• Firun zum Gruße,

    meine Gruppe läuft gerade fröhlich durch das Horasreich und wurde spontan zu einer Falkenjagd eingeladen - für Spieler wie Helden das erste mal. Gibt es dazu in DSA4 oder DSA5 Regeln oder gute Hausregeln? Über die Suchfunktion sowie in Grundregelwerk und Kompendium habe ich nichts gefunden...

    So oder so haben wir funktionale Kurzregeln improvisiert und einigen Spaß gehabt:

    • Zuerst muss Wild aufgespürt werden - dazu wurden die QS einer Probe auf Sinnesschärfe auf einen W6 addiert und das Ergebnis mit einem W6 (das Wild versteckt sich) verglichen. Hat der Jäger einen (N)SC zum Aufscheuchen der Tiere, so gibt es hier Erleichterungen.
    • Je höher die Differenz ausfällt, umso besser am Ende das Jagdwild (zwischen Fasan und Spatz)
    • Dann wird der Falke per Tierkunde los geschickt - auch hier werden wieder die QS auf einen W6 addiert und mit einem W6 verglichen (das Jagdwild versucht zu entkommen). Für einen besonders gut abgerichteten Falken kann es natürlich weitere Boni (oder Erleichterungen auf die Tierkunde-Probe) geben, für besonders schwer zu bejagendes Wild oder bei zu dicht stehenden Bäumen Mali. Gejagt wurde vom Pferd aus am Waldrand.
    • Zum Apportieren der Beute ist ggf. eine Wildnisleben-Probe nötig, da der Falke sonst schon einmal probiert...

    Am wichtigsten ist natürlich, das Drumherum schön auszuspielen, damit es nicht zu einer Würfelorgie verkommt.

    So winkten Ruhm und Ehre für den ersten erlegten Fasan sowie Spott und Hohn für den Adligen, der aus versehen ein aus dem Augenwinkel gesehenes Eichhörnchen mit einem Balläster erwischte - obwohl der Schuss nicht schlecht war. Erschossene Vögel kann der Jagdhund apportieren, vom Falken hält man ihn dagegen besser fern und überhaupt ist es gar nicht so einfach, auf freiem Feld mit einem Vogel auf der Hand zu reiten (bei Misslingen der Probe am Ende des Tages eine Stufe Schmerz bis zum nächsten Morgen). Dafür wurde zwischendurch die Stimmung durch kleine Erfrischungen gelockert.

    Hat hier Jemand weitere Erfahrungen mit einer (adligen aber nicht zu vornehmen) Jagdgesellschaft oder alternative Regeln?

  • Das Kompendium hat Fokusregeln für die Jagd und je nachdem ob du mit Fallen arbeitest, lauerst oder durch das Gestrüpp streichst wird im zweiten Segment der "Probenkette" auf ein anderes Talent geprobt.

    Falknerei ist dort zwar nicht aufgeführt aber da kann man analog zu den anderen Jagdtechniken was zu basteln.

    Aber danke, dass du mich somit daran erinnerst, dass ich noch eine Hausregel für die berittene Jagd mit Spieß formulieren wollte ^^

  • Vielleicht an dieser Stelle ein paar Infos aus der echten Falknerei, zur Inspiration, was mir spontan einfällt:

    Es gibt unterschiedliche Arten, mit einem Falken zu jagen. Jeder Greifvogel wird auf eine bestimmte Art, zu jagen, abgerichtet und hat auch nur eine Art von Beutetier, auf das er sich spezialisiert. Beispielsweise wären das Kaninchen, Enten, Tauben oder Krähen.

    1. Zum einen gibt es die Faustfalken, die von der Faust des Falkners aus auf das bejagte Wild fliegen. Sobald er das Wild sieht, fliegt er es an oder wird regelrecht geworfen.
    2. Klassischerweise wird die Beizjagd mit einem Vorsteh- und Aufspürhund betrieben. Dieser macht das Wild hoch ("hochmachen" heißt es, wenn Federwild aufgescheucht wird). Während der Hund dieser Arbeit nachgeht, zieht der Falke hoch droben seine Kreise ("anwarten" nennt man das) und stürzt sich auf das fliegende Federwild. Bei der Jagd auf Kaninchen werden Frettchen eingesetzt, die von Helfern in den Kaninchenbau gelassen werden und die Kaninchen herausscheuchen.

    3. Daneben gibt es die freie Folge. Dabei folgt der Greifvogel dem Falkner im Wald. Der Falkner scheucht dabei das Wild auf, das der Greifvogel vom Geäst aus bejagt.


    Zu deinen Hausregeln:

    Ich finde die Regeln gut. Was mir ein bisschen fehlt ist das Talent Abrichten. Ich rede jetzt von DSA4. Es gibt die Spezialisierung "Falknerei" für Abrichten, also könnte man ggf. die Tierkunde-Probe durch das Abrichten ersetzen.

