Wie der Wind der Wüste (Abenteuerbericht #23)

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Als kleine Spielerei ist eine Dependance von Orkenspalter bei Reddit verfügbar. Das Ganze ist als Experiment und Testbetrieb klassifiziert und ist technisch und inhaltlich gänzlich vom Orkenspalter getrennt. Interessierte Reddit-User können dort gerne vorbeischauen, wenngleich das Herz und der Fokus natürlich vollständig hier bleibt (und bleiben wird).

Im Bereich der Betatester kann auch intern darüber diskutiert werden.

Es wurde das Abenteuer Wie der Wind der Wüste von der Spielgruppe mit zwielichtiger Gesinnung gespielt. Die Helden haben davor das Abenteuer Staub und Sterne erlebt.


Die Helden brauchten nur wenige Tage, um den Weg von Samra nach Fasar zurückzulegen. Die Stadt lag im oberen Mhanadistan und erstreckt sich auf und um mehrere Hügel im Süden der Gadangquellen. Draco erzählte den anderen das es 18 Stadtteilen gab, in denen eine bunte Völkermischung lebte. Die Stadtmauer waren bereits vor langer Zeit abgetragen worden. Es gab Stadtteile wo nur Nomadenzelte der Novadis und Shai'Aian sowie Lehmhütten standen. In anderen Stadtteilen gab es prächtige Häuser und Palästen, die untereinander mit Hochstraßen verbunden waren. Regiert wurde Fasar von den Erhabenen, einer Gruppe reicher und einflussreicher Bürger, die ihre Macht vor allem mit Söldnertruppen durchsetzen.


Draco führte sie in den Stadtteil Sarjabansarai wo sie an hoch aufragenden Minaretten, Kuppeldächern und weiß glänzende Turmhäusern vorbeikamen. Sie blieben bei einem großen weißen Turm stehen von dem 4 Brücken zu anderen Türmen führten. Direkt daran grenzte ein Kontor wo ein Schild mit „Handelshaus Graustein“ hang. Die Helden klopften an und eine Dienerin öffnete die Tür. Draco sagte wer er war und die Dienerin bat ihn etwas zu warten. Sie warteten eine Ewigkeit bis endlich Dracos Vater kam. Er sah gleich aus wie Draco nur mit grauen Haaren und seine Nase war etwas Krumm. Er begrüßte sie höflich, aber nicht überschwänglich. Draco erzählte das sie einige Tage in der Stadt bleiben würden und fragte, ob sie im Turm übernachten konnten. Mit einem schiefen Lächeln meinte sein Vater das dies nicht ginge. Als Draco fragte warum meinte er das schon die halbe Familie zu Besuch sei. Es gäbe keine freien Schlafzimmer mehr. Entrüstet sagte Draco: „Es gibt 22 Schlafzimmer, weil eben immer die halbe Familie auf Besuch hier ist! Meinst du das Ernst das es kein freies Zimmer für uns gibt?“. Dracos Vater bestätigte, doch er lud sie alle zum gemeinsamen Abendessen am nächsten Tag ein.


Draco fiel wieder ein warum er es nicht erwarten konnte diese Stadt zu verlassen als er Jünger war. Die Helden suchten sich eine Herberge und nahmen sich ein großes Zimmer. In der Nacht wachte Daleone von einem Geräusch auf und erkannte im Dunkeln drei Gestalten in ihrem Zimmer. Schnell griff sie zu ihrem elfischen Jagdmesser und warf es nach einer der Gestalten. Dann sprang sie der zweiten Gestalt hinterher die in einen Kasten flüchtete. Der Dritte floh aus dem Fenster. Als Daleone den Kasten durchsuchte fand sie niemanden, aber es gab eine Geheimtür in den Nebenraum. Von der Gestalt fehlte jede Spur und als sie zurück in ihr Zimmer kam waren die anderen auch schon munter und befragten eine schwer verletzte Frau, die sie wohl mit ihrem Jagdmesser getroffen hatte. Die Frau verblutete schnell und gab ihnen keine Antworten. Die Helden bemerkten das einigen Dinge von ihrer Ausrüstung fehlten. Am meisten schmerze sie das Dianas Zauberbeutel fehlte. Darin waren ihre wertvollsten Besitztümer gewesen.


