Abenteuer erlebt.
Die Helden wurden feierlich von Hetfrau Garhelt empfangen. Es war sehr viel Los in Thorwal. Die Eröffnung der Kartothek, die Hesinde-Dispute und das Herbsthjalding standen an. Garhelt brachte die Helden im Langhaus der Gischtreiter-Ottajasko unter. Diese Ottaskin lang direkt im Zentrum welche auch die Windzwinger-Ottajasko beinhaltete. Garhelt Rorlifsdottir-Jandasdottir, wie ihr voller Name war, führte beide Ottajaskos an. Bei einem Abendlichen Honigbier an der Feuergrube im Langhaus erzählte Garhelt ihnen das sie im letzten Götterlauf das erste Abkommen von Thorwaler mit dem Neuen Reich überhaupt abschließen konnte. Das Kaiserreich hatte den thorwalschen Anspruch auf das eroberte Territorium zugesprochen, um eine gegenseitige Anerkennung zu erzielen. Dabei wurde der Ingval als Südgrenze Thorwals festgelegt.
Als der neue Mond anbrach, verbrachten Draco und Diana viel Zeit bei den Hesinde-Disputen. Dort lernten sie Cellyana von Khunchom persönlich kennen. Draco freute sich sehr darüber die Spektabilität der Pentagramm-Akademie zu Rashdul, Dschelef ibn Jassafer, wieder zu sehen. Sie sprachen viel über Philosophie, Magietheorie und Ethik. Dschelef war begeistert von seiner Entwicklung. Obwohl Draco sich mit den brisanteren Themen stark zurückgehalten hatte merkte er das in Dschelef Begeisterung auch Sorge mitschwang. Die Interessantesten Gespräche hatten Draco und Diana jedoch mit Rakorium Muntagonus. Er war ein brillanter Meister der Magica Transformatorica und hatte schon viele Expeditionen nach Maraskan und in die Wüste Khôm unternommen. Dabei konnte er Brutstätten der Skrechu aufspürte und Ruinenstädte, die einst von den Jharra bewohnt wurden. Rakorium ist eine Koryphäe für echsisches Wissen und hatte sogar mit Galotta zusammengearbeitet.
Dexter und Diana verbrachten viel Zeit am Herbsthjalding. Es war äußerst interessant beim halbjährlichen Treffen der Jarle und Hetleute zu Beobachten wie sie zu ihren Entscheidungen kamen. Es war eine raue Politik wo felsenfeste Überzeugungen aufeinander prallten. Nicht so wie im Mittelreich wo viele Entscheidungen im Hinterzimmer getroffen wurden. Vor allem Beorn Asgrimmson, den alle auch Beorn den Blender nannten, gefiel ihnen. Er hatte eine direkte und kompromisslose Art wie es sich für einen Anführer gehörte. Das ihm ein Auge fehlte verleite ihm eine finstere Aura. Er war auch bei der Gischtreiter-Ottajasko untergebracht, weil er aus Nordthorwal kam. Die Helden waren von seinem legendären Überfall auf Porto Paligan vor 4 Götterläufen beeindruckt, aber auch er zollten ihnen Respekt für ihre erlebten Abenteuer.
Es war der letzte Tag im Hesinde oder wie es die Thorwaler nannten, im Frostmond. Eisige Windböen zerpflücken den Rauch, der aus den Kaminen des verschneiten Thorwals aufstieg. Gefrorene Gischt hatte den Hafen in eine bizarre Eislandschaft verwandelt. Nur die Spitzen der Drachenschiffe schauten aus den Bootsschuppen, die dort über den langen Winter lagerten. Die Stadt lag im Dunkel. Die Helden blickten auf das Prunkjolskrim. Dort würde heute „Ifirns Milde“, wie die Festivitäten zur Wintersonnenwende in Thorwal genannt wurde, das Herbsthjalding feierlich ausklingen.
Es war noch früh und die Helden hatten Bereits gehört was in dieser Nacht gefunden wurde. Unter einer Brücke wurde eine Leiche entdeckt. An einen Pfahl gebunden und mit Sirup eingerieben, wurde er von hunderten kleinen Krebsen bei lebendigem Leib verspeist. Die Kehle wurde ihm auch aufgeschlitzt. Gerade soweit das er nicht mehr Schreien konnte. In die Wunde steckte ihm der Mörder einen holen Vogelknochen damit er dadurch noch Atmen konnte. Eine widerliche Art zu sterben dachten sich die Helden.
Die Helden gingen zurück ins Langhaus wo zwei junge Mägde gerade Essen auftischten. Sie wagten nicht zu fragen da die Antwort gestern Schwarzsauer aus geronnenem Lämmerblut und Essig war. Als die Helden sich gerade zum Essen setzten kam Beorn aus seiner Schlafnische. Er und die blonde Skaldensängerin von gestern Abend hatten das Bett geteilt. Beorn erleichterte sich genau neben ihnen in einen Holzeimer wo Methörner drinnen schwammen. Eine der Mägde erzählte Beorn von dem Mord, aber ihm schien das nicht sonderlich zu Interessieren. Er nahm sich einen Stockfisch und etwas Met und legte sich dann wieder in seine Schlafnische zur Skaldensängerin.
Als es Früh am Tag schon Dunkel wurde entfachte Garhelt den haushohen Holzstoß. Mehrere Tausend Thorwaler hatten sich um das Feuer versammelt. Ein älterer Skaldensänger stellte sich mit einem großen Trinkhorn vor das Feuer und rief: „Wo sind die Hetleute? Sind die Recken unter uns, die ihre Drachen über die Wellen an ferne Küsten lenken? Wollen sich die Edelsten Thorwals etwa verstecken?“. Langsam bewegten sich einige Thorwaler zu dem Skalden. Auch Beorn ging zu ihm. Er hatte einen Flügelhelm auf und ein Leinöl gedunkeltes Kettenhemd. Die Helden konnte ihm ansehen, dass er die Rüstung gewohnt war. Seine geschmeidigen Bewegungen damit kündeten davon, dass er sogar seine Kraft zurückhielt. Ein großes Trinkhorn wurde von den Hetleuten herumgereicht. Als sich alle versammelt hatten sprach der Skalde wieder: „Nun, Hetleute! Wer ist eure Oberste Hetfrau?“ und alle riefen: „Garhelt Rorlifsdottir-Jandasdottir!“. Der Skalde erwiderte dann: „Ich kann euch nicht hören!“ und aus tausenden Kehlen kam: „Garhelt Rorlifsdottir-Jandasdottir!“. Lächelnd sagte der Skalde dann: „Wo ist diese Garhelt? Zeigt sie mir!“. Garhelt stand bereits auf ihrem Kampfschild, in einer Hand eine Axt, in der anderen ein Trinkhorn. Die Hetleute drängten sich um sie, fassten den eisenbeschlagenen Rand des Schildes und hoben ihn auf ihre Schultern, sodass die Oberste Hetfrau über den Häuptern der Hetleute stand.
