Balphemor und Tarquinio Honak - [MI] Der Löwe und der Rabe

  • Ja, ich weiß, das ist auch dieselbe Beschreibung wie in Der Löwe und der Rabe I. In den DSA5 Regeln gibt es sie auch, mit noch drastischeren Auswirkungen. Ich weiß, dass es offiziell als heilige Waffe des Boron gilt, aber habe ich da noch etwas (einen Aspekt) verpasst)? Marbiden und Etilianer, erstere sogar in Al'Anfa, und auch die Noioniten haben es sich alle zur Aufgabe gemacht, Ängste und Qualen zu lindern.

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    Wundbrand auslösend, den Getroffenen leidend sterben lassen? Ich sehe das nicht bei Boron, es gibt auch keine Liturgie, die so etwas im Ansatz erlaubt. Wenn es erst neuerdings geschmiedet wurde, wie kommt dann die Kraft in das Schwert? Magisch? Das wäre dann ein Fluch der Pestilenz, also Mishkara, oder? Ich für mich sehe es eher in der alten Visar/V'Sarr Anbetung der Wudu, bei den V'Sarr Priestern steht auch (natürlich ohne konkrete Liturgien zu nennen) dass diese auch durchaus den gewaltsamen und qualvollen Tod beinhalten. Ich weiß einfach nicht, wie ich das Schwert seiner Beschreibung nach Boron zuschreiben kann. Im Aventurischen Arsenal wird zudem noch erwähnt, dass das ausgelöste Wundfeieber nicht geheilt werden kann damit das Opfer auch wirklich immer stirbt.

  • Ja, denk daran die Wudu waren vor Bal im Silberberg - und Bal kam angeblich nicht aus Aventurien.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ja, das ist mir bekannt, hatte ich auch schon geschrieben. Was genau meinst Du mit Deiner Ergänzung? Irgendwie komme ich da nicht ganz drauf. Im Übrigen (ja, man sollte seine Quellen vermutlich richtig und zeitig lesen, ich lese gerade so viel quer dass ich es vermutlich auch nur schon wieder vergessen habe) ist der Stab des Vergessens (als Boron heiliges Artefakt) ganz offiziell eins des Visar laut Löwe und Rabe I.

    Offizielle Beschreibung aus Der Löwe und der Rabe I

    Talentprobe 'Lesen und Kenntnis von Bosparano: Die Runenschrift ist eine Lobpreisung des Gottes Visar, der über die Erinnerungen der Menschen bestimmt, wie ihm lieb ist - die Lobpreisung ist ungewöhnlich höhnisch formuliert. IdM sagt sogar, er wäre ein V'Sar Artefakt und aus Holz aus dem Riesland. Wie das wohl hier her kommt? Es gab mal Horden des NL die aus dem Riesland kamen und einen gewissen Simia erschlugen. Warum die Schrift Bosparano sein soll ist sicherlich wieder ein Problem der alten Setzung, ich würde ihm wohl eine Chrmk Inschrift verpassen wollen. So oder so ist das für mich eine sehr gute Begründung, dass auch die Rabenfeder aus dem Visarglauben übernommen wurde.

    Ich lesen gerade wie gesagt sehr viele Sachen für den Hintergrund und die vorauseilende Kampagne des Krieges selbst. Dadurch hat sich mir eine weitere Idee eröffnet, wie mit Tar Honak umgegangen werden könnte.

    MI Schwur des letzten Sultans

    Ich möchte den Schwur des letzte Sultans einbetten, aber losgelöst von der aranischen Geschichte und auf Rashtul und seine Söhne umschreiben. Da Rashtul offiziell nur verschwunden und nicht gestorben ist, kann man sich einen noch anhaltenden Schwur ganz gut zusammenreimen. Der Ort des Geschehens wäre dann aber keine Nekropole, sondern ein Verehrungsort.

    Ein gewichtiger Punkt am Ende des offiziellen AB sind die auf ihre Erlösung durch Erfüllung des Schwurs auf eben jenen letzten oder in meinem Fall ersten Sultan/Sheik wartenden "Geistermumien" der Leibwache. Der Originaltext zu Tar Honaks Unverwundbarkeit (wie sie zu Stande kommt erfahre ich ja noch) besagt, dass ihn kein lebendiges Wesen durch Waffengewalt Leid zufügen kann. Das beinhaltet natürlich keine Magie, wobei diese stark erschwert ist, aber z.B. ein Sturz oder Ertränken wäre machbar. Zumindest beim Punkt Sterbliche hätte ich mit den alten Leibwächtern durchaus eine Lösung parat, die aber natürlich immer noch mit Waffen kämpfen würden. Trotzdem finde ich den Gedanken gerade zumindest einmal interessant.

