Schelm Vor und Nachteile und Spielbarkeit

  • So einfach ist es ja leider nicht:
    \"[...]du machst das einfach so...\", zauberts vor.
    Der Zweite: \"So?\", machts nach.
    \"Nein, eher so...\", zaubert nochmal.
    Der Zweite: \"Also so?\", wieder falsch.
    \"Ach, ärgern wir lieber den Zwerg!\"

  • Ich will dich ja nicht enttäuschen aber das mit dem Abgucken ist auch die offizielle Lernmethode von Schelmen. Schelme lernen wirklich übers Nachäffen ihre Sprüche.
    Ein Schelm könnte direkt nachdem ein Gildenmagier einen Ignisphaero gezaubert hat, diesen nachäffen und würde einen gleichen/sehr ähnlichen Effekt hervorrufen, wenn er das möchte.
    Wenn er dieses nachäffen nun eine Weile übt - also immer wieder macht, dann \'lernt\' er diesen Zauber, er merkt ihn sich.

    Natürlich passiert das bei Schelmen nur bei Zaubern, die ihnen nützlich scheinen und Spaß machen - alles andere vergisst so ein wankelmütiger Geist sehr schnell wieder: \"Ach ja, die Zauberer können Feuerkugeln rufen, ich hab das auch mal gemacht aber frag mich nicht, man muss dafür irgendwelche komischen Wörter rufen...\"

  • Den wichtigsten Aspekt hast du fast unter den Tisch fallen lassen: \"Wenn er dieses nachäffen nun eine Weile übt\". Soweit ich weiß (aus dem Gedächtnis, muss also nicht genau stimmen), muss der Schelm einen Zaubereffekt mind. 3 mal gesehen haben, um ihn sich abgucken zu können. Und dass kin Schelm so lange durchhält, wollte ich mit dem Beispiel zeigen.

  • Grundsätzlich halte ich es auch nicht verkehrt, mal bei IRDISCHEN Vorbildern nachzusehen!
    z.B. beim Märchen \"Rumpelstilzchen\" (-> Wahrer Name)
    oder andere Klassiker wie Till Eulenspiegel und - wer hätte das gedacht - Pumuckl... oder was es sonst noch so an schelmischen Charakteren gibt.
    Ich denke, daß sowas hilfreich sein kann, um mal eine grobe Vorstellung vom \"Schelm\" zu erhalten. Wobei natürlich klar ist, daß das nur Hinweise sein sollten und nicht zu plumpen Kopien genannter Figuren führen darf.

  • Sehr schöne Beispiele , Taragorn .
    Nur sollte man bedenken , dass Rumpelstilzchen und Pumuckel definitiv Kobolde sind .
    Beim \" Pumuckel \" ist es sogar offiziell. Von Rumpelstilzchen nehme ich es an. Schließlich konnte der Stroh zu Gold machen und hat sich letztendlich selbst zerstört.

    Aber Eulenspiegel ist wirklich ein gutes Beispiel für Schelmerei , auch wenn der nicht zaubern konnte ( wird gesagt ).
    Im Türkischen ( oder Arabischen ? ) gibt es noch den Nasreddin , der die Leute mit seinem klugen Blödsinn ebenfalls zur Verzweiflung brachte.

    Ich empfehle hierzu \" Buch der Schwänke \" aus dem Knaur Verlag. Habe meines allerdings von meiner Oma geerbt , es ist von 1955 , aber ich nehme an , dass es da diverse Neuauflagen gibt.