    Eine gelungene Tierkunde-Probe könnte die Sinnenschärfe-Probe erleichtern. Der Jäger findet sein Jagdwild leichter, wenn er weiß, wo er es suchen muss.


    Wenn du mehr Infos oder weitere Ausfühungen zur Beizjagd willst, frag gerne nach! Ich will nur die Gefahr vermeiden, mich in Jägerlatein zu ergehen und meine Leser zu vergrämen. (Hehe, das ist auch Jäger- und vor allem Falknersprech...)

  • Sorry, dass ich erst jetzt antworte, ich habe deinen Beitrag irgendwie komplett übersehen. Danke auf jeden Fall für den Einblick aus der Praxis :)

    Es gibt unterschiedliche Arten, mit einem Falken zu jagen. Jeder Greifvogel wird auf eine bestimmte Art, zu jagen, abgerichtet und hat auch nur eine Art von Beutetier, auf das er sich spezialisiert. Beispielsweise wären das Kaninchen, Enten, Tauben oder Krähen.

    1. Zum einen gibt es die Faustfalken, die von der Faust des Falkners aus auf das bejagte Wild fliegen. Sobald er das Wild sieht, fliegt er es an oder wird regelrecht geworfen.
    2. Klassischerweise wird die Beizjagd mit einem Vorsteh- und Aufspürhund betrieben. Dieser macht das Wild hoch ("hochmachen" heißt es, wenn Federwild aufgescheucht wird). Während der Hund dieser Arbeit nachgeht, zieht der Falke hoch droben seine Kreise ("anwarten" nennt man das) und stürzt sich auf das fliegende Federwild. Bei der Jagd auf Kaninchen werden Frettchen eingesetzt, die von Helfern in den Kaninchenbau gelassen werden und die Kaninchen herausscheuchen.

    3. Daneben gibt es die freie Folge. Dabei folgt der Greifvogel dem Falkner im Wald. Der Falkner scheucht dabei das Wild auf, das der Greifvogel vom Geäst aus bejag

    Ja, ich hatte mir das auch in etwa so wie in Punk 1 und 2 vorgestellt.

    Was ist denn eigentlich eine realistische Ausbeute für eine normal verlaufende Jagd an einem normalen Tag in einem normalen Wald? Darf man damit rechnen, dass der Held mit W6+3 Birkhühnern nach Hause läuft und zusätzlich noch 2W20 kleinere Vögel an "Beifang" mit schleppt, oder ist ein Jäger froh, wenn der Falke am Abend auch nur ein einziges genießbares Tier erwischt hat?

    Mir ist natürlich klar, dass dies von allen möglichen Faktoren abhängt, aber es wäre ja möglich, dass der Falke nach 2-3 Anläufen erst einmal einie Stunde lang ausruhen muss oder so. In unserem konkreten Fall gab es dann pro Held 2-3 Gelegenheiten Beute zu machen, die dann mehr oder weniger glücklich verliefen. Wir haben eben IG und OG so lange gejagt, wie es noch Spaß gemacht hat und die Szene dann beendet - verhungert ist niemand.

    Zitat

    Zu deinen Hausregeln:

    Ich finde die Regeln gut. Was mir ein bisschen fehlt ist das Talent Abrichten. Ich rede jetzt von DSA4. Es gibt die Spezialisierung "Falknerei" für Abrichten, also könnte man ggf. die Tierkunde-Probe durch das Abrichten ersetzen.

    Eine gelungene Tierkunde-Probe könnte die Sinnenschärfe-Probe erleichtern. Der Jäger findet sein Jagdwild leichter, wenn er weiß, wo er es suchen muss.

    Unter DSA5 gibt es das Talent Abrichten nicht mehr, stattdessen wurde es in eine Sonderfertikeit umgewandelt, welche neue Einsatzmöglichkeiten für das Talent Tierkunde "freischaltet" und wohl auch eine Voraussetzung für die eine oder andere Aktion darstellt.

    Grundsätzlich finde ich es auch gut, dass hier einige redundante bzw. überlappende Talente zusammen gefasst wurden: unter DSA4 habe ich mich oft geärgert, wenn der Held zwar Punkte in Baukunst, Gesteinskunde, Bergbau, Kristallzucht, Feinmechanik, Maurer und Steinmetz mitbrachte, dann jedoch an einer Steinschneider-Probe gescheitert ist - um es einmal übertrieben auszudrücken.

  • Als ich das Talent Abrichten geschrieben habe, dachte ich auch an die sehr speziellen Ausformungen von Kochen, Bier brauen und Schnaps brennen denken, die zum Glück bei DSA5 abgeschafft wurden.

    Das Ausruhen nach einem gescheiterten Versuch ist genau das richtige Stichwort. Dabei spielt auch mit rein, dass der Greifvogel nach zu vielen Fehlschlägen demotiviert wird. Ich habe gelesen, dass von fünf Jagdflügen einer erfolgreich ist.

    Die Frage nach der Ausbeute ist in Anbetracht dieser Erfolgsquote vielleicht etwas zu hoch.