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Zu beachten ist vermutlich auch, dass Tiere eher als seelenlos gelten. Nekromantie wird wahrscheinlich ja z.B. auch abgelehnt, weil dadurch der Seele dem Glauben nach Schaden zugefügt werden könnte. Für eine leere Hülle ohne Sinn würde sich niemand weiter interessieren. Tiere dagegen werden geschlachtet, gegessen, aus ihrem Knochen und Geweihen wird Schmuck und Dekoration gemacht, aus ihren Sehnen Schnur, aus ihrem Fell Kleidung, aus ihren Hufen Döschen. Blutmagie ist natürlich dennoch verboten, man könnte sie ja auch an Kulturschaffenden anwenden! Und bei Tieren lohnt sich Blutmagie auch kaum, wie die angesehene Magiewissenschaft der Magier vermutlich glaubt, die nichts vom Opferdolch der Druiden oder der Opferkaule der Schamanen weiß. Auch zu beachten ist sicher, dass Orks, Goblins und Achaz in gewissen Räumen wohl kaum Schutz vor üblen magischen Praktiken genießen. Wer einen von ihnen opfert, hat mit weit weniger schlimmen Strafen zu rechnen, würde ich sagen.
Und es lässt sich kaum erkennen, ob es nun Blutmagie oder nur ein Opfer für eine Gottheit war. Ein Hüter der Macht aus Trollzacker- oder Ferkinaumfeld wird Blutmagie ohnehin in erster Linie als Blutopfer für Sumu ansehen, die ihm dafür Kraft zur Verfügung stellt. Und in einigen der Zwölfgötterkirchen sind blutige Tieropfer nichts unbekanntes. Auch Sumu kennt man prinzipiell. Begeisterungsstürme wird es nicht auslösen, aber wird die Blutmagie nicht als solche erkannt, wird sie auch nicht als solche verfolgt.
Auch Chimärologie ist streng verboten.
Das ist ein gutes Gegenargument. Wobei man hier einwenden könnte, dass auch der Golembau verboten ist. Bei der Chimarologie ist vielleicht nicht das schänden von Tieren das Problem, sondern das Erschaffen neuen Lebens, das nur den Göttern, besonders Tsa, zusteht. Tiere werden ja als Nutzvieh ganz selbstverständlich und legal ausgebeutet, sei es als Reit-, Last-, Zug-, Jagd- oder Kampftier. Oder auch nur zur Unterhaltung in der Arena oder im Zirkus. Und wenn man sie tötet ist eine Bestattung nicht nötig, im Gegenteil, man nutzt oft jedes Teil weiter, idem man es isst, zu Kleidung oder anderen Nutz- und Ziergegenständen verarbbeitet. Bei Menschen würde man dafür wegen Leichenschändung lebendig begraben werden.
Hieraus könnte eine längere Diskussion werden, vielleicht sollte ich diesmal früher ans auslagern denken...
Firun möchte da mal kurz mit dir reden
Vermutlich um mir zuzustimmen? Schließlich regelt er die gezielte Tötung dieser Wesen, wenn auch mit strengen Auflagen. Und in seinem Jenseits jagen dem Glauben der Kirche nach die Gerechten die Frevler in ewiger Jagd - von Tieren ist da nicht die Rede. Korrigiert mich, wenn ich mich irre!
Bei Firun und Firunis sind Tiere mindestens genausoviel, oft sogar mehr Wert als Menschen da sie (nun gut, die meisten) so etwas wie Falschheit, Übermaß etc nicht kennen. Nein, Firun sieht Tiere nicht als seelenlos an. Mindestens ein Tierkönig ist direkter Diener Firuns, und seine Geweihten werden an mindestens einer Stelle ausschließlich durch ihr Seelentier repräsentiert.
Was Firun als Gott sieht ist ja schon mal völlig egal - was die Kirche des Firun sieht ist vielleicht interessant. Aber auch nicht sehr, weil sie kaum Einfluss und wenig Interesse an Magie hat. Mythologisch sind Tierkönige auch was anderes als andere Tiere. Denn die Götter erschufen den Stein der Weisen mit ihren prinzipien, der zerbrach und was von den Splittern berührt wurde, wurde denkfähig und möglicherweise auch dann erst beseelt - Tierkönige und Menschen wurden berührt, Tiere aber nicht. Dass Tiere keine Seelentiere zu haben scheinen und es auch keine Seelenmenschen gibt, könnte auch ein Hinweis sein, dass es sich mit Tieren einfach deutlich anders verhält. Mir ist jetzt keine Stelle bekannt, in der Tieren eine Seele zugesprochen würde. Gut, Tiergeister wären ein Hinwis, die findet man aber eher im Animismus als im Zwölfgötterkult und Geister sind auch etwas anderes als Seelen.
Aber hatte nicht die Skrechu einen Menschen als Vertrauten"tier" also könnten doch auch Tiere einen Seelenmensch besitzen?
Die Skretchu ist jetzt halt kein Tier, sondern eine verhüllte Meisterin von unfassbarer Macht. Ein verhüllter Meister ist ja im Grunde jemand, für den die Getze und Regeln nicht gelten. Dennoch - ein sehr interessanter Fall, der einer Überlegung wert ist. Ich werde das hier aber wohl demnächst wirklich ausgliedern müssen.
WdG 13 schreibt: "Die auf der Existenz einer Seele beruhendee Rechtsprechung geht davon aus, dass alle kulturschaffenden Zweibeiner, wie verderbt sie auch sein mögen, eine Seele haben, Tiere aber nicht" (Tierkönige aber vielleicht schon)
weiter unten heißt es über den Vervleib als Geist in der 3. Sphäre: "[...]vielleicht ist das aber auch nur für seelenlose Geschöpfe wie Tiere zutreffend"
Auf S. 20f heißt es dagegen: "Nach Ansichteiniger Kirchen haben Tiere übrigens ebenfalls eine Seele, die durch finstere Akte verdammt werden kann. Insbesondere gilt dies natürlich für die jeweils der Gottheit heiligen Tiere und einige halb-mythische Wesen"
Das ist jetzt natürlich mal wieder sehr schwammig. Aber dass man heilige Tiere nicht für Blutmagie heranziehen darf - geschenkt.