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Nasreddin sagst du ? Muß ich mal nachforschen.
    Ganz allgemein möchte ich mal zum Schelm sagen, daß er vermutlich einer der herausfordensten Charaktere ist, den man so spielen kann... was ihn aber wiederum auch sehr reizvoll macht.
    Ein Spieler, der kein gutes Gefühl für den passenden Moment hat, der sollte die Finger vom Schelm lassen. Sicher, ein Schelm hat dieses Fingerspitzengefühl nicht immer und das ist auch an sich ganz lustig. Allerdings sollte er sich doch zurückhalten, wenn gerade ein anderer Spielercharakter seinen großen Auftritt hat. Wenn z.B. die Rondrageweihte einen dramatischen Kampf mit dem Erzbösewicht ausficht, dann sollte der Schelm das nicht mit einem \"Murks und Patz\" kaputt machen.
    Außerdem sollte ein Schelm in einer Heldengruppe es nicht soweit kommen lassen, daß die Gruppe ihn haßt. Sicher, er eckt hier und da mal an, aber es ist ja nunmal das selbsterklärte Ziel eines Schelms letztendlich ALLEN ein Lächeln auf´s Gesicht zu zaubern, selbst dem Schwarzmagier und dem Firun-Geweihten (auch wenn oder gerade weil das ganz harte Nüsse sind).
    Letztendlich sollte ein Schelm erreichen, daß man ihm vielleicht mal gerne die Ohren langziehen möchte oder mit dem Kopf schüttelt, ihn aber an sich ganz gern hat. Gutes Fernseh-Beispiel ist, finde ich, Pumuckl (s.o.). Er ist zwar ein Kobold, aber für ihn gilt das gleiche. Man würde ihm gerne mal den Kopf zurecht rücken, aber am Spieß rösten will ihn dann doch niemand, weil man ihn einfach zu gern hat.
    Und was den Wert eines Schelms in einer Heldengruppe angeht, so kann ich nur sagen: Er soll einen spaßigen Rollenspielabend schaffen... und das ist doch wohl die oberste Rollenspieldirektive !

  • Also ich spiel selbst ne Schelmin, allerdings nicht allzulange. :) Manchmal bin ich schon versucht, auch nützliches zu tun, muss ich gestehen:
    Wir wurden von einer Wolfsbande in der Nacht angegriffen, ich schlief auf dem Kutschbock, die anderen in der Kutsche oder auf der Wiese. Jedenfalls gab´s nen üblen Kampf und ich hab versucht mit Steinen die Wölfe zu bewerfen, was nur wenig Wirkung gezeigt hat. Dann hab ich wie am Spieß die anderen aus dem Schlaf gebrüllt, damit sie den in den Kampf verwickelten Helden, die schon angeschlagen waren, zu Hilfe kommen. Schließlich hab ich doch den Blitz dich find auf nen Wolf gezaubert, der dann wider Erwarten weggerannt ist.
    Unser \"Adliger\" wollte sich den Wölfen zum Kampf stellen, rennt auf eine Gruppe zu und im selben Moment ergreifen diese die Flucht. Das ging dreimal so... *g* und er hat sich mächtig was drauf eingebildet. Es war ein groteskes Bild unser schwacher Schreiber schlägt durch seine bloße Anwesenheit die Wölfe in die Flucht.
    Keiner hat je erfahren, warum sie wirklich verschwunden sind. ;) Irgendwie trotzdem eine Schelmerei.

    Meine Schelmin zeichnet sich dadurch aus, dass sie allen eigentlich nur helfen will, ihnen mit ihren Fragen manchmal ungehörig auf die Nerven geht und naiv in ihrer Fantasiewelt lebt, alle nur fröhlich machen will.
    Szene: Vor Rachsucht kochende Hexe sitzt neben ihr am Markplatz bei ner Urteilsverkündung und durchbohrt mit Blicken den Vogt, kratzt sich mit ihrem Dolch den Dreck aus den Fingernägeln und murmelt leise Verwünschungen. Schelmin naiv zu ihr: \"Ui, das ist aber ein großes schönes Messer, pass bloß auf, dass du keinem damit wehtust.\" Ihr selbst würde es nie in den Sinn kommen, irgendwen zu verletzen.

    Übrigens weil am Anfan des Threads nach Nachteilen gefragt wurde. Ich hab mir selbst einen ausgedacht und zwar: \"kann kein Blut sehen\" auf 8 Es ist ein heftiger Nachteil, da ihr eventuell bei Blut schlecht wird, sich übergeben muss oder in Ohnmacht fällt und das schon beim Anblick eines blutenden Hasen in der Falle. Sie wird nie kämpfen können, aber das will sie ja auch überhaupt nicht. :)