Das Zeitalter der Konjunktive

  • Zunächst der Metaplot mit Tragweite, das "große Abenteuer Ding". Das meine ich gar nicht und brauche ich auch gar nicht (ständig). Verknüpfung heißt ja nicht, dass alles immer größer, krasser, wilder sein muss. Nur eben, dass die Welt (NSCs, Redax, Bote, Abenteuer,...) auf Basis der bestehenden Entwicklungen weiter handeln und nicht künstlich tabula rasa machen. Es sei denn dafür gibt es eine gute Erklärung.

    Naja aber widerspricht sich das nicht? Weil einerseits willst du, das die Region sich verändert, du willst darüber vllt im Boten lesen, ein Folge-AB alll sich darauf beziehen, vllt die nächste RSH in der Region darauf reagieren, korrekt? Verknüpfungen. Aber gleichzeitig solls nicht groß sein. Und es soll schon von den Spielern beeinflusst werden, nicht irgendwelche NPCs. Aber trotzdem *irgendwie* dann gesichert so Enden, das andre Autoren darauf aufbauen können. Wenns „kein großes Ding“ war, warum sollte es dann überhaupt mit irgendwem oder irgendwas verknüpft sein.

    Persönlich bin ich wie gesagt dankbar, das ds aktuell keinen Mist wie die G7 gibt. Bitte nie wieder. In meinem eigenen Aventurien kann ich die Nachtalben-Republik von Brabak, Pyrdacors wiederauferstehung oder eine Güldenland-Invasion durch die Thorwaler spielen. Aber jedes einzelne davon würde, wäre es jetzt geilo Meg(/t)aplott, alle eure sonstigen Ideen komplett umwerfen für eigene große Sachen. Gäbs jetzt sowas, könnt ich auch gleich alles neuere Fluff/Story Zeug wegwerfen und wieder DSA3 spielen, bevor Borbi alles infiziert hat.

    Aber gut, ich will mal nen konstruktiven Vorschlag machen:

    Dere bietet ja mehrere Kontinente. Es wäre doch sicherlich nicht komplett unpassend, wenn man das ganze Myranor-Setting hernimmt, es schön sauber mehrheitlich getrennt hält von Aventurien, und dann macht man im Güldenland den MegaMetaplot und Aventurien bleibt/wird wieder ein Land der vielen Möglichkeiten, ohne das eine davon alles dominiert. Auf dem gleichen Kontinent beides zusammen geht einfach nicht.

  • Das Aufkommen des Korsmal-Bundes ist nicht das Element, das in der TR-Kampagne mit dem Sternenfall zusammenhängt, sondern das Erwachen des Landes. Korsmals-Bund und die Anfänge des Erwachens erlebt man beides in den Theaterrittern, hat aber nichts miteinander zu tun.

    Der Fall des Sarsterns und die "Konkurenz" durch zunächst durch den Korsmalbund und später die Erleuchteten des Blutes hängen betreffen beide die Rondra-Kirche, welche im Bornland ja die "Vorherrschaft" für sich beansprucht - das sollte mein Punkt sein.

    Ich finde es aber spanned, dass direkt der Anspruch zu bestehen scheint, dass der Sternenfall sofort sehr prominent als Ursache innerweltlich gesehen werden muss.

    Innerweltlich sollte es Bedeutung haben, wenn das Sternbild, dass deinen Hauptgott darstellt und eine Barriere gegen das Chaos darstellt "zerbröselt". Und wenn der Verlust des Sarsterns nicht prominent war, ist dann der Sternenfall an sich überhaupt prominent? Soweit ich das Verstehe ist das für die Rondrakirche doch extrem wichtig.

    Ist das jetzt deswegen ein "funktionierender Metaplot"? Für mich schon. Es erklärt Veränderungen, es bringt teils massive Umbrüche in Regionen und sobald sich die Welt an den Punkt entwickelt hat, wo "der Sternenfall und seine Folgen macht das" der gängige Tenor ist, wird der Sternenfall auch so prominent sein, wie du es dir vielleicht wünscht, damit er für dich "funktioniert"?

    Ich glaube, du missverstehst, worauf ich hinaus wollte: Funktioniert der Sternenfall innerweltlich, wenn in einer Region in der Rondra "Hauptgöttin" ist, der Verlust eines Teil des Sternenbilds nicht (kaum?) aufgegriffen wird?
    Was man als Spieler/Meister/Gruppe daraus macht, ist ja zum Glück nicht von Publikationen abhängig. :)

    "Wie denn dann sonst?"