„Garhelt! Garhelt!“ riefen mehrere Tausend Thorwaler und reckten eine Faust in die Höhe. Garhelt trank aus ihrem Horn während sie zum Prunkjolskrim getragen wurde. In der großen Halla hatten zweihundert Gäste Platz und die Helden waren Ehrengäste. Sie saßen am Tisch mit Beorn und seinen Gefährten. Die beiden Schwestern des Travia-Tempels, die blonde Lenya und die feuerrote Shaya, tischten dampfenden Wildschweinbraten auf. Ein großer blonder Thorwaler war der erste der sich etwas vom Wildschein absäbelte. Ein anderer gab ihm einen hieb auf den Rücken und sagte laut: „Mann nennt dich nicht umsonst Foggwulf! Du schlingst wie ein Wolf!“. Der blonde Thorwaler hämmerte auf den Tisch und sagte: „Das Wohl! Deswegen bin ich auch so stark!“. Ein Jüngerer Thorwaler forderte daraufhin den Foggwulf direkt zum Armdrücken heraus.
Zur Verwunderung der Helden wurden zwei Kerzen gebracht. Die zwei Thorwaler saßen sich gegenüber und die Kerzen wurde so aufgestellt das dem schwächeren der Handrücken verbrannt wurde. Viele fieberten bei dem Kräftemessen mit. Beorn stand auf, um sich was zum Essen zu holen und sich das Armdrücken aus direkter Nähe anzusehen. Die Helden fragten wer genau die zwei Thorwaler waren. Als Antwort bekamen sie das der eine Ragnor, ein junger Thorwaler aber schon ein starker Ruderer und Kämpfer sei. Der blonde war Asleif Phileasson, auch Foggwulf genannt. Er war der zweite legendäre Kapitän neben Beorn. Jedoch war er vor allem ein Entdecker und kein Plünderer. Er soll schon zweimal im Güldenland gewesen sein. Die Helden hörten nicht mehr zu als sie die Barone von Devensberg sahen, welche auch einen Esel mit in die Halla gebracht haben.
Viele Schrien wild durcheinander: „Pull! Pull! Pull!“. Eine Hälfte schrie Foggwulf, die anderen feuerten Ragnor an. Mit einem lauten Kampfschrei besiegte Phileasson Ragnor dessen Hand die Kerzen auf seiner Seite zerdrückte. Die Menge jubelt und auch diejenigen die zu Ragnor gehalten hatten beglückwünschten Phileasson. Dieser sagte: „Lenya! Bring ein Horn mit Met für meinen Freund Ragnor!“. Ragnor der zuerst Verärgert aussah lächelte nun. Phileasson sprach weiter als die beiden etwas zu trinken in der Hand hatten: „Ich würde mich freuen dich bei meiner nächsten Fahrt auf der Seeadler rudern zu sehen.“. Ragnor antwortete: „Ich hoffe es wird keine Fahrt für Kinder!“. Phileasson lachte: „Sei unbesorgt. Deine Muskeln werden wie bester Zwergendtahl sein, wenn wir zurückkehren!“. Er tat, als würde er erschrecken: „Bei Swafnir! Ich muss den Verstand verloren haben! Am Ende wirst du mich im nächsten Winter schlagen!“. Die Umstehenden Lachten.
Beorn kam grimmig schauend wieder zurück an ihren Tisch. Der Zwerg der Devensberger forderten direkt Phileasson zum Armdrücken heraus. Er verlor kläglich und als ihn alle in der Halla auslachten fing er an, von der Ogerschlacht zu erzählen. Die Helden erfuhren nun das die Barone von Devensberg Grimsbart der Zwerg, Frenya die Thorwalerin, Quen der Mittelreicher, Valandriel der Elf und Sylandriel die Druidin waren. Die Helden lachten grimmig den Sylandriel hatten sie umgebracht. Grimsbart erzählte das sie glorreich in der Schlacht gekämpft hatten dabei waren sie die meiste Zeit gar nicht dabei gewesen. Diese Wichtigtuer hatten bloß den Kaiser um sein Kettenhemd erleichtert. Sie und viele andere waren es die ihr Leben die ganze Zeit in der Schlacht riskiert hatten. Jeder hatte Freunde oder sogar Familie in der Schlacht verloren, aber sie erzählten es gerade so als ob es eine glorreiche Schlacht gewesen war.
Als die Geschichte endlich vorbei war wurde weiter Essen aufgetischt. Ragnor zog die Geweihte Lenya auf seinen Schoß und sagte: „Ruht euch doch Mal etwas aus damit ihr noch Kraft habt mit mir heute das Lager zu Teilen!“. Lenya rammte ihren Zeige- und Mittelfinger in die klobige Nase von Ragnor und zog nach unten. Der Kopf von Ragnor schlug auf dem Tisch auf und Lenya sprang von seinem Schoß auf und sagte: „Wer mich freien will, braucht bessere Manieren!“. Unter dem Jubel der Menge suchte sich Lenya einen Platz weit weg von Ragnar und setzte sich an ihren Tisch.
