Ritter aus Tobrien/Weiden

  • Hallo,

    Nachdem ich meinen Ritter nun einige Zeit in unserer Gruppe gespielt habe, hätte ich noch eine Frage, die mir des öfteren von meinen Mitspielern gestellt wird.

    Wie weist sich ein Ritter als solcher aus, besonders wenn er ohne Lehen und die Familie verstreut ist?

    Ein Krieger hat einen Kriegerbrief den er vorzeigen kann, ein Offizier normalerweise ein Offizierspatent, aber was hat ein Ritter um sich als solcher auszuweisen? Besonders wenn er in einem "fremden" Land umher reist (in meinem Fall Weiden, Greifenfurt - er stammt aus Tobrien).

    Ein Wappen wird wohl nicht einfach ausreichen und Gefolge hat mein Charakter auch nicht bei sich.

    Meine Mitspieler scherzen schon ab und zu, dass sie sich nun auch einfach als Ritter ausgeben :zwerghautelf:

    Könnt ihr mir dazu Auskunft geben? Gibt es einen Adelsbrief?:/

  • Es gibt einige Dokumente wie Adelsbrief, Wappenrolle und ähnliche Dinge, um sich aus zu weisen. Sie sind in der Regel aber weit mehr als ein Personalausweis ohne Bild, sondern beglaubigte Dokumente, in denen andere Adelige oft die Richtigkeit der Angaben bestätigen und in denen meist auch der Stammbaum uvm. ersichtlich sind.

    Diese sind oft unerlässlich, wenn man beispielsweise an einem fremden Turnier (wo man weitgehend unbekannt ist) teilnehmen möchte. Gerade bei strengeren Turnieren (solche an denen nicht einfach jeder Gemeine oder Krieger teilnehmen kann) muss ein Ritter beispielsweise seine adelige Abstammung bis zu mehreren Generationen, eine gewisse Anzahl Ritter in der Ahnenreihe und ähnliches nachweisen und da kommen dann die o.g. Dokumente ins Spiel. Wer für ein Turnier zugelassen wird und welche Hürden es zu bewältigen gibt, bestimmt der Ausrichter. Die irdische Adelsprobe gibt es also auch in ähnlicher Form in Aventurien und wird in den Ritterspielhilfen im Zusammenhang mit den Turnieren angeschnitten.

    Abseits von solchen Turnieren muss sich ein Adeliger in der Regel kaum ausweisen. Es reicht wie ein Adeliger aus zu sehen und sich passend zu benehmen. An Stadttor, Grenze und Co. wird jedenfalls keiner nach den o.g. Ausweisen fragen.

    Das öffnet Hochstaplern (Gestalten wie Deinen Gefährten) natürlich ein Stück weit die Tür, allerdings ist Hochstapelei ein Verbrechen, dass hart geahndet wird.

    Um sich erfolgreich als Ritter ausgeben zu können, muss man eine entsprechende Fassade präsentieren und gerade wenn diese nicht besonders eindrucksvoll ist (z.B. man ohne viele Standeszeichen wie Gefolge, Pferd, Ritterbewaffnung und Rüstung usw. daherkommt), könnte es vorkommen, dass jemand in wichtigen Fällen (z.B. bei einem der o.g. Turniere) hinter die Fassade blicken möchte.

    Um einer "näheren Prüfung" standhalten zu können, muss man sich schon gut im Ritterwesen (z.B. Knappenzeit, Prinzipien, Ablauf des Ritterschlages, Lehnswesen) auskennen, um nicht gleich auf zu fliegen. Dinge die ein echter Ritter natürlich gut kennt und entsprechend leicht kann er auch Fragen dazu beantworten (quasi eine Art Softausweis).

    Im Fall einer genauen Prüfung muss man dann schon die o.g. Dokumente vorlegen können und in harten Fällen angesehene Zeugen (Adelige, Geweihte etc.) benennen können welche bestätigen, dass man der ist der man behauptet zu sein (bei so einem schwerwiegenden Vorwurf wie Hochstapelei sind auch lange Wartezeiten akzeptabel).

    Beim oberflächlichen Blick haben Deine Mitspieler also Recht und an Stadttor und Co. kommt auch ein mäßiger Hochstapler vorbei solange wenigstens das Auftreten und die Ausstattung passt. Im Mittleren Feld muss man schon einige Fachkenntnis haben, um nicht auf zu fliegen und hier scheitern einfache Söldner und Co. bereits selbst wenn sie die passende Ausrüstung gestohlen oder anderweitig erworben haben. Die letzte Ebene zu knacken, erfordert schon meisterliche Kenntnisse und reichlich Mittel (Beglaubigungen s.o. sollen Fälschungen gezielt erschweren, einen Adelsbrief - vor allem einer der einer Prüfung stand hält - zu fälschen ist entsprechend schwer).

    Das Gleiche gilt in vereinfachter Form natürlich auch für die adelige Abstammung die sich leichter fälschen lässt, aber auch deutlich weniger Privilegien mit sich bringt als Ritter (Baron, Graf o.ä.) zu sein. Auch hier gibt es im Prinzip die o.g. drei Ebenen, nur das solche Adelige oft keine entsprechenden Dokumente besitzen (man also im Zweifelsfall direkt die Zeugen befragen muss o.ä.).

    Generell kann wohl jeder Adelige "Grundfragen" zu seiner Abstammung beantworten: Wo ist Euer Stammstitz? Wer ist das Familienoberhaupt? Mit welchen Familien ist Euer Haus verbunden? Wer ist Euer Geweihter? Welche berühmte Vorfahren oder lebende Familienmitglieder gibt es? Wo liegen Eure Besitzungen? Wer ist der Lehnsherr? usw.

    Die meisten dieser Fragen kann man auch dann beantworten, wenn man diese Dinge aktuell nicht mehr besitzt (z.B. als Tobrischer Flüchtling), denn die Ansprüche gibt es natürlich noch und auch die Familiengeschichte. Vor allem aber findet man eben bekräftigende Beweise auch bei den anderen Ästen eines Stammbaumes bzw. dem Familienumfeld, bei anderen Adeligen (z.B. als Beglaubigungen in anderen Adelsbriefen) oder in Kirchenarchiven.

    Ein Betrüger braucht dafür schon hervorragende Etikette, Heraldik, Geschichtswissen usw. Talente oder einen Befrager, der die falschen Fragen stellt und sich leicht beschwatzen lässt.

    3 Mal editiert, zuletzt von x76 (23. Mai 2017 um 19:11)

  • Wie er sichat ausweist:

    1. Ich bin Ritter!

    2. Hier, schau: Mein Wappen.

    3. Und der Siegelring dazu.

    4. Wer glaubst du eigentlich wer du bist!?

    5. Fein. Hier auch noch mein Adelsbrief.

    ABER: Aventurien ist in erster Linie eine Gesellschaft basierend äußerst Standes- UND Ehrenrecht. Das heißt das ein Ritter sich so gut wie nie ausweisen muss. Sein Wort hat dem Pöbel zu reichen und der Adel hat andere prüfmethoden, die nichteilweise die Ehre des Geprüften in Frage stellen

    Hochstapler sind schließlich extrem selten. Kleidung und beiWerk adeliger ist schließlich brutal teuer. Das gibt es nicht in billig bei KIK