Die Helden wollten ihr Hab und Gut wieder zurückhaben und Draco wirkte eine „Nekroathia Seelenreise“ auf die verstorbene Diebin. Er drohte damit weder ihren Köper noch Geist jemals ruhen zu lassen, wenn sie ihnen nicht verriet, wer ihr Auftraggeber war. Draco beendete den Zauber und sagte zu den anderen: „Der Auftraggeber ist Habled al’Fessir ben Cherek, ein enger Verbündeter meiner Familie!“.


Früh am Morgen machten sich die Helden auf, um die Leiche verschwinden zu lassen. Dann fingen sie an Informationen einzuholen. Sie erfuhren das die Familie Graustein in Finanziellen Schwierigkeiten steckte. Interne Streitereien und Intrigen hatten großen Schaden angerichtet. Erst jetzt wurde den anderen klar wie groß Dracos Familie wirklich war. Immerhin war er der siebte Sohn eines siebten Sohnes.


Am Nachmittag trafen sie Beorn und seine Ottajasko als sie gerade in Fasar ankamen. Beorn war nicht erfreut als er hörte das sie von Dracos Familie mit keiner Unterstützung rechnen konnten. Noch weniger gefiel ihm das sie sogar eine Herberge in einem anderen Stadtteil suchen mussten, weil es hier in Sarjabansarai nicht sicher für sie war, da Habled al’Fessir ben Cherek alles kontrollierte. Beorn besorgte für sie alle eine Unterkunft im Stadtteil Freistadt welche von einem Thorwaler betrieben wurde. Beorn ließ es sich nicht nehmen einen Seitenhieb auf Draco durch seine Aussage: „Wir Thorwaler halten immer zusammen“ zu machen.


Zum Abendessen mit Dracos Familie wollte Beorn und auch Pardona in Form von Lenya mitkommen. Sie wurden in den großen weißen Turm geführt und gingen in den dritten Stock. Überall an den Wänden hingen wertvolle Säbel und glänzende Rüstungen. In Vitrinen waren Edelsteine und kostbare Artefakte zu sehen. Sie kamen durch eine doppelflügelige Tür in einen großen Saal hinein. An einem riesigen Tisch saßen vier Familienmitglieder von Draco am Anfang, dann zwei Dutzend Personen, die er nicht kannte und ganz am Ende saß Habled al’Fessir ben Cherek umringt von sechs Bauchtänzerinnen.


Sie wurden an den Tisch geführt und zu Dracos Familie gesetzt. Diese wichen den Blicken von Draco aus. Habled hielt eine kurze Ansprache und dann wurde das Essen in den Saal gebracht. Die Helden fassten ihr Essen nicht an. Als Dracos Familie über die Geschäfte anfing zu reden platze ihm der Kragen: „Ich will meinen Besitz zurückhaben!“. Verdutzt schauten einige am Tisch zu ihnen. Dracos Aussage war deutlich im ganzen Saal zu hören. Dracos Vater wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als Habled anfing zu reden: „Dies ist nicht mehr euer Besitz! Um genau zu sein schuldet ihr mir sogar noch etwas und es kommt noch etwas obendrauf, weil einer meiner Mitarbeiter gestorben ist.“. Süffisant lächelte er vom anderen Ende des Tisches zu ihnen und eine der Bauchtänzerinnen fütterte ihn mit getrockneten Datteln. Draco antwortete mit: „Ich wüsste nicht mit was ich mich bei euch Verschuldet hätte! Ich habe nie etwas Ausgeborgt. Sogar für meine Ausbildung kam ich selbst auf und brauchte keine Münze von meiner Familie.“. Habled lachte auf und meinte: „Familienschulden sind Ehrenschulden. Diese werden nun Mal bei uns von der ganzen Familie getragen.“. Draco schaute wütend zu seinem Vater. Wo war er hier nur reingeraten?