  • Den Zwölf wurden früh (im Boten, später in der Neuauflage der Götter 1989) je ein Artefakt zugesprochen, so hatte Praios noch das Auge (eine goldene Kugel die Magie unmöglich machte), aber bereits den Stab des Vergessens (S.42):

    Stab des Vergessens - damals bis gestern

    Der etwa einen halben Meter lange Stab besitzt als Knauf einen auffälligen geschnizten Rabenkopf. Wird jemand mit diesme Knauf zw. den Augen berührt, so erleirt er je nach Willen des Gew. entweder für W20 Tage das Gedächtnis oder die Erinnernung an ein bestimmtes Ereignis. Die einzige Möglichkeit, diesen Gedächtnisverkust aufzuheben, ist eine Berührung mit dem Stabende. Diese Berührung erlaubt es auch, verlorenen geglaubtes Wissen wieder an die Oberfläche zu fördern. Der Stab ruht - wie sollte es anders sein - natrülich in Al'Anfa, der Stadt des Raben.

    Letzter Auftritt des heiligen Stabes war im JdF, u.a. seine unbekannte dritte Funktion (S.78), und sein Einsatz (S.89).
    Beschreibung in A129, S.106: Der etwa einen halben Schritt lange, runenverzierte Stab besteht aus fremdartigen dunklem Holz. Der Knauf ist ein großer Rabenkopf, der Fuß eine Rabenkralle. Wissen darüber: Er wurde vor langer Zeit im Regenwald gefunden. Tar Honak benutzte ihn im Khomkrieg für ein immensen Wunder. Das fremdartige Hozl stammte angeblich aus dem Riesland und nennt sich 'Vizrangyi'.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Okay, so als abschließendes Update hier, was ich aus allen offiziellen Quellen finden konnte.

    Ich habe die Romane Rabengott und Rabensturm gelesen (Das Gesicht am Fenster und 3 Nächte in Fasar), dazu das aventurische Archiv I, die Regionalspielhilfen und die Abenteuer der Löwe und der Rabe I+II. Das Endergebnis ist schon irgendwie enttäuschend.

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    - Bal Honak war kein Aventurier und kam unter sehr dubiosen Umständen zur absoluten Macht in Al'Anfa.
    - Tar Honak wurde im letzten Atemzug seines Vaters zum Alleinerben, einen Status, den er durch kalte Strategie und Strenge erhalten konnte. Den Granden gefällt das aber nicht.
    - In einem Nebensatz in 3 Nächte wird in der Tat erwähnt, dass Nareb Zornbrecht durch den Sklavenhandel zu mächtig wird und aufmuckt.
    - Darion Paligan wird zur Beruhigung der Famile Paligan zum Großadmiral ernannt, schwört El Harkir zu jagen und zu töten, und wird dann von diesem selbst entführt. Fast könnte man meinen, die Entführung passt in das Honak Herrscherschema. Offiziell ist Tar Honak auch gegenüber Piraten offen und liberal eingestellt, es gibt Verbindungen zum Bund der schwarzen Schlange.
    - Wie Tar Honak seine Unverwundbarkeit erlangt, steht leider nirgends. Es heißt nur, durch ein großes Boronwunder wird er "unverwundbar durch eines Sterblichen Hand und Waffe", was auch mehrmals bewiesen wird. Zauberei beinhaltet das aber nicht, denn das ist ja eines Sterblichen Geist, nicht Hand (so die mehr oder weniger deutliche Lesart).
    - In Al'Anfa sterben brutal gehäutet Menschen, um die Dämonenbeschwörung, die dafür verantwortlich ist, zu kaschieren, wird auch das den Novadis in die Schuhe geschoben und Rache geschworen (zusätzlich zu el Harkirs Korsarenstück und der dabei erfolgten Schändung des Boronschreins auf der Golgari).
    - Der Racheschwur besagt ganz klar, dass es nur um die Demütigung der Novadis und das Zurschaustellen der eigenen Macht geht ("Das Rabenbanner muss über dem Palast des Kalifen wehen"). Religiöse Absichten spielen offiziell keine echte Rolle (was auch begründet scheint, da der alanfanische Kult zu dem Zeitpunkt rechtlich wenig mehr Ansehen hat als der Rastullahglauben). Tatsächlich ist das Kalifat auch schon an wichtigen Stellen seit Langem von der Hand Borons infiltriert, der Feldzug wirkt dadurch umso mehr wie kaltes Machtkalkül.
    - Tar Honak zieht gegen das Kalifat, der Kriegszug bringt ihm dank des Stab des Vergessens Sklaven ohne Ende (der Sklavenmarkt bricht zusammen), Nareb Zornbrecht verliert an Macht. Dadurch sind 3 Grandenfamilein angeschlagen (Zornbrecht, Paligan und Wilmaan (wegen der Dämonengeschichte)).
    - Dass Tar Honak gegen Mherwed zieht ist dabei doppelt befremdlich. Zum Zeitpunkt der Belagerung gibt es keinen Kalifen, nur Anwärter. Würde er nach Keft ziehen und die Oase schleifen würde er zum Einen ein religiöses Zeichen setzen und müsste fast zwangsläufig Unterstützung der zwölfgottgläubigen Staaten erhalten. Außerdem könnten die Novadis ohne die Mawdliyat von Keft erst Mal keinen neuen Kalifen bestimmen, der Feind wäre ohne Kopf. Aber er zieht nach Mherwed, verliert viele wertvolle Soldaten bei der Belagerung und feiert sich als Imperator des Südens.
    - Der Tod durch Nahema muss nicht sein, wird aber nahegelegt, weil ein Spielermagier wegen einer nicht näher genannten Zaubererschwernis von +15 Probleme bekommen könnte. Leider bleibt der Tod und vor allem der Schutz Honaks immer noch im Dunkeln.
    - Damit ist die Zusammenfassung der offiziellen Quellen wirklich nur, und ausschließlich, eine Anton aus Tirol Geschichte. Wenn man also Tar Honak die Sache mit dem NL andichten will findet man Gründe dafür zu Hauf.

