Handwerksmeister

  • Hallo,

    habt ihr Ideen oder vielleicht auch Quellen darüber, wie ein aventurischer Handwerker, in dem Fall ein Spielerheld, der Schmied ist, zum "Meister" seines Handwerks wird. Im Moment ist derGeselle, als erfahren mit 1.100 AP generiert auf der Walz und sammelt Erfahrungen.

    Wie könnte man die Meisterschaft im Handwerk regel- und hintergrundtechnisch verorten?

    Danke schonmal!

  • In jedem Fall muß er eine Gesellenzeit mit einem guten Leumund nachweisen, würde ich sagen. Je nachdem, was für ein Schmied er ist (immerhin reden wir hier nicht von dörflichen Schwarzschmieden) muß er natürlich auch ein geeignetes 'Meisterstück' schaffen, an dem er seine gesamten Kenntnisse und wohl je nach seinem Spezialgebiet auch Kunstfertigkeit beweist. Irdisch-historisch gesprochen, kann er allerdings erst Meister werden, wenn in der Gilde (idealerweise der, die das Meisterstück 'abnimmt') eine Planstelle frei ist, also ein alter Meister einen Nachfolger sucht oder gestorben ist.

    Ist aber die Frage, inwieweit es hier um eine formelle Meisterschaft geht, die ja einigermaßen ortsfest macht (Teilzeitabenteuer wären aber je nachdem wohl noch drin, nur eben nicht mehr 'mal eben' eine Maid aus den Klauen des Drachen am anderen Ende Aventuriens retten) und auch eine gewisse Lebenserfahrung / Lebensalter erfordert, oder ob es nur darum geht, daß der Held als 'Meisterschmied' gelten möchte, der kein formeller meister ist, sondern halt nur richtig, richtig gut.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Ich hab dafür keinen Beleg, aber kann jemand nicht auch seine Meisterprüfung ablegen, ohne direkt einer Zunft beizutreten? Natürlich wäre derjenige dann nicht dazu berechtigt ein eigenes Gewerbe zu führen, dürfte sich aber Meister nennen. Eventuell, hab ich aber auch was falsch in Erinnerung..

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Meister (also der von der Zunft vergebene Titel) setzt ja bereits Mitgliedschaft voraus, man wird da einen Gehörnten tun, einen Außenstehenden die gildenmäßigen Vorrechte mal eben so en passant ans Knie zu tackern. Die Zunft ist ja genau das, ein Kontrollorgan um (offiziell) Pfuscher und Betrüger sowie (weniger offiziell) nicht-Gildenmitglieder auf schlechtere Position zu stellen.

    Wobei die Gilden etwas städtisches sind. Draußen in Gradnochsjepengurken interessiert kein Aas, ob der Typ, der da jetzt die Sicheln schmiedet Meister, Geselle, Lehrling einer Gilde ist, es vom alten Dorfschmied gelernt hat oder einfach jemand ist, der ohne Vorbildung recht kompetent dabei aussieht. Hauptsache die Sicheln sind scharf und haltbar.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Meister (also der von der Zunft vergebene Titel) setzt ja bereits Mitgliedschaft voraus, man wird da einen Gehörnten tun, einen Außenstehenden die gildenmäßigen Vorrechte mal eben so en passant ans Knie zu tackern. Die Zunft ist ja genau das, ein Kontrollorgan um (offiziell) Pfuscher und Betrüger sowie (weniger offiziell) nicht-Gildenmitglieder auf schlechtere Position zu stellen.

    Absolut logisch, ich ziehe den Punkt zurück. Und die Zunft/Gilde wird dann wahrscheinlich auch darauf bestehen, dass derjenige in der entsprechenden Stadt bleibt und sein Geschäft dort hat, damit die Gelder an die Gilde fließen.

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Richtig, deshalb ist die Planstelle so wichtig. Immerhin hat Meister Schwarzviper nicht 40 Jahre geknechtet, nur damit jetzt einer, der mal eben so daherkam, genausoviel zu sagen hat, wie er !

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Das ist ein interessanter Punkt. Also der SC ist Mitglied der Schmiedezunft in Festum. Diese wäre dann auch berufen, ihn zum "Meister" zu machen.

    Regeltechnisch stelle ich mir vor, dass der Charakter den Erfahrungsgrad "meisterlich" (in etwa) auch erreicht hat, einen entsprechenden FW in Metallbearbeitung auf 14 mit Speziaisierung Grobschmied (er ist Waffenschmied) aufweist und zumindest 50 AP (oder vielleicht eher 75?) in Berufs - Geheimnisse und Berufs-SF investiert hat.

    Natürlich muss er ein "Meisterstück" schmieden, das von der Zunft als solches anerkannt ist, also es muss sich um ein Stück handeln, dessen Probe zumindest -3 erschwert ist, vielleicht auch im Zusammenhang mit der Verarbeitung eines besonderen, seltenen Metalls oder einer seltenen Schmiedtechnik.

    Das Problem der festen Niederlassung und Übernahme des entsprechenden Meisterpostens in der Stadt/Zunft: VIelleicht ließe sich da für einen SC ein Kompromiss machen. Bsw. dass die Zunft ihn zum Meister ernennt und er sich verpflichtet, unter bestimmten Bedingungen in Zukunft diese Tätigkeit als Schmiedemeister in der Stadt auszuüben, so dass der SC weiterhin Abenteuer erleben kann. Bsw. bis künftig eine bestimmte Stelle frei wird. Oder der Held kann sich "herauskaufen". Bsw. gegen 1000 D, die er dann als Schulden hat, könnte er sich auslösen, auch das wäre für die Zunft, die den Titel dann vergibt noch ein Vorteil.

    Es soll halt unterm Strich ein ZIel sein, dass der SC erfüllen kann, um den Titel und die Wertschätzung als Schmiedemeister zu erreichen, aber trotzdem noch ein Abenteurerleben führen zu können. Wenn er sich dann woanders niederlässt, muss er mit der jeweiligen Zunft - falls es eine gibt - klären auf er dort tätig sein kann.

    Wäre das so gangbar?

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (21. Januar 2018 um 18:59)

  • Naja, das ist ja quasi das Ende der Entwicklung, bis dahin geht noch einiges an Wasser den Großen Fluss runter. Ich meine, das Meisterstück ist jetzt nicht an sich eine 'einmalige' gelegenheit, aber da es dem Char wohl nachhängen wird, wenn er es verpatzt, wird er bereit sein wollen. Dazu kann man im Abenteuerleben ja viel machen.

    - Schmiedetechniken verschiedener Kulturen oder gar Völker: Ist Arivorer Stahl besser als Maraskanischer ? Was muß man tun, um mal mit einem Zwergischen Meisterschmied aus dem Nähkästchen plaudern zu können bzw. von dem als ernstzunehmender gesprächspartner gesehen zu werden ? Schmieden Elfen eigentlich selbst ? Wer ist besser ? Zyklopen oder Zwerge ? Thorn Eisinger soll von den Zyklopen gelernt haben, was kann der erzählen ? Gibt es unterschiede bei den verschiedenen Zwergenvölkern ?

    - Materialkunde: Ist Thorwaler Eisenerz minderwertiger als das aus der Sichel oder aus dem Süden ? Wie kann man Schwächen des Materials ausgleichen oder verschiedene Kombinationen am besten hinbekommen ? Was hält der Geselle von Magischen Metallen ? Assig schwer zu verarbeiten, könnte aber eindrucksvoll beweisen, daß er was kann und sich für seine Kunst reinhängt.

    - Werkstückkunde: Was eignet sich als Meisterstück ? Welche Materialien brauche ich und wo bekomme ich sie her ?

    Muss man nicht alles machen, aber teile davon finde ich für einen Schmied schon interessant ;)

    Ansonsten muß eine Niederlassung letztenendes nichts schlechtes sein. Man tauscht weite Reisen gegen ein konstantes Umfeld, mit dem man auch viel machen kann und zur Not kann man immer noch im Auftrag der Gilde unterwegs sein oder als Sachverständiger angefordert werden, als plötzlich unterwegs das AB zuschlägt (ich mag gesetztere Helden, merkt man das ?). Also es ist nicht automatisch ein komplettes 'Ist Nicht !' für Abenteuer.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Hier wird der moderne Handwerksmeister etwas mit historischen verwechselt. Inzwischen ist Meister ein Titel, der von der Kammer verliehen wird, nachdem man die notwendige Fachkenntnis bewiesen hat.

    Historische wurde man Meister, wenn man von der Zunft/Gilde die Erlaubnis bekommen hat, als Meister selbstständig zu arbeiten und Aufträge anzunehmen. Wenn die Meister der Gilde der Meinung sind, es gibt zu viele Niederlassungen, dann gibt es keine neuen Meister, egal wie gut ein Handwerker ist. Und ob man Meister wird, hängt auch vom handwerklichen Geschick ab, aber auch von der Politik in der Gilde und ob man über die finanziellen Mittel verfügt.

    Als Spieler kann man halt auch mit einem Gesellenbrief gut leben.

  • Hier wird der moderne Handwerksmeister etwas mit historischen verwechselt. Inzwischen ist Meister ein Titel, der von der Kammer verliehen wird, nachdem man die notwendige Fachkenntnis bewiesen hat.

    Historische wurde man Meister, wenn man von der Zunft/Gilde die Erlaubnis bekommen hat, als Meister selbstständig zu arbeiten und Aufträge anzunehmen. Wenn die Meister der Gilde der Meinung sind, es gibt zu viele Niederlassungen, dann gibt es keine neuen Meister, egal wie gut ein Handwerker ist. Und ob man Meister wird, hängt auch vom handwerklichen Geschick ab, aber auch von der Politik in der Gilde und ob man über die finanziellen Mittel verfügt.

    Als Spieler kann man halt auch mit einem Gesellenbrief gut leben.

    Wo verwechselt hier jemand etwas? ;)

    Der Spieler soll eine Chance haben, Meister zu werden. Das ist eine Entwicklung und Belohnung die im Stil unserer Gruppe hinzugehört.

    Hintergrundtechnisch sollte er einiges aufweisen können, das ihn im angesprochenen Sinne als Schmiedemeister qualifiziert. Natürlich muss er ein ordentliches Meisterstück fertigen.

    Dann werde ich das Vorhaben als SL unterstützen.

    Es geht ja nicht darum, ob man "mit einem Gesellenbrief gut leben kann", klar kann man das. Es geht ja darum, dass ich als SL die Entwicklung zum Meister auch zulassen und untersützen möchte, wenn ein SC das anstrebt.

    VG