Nach kurzer Zeit wurden in der Menge weitere Rufe nach einer Geschichte laut. Beorn stand auf und es wurde so leise, dass man ein Methorn fallen hätte hören könnten. Er fing an von seiner letzten Fahrt zu erzählen. Er schilderte die gefährliche Fahrt ins Güldenland und von seiner reichen Beute, die er den seltsamen Menschen mit Kranichköpfen abgenommen hatte. Beorn leerte einen Sack auf dem Tisch aus und heraus kamen Becher, Reifen und Münzen aus rotem Gold. Die Helden hatten noch nie solch wundersame Kostbarkeiten gesehen. Nicht einmal im Orkenhort. Jubelrufe dröhnten durch die Halle. Da sprangt plötzlich Phileasson auf seinen Tisch und bog sich vor Lachen. Er rief so laut, dass es auch der letzte in der Halla hören konnte: “Das ist das beste Seemannsgarn, das je gesponnen wurde. So wahr ich selber schon mit meiner Seeadler die Küste des Güldenlands angefahren bin, die meisten Wesen dort sehen aus wie wir und du, Beorn, wärst bei den haarsträubenden Geschichten, die du hier zum besten gibst, besser Skalde als Drachenführer geworden! Denn Kranichköpfige habe ich dort noch nie gesehen!” Einen Moment herrscht eisiges Schweigen. Einen Thorwaler der Lüge zu bezichtigen, ist die tödlichste aller Beleidigungen. Man hört das leise Scharren der Dolche, die langsam gezogen wurden. Jeden Moment würde sich die Halla in ein Schlachtfeld verwandeln. Da durchdrang die Stimme von Hetfrau Garhelt die Stille: “Ich werde nicht dulden, dass sich meine besten Kapitäne wegen solcher Lappalien die Kehlen durchschneiden! Beorn und Phileasson, ihr zählt zu den Drachenführern, die meine Thorwaler am meisten bewundern, und zahllose Sagas berichten von euren Heldentaten, das Wohl. Nun ist es an der Zeit festzustellen, welcher von euch der Größte ist. Wurde euch nicht schon in der Jugend geweissagt, dass einer von euch den Titel ‚König der Meere‘ führen würde, so wie einst Hrolf Axtbrecher?“. Beide nickten.
„Dann soll es so sein!“ beschied Garhelt und sagte weiter: „Ihr sollt eine Reise antreten, die euch in die fernsten Winkel Aventuriens führen wird. Ihr werdet euch an Aufgaben beweisen, denen sich noch kein Mensch stellen wagte. Es wird eine Fahrt sein, wie sie noch nie zuvor ein Recke gewagt hat. Es wird ein Weg von Blut und Tränen sein. Ein Weg, so gefährlich, dass vielleicht keiner von euch beiden je wieder vor mich treten wird. Wer siegreich zu mir zurückkehrt. Der darf sich fortan König der Meere nennen. Und kein anderer soll diesen Titel führen solange er lebt! Heuert nun wagemutige Seeleute, Glücksritter und Söldner an, denn niemand aus eurer eigenen Ottajasko soll euch auf diese Reise zur Seite stehen. Es genügt, wenn meine beiden besten Drachenführer auf diese Fahrt des Schreckens gehen, ich will nicht auch noch Thorwals beste Ottajaskos den Gefahren dieser Reise überlassen. Rüstet die Seeadler und Seeschlange aus, und findet euch in sechs Tagen wieder in meiner Halla ein. Dann werde ich euch die Regeln für den Wettkampf nennen, über den selbst der Gottwal staunen wird, das wohl!“.
Beorn und Phileasson starrten sich an während die Menge jubelte. Schließlich setzten sie sich und die ersten boten sich ihnen schon an sie zu begleiten. Sie feierten noch lang in die Nacht hinein und als sie zurück zu ihren Schlafnischen gingen hörte sie das auch Beorn nicht allein war. Zwischen das Gekeuche der anderen mischte sich das Gestöhne der Helden.
Am nächsten Morgen war Beorn schon früh wach. Er und Phileasson ließen ihre Drachenschiffe wieder zu Wasser. Danach standen sie vor den Schiffen und nahmen Bewerbungen entgegen. Bei Beorn stellten sich mehr an als bei Phileasson. Das lag wohl daran das die Thorwaler immer dem Stärksten folgten und Beorn der Blender hatte viele Spitznamen wie Schrecken der Südmeere, Plünderer der Goldhallen, Schlitzer oder Waisenmacher. Schon gestern bei der Feier hatte er sie gefragt ob sie ihn begleiten würden. Die Helden hatten es als große Ehre empfunden vom legendären Kapitän gefragt zu werden. Draco fiel dann wieder die Übersetzung der Prophezeiung aus den Gimaril-Glyphen ein. Dort hieß es: „Als sie an der Seite des Einäugigen kämpften, und sie bei der Wettfahrt glänzten. Sie auch endlich fanden den letzten, und somit die Ketten sprengten, die sie begrenzten.“. Als Draco den anderen davon erzählte waren sie sicher, dass diese Wettfahrt gemeint war und das der Einäugige Beorn war. Also sagten sie zu, mit ihm zu segeln.
Die Helden gingen an den warteten vorbei und Beorn empfing sie mit einem festen Handschlag. Gleich die ersten Fünf der warteten schickte Beorn weg, ohne ihnen auch nur eine Frage zu stellen. Zwei von ihnen stellten sich direkt bei Phileasson an woraufhin der eine Aufpasserin einteilte, welche die Übergelaufenen wegschickte. Wer wollte schon mit jemanden Segeln der zuvor bei der Gegnerischen Mannschaft angeheuert hatte. Bei Beorn stand Lenya welche den Helden einen Schwur der Ottajasko abnahm. Bei Phileasson war Shaya dafür zuständig. Die zwei Travia-Geweihten würden die Kapitäne auf ihrer ganzen Reise begleiten und als Schiedsrichter fungieren.
Beorn nahm viele Thorwaler auf. Auch wenn die Ottajasko viele starke Ruderer und Kämpfer brauchen würde aber so ein Abenteuer verlangte auch nach anderen Fähigkeiten. Eine der wenigen die nicht aus Thorwal stammte war Zidaine Barazklah. Ihr Talent für die Klinge war außergewöhnlich und es umgab sie ein dunkles Geheimnis, was den Helden gefiel. Ansonsten heuerte auch der Skalde bei Beorn an der gestern Irfans Milde eröffnet hatte. Er hieß Asleif Nellgardson, war kahl am Kopf und schon etwas älter. Er würde vor allem mit seinem Wissen unterstützen können, welches auch die Hjaldingsche Runen beinhaltete und für Stimmung mit seiner Leier sorgen. Auch Phileasson nahm viele Thorwaler auf. Neben einer Waldmenschenfrau und einem andergastscher Ritter nahm er nur die Barone von Devensberg, als nicht Thorwaler, in seiner Ottajasko auf. Dieses Mal würden die Helden keine Gnade walten lassen!
In den nächsten Tagen absolvierte die neu zusammengewürfelte Ottajasko Kampf- und Schiffstrainings. Dexter und Daleone mussten lernen mit einem Schild im Schildwall stehen zu können. Jeder hatte seinen fixen Platz. Draco und Diana standen im Kampf in der zweiten Reihe, um ihre Zauber auf die Gegner zu schleudern. Beorn war beeindruckt wie standhaft ihre Truppe war. Die ersten Zweifel der Thorwaler in der Ottajasko waren sofort vergessen als sie sahen wie die Helden an ihrer Seite Kämpfen konnten. Auf Beorns Drachenschiff, der Seeschlange, absolvierten sie Ruder- und Segeltrainings. Hier konnte die Helden nur mit ihrer Kraft beim Rudern glänzen, aber ansonsten hatten sie von Schiffen nur wenig Ahnung. Jeder bekam seinen fixen Sitzplatz an den Riemen, der fast 50 Plätze der Seeschlange.
