• So, mal etwas schweres, schwer als Quizfrage, schwer zu verkraften als Literatur, aber eines der weltbesten Bücher!

    Wer und was?

    Zitat

    Daß doch die Engländer immer alles bekamen, was gut und wertvoll auf der Welt war, Indien und Ägypten und Gibraltar und Cypern und Australien und Südafrika, die Goldländer, und Canada, und jetzt auch Teddy! Ein armer Deutscher wie ich hatte die Nazis dafür. So gingen meine sterbenstrüben Gedanken, wenn ich nacht durch einen bösen Zufall erwachte.
    Aber am Tage war alles vergessen, und ich war glücklich [...]

  • ...kenne ich leider nicht, aber um die Richtung einzuschränken, würde ich gerne einige Muzmaßungen anstellen. Offenbar handelt es sich um einen deutschen Autoren, der nicht vor den Dreißigerjahren gestorben sein kann und gelegentlich in der 1.Person schreibt. Die Sprache läßt mich vermuten, daß das Buch vor 1975, eher noch früher geschrieben wurde. Dann wollen wir mal mit dem name-dropping anfangen:
    1. Klaus Mann
    2. Heinrich Böll
    3. Walter Kempowski

  • Der Text sagt auch mir noch kein bekanntes werk voraus.
    Aber beim Spekulöieren bin ich dabei:
    Vermutlich handelt es sich um eine Beschreibung der Nazizeit. Die Schilderung dürfte von einem kleinen Jungen oder Mädchen kommen. Ich vermute mal, dass dieser während jener Zeit vielleicht mal 7 - 10 Jahre alt war. Möglicherweise verbringt er die zeit nicht in Deutschland , sondern irgendwo, wo es viele Engländer gibt (GB oder ein Commonweathland).
    Wer ist Teddy ? Ist es tatsächlich ein Teddybär ? Vermutlich ja. Sonst wären meine Schlüsse falsch. Wenn der Autor also 1935 sagen wir mal 10 jahre alt war, dann wäre er heute 70.
    Aber das alles hilft mir nicht wirklich weiter..........

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Ich habs ergooglet, aber kennen tue ichs trotzdem nicht.
    Demzufolge werde ich auch keine Antwort posten. Des Weiteren ist mir diese Art der Literatur zuwider, da ich zu Schulzeiten damit schon genug geplagt wurde...

  • Condor geht in die richtige Richtung, während Hathus Mutmaßungen nicht zutreffen. Teddy ist eine junge Frau!

    Narne: Die Anstrengungen, daß man in der Schule von klein auf mit diesem Thema gefoltert wird (auf unsinnige und zumeist auf Daten getrimmte Weise), sollte niemanden davon abhalten, diese Autobiographie zu lesen, da sie eben nicht mit der Moralkeule daherkommt. Der Schrecken ist zumeist prosaischer und einfacher, als man in der Schule vorgesetzt bekommt, ohne dabei das unterschwellig Subtile zu übergehen.

  • Dann bitte auch noch die anderen, Condor! Es ist keiner der genannten Autoren, von denen ich einen schätze, einen ertrage und einen verabscheue! Wen gebe ich nicht preis, da es hier nicht hingehört! :cool2:

  • Und ich rufe alle Superhelden, alle großen Meister, alle Highlander, alle Krieger, alle guten Geister, alle Superfreaks und Auserwählten... naja nicht ganz aber:

    1. Alfred Döblin
    2. Stefan Heym
    3. Günter Grass

    Könnten's vielleicht noch'n paar Tips am Rande sein? Nobelpreisgewinner? Emigrant? Selbstmörder?

  • Japp, für soviel Engagement ( :lol: ) gibt es Tips zum Autor:

    Emigrant; jünger als Döblin, älter als Grass und seit ein paar Jahren tot!

  • Na dann, Deutscher, Exilant (raus fallen Erich Kästner und Jurek Becker),
    zw.1878 und 1927 geboren, wahrscheinlich aber eher 19??,
    inzwischen tot, aber nicht durch Selbstmord (das war's für Stefan Zweig und Kurt Tucholsky) und vor nicht allzu langer Zeit (Bert' Brecht dann wohl auch nicht).

    Bleibt, laut Wikipedia, noch: Hermann Kesten

  • Hermann Kesten? Hm, kenne ich nicht. Der ist es auch nicht!

    Hülfe es, wenn ich verraten würde, daß der Autor nach England emigriert ist und in den 50Jahren nach Deutschland zurückkehrte, um angesehener Journalist zu werden? :zwinker2:

  • Dies ist korrekt! Ein Buch, welches ich nur empfehlen kann!

    Und somit ergeht mein Ruf völlig verdient (Bravo!):

    Condor, übernehmen Sie!

  • Mann, wie konnte ich nur so auf dem Schlauch stehen! Allerdings habe ich auch nur "Anmerkungen zu Hitler" gelesen. Na ja, per aspera ad astra, nicht wahr?

    Da ich nicht weiß, wann ich wieder drankomme, will ich mit Weltklasse auch nicht sparen:

    Zitat

    Herr Mabeuf hob, bleich, scheu, die Augen erleuchtet von den Unheilsflammen des Irreseins, die Fahne hoch über seine Stirn und rief ein zweites Mal: "Es lebe die Republik!"
    "Feuer!" bellte eine Stimme. Eine zweite Salve prasselte wie eine Kartätschenladung auf die BArrikade nieder. Der Greis wankte in den Knien, dann fuhr er mit dem Oberleib zurück, ließ die Fahne sinken und fiel nach hinten auf das Pflaster, steif wie ein Brett, der Länge nach, die Arme in Kreuzform. Bäche von Blut flossen unter ihm. Sein alter, trauriger Kopf schien zum Himmel aufzublicken.
    [...] Enjolras bückte sich, hob den Kopf des Greises, küßte ihn wild auf die Stirn, dann legte er ihm die Arme auseinander. Mit zärtlicher Behutsamkeit faßte er den Toten an, als fürchte er, ihm weh zu tun. Er zog ihm den Rock aus, zeigte allen die blutigen Löcher und sagte: "Dies ist jetzt unsere Fahne."

  • Ja, nur so lernt man, Condor! :lol:


    Das Problem mit Weltliteratur ist aber auch, daß man sie auch kennt! Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, da ich Victor Hugos "Les Miserables" nur im Original gelesen habe, aber Republik und die Namen kommen mir doch arg bekannt vor!

  • Nun, ich hätte auch ein weniger eindeutiges Zitat nehmen können, z.B.

    Zitat

    Die Pfuhle und Kloaken spielten eine große Rolle im Mittelalter, im oströmischen Kaiserreich und im alten Orient.

    Aber hätte dann auch jemand, wie gerade AugurusAlrant Die Elenden erkannt? Wie auch immer, weiter geht's mit dem Vogelschauer!

  • Also auf ein neues:

    Zitat

    [...]NAch der Polizei war natürlich die Presse am Tatort eingetroffen . Der idiotische ehemalige Polizeichef saß wohl immer nich völlig verstört auf seiner Bank. Die Frage aller Fragen war bestimmt, warum er dort gewesen war. Er hatte sie nicht beantworten können, nicht einmal seinen ehemaligen Mitarbeitern. Wahrscheinlich würde er irgendeine alberne Ausrede erfinden, die sich nicht plausibel anhörte. Dann, um sich selbst aus der Klemme zu helfen, würde er zweifellosden geachteten Doyen der Concierges dieser Welt erwähnen, der zufällig gerade vorbeigekommen und, seine eigeneSicherherit hintanstellend, in einem veritablen Kugelhagel seelenruhig auf die Straßegetreten war, um sich das Nummernschild des Fluchtwagens zu notieren. [...] sah schon die Schlagzeilen der Lokalpresse, die es zwar mit den wüsten Exzessen und Entgleisungen der Presse anderswo noch nicht aufnehmen konnte, aber dennoch keinerlei Skrupel kannte, wenn es galt, eine mutige Tat schlechter zu machen und ganz gewöhnliches Verhalten zu Heldenmut aufzumotzen. "Dem Nachtportier gebührt ein Orden.", "In Abwesenheit der Polizei übernimmt Monsieur Le Consierge das Kommando", seiner Phantasie boten sich eine ganze Reihe möglicher Schreckensmeldungen an. Er stopfte sich Watte in die Ohren [...]

    Wer das Buch kennt, hat bei mir einen riesigen Stein im Brett! :cool2:

  • *Grummel* Les Miserable hätte ich auch gewusst, aber hier bekommt man ja keine Chance, mal was zu raten, weil Augurus so schnell ist und er kommt oft mit Literatur um die Ecke, die ich nicht kenne :( Gib anderen auch mal eine Chance!

    BTW bei deinem jetzigen Zitat hätte ich ja nach dem ersten Satz gesagt, es sei Bölls Die verlorene Eher der Katharina Blum, aber das wird es wohl nicht sein, da das restliche Zitat da nicht so passen will...