Niellyn, 6. Tag der Reife des Monds der Jagd im Jahr 2418 nach der großen Schlacht
Grell spiegelt sich Makkas Licht in den ruhig vorbeiströmenden Fluten der Gjalska wider. Ifrunndoch steht nachdenklich am Ufer und blickt versunken auf das kristallklare Wasser des Stromes. Sind Barbaren in der Lage, weise zu sein?
Ifrunndoch ist ein Gjalsker Stammeskrieger. Aber nicht irgendeiner. Sein Spezialgebiet ist Querdenken. Als ich mich vor knapp fünf Jahren auf dem Orki anmeldete, um an einem Kurzgeschichtenwettbewerb teilzunehmen, benötigte ich einen Nickname. Die Wahl fiel dabei auf meinen letzten Spielercharakter des PC-Klassikers „Am Fluss der Zeit“. Ich weiß nicht mehr viel über dieses Spiel, Ifrunndoch ist mir jedoch als der Barbar in Erinnerung geblieben, der mit einer Taschenuhr ausgerüstet und einem Riesenskorpion im Schlepptau gemütlich durch das Koscher Städtchen Nadoret trabte.
Manch einer möge sich jetzt wundern, was das für ein Anachronismus sei – zurecht. Zugegebenermaßen wäre das jetzt auch eher weniger das, was ich unter atmosphärischem Rollenspiel verstehe. Gleichwohl kann ich mich mit Ifrunndoch auf eine gewisse Art und Weise identifizieren. Denn wenn ich die DSA-Community nach Inhalten durchstöbere, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wenn ich sehe, wer da alles wie viel Herzblut investiert bzw. schon investiert hat, dann kann ich das nur neidlos anerkennen und sagen: Mein allergrößter Respekt für alle, die sich so ins Zeug legen! Vielen Dank für eure gute Arbeit, dass ihr euch mit eurer Kreativität und eurer Leidenschaft und eurer Zeit so in unser Hobby investiert. Ich weiß das sehr zu schätzen. Dagegen bin ich nur ein Barbar.
Können Barbaren denken? Das Gute an einem Conan-Verschnitt im Rollenspiel ist, dass er zwar (zumindest theoretisch) denken kann und darf, in der Regel dabei aber die Messlatte an ihn nicht so hoch gelegt wird wie bei einem Magier oder Gelehrten. So sehe ich mich auch. Ich möchte mir meine Gedanken über DSA und die Welt machen, ohne den Anspruch zu erheben, in der Champions Imman-League der DSA-Community möglichst weit oben mitspielen zu müssen. Wenn andere weiter, schneller, höher denken, ist das ihr gutes Recht – so wie es meines ist, kürzer, langsamer, tiefer zu denken. Denn ich bin ein Barbar.
Nun ist Ifrunndoch jedoch nicht irgendein archaischer Stammeskrieger, er ist Gjalsker. Die Lebensader seiner Heimat, der fast gleichnamige Fluss, fließt mal langsam (z.B. durch den See „Lachanshiel“) und mal schnell (z.B. bei Tauwetter, um die Schneemassen der Olochtai in Ifirns Ozean zu befördern). So wird auch dieser Blog mal viel, mal weniger Gedanken mit sich führen, mal langsamer, mal schneller was posten. Der Lauf des Wassers lässt sich nicht vorherbestimmen.
Zu guter Letzt heißt dieser Blog Gjalska-Funkeln. Wie das Mondlicht Ifrunndochs Silhouette in den Fluten der Gjalska reflektiert, so möchte Ifrunndoch auch seine eigenen Gedanken immer wieder reflektieren und freut sich auf euer Feedback. In diesem Sinne, liebe Lesenden, tretet heran an die Fluten der Gjalska – denn auch hier sind Denker.