Zeitgleich wurden auch zwei Knorren im Hafen beladen. Knorren sind im Vergleich kleiner, breiter und hochbordiger als Drachenschiffe. Sie sind die Handelsschiffe der Thorwaler da sie viel mehr Ladung aufnehmen können als ein Drachenschiff. Die zwei Knorren liefen drei Tage vor ihnen aus und die Helden konnten beobachten, dass viele Felle und Ausrüstung für den Winter aufgeladen wurden. Als sie mit Beorn darüber redeten kamen sie zu dem Entschluss das es wohl weiter in den kalten Norden gehen würde. Beim Auslaufen der Knorren segelten die Schiffe außer Sichtweite ohne dabei anzudeuten ob sie nun in den Norden oder Süden lenken würden. Daraufhin rüstete sich Beorns Ottajasko für den Norden aus. Sie kauften mehr Felle und Winterkleidung. Die Helden konnten auch erspähen das die andere Ottajasko das gleiche Tat. Draco suchte in der Kartothek nach Karten vom Norden. Er fand eine die noch auf Aufzeichnungen von Hetmann Arjolf basierte, der zu Zeiten Kaiser Eslams als Erster das Yetiland umrundet haben soll. Draco machte sich eine Kopie davon in sein Buch.
Die große Halla im Prunkjolskrim war überfüllt mit Gästen. Alles, was Beine hatte, wollte den Aufbruch der beiden Kapitäne miterleben. Hetfrau Garhelt schaute alle bedächtig an und fing an die Bedingungen für den Wettstreit bekanntzugeben: „Nun, edle Drachenführer! Vernehmt die Regeln, die für euer Duell gelten. Ihr werdet zwölf Aufgaben zu lösen haben, und euer Weg wird um das ganze bekannte Aventurien führen, das wohl. Manchmal sogar darüber hinaus. Ihr dürft eure Konkurrenten behindern, aber es ist euch verboten, sie zu töten. Ihr werdet als Fürsten und als Bettler reisen. Mut und Stärke allein werden zu wenig sein, um euch ans Ziel zu bringen. Achtzig Wochen gebe ich euch, dieses gewaltige Abenteuer zu bestehen. Um zu bezeugen, dass ihr die Aufgaben auf ehrenvolle Weise löst, wird jede Gruppe von einer Travia-Geweihten begleitet. Die Geweihten wachen darüber, dass bei dem Rennen die Regeln der Ehre eingehalten werden. Ihr Urteil kann am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden. Eure ersten beiden Aufgaben erfahrt ihr nun, die restlichen werden im Verlauf der Reise von Lenya und Shaya enthüllt. Fahrt zunächst zur Insel der Schneeschraten und fangt dort einen der riesenhaften zweizahnigen Kopfschwänzler! Gebt acht und fangt das Tier lebend, damit es in die Ottaskin der Hetleute gebracht werden kann. Sobald die Bestien gefangen sind, sollt ihr Kapitäne mit wenigen Auserwählten in den äußersten Norden aufbrechen, um dort den Turm zu finden, mit dem die Welt am Himmelsgewölbe aufgehängt ist und den die Firnelfen deswegen den Himmelsturm nennen. Ergründet seine Geheimnisse, bevor ihr nach Riva reist, um dort eure dritte Aufgabe zu erfahren. Nun brecht auf! Vor den Küsten der Schneeschraten wird euch ein Leuchtfeuer den Weg zu den zwei Knorren weisen, die vor drei Tagen losgefahren sind. Sie werden euch mit allem Notwendigen für die Expedition ins ewige Eis versorgen. Möge Swafnir mit euch sein!”.
Trotz der bitteren Kälte säumten Hunderte Thorwaler den Weg zum Hafen, um das Auslaufen der beiden Drachenschiffe zu beobachten und den Wettstreitern zuzujubeln. Seite an Seite verließen die Schiffe die schützende Bucht. Beorn gab sofort den Befehl den Rudertakt zu erhöhen, denn er wollte sofort im Wettstreit in Führung gehen. Mit fester Stimme gab er den Takt vor aber die neu zusammengewürfelte Ottajasko konnte da nicht mithalten. Es schien jedoch so, dass es ihren Gegnern nicht anders ging. Sie blieben lange in Führung aber mit der Zeit wurden vor allem Draco und Diana Müde beim Rudern. Beorn schrie die ganze Ottajasko an das sie schneller rudern sollen, aber schlussendlich überholte Phileasson sie.
Sie verließen als zweites die Bucht und alle aus Thorwal hatten dies gesehen. Beorn blieb jedoch ruhig, auch als der alte Skalde aus Phileassons Ottajasko ihnen den blanken Hintern entgegenstreckte. Sie hörten auf zu Rudern und setzten Segel. Draco merkte das Beorn mit der Leistung der gesamten Ottajasko nicht zufrieden war aber im Besonderen war er über seine und Dianas verärgert. Er zeigte ihm daraufhin die Kopierte Seekarte von Ifirns Ozean aus der Kartothek. Sofort schwenkte das Funkeln in Beorns Augen von Zorn auf Stolz um. Daleone meinte daraufhin dass sie für die andere Ottajasko noch eine Überraschung hätte.
In der ersten Nacht an einem Strand bekamen die Helden schon mit das eine Thorwalerin Namens Ursa, andere gegen Beorn aufhetzte. Allein das sie vor allen Thorwalern nicht als Erster die Bucht verlassen hatten machte sie Zornig. Dexter sprach sie an und er hatte wieder dieses furchteinflößende Funkeln in den Augen. Er sagte zu ihr das diese Wettfahrt doch 80 Wochen ging und dass es keinen Unterschied mache das sie derzeit auf dem zweiten Platz lagen. Ursa stimmte ihm zu und schien nicht mehr wütend zu sein. Dennoch erzählten die Helden im Vertrauen Beorn davon.
Nach drei Tagen erblickte Daleone das andere Drachenschiff vor ihnen. Keiner der anderen konnte etwas sehen, aber Daleone begann ein Ritual vorzubereiten. Dexter merkte das Daleone dafür Sikaryan von vielen Thorwalern in ihrer Ottajasko benutzte. Es war ein Wolkenloser Tag gewesen, aber nun braute sich ein Sturm zusammen. Dunkle Gewitterwolken schoben sich um sie. Ihr Drachenbot gewann an Geschwindigkeit, weil der Wind günstig blies. Um sie herum jedoch wütete ein wildes Gewitter.