Plötzlich stand die falsche Lenya auf. Sie ging zu Habled, schob zwei der Bauchtänzerinnen weg und setzte sich auf seinen Schoß. Sie tuschelte etwas mit ihm und dann sagte er: „Eure Freundin hier stimmt mich Froh. Für 3000 Dukaten sind die Schulden beglichen und ihr bekommt euren Besitz zurück.“. Dexter sagte sofort, dass sie bezahlen würden. Mit großen Augen schaute ihn Dracos Familie an. Die falsche Lenya blieb den Rest des Abends am anderen Tischende bei Habled sitzen. Als erste Gäste verließen sie das Essen mit Beorn.


Am nächsten Tag schickte Dexter ihren Kobold Fitz los, um die 3000 Dukaten aus Greifenfurt zu besorgen. Die Übergabe sollte im Handelshaus der Grausteins erfolgen. Als die Helden ankamen war Habled selbst gar nicht anwesend. Nur Dracos Vater und ältester Bruder. Nachdem die Dukaten übergeben waren, bekamen sie ihren Besitz zurück. Dracos Vater probierte ihn zu überreden wieder nach Hause zu kommen, aber Draco sagte nur: „Mich hält hier nichts mehr! Ich habe keine Familie!“. Dann gingen sie wieder zu ihrer Herberge.


Schnell wollten sie wissen, ob alles noch im Zauberbeutel war. Als Draco nach seinem Geschenk aus dem Orkenhort griff leuchtete es kurz auf. Aus Schreck ließ er es los und es fiel zurück in den Zauberbeutel. In diesem brach das Chaos los und komische Geräusche waren zu hören. Diana versuchte den Zauber mehrmals um Gegenstände zu finden aber das Buch kam nicht heraus. Nach einigen Augenblicken hörten die Geräusche auf und es war wieder ruhig im Beutel. Als Diana den Zauberspruch nochmal sprach kam das Buch endlich wieder heraus. Es ließ sich öffnen und Draco hörte eine Stimme in seinem Kopf: „Endlich wieder frei! Ich hatte solch einen Hunger nach dieser langen Zeit. Ihr hattet hier einige Leckerbissen.“. Draco fragte was damit gemeint war und das Buch antwortete: „Ich ernähre mich von niedergeschriebenem Wissen und nehme es in mir auf. Wenn ich satt bin, dann offenbare ich dir mein Wissen. Du brauchst nur zu sagen, was du wissen willst und wenn ich etwas darüber weiß, dann werde ich es dir zeigen.“. Draco schaute zu den anderen mit einem Lächeln und sagte: „Nun ich glaube mein Geschenk aus dem Orkenhort hat gerade all unsere Bücher und Schriftrollen im Zauberbeutel gefressen aber die gute Nachricht ist das er das Wissen aufnimmt und wiedergeben kann.“. Dorlin antwortete darauf: „Dann sind wir nun alle Erwacht und im Bunde mit dem Güldenen! Gelobt sei der 13. und doch erster der Götter“.


Beim Frühstück am nächsten Morgen zeigte Beorn ihnen die kalte Schulter. Er besprach mit den anderen aus der Ottajasko welche Plätze sie heute besuchen würden, um den Propheten zu finden dessen Vision sie erfüllen sollten. Den Helden selbst wies er keine Aufgabe zu. So machten sie sich auf eigene Faust auf die Suche und Dexter meinte: „Wir müssen aufpassen und Beorns Vertrauen zurückgewinnen.“. Die anderen Helden stimmten ihm zu.


Beim dritten Platz, den sie besuchten, hörten sie einer jungen Frau zu, die völlig weiß gekleidet war. Sie hatte auch eine weiße Augenbinde und wurde die blinde Sila genannt. Sie predigte von einem mächtigen „Verderber“, der nach langer Zeit in den Niederhöllen wieder einen Leib bekommen und mit seinen Ungetümen das gesamte Land vernichten soll. Ihre Stimme veränderte sich plötzlich und sie sagte: „Dann werden die Wasser blutig und die Brunnen sauer, der Regen brennend und das Land schimmelig. Rettung gibt es nur in der Wüste! In der Stadt wo Bäche von Milch und Honig fließen. Die Sehenden werden den Weg nicht finden aber den Blinden wird die Stadt ihre Tore öffnen!“. Kopfschüttelnd gingen die Helden weiter zum nächsten Platz.