    Ich werde das ergänzen und abändern, was aber einige Änderungen der offziellen Geschichte bei uns haben wird. Ich arbeite noch daran, aber ein paar Ideen sind schon angereift. Ob sie gut sind weiß ich noch nicht genau.

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    - Den Vorschlag, Visionen/Träume des Erwachens von Rashtul dem Giganten aufzunehmen, werde ich weiterverfolgen. Tar Honak ist offiziell empfänglich gegen seherische Eingaben. Rashtul wurde offiziell von Boron (und Rondra) besiegt, Honak könnte dadurch ein besonderes Pflichtgefühl entwickeln. Ich würde die geschickten Träume dergestalt anpassen, dass sie Honak ein Erwachen Rastuls vorgaukeln der nun das Werk seines ersten Sohnes vollbringen will um das Wiedererwachen eines alten Feindes (Sskrechim) zu verhindern und die noch vorhandenen Echsenreiche ein für alle Male zu vernichten. Al'Anfa wäre davon zwar nicht oder nur geringfügig direkt bedroht, aber es wäre ein riesiger Eingriff in seine Machtbasis.
    - Treiber hinter den falschen Träumen wäre Hasrabal, zwar selber rastullahgläubig, aber eigentlich ist sein einziger Gott ja er selbst. Ein schwaches Kalifat, vielleicht mit einem Kalifen seiner Gnaden, käme ihm nur Recht, für eine eigene Intrige solcher Größenordnung fehlen ihm aber die Mittel. Also nutzt er Al'Anfa als Amboss.
    - Um Rashtul wieder Schlafen zu legen braucht es Unterstüzung derjenigen, die seine schlimmsten Feinde waren und die vor allem Geheminisse kennen, die auch alt genug sind, ihn zu bezwingen. Das wären Priester des Visar/VSarrh. Echsenwesen in der Armee Al'Anfas wäre zudem eine ordentliche Provokation oder Ängstigung der Feinde, zudem sind die beiden mächtigen Artefakte an Honaks Seite sicher (Stab des Vergessens) und für mich auch eher glaubhaft (Rabenfeder) Visar zuzuordnen.
    - Den Beginn des Feldzugs würde ich normal belassen. Honak zieht über Selem und Unau nach Mherwed. Dessen Fall ist eine Demütigung des Kalifats, vor allem aber ist der fruchtbare Balash ein wichtiges Versorgungs- und Nachschubzentrum seiner Armee.
    - Es ginge dann aber weiter nach Keft. Es gibt kaum einen verünftigen Grund, gerade Keft auszusparen. Es hat Symbolwirkung und mehr, denn ohne die Mawdliyat von dort könnte erst Mal kein neuer Kalif gewählt werden. Von Keft ginge es noch weiter nach Birscha und in das Wal el Khomchra.
    - Jetzt wird es vermutlich noch etwas zu wild.
    - Das Wal el Khomchra hat viel mit Echsen und Drachen zu tun, ist ein zentraler Ort der Drachenchronik. Damit ist es aber auch ein Ort, dem ich für einen Rashtul hohe Bedeutung zumessen würde. Der Vulkan Khomchra bricht zudem offiziell aus, als Honak stirbt. Da wir die Drachenchronik nicht spielen werden, würde ich ein altes Rashtulheiligtum dort verorten, bewacht von den Beni Derwez (die auch offziell das Wadi bewachen). Vorbild