Daleone erkannte das Phileasson mit seinem Drachenschiff in eine Bucht fuhr. Beorn meinte das müsse Olport sein. Der günstige Wind trieb sie weiter voran und sie passierten die Bucht. Ihre Ottajasko jubelte, weil sie gerade in Führung gegangen waren. Ein Thorwaler passte nicht auf und sein Paddel rutschte ins Meer. Lenya schaute Beorn böse an. Dieser zuckte aber nur mit den Schultern und meinte zu ihr: „Wir haben sie nicht getötet, sondern nur behindert.“.
Nach fünf Tagen passierten sie Nordaport und segelten Richtung Arjolfsspitze. Dabei sahen sie wandernde Wassersäulen auf ihr Drachenschiff zukommen. Einige Thorwaler wollten den Helden weißmachen das dies jähzornige Wassergeister seien. Draco freute sich schon darauf sie von Näher zu begutachten, aber Daleone klärte sie auf das es nur Wale waren. Schließlich tauchte ein Wal direkt unter dem Schiff durch und mit einem Schwanzflossenschlag durchnässte er die halbe Besatzung. Alle Thorwaler jubelten, weil sie es als gutes Omen deuteten.
In den folgenden Nächten konnte die Ottajasko seltsame Erscheinung am Himmel beobachten. Beorn erklärt das dies die Nordlichter seien. Auch wenn dieses geisterhafte Licht zunächst sehr unheimlich wirkte, so erwieß es sich dennoch bald als nützlich, denn nichts war bedrückender als die Nächte auf dem Ewigen Eis. Draco schrieb fleißig alles in sein Buch. Er bemerkte das dieses Buch mittlerweile schon längst voll sein sollte, aber es schien so als ob immer neue Seiten von allein auftauchten. Das Buch wurde deswegen aber nicht dicker. Es war auch seltsam das, wenn er eine Aufzeichnung suchte und das Buch zufällig aufschlug, er immer genau auf der Seite landete, die er gesucht hatte.
Als die Seeschlange in die bleigrauen Wasser des Eismeers vordrang, schickte Beorn rund ein Drittel der Ottajasko mit Speeren und Fackeln an die Reling. Diese Recken hatten die Aufgabe, frühzeitig Eisschollen zu entdecken, um sie mit den Speeren wegzustoßen. Ansonsten würden diese an der empfindlichen Außenhaut des Schiffes entlang Schrammen und Schaden anrichten.
Das Gebiet zwischen den Nebelzinnnen und dem Yetiland nannten die Thorwaler Meerlunge. Hier trieben dichte Dunstschwaden über dem Wasser, und von den Küstengletschern abgebrochenes Eis machte die Passage gefährlich. Himmel, Wasser und Eisschollen verschwammen zu einer einzigen grauen Masse. Sie mussten sehr oft Rudern, weil sich kein Lufthauch regte. Um die Orientierung nicht zu verlieren, mussten sie dicht an der Felsenküste entlangfahren. Immer wieder hörte man von den Klippen das gewaltige Donnern berstender Eisblöcke, die in die See stürzten.
Vier Tage waren sie nun schon unterwegs und sie wussten nur das sie noch richtig waren, weil sie der Küste gefolgt sind. Ihr Skalde Asleif machte alle Nervös mit seinen Geistergeschichten. Nur die Helden erfreuten sich daran. Dexter und Daleone mussten ein bisschen Sikaryan von anderen an Bord trinken. Sie taten dies während die meisten schliefen und sie suchten sich auch nur Opfer aus, die auf lange Sicht entbehrlich waren.
Eine gespannte Stimmung herrscht an Bord. Durch den Nebel konnte man seine Gefährten nur als Schatten und Schemen ausmachen, die manchmal auch ganz von der hellgrauen Suppe verschluckt wurden. Nur dumpf konnten die Helden Asleifs Stimme, der seine Schauergeschichte nun schon zum zweiten Mal vortrug, vernehmen. Plötzlich hörten sie ein leises Glockengeräusch in der Ferne. Alle auf dem Drachenschiff sprangen auf. Dexter deutete zu allen ruhig zu sein und lauschte. Er konnte Stimmen hören, die etwas von Robben jagen redeten. Beorn rief in den Nebel hinein ob da jemand sei und eine raue Stimme antwortete.
Beorn lenkte die Seeschlange zu dem Glockenleuten und den Stimmen. Langsam tauchte ein kleines Boot im Nebel auf. Drei Robbenfänger standen darauf und winkten ihnen. Der Älteste von ihnen stellte sich als Kapitän Wodjeff vor. Er erzählte ihnen das er wüsste wo genau die zwei Knorren aus Thorwal an der Packeisgrenze lagen. Paukajas gab Beorn eine genaue Wegbeschreibung und sagte das er heute Abend auch dorthin kommen würden.
Sie ruderten dorthin und nach wenigen Stunden sahen sie tatsächlich ein Signalfeuer. An einer günstigen Anlegestelle standen die zwei Knorren vertäut. Beorn ließ die Seeschlange daneben an Land ziehen. Zweihundert Schritt Landeinwärts stapelten sich Ausrüstung und Proviant auf dem Eis. Von dort tönte auch das Bellen hungriger Schlittenhunde und die Stimmen von Thorwalern. Die ganze Ottajasko wurde von den Kapitänen der Knorren begrüßt. Ein paar Nivesen waren gerade dabei die letzten Eishütten fertig zu bauen. Die Ottajasko verstaute ihre Ausrüstung in den Iglus, wie die Eishütten von den Nivesen genannt wurden. Im Lager sahen sie alle auch zum ersten Mal Eissegler. Dies waren kleine, auf Kufen gestellte Segelboote. Sie können bis zu sechs Personen transportieren und erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 60 Meilen pro Stunde.
Am Abend feierten sie ein bisschen auf eine der Knorren. Auch Kapitän Wodjeff kam mit seinen Robbenfängern vorbei. Beorn gab die erste Runde aus da Wodjeff ihnen geholfen hatte. Sie gingen aber alle relativ früh schlafen, um für den Aufbruch Morgen fit zu sein.