Nach einem kräftigen Mittagessen stießen die Helden auf den Propheten Ben Aram. Er war ein älterer Bettler der von einem großen Krieg, der um die Khôm ausgetragen werden sollte, berichtete. Er prophezeite das dadurch die ärmsten der Armen großem elend ausgesetzt werden. Er würde deswegen alle die diesem Unheil entgehen wollen in ein fruchtbares Tal im Westen, jenseits der Khôm, führen. Dorlin wies die anderen darauf hin, dass doch der Güldene selbst Pardona auf ein Säbelrasseln in der Khôm hingewiesen hatte.


Am Abend traf sich wieder die ganze Ottajasko in ihrer Unterkunft. Beorn berichtete stolz, dass sie den richtigen Propheten gefunden hatten. Er heiße Berengar und er würde sie zur ‚Quelle der blauen Rose‘ führen. Diese habe ihm seine Jugend zurückgegeben und nun wolle er sie in der Wüste Khôm wiederfinden. Die Helden wollten Beorn von Ben Aram berichten, aber dieser schnitt sie ab: „Es ist beschlossen! Gleich Morgen beginnen wir mit den Vorbereitungen für eine Expedition in die Wüste. Wir brauchen Kamele und Proviant.“.


Am nächsten Morgen gingen die Helden mit Berengar mit um ihn zu Beschützen. Gleich nach dem Frühstück machte er sich auf zu einem Rasthaus wo er anfing harten Alkohol zu trinken. Den Helden fiel auf das es ‚Zur blauen Rose‘ hieß. Das bedeutete nichts Gutes. Nach einem kurzen Schläfchen raffte Berengar sich auf und ging auf den Platz hinaus, um zu predigen. Die Helden entschieden sich dazu ihn aus der Ferne zu beobachten. Plötzlich kamen die Barone von Devensberg auf den Platz. Phileassons Ottajasko war also nun auch in Fasar angekommen. Die Barone von Devensberg hörten sich wohl Berengars Geschichte an und folgten ihm in das Rasthaus ‚Zur blauen Rose‘. Diana fragte die anderen, ob sie Berengar nicht Phileassons Ottajasko überlassen sollten, damit Beorn Ben Aram nehmen muss aber die anderen Helden meinten das sie Beorn nicht weiter herausfordern sollten.


Die Barone von Devensberg verließen das Rasthaus und die Helden holten Berengar wieder ab und brachten ihn zurück zu ihrer Unterkunft. Die anderen hatten mittlerweile schon reichlich Proviant eingekauft und Asleif erzählte stolz, dass er einen super Tauschhandel abgeschlossen hatte, so dass sie 11 Kamele bekommen würden.


Am 20. Efferd bekamen sie die 11 Kamele und die ganze Ottajasko bereitete den Aufbruch in die Wüste Khôm vor. Phileassons Ottajasko tauchte dann auf und stellte Zidaine zur Rede. Als die Helden Näher kamen erzählte dieser präpotente Elf Valandriel gerade das Zidaine den Praios-Geweihten aus ihrer Ottajasko in einer Feuerschale auf einem Turm gefesselt hingelegt hatte. So habe er schwere Verbrennungen erlitten durch die Praiosscheibe, welche zur Mittagsstunde besonders heiß war. Die Helden lachten kurz auf und hatten vor diesem Götterverachtenden Verhalten von Zidaine Respekt. Beorn erwiderte darauf, was sie jetzt von ihm wollten. Die Travia-Geweihte Shaya sprach daraufhin Lenya an das dies doch ein Ausscheidungsgrund sei: „Ihr dürft eure Konkurrenten behindern, aber es ist euch verboten, sie zu töten hieß es!“. Lenya ging auf Shaya zu und hinkte dabei etwas. Die Helden schauten sich an. Mit schwacher Stimme entgegnete ihr Lenya: „Soweit ich das sehe, hat nicht Zidaine ihn verbrannt, sondern sein eigener Gott! Ihr solltet besser Mal ihn fragen, was er sich zu Schulden hat kommen lassen, bevor ihr jemand andere an den Pranger stellt.“. Shaya fehlten die Worte und Valandriel drohte ihnen, dass sie das Bereuen würden. Dann gingen sie davon.