wäre die Omdablabad aus Der Schwur des letzten Sultans, eine riesige Kriegstrommel (was auch zu den Derwischen passt). Damit kann man die Kinder Rashtuls rufen um im Angesicht der Feinde zusammenzustehen, Ziel des Patriarchen wäre es, dieses Heilgtum zu schleifen und die Trommel zu zerstören. Ich habe geplant, dass ein Ruf der Trommel in der Tat die Kinder Rashtuls einigt. Die Wüstenstämme raufen sich zusammen, und über die im Wadi zusammenlaufenden Kraftlinien (es sind einige) kommen Trolle, Trollzacker und Ferkinas unter Nutzung von Trollpfaden. Rashtul al Sheik, der die Tulamiden einst aus dem Raschtulswall führte, war vermutlich ein Trollschamane (offiziell). Ich könnte auch noch Orks anführen, klammere die aber im Moment noch aus (Brazoragh wird als sehr wahrscheinlich Rashtul zugehörig angesehen).
    - Mit der so vereinten Streitmacht und dem Zeichen Rastullahs (der ausbrechende Vulkan) werfen die Kinder Rashtuls die Al'Anfaner wieder dahin, wo sie hergekommen sind.
    - Über den Tod Tar Honaks habe ich noch nicht entschieden, es gibt viele Optionen. Nahema würde ich gerne außen vor lassen. Eine nicht gewöhnliche Waffe könnte zu seinem Tod führen, z.B. die alte Waffe Rastul al Sheiks (vermutlich eine Knochenkeule). Es werden SC Magier vorhanden sein. Die Unverwundbarkeit könnte auch, wie schon Mal vorgebracht, ein Ritual sein, dass Honaks Lebenskraft an ein Artefakt oder andere Lebewesen bindet. Ein starkes, aber doch simples Artefakt wäre ebenfalls denkbar (Gardianum+Armatrutz, evtl. Widerwille).

  • Als interessante Quelle könnte noch das letzte DSA4-AlAnfa-Abenteuer sein - da hier manche Alt-NSCs eine Bio erhielten.

    Beachte das der Khomkrieg zu DSA1-2 passierte; AlAnfa einfach "böse" war. Bereits in der AlAnfa-Box wurde das nicht mehr betont - eher auf Mengbilla abgeschoben; Bal Honak "erfunden" usw. Ebenso wurden die Eingriffe der Götter stärker zurückgeschraubt!

    Die Redaktion hat den Khomkrieg immer wieder neu erforscht; einmal ist er (auf Blick in die Zukunft) ein politischer, geht es doch um Trahelien, dann um Sklaven. Dann Tars "Unverwundbarkeit gegen normale Waffen" (klassischer Zauber bei DnD) könnte ein Fake gewesen sein! Gleichzeitig wurde später mal gedeutet das Boron den alten Wüstergiganten am Erwachen hindern sollte - und deswegen der Stab dort eingesetzt werden sollte - und das könnte Tar völlig missverstanden haben.

    Interessant ist das der Khomkrieg in "Echtzeit" im Boten mitverfolgt werden konnte (Vorübung für G7); leider auch der dämliche Zeugenbericht von Tars Tod (den ich gerne aus den Kanon reissen würde). Tar klingt darin wie ein böser überheblicher Zauberer ala Galotta.

    Eine schöne Zusammenstellung - die noch viel Spielraum (Theorien) möglich macht.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (23. Februar 2024 um 06:53)