Mit diesem Morgen brach auch der 15te Tag ihrer Wettfahrt an und die ganze Ottajasko machte sich auf in das Ewige Eis. Die Helden fuhren in einem Eissegler mit, der von der Nivesin Karra von der Sippe Voimaka-Takku gelenkt wurde. Der Wind blies günstig und sie kamen schnell voran. Daleone erblickte eine komische Form in der Ferne. Karra lenkte den Eissegler dorthin und sie fanden einen Eisigel. Daleone kam dieser seltsam vertraut vor. Karra erzählte das die Eisigel sehr gefährlich seien. Wenn sie groß genug waren dann explodieren sie bei der kleinsten Erschütterung. Dieser war noch klein und deswegen würde nichts passieren außer man berührte sie direkt.
Daleone und Dexter merkten das die Eisigel Sikaryan in sich hatten. Also waren diese Gebilde wirkliche Wesen. Alle stiegen wieder ein und fuhren weiter. Als es weit nach Mittag war begannen sie einen günstigen Lagerplatz zu suchen. Karra fand einen und die Helden begannen mit ihr Eishütten zu bauen und ein Lagerfeuer zu machen damit die anderen sie auch finden konnten.
Nach und nach trafen immer mehr aus der Ottajasko im Lager ein. Beorn berichtete von einer großen Eisspalte. Diese müssen sie wohl Nordöstlich umfahren, um weiter zu kommen. An diesem Abend sahen sie auch wie einem Thorwaler aus der Ottajasko Splitter eines Eisigels aus dem Bein geholt werden mussten. Die Helden beobachteten das Karra noch immer bedrückt den Thorwaler musterte obwohl er gut versorgt wurde. Die hatte wohl wirklich Angst vor diesen Eisigeln.
Die Nacht verlief ruhig. Dexter und Daleone bemerkten nur bei ihrer Nachtwache eine Gestalt im Schneetreiben die ihr Lager beobachtete. Am nächsten Morgen berichteten sie Beorn von der Gestalt. Nach dem Frühstück das Lenya segnete packten sie alles zusammen. Diana hatte die Idee die Eishütten zu zerstören damit die andere Ottajasko kein fertiges Lager vorfinden würden. Beorn lobte sie für diese gute Idee.
Draco ging mit Beorn nochmal die Karten durch, die er in Thorwal in sein Buch kopiert hatte. Sie entfernten sich immer weiter vom Packeis aber auf festem Land waren sie noch lange nicht. Der große Eisspalt mit seinen vielen Ausläufern gewährte ihnen einen Blick in die Tiefen wo Meerwasser schwappte. Mühselig arbeiteten sie sich an dem Eisspalt entlang. Auch die Eisigel wurden immer mehr. In manchen Gebieten stießen sie auf ganzen Kolonien von diesen Ungetümen. Als es schon Abend wurde bemerkten die Helden Rauch in der Ferne. Sie fuhren mit ihrem Eissegler dorthin und trafen auf Beorn der das nächste Lager aufschlug.
Am nächsten Morgen berichtete einer der Nachtwachen das sie wieder die Gestalt gesehen hätten. Sie kam diesmal näher und angeblich soll die Gestalt ein weises Fell gehabt haben. Karra meinte das es ein Kundschafter der Yetis sein könnte, welche die Thorwaler Schneeschratten nannten. Ursa meinte daraufhin, dass sie ein paar weitere Felle gut gebrauchen könnten. Karra warnte sie davor, dass die Yetis generell Friedfertige Kreaturen wären aber da sie in großen Gruppen zusammenlebten, man sie nicht unterschätzen dürfe. Auch andere aus der Ottajasko beklagten sich, dass sie mehr Felle brauchen würde. Die Helden konnten sie verstehen. Dexter und Daleone machte die Kälte nichts aus und deswegen gaben sie ihre Felle Draco und Diana. Beorn gab die Yetis zum Abschuss frei, wenn sie wieder welche treffen würden.
An diesem Tag stießen die Helden auf den Ursprung der Eisspalte. Ein riesiger See aus Meerwasser lag vor ihnen. Sie konnten mehrere Schiffswracks ausmachen und eines davon war sogar erreichbar. Die Helden wollten unbedingt das Wrack erkunden während die anderem am Eissegler jedoch Angst vor dem Schiffsfriedhof hatten. Als sie Näher kamen erkannten sie das es ein albernisches Frachtschiff war. Nur die Helden gingen an Bord und fanden durch die Kälte mumifizierten Matrosen, die stumme Zeugen der Schrecken des Eises waren. Es war wohl ein Forschungsschiff den sie fanden keine wertvolle Ladung. In der Kapitänskajüte stießen sie jedoch auf eine schwere Truhe. Das Schloss konnten sie einfach zerschlagen und die Truhe war voll mit Gold- und Silbergegenständen. Gut gelaunt schleppten sie die Truhe zum Eissegler.
Nach einer Weile sahen die Helden Rauch am Himmel und fuhren darauf zu. Zidaine baute gerade mit einigen anderen aus der Ottajasko das nächste Lager auf. Beorn kam kurz nach ihnen an und war ganz und gar nicht erfreut als er die Geschichte des Schiffswracks hörte. Die Thorwaler die nicht mit aufs Wrack gegangen waren bekamen eine Standpauke. Beorns Laune besserte sich erst als die Helden sagten das sie den Fund für die Finanzierung der weiteren Reise einsetzen wollten. Reichtum hatten sie im Überfluss und so festigten sie ihren Stand in der Ottajasko.
In dieser Nacht sahen Dexter und Daleone wieder einen der Gestalten im Schneetreiben. Dieser traute sich sehr weit an ihr Lager heran. Daleone spannte ihren Bogen und sprach einen Zauber. Der Pfeil flog und Dexter sah nur mehr wie die Gestalt zusammenbrach. Er ging hin und tatsächlich, es war ein Yeti. Dexter schleppte ihn ins Lager und am nächsten Morgen begutachtete die ganze Ottajasko ihre Beute. Karra meinte das dies nur ein Späher sei und dass, wenn er nicht zurück zu seinem Stamm kam, sie weitere aussenden würden. Beorn antwortete darauf: „Gut, dann brauchen wir nicht zu den Fellen gehen, sondern die Felle kommen zu uns.“.
Der 18. Reisetag war angebrochen und heute gab es so gut wie keinen Wind. Die Hundeschlitten schwärmten aus, aber sie würden heute viel langsamer sein. Die Berge mit den Gletschern waren aber schon zu sehen. Draco meinte das es laut Aufzeichnungen einen Gebirgspfad ins Tal der Donnerwanderer gab. Daleone sprach einen Zauber, der gerade stark genug war, um ihren Eissegler zu bewegen. Ohne viel zu erkunden fuhren sie gerade auf das Gebirge zu und suchten einen günstigen Lagerplatz. Sie mussten etwas finden wo sie die Eissegler stehen lassen konnten da diese sicher nicht über den Gebirgspfad transportiert werden konnten.