Als Beorn endlich losziehen wollte fehlte Berengar. Baldur und Childwig hätten eigentlich auf ihn aufpassen müssen. Beorn stauchte sie zusammen und meinte: „Muss man hier den alles selbst machen!“. Die Helden versprachen ihm das sie ihn holen würden und dass sie sich mit ihnen beim Südwestlichen Tor von Fasar treffen würden. Schnell gingen die Helden zum Rasthaus ‚Zur blauen Rose‘ und natürlich schlief Berengar dort seinen Rausch aus. Sie weckten ihn auf und machten sich mit ihm auf den Weg. Als sie aus dem Rasthaus kamen sahen sie die Barone von Devensberg. Böse schauten sie sich gegenseitig an. Anscheinend wollten auch die gerade Berengar holen. Vielleicht hatte Beorn doch Recht mit ihm. Am Südwestlichen Tor trafen sie auf die aufbruchbereite Ottajasko und ihre Karawane machte sich auf in die Wüste Khôm.


Die Wüste war ein Lebensfeindlicher Ort. Der Tagesablauf war immer gleich. Kurz vor Sonnenaufgang nahmen sie hastig ihr Frühstück zu sich und sattelten die Kamele, um während der kühlen Morgenstunden ein möglichst großes Stück Weg zu bewältigen. Zur Mittagszeit zwang die Hitze die Ottajasko zur Rast. Jeder suchte ein möglichst schattiges Plätzchen, Zeltplanen wurden als Sonnenschutz aufgespannt oder man ergatterte ein Plätzchen hinter einem Kamel. Nach der Mittagsruhe zog die Karawane bis Sonnenuntergang weiter. Abends wurden alle Tiere abgesattelt und angebunden. In der Nacht sanken die Temperaturen dagegen drastisch ab, so dass die mitgeführten Decken und Zelte genutzt werden mussten, um nicht zu erfrieren.


Da es Pardona in der Gestalt als Lenya immer schlechter zu gehen schien, suchten die Helden das Gespräch mit ihr. Sie erzählte ihnen, dass sie diese Wettfahrt nicht weiter begleiten könne. Erschrocken fragten die Helden wie sie dann die weiteren Visionen bekommen sollten. Pardona meinte das sie ihnen die echte Lenya zurückbringen würde. Erleichtert fragten die Helden dann, was sie stattdessen machen würde. Sie erzählte ihnen das derzeit der Krieg zwischen Al’Anfa und dem Kalifat wichtiger war.


Als ihnen eines Tages das Wasser schon ausging und sie keine neue Wasserquelle fanden kam auch noch ein Sandsturm dazu. Beorn wollte trotzdem weiter gehen. Mühsam kämpften sie sich durch doch bald gab schrie Eilif auf. Das Kamel, welches sie führte, versank im Treibsand. Es war nicht mehr zu retten und Beorn beschloss das sie den Sandsturm aussitzen würden. Pardona warnte die Helden vor das sie nun den Tausch vollziehen würde. Die Helden stimmten zu und Pardona ging von ihnen weg, um sich eine ruhige Stelle zu suchen, wo sie keiner sehen konnte.


Erst am nächsten Tag hatte der Sandsturm aufgehört. Als sie alles zusammen packten fanden die Helden Lenya tot in ihrem Zelt. Beorn blieb überraschender Weise sehr ruhig als sie ihm die Nachricht überbrachten. Die anderen Thorwaler in der Ottajasko waren jedoch sehr aufgebracht. Dexter bemerkte das sie beobachtet wurden. Wenig später konnten sie eine Schar von Reitern auf wunderschönen Schimmeln auf sich zureiten sehen. Sie waren mit blauen Tüchern vermummt und blieben kurz vor ihrer Ottajasko stehen. Eine Reiterin löste sich aus der Gruppe und nahm ihr Kopftuch ab. Zum Vorschein kam eine braungebrannte Elfe welche sich als ‘Urdiriel von den Shiannafeya’ vorstellte. Daleone ging sofort zu Beorn und flüsterte ihm ins Ohr: “Urdiriel heißt in eurer Sprache ‘die blaue Rose’ von der Berengar gesprochen hat!”. Beorn