Ritterliches Verhalten

  • Ich sehe mit dem „Gott will es“ halt keinen widerspruch. Das mag dran liegen das ich selbst schwer Atheist bin aber in meinen Augen müssen auch die Menschen früher, egal wie viel sie von Gott geredet haben, und seis tief im Inneren, gewusst haben dass das mit dem Gott und seiner magischen Hand die sich irgendwo einmischt harter bullshit gewesen ist. Insofern ists mir ziemlich latte was jemand da macht hat nachdem er „Gott will es“ sagte.

    Das ist für mich nicht vergleichbar mit der aventurischen Situation. Mach doch mal n konkretes Beispiel dazu weil dieses „mag er trotzdem in Rondras Sinn handeln“ ist irgendwie seltsam. Was denn jetzt? Ja oder nein? Ich sagte ja bereits das es Umstände geben mag wenn er eine wichtigere Mission erfüllt gerade, oder komplett Pleite ist usw.

    Ansonsten ists für mich super simpel: nicht zu helfen ist feige, nur zu helfen für Gegenleistung ist sehr phexisch. Rondra verachtet Feiglinge. Macht dein Ritter das öfter wars das mit Rondras Paradies. Inner Herberge sitzen und Eier schaukeln während draussen unrecht passiert ist auch feige und damit unrondrianisch.

    Geld/Gegenleistung ist einfach nichts das in den rondrianischen Lehren auftaucht. Kannst du ein rondrianisches Argument liefern für nicht-helfen das nicht „wichtigerer Auftrag“ heisst?

  • Hm, ok, da haben wir recht unterschiedliche Annahmen bezüglich der irdischen Glaubenswahrnehmung. Ich teile Deine Sichtweise nicht, dass die Mehrheit der Menschen einen Zweifel an ihrer Glaubenswelt hatten und sie die Existenz ihren Gott/ ihre Götter für "Bullshit" hielten. Dafür wurde diesem Glauben einfach zu viel geopfert und dargebracht. Es gab auch einfach zu viele Dinge im Leben, welche man nicht annähernd erklären konnte, wenn nicht mit der Glaubenslehre. Unsicherheit? Sicherlich, denn schließlich war neben all den Mysterien keine Gewissheit über göttliche Wahrheiten gegeben.

    Gut, ein konkretes Beispiel. Ich fange mit Deinem Beispiel an. Nicht zu helfen ist nicht per se feige. Feigheit drückt sich dadurch aus, dass man Gefühle der Angst empfindet und sein eigenes Wohl dem Wohl anderer Menschen vorzieht. Die Entscheidung nicht zu helfen kann aber auch ganz andere Ursachen haben. Vielleicht ist der Bauer es einfach nicht würdig, dass man diesem hilft. Vielleicht ist die Leitlinie des Schutzes Hilfsbedürftiger auf den Raum der eigenen Herrschaft begrenzt. Wo ist definiert, wer wann wie zu helfen hat? "Schutz der Schwachen" kann so vielfältig ausgelegt werden, da muss die Hilfe eines Bauern in Hinterposemuckel nicht dazu zählen. Auch das "phexische" Element ist reine Auslegungssache. Wo steht geschrieben, dass der Ritter den Schwachen unentgeltlich helfen muss? Im eigenen Lehen ist das sogar einer der Grundvereinbahrungen zwischen Lehnsherr und Bauer. Der Bauer leistet Abgaben und der Ritter gewährt dafür Schutz. Die Auslegung der generellen Hilfe von Schutzbedürftigen ist eine Auslegung aus dem Blickwinkel der Aufklärung, Romantik und Neuzeit. Ritter sind auch in Aventurien im Allgemeinen keine gerüstete Wohlfahrt für Notdürftige. Zumal der reisende Ritter eher die Ausnahme darstellen wird.

    Der Punkt, wo der Ritter in dem Beispiel des Themenerstellers stärker gebunden ist, ist die Tatsache, dass es sich um einen Vampir, einen Diener des Namenlosen handelt. Hier ist jeder Zwölfgöttergläubige verpflichtet zu handeln. Ein Ritter natürlich ungleich stärker. Aber nirgendwo steht, dass es unehrenhaft wäre dafür eine Entschädigung zu verlangen. Wer ist denn der Herr des Landes? Wenn nicht unmittelbar Gefahr im Verzug ist und das ist nicht der Fall, wenn der Bauer mit der Gruppe verhandeln kann, dann ist es auch gerechtfertigt, die Bauern zum Verlassen der Gegend zu bewegen, bis der Vampir besiegt oder vertrieben ist. Dann kann man immer noch den Landesherren Bescheid geben, dessen Aufgabe der Schutz seiner untergebenen ist und angemessene Hilfe organisieren. So, wie Heldengruppen oft im Alleingang vorgehen ist in vielen Fällen noch nicht einmal veranwortungsvoll.

    2 Mal editiert, zuletzt von Scoon (30. Dezember 2020 um 15:14)

  • Achso Schattenkatze nein keine IT Lüge, es wurde einfach nicht ausgespielt, IT würde er drüber nachgedacht haben und Abends vielleicht einen Albtraum wie das zB alle sterben wenn er nicht dabei ist, das würde er aber so auch nicht ausspielen das er soviel redet um denen das zu erzählen.

    Scoon  @Sano Ich bin absolut einer Meinung mit euch, mein Charakter soll kein Arsch werden, aber das "romantische Abziehbild eines Märchenritters" finde ich auch falsch, in meinem Fall wäre ich zwar ungern ein besserer Söldner, aber ohne Geld kann man wenig anfangen, wenn Jemand in akuter Not ist sollte ich helfen ohne um den Preis zu feilschen, ich würde fragen was könnt ihr geben und müsste mich dann damit zufrieden geben wenn es wirklich nur bei 100 Leuten eine Kollekte von 45 Silbertalern ist und die nicht auf die Idee kommen mit anderen Naturalien außer Schafen zu zahlen die absolut keine Verwendung fänden :p

    Mein Ritter wird weiterhin die Jungfrau in Nöten retten wenn die Geschichte dahinter passt. Ein Räuberlager auszuheben weil die ab und an mal Geldbeutel klauen zB würde ich mir allerdings bezahlen lassen weil ich darin keine akute Not sehen würde..

    In dem Fall Elfenvampir, ja. Die Hilfe bekommen sie, auch ohne Belohnung.

    Und mit der Schelle meine ich nicht das ich mich als Adel hervortun will weil ich 10AP hab springen lassen sondern das mein Ritter in seiner Rolle bleiben muss, ich will nicht am Ende das Reittier von einem Jäger werden weil ich mich immer respektloser behandeln lasse. Wenn das Ganze zu einem Spielerkonflikt führt kann ich da immernoch mit ihm drüber reden.

    Danke zusammen :)

    Falls ihr noch mehr konstruktive Ideen oder Kritik habt lese ich sie mir gern durch, wie gesagt der Ritter ist neu und ich brauche vielleicht noch ab und an einen richtigen Anstoß um nicht in meine typische Streuner - Dieb Rolle zu verfallen :p

  • Es gibt die Möglichkeit, dass sich die Spieler Leitmotive aussuchen, bis zu drei, und wenn sie diese Leitmotive ausspielen und es zum Nachteil der Helden ist, dass dies dann mit einem SchiP belohnt wird.

    Steht irgendwo in den Regeln. Weiß nicht mehr ob im GRW oder im Kompendium I.

    Aber das kann eventuell für eure Gruppe interessant sein mal offen/transparent die Leitlinien zu kommunizieren.