    Das ist ein guter Punkt. Hier ein paar Ideen/Wünsche aus meiner Feder:
    Kurzgeschichten/Heldenwerke/Botenartikel die sich mit den konkreten Auswirkungen bestimmter Metaplot-Ereignisse in bestimmten, gerne auch indirekt betroffenen Regionen auseinandersetzen.

    Als Beispiel: Wie reagiert die von mir jetzt vielbeschworene Gemeinschaft Rondras in den Bornlanden auf den Fall des Sarsterns?
    Welche Auswirkungen hat es im Horasreich, dass das Kahet ni Kemi jetzt Teil der Schwarzen Allianz ist?

    Spoiler anzeigen

    Als Beispiel: Im dritten Abenteuer versucht der horasische Agent die Teerversorgung für die horasische Flotte zu sichern. Einen Botenartikel, in dem thematisiert wird, dass die Teerpreise gestiegen sind oder Schiffe aufgrund von Mangel nicht vom Stapel laufen können, wäre etwas.

    Oder generell etwas über den Verbleib der überlebenden Ela-Loyalisten nach Ende der Kampagne geworden ist. (Ela selbst hat ja auch überlebt, wenn ich mich recht erinnere)

    Gibt es vielleicht Reaktionen aus dem Kaiserhaus auf Feenkriege in Albernia/den Langen Winter/den Rabenkrieg/den neuen Adelsmarschall/den neuen Hetmann der Hetleute? (Lebt Rohaja überhaupt noch? - Um es mal explizit unfair zu formulieren: Als jemand der mit DSA5 dazugekommen ist, erscheint mir die Kaiserin mehr wie ein Mythos, als eine in aventurien existierende Herrscherin)

    Wenn man keine greifbare Idee hat und es nur allgemein darum geht, dass das aktuell Existierende einen nicht abholt, dann ist das in Ordnung. Das kann man sagen und dann können wir über Gefühle reden und ergründen, was den alten Metaplot für viele emotional so attraktiv macht.

    Wie eben geschrieben kenne ich den "alten Metaplot" nicht aus eigener Erfahrung. Beim Aktuellem (in Form des Sternenfalls) überkommt mich einfach das leichte dass er "da" ist, wenn es gerade zu den Ideen der Redaktion passt und wenn nicht, dann "fehlt" er einfach.

    Stattdessen sind wir jetzt aber von allgemeiner Betrachtung weg und angekommen bei "schau mal, hier funktioniert das nicht!" mit Einzelbelegen.
    Und das dann auch noch eher Richtung profundes Halbwissen tendierend.

    Und das habe ich (so finde ich) deutlich klar gemacht und dazu eingeladen, mich zu korrigieren. :)

    Und um es noch mal deutlich zu formulieren: Ich für meinen Teil brauche nicht das, was ich über Borbarad und G7 und co so alles gehört habe, inklusiver inneraventurischer und realweltlicher jahrzentelanger "Aufräumarbeit".

    Meta-Ereignisse wie der Rabenkrieg oder die Kombination aus Langer Winter/Großes Schmelzen/Erwachen reichen mir vollkommen.

    Ich wünschte mir nur, dass "die Welt" auf das reagiert, was in ihr passiert und große Ereignisse (siehe den vorherigen Satz) auch in anderen Teilen aventuriens wahrgenommen werden.

  • Da fehlt einfach irdisch ganz praktisch die große eine Redax für. Das sind ja mehr so verteilte Auftragsarbeiten und Ulisses fehlt sicherlich ein offizieller Metaplot-Schreiberling, der nix andres macht, als den anderen Autoren vorgaben mitzugeben und das große Ganze zu sehen. Ich glaube nicht, das Autor A einsicht hat immer, was Autor B gerade macht. Dazu kommen viele Regionen die bespielt werden wollen usw.
    Also sowas kanns geben, aber wenn meist mit deutlicher, irdischer Verzögerung. Die zweite Horasreich-RSH wird sicherlich auch viel auf Arivor eingehen, hoffe ich jedenfalls. Das sind dann aber eben auch zich Jahre zwischen AB und ner RSH, die noch nichtmal angekündigt wurde.

    Wo ich zustimmen würde ist, das man den Boten vermehrt nutzen könnte, kleine Updates zu geben. Da ging sicherlich noch viel mehr.