Schnell fanden sie einen günstigen Platz in der Nähe eines Gletscherausläufers. Die Helden machten wieder ein Feuer, um die anderen zu ihnen zu lotsen. Sie alle waren gerade dabei Eishütten zu bauen als plötzlich ein großer Eisbrocken einen der Thorwaler am Kopf traf. Alle machten sich sofort kampfbereit und plötzlich standen 6 Yetis in ihrem Lager. Sie prügelten auf den Thorwaler ein der mit dem Eisbrocken getroffen wurde. Der Kampf war schnell vorbei den allein Dexter hatte 3 von ihnen getötet. Außerdem fokussierten sie sich zuerst nur auf diesen einen Thorwaler. Daleone erkannte das aber einer der Yetis in der Ferne gewartet hatte und nun flüchtete.
Es war noch immer kein Wind und Daleones Kräfte waren erschöpft. Sie konnten den fliehenden Yeti nicht verfolgen mit ihrem Eissegler. Als sie den toten Thorwaler genauer betrachteten fiel ihnen auf das er das Fell des Yetis trug. Deswegen hatten die Angreifer wohl ihn fokussiert. Nach und nach trafen die anderen ein. Am späten Nachmittag kam auch der Wind und die restlichen Eissegler fuhren zu ihnen. Beorn war nicht erfreut darüber das einer aus seiner Ottajasko gefallen war. Auch die 6 neuen Felle und das viele Fleisch besserten seine Laune nicht. Da es hier im ewigen Eis nicht möglich war jemanden zu begraben, setzten sie den toten Thorwaler auf einen Eisblock. So würde er ewig Wache halten.
Am nächsten Tag schwärmten sie nicht mehr aus, sondern fuhren als Verband zu dem Gebiet wo der leichteste Aufstieg in das Gebirge sein sollte. Dabei stießen sie auf Spuren von den Yetis. Beorn beschloss diese zu verfolgen. Nach einer Zeit fanden sie ein kleines Dorf der Yetis. Dort waren derzeit nur ein Dutzend Krieger und ansonsten nur Kinder mit ihren Müttern. Die meisten in der Ottajasko wollten Rache für ihren gefallenen Kameraden und die zusätzlichen Felle. Also griffen sie das Dorf an da gerade ein Schneesturm aufkam. Obwohl sie in der Überzahl waren gelang es den Yetis weitere zwei Thorwaler zu töten. Sie hatten die Kraft und den Willen der Mütter unterschätzt, die ihre Kinder beschützten. Nur eine Mutter mit ihrem Kind konnte fliehen. Beorn beschloss sie nicht zu verfolgen, weil sie von drei Pfeilen getroffen wurde und nicht weit kommen würde. Draco meinte das sie schnell von hier weg sollten da sicher viele der Yetis auf Jagt waren und bald wiederkommen würden.
Sie nahmen die zwei Toten mit und fuhren in ein Tal zwischen zwei Gletscherausläufern. In einer günstigen Lage drehten sie die Eissegler um und befestigten sie. Dann bauten sie ihr Lager auf und setzten etwas außerhalb die anderen zwei Toten auf Eisblöcke zur ewigen Wacht. Sie hatten nun genug Felle und Essen, um problemlos das Gebirge zu überqueren.
Am nächsten Morgen machten sie sich ohne Eissegler und Hundeschlitten auf den Weg ins Gebirge. Der Aufstieg war anstrengend und die Kälte machte einigen in der Ottajasko zu schaffen. Da halfen auch die zusätzlichen Yetifelle nichts. Zwei Nächte musste sie in diesem Gebirge verbringen und nur die Gewissheit durch Dianas Raben, dass es dahinter ein fruchtbares Tal gab, hinderte die Ottajasko dran umzukehren.
Beim Abstieg stießen sie dann auf eine warme Quelle Wasser wo sie sich aufwärmen konnten. Diesem Wasser folgten sie dann und kamen endlich in ein Tal wo es eine Vegetation gab. Beorn entschied hier ein Lager zu errichten von wo aus sie einen zweizahnigen Kopfschwänzler jagen würden. Als die ganze Ottajasko am Lagerfeuer saß fragte Beorn ob jemand einen Plan habe wie sie den zweizahnigen Kopfschwänzler lebend fangen könnten. Diana schlug vor das sie ein Schlafmittel herstellen konnte, um das Vieh zu betäuben. Die meisten Thorwaler fanden das feige und wollten es mit Seilen und purer Muskelkraft fangen. Beorn ließ offen für was er sich entscheiden würde und sagte: „Zuerst einmal müssen wir einen zweizahnigen Kopfschwänzler finden und ich meine nicht irgendeinen. Ich will den größten und gefährlichsten von allen haben!“. Die ganze Ottajasko antwortete lautstark mit: „Das Wohl!“.
Am nächsten Tag schwärmte die ganze Ottajasko aus, um die Gegend zu erkunden und um zweizahnige Kopfschwänzler zu finden. Sie gingen immer zu zweit und so ging Draco mit Diana und Dexter mit Daleone. Diana ließ ihren Raben wieder fliegen und konnte eine Herde von zweizahnigen Kopfschwänzlern entdecken. Jedoch fand sie zusätzlich heraus das die andere Ottajasko von Phileasson auch schon im Tal war. Sie hatten Schneeschraten bei sich die ihnen anscheinend halfen.
Um die Mittagszeit ging die ganze Ottajasko in die Richtung wo Diana die Herde gesehen hatte. Dabei verließen sie den warmen Teil des Tals wieder. Dexter und Daleone machten die Vorhut und konnten die andere Ottajasko beobachten. Sie waren sich nicht sicher, aber sie glaubten das sie entdeckt wurden. Sie folgten ihnen trotzdem weiter jedoch noch vorsichtiger als vorher. Dabei konnten sie beobachten wie Phileasson mit seiner Ottajasko auf die Herde von sieben zweizahnigen Kopfschwänzlern stieß. Es waren fünf Muttertiere, ein Kind und ein Leitbulle. Sie beobachteten wie die gegnerische Ottajasko stümperhaft das kleine Kind fesselte und den Leitbullen umbrachte.
Schnell gingen sie zurück zu Beorn und berichteten ihm was sie gesehen hatten. Beorn entschied das sie definitiv Dianas Plan umsetzen würden. Ursa und ihre zwei Schwestern berichteten das sie einen einsamen großen zweizahnigen Kopfschwänzler gesichtet haben. Diana wollte zuerst noch das Schlafmittel an einem der Tiere aus der Herde testen. Die Herde sammelte sich erst wieder und war aufgewühlt davon das ihr Kind und der Leitbulle fort waren. Die Helden fragten sich ob die Herde so überhaupt überleben würde. Diana schlich sich mit ihrem Blasrohr an und schoss auf eines der Tiere. Dieses fiel dann langsam um und zuerst atmete es noch schnell, aber dann wurde es immer ruhiger. Schließlich wirkte es so als ob es gar nicht mehr atmete und Daleone bestätigte das es Tot war. Beorn war unzufrieden, aber Diana meinte sie könne nun die Dosis richtig anpassen.
Als sie den einsamen zweizahnigen Kopfschwänzler endlich fanden staunte die ganze Ottajasko. Es war ein großes und majestätisches Tier. Die tiefen Kerben an den Stoßzähnen zeugten davon das es schon viele Kämpfe gewonnen haben musste. Als Diana los schlich, um es zu betäuben sah Dexter das jeder in der Ottajasko froh war das sie dieses Tier nicht mit Manneskraft erlegen mussten. Diana traf das Tier perfekt am Hals und langsam schlief es ein. Es dauerte sicher zweimal so lange wie beim anderen Tier jedoch schlief es dann friedlich und atmete gleichmäßig.
Während die Ottajasko einen Käfig baute, um das Tier zu transportieren machten sich Dexter und Daleone auf den Weg, um die andere Ottajasko zu beobachten. Sie wollten herausfinden wie sie so schnell in das Tal gekommen waren. Es wurde jedoch schon langsam dunkel und als sie die Ottajasko fanden bauten diese gerade ein Lager unter einem Felsvorhang auf. Daleone bleib zum Beobachten vor Ort und Dexter erstattet Bericht bei Beorn.
Die Ottajasko war schon fertig mit dem Käfig. Dieser war so gebaut das er am Eis leicht zum Schieben ging jedoch im warmen Teil des Tals hätten sie es anheben müssen, um es zu bewegen. Beorn entschied das sie mit dem Käfig der anderen Ottajasko folgen würden. Am nächsten Morgen machten sie sich auf in die Richtung der anderen Ottajasko. Den Käfig zu bewegen war trotzdem beschwerlich. Auch das der zweizahnige Kopfschwänzler nun munter war und die ganze Zeit brüllte machte es noch schwerer. Daleone berichtete das die andere Ottajasko bei einem Stamm Schneeschratten war und dann in einen Eistunnel verschwunden sei.
Sie bewegten den Käfig zum Eistunnel und mussten dort schon zwei Seilzüge bauen, um ihn vor den Tunnel zu hieven. Dann mussten sie auch noch den Käfig etwas verkleinern und an vielen Stellen abhobeln, um ihn in den Tunnel zu bringen. Die meisten der Ottajasko fühlten sich nicht wohl im Tunnel und auch das Loch, aus dem komische Geräusche kamen machte den meisten Angst. Beorn und die Helden zogen jedoch ohne mit der Wimper zu zucken den Käfig weiter. Als sie am Ende des Tunnels ankamen sahen sie das dieser noch höher und steiler als der Eingang war. Hier würden sie noch mehr Flaschenzüge brauchen. Der Skalde Asleif und ein paar andere gingen daweil ihre Eissegler und Schlitten holen. Als sie ohne diese zurück kahmen berichteten sie das ihr ganzes Equipment zerstört wurde. Beorn spie aus und verfluchte Phileasson. Asleif meinte jedoch das es eher die Schneeschratten waren.
Als die Flaschenzüge fertig waren ließen sie den Käfig herunter. Er drohte zweimal zu kippen jedoch konnten Dexter und Daleone in den letzten Sekunden noch alles retten. Als der Käfig sicher am Boden war sagte Beorn, dass er nun mit einigen Auserwählten schnell zum Lager zurück gehen werde. Dexter schlug vor die Hundeschlitten zu reparieren da diese nicht stark beschädigt waren und eine leichte Bauart hatten. Ihre Schlittenhunde hatten sie immer dabeigehabt. Vier Hundeschlitten konnten sie Reparieren und so machten sie sich auf zum Lager während die anderen den Käfig übers Eis schoben.
Nach fünf Tagen kamen sie im Lager an. Kapitän Wodjeff erzählte ihnen das Phileasson gestern weiter in den Norden gereist sei. Karra erfuhr von den anderen Nivesen das Phileasson von einer Elfe, die bei den Schneeschratten lebte, einen besonderen Stein bekommen habe. Dieser solle ihnen den Weg zum Himmelsturm weisen. Beorn lachte auf und sagte das dies eine glückliche Wendung sei. Die anderen mit dem Käfig seien auch im Norden und sie würden jetzt mit neuer Ausrüstung zu ihnen fahren und sich dann aufteilen. Er werde mit ein paar Auserwählten den Himmelsturm erkunden und die anderen bringen den zweizahnigen Kopfschwänzler zurück nach Thorwal.
Als sie mit neuen Eisseglern und Hundeschlitten bei den anderen mit dem Käfig ankamen waren sie heilfroh endlich Zugtiere für den Käfig zu haben. Sie hatten noch alte Kufe von den zerstörten Eisseglern am Käfig angebracht. An diesem Abend feierten sie am Langefeuer gemeinsam mit dem Met und Fisch den Beorn aus dem Lager mitgebracht hatte. Lenya segnete das Essen und alle waren gut gelaunt. Nur Dexter und Daleone wurden langsam unrund da sie schön langsam wieder frisches Sikaryan brauchten.
Am nächsten Morgen entschied Beorn das die vier Helden, Zidaine, Asleif, Ursa und ihre zwei Schwestern, Karra, Lenya und drei weitere Thorwaler mit ihm zum Himmelsturm kommen sollen. Die anderen würden den zweizahnigen Kopfschwänzler zurück zum Lager und mit dem Schiff nach Thorwal bringen. Die Helden konnten sehen das einige der Thorwaler nicht erfreut darüber waren das sie Beorn nicht weiter begleiten konnten. Bevor Dexter und Daleone auf die Eissegler kletterten nahmen sie noch einen kräftigen Schluck Sikaryan von diesen Thorwalern die ihnen zürnten.
Weiter geht es im nächsten Abenteur Der Himmelsturm.