Michael Ende, ein romantischer Phantast

  • Michael Ende hatte das Pech - und wir Deutsche damit auch - das er in einer Vor-Harry-Potter-Zeit geboren wurde, wo Engstirnigkeit eine klare Linie zwischen Schund (also Comics), Märchen- und Kinderbücher und Erwachsenelitertur zog. Ende schrieb aber für alle, wie man im "Zettelkasten" und "Niemalsgarten" ersehen kann. Und er wurde oft mißverstanden bzw. falsch zitiert.

    Ich weiß nicht, ob ich es als 'Pech' bezeichnen würde. Sicherlich hat ihn die Auseinandersetzung mit dem Kulturbetrieb seiner Zeit auch inspiriert, zumindestens war sie konstruktiv, wenn ich z.B. an das Gespräch mit dem Politiker Erhard Eppler denke oder die Podiumsdiskussion mit Joseph Beuys.

    Vielleicht würden Endes Bücher, würden sie heute geschrieben, auch in der Vielzahl an phantastischer Literatur untergehen.

    Ich schätze Ende, weil mich die Lektüre seiner Bücher mit vielen Dinge bekannt gemacht hat, die ich vorher nicht wahr genommen hatte, wie z.B. die Traumdeutung der Kabbala oder die phantastische Malerei, den Surrealismus...

  • Sein "Pech" war das er lange Zeitr nur in die Kinderecke gestreckt wurde, da er Märchen schreibe, der davor Kämpfte als Theaterautor Anerkennung zu finden.

    Das Jim Knopf einen guten Drachebkam, verdanken wir der Teilung der Geschichte in zwei Bücher, weswegen Ende diese überarbeiten mußte. (B. Dankert, Michael Ende Biographie, S.203, 2016)

    Das "Tue-Was-Du-Willst" hat ihm min. einen interessnnten Leserbriefe eingebracht, dessen Antwortschreiber er im hm "Zettelkasten" abdruckte, vermutlcih weil viele den sehr alten Ursprung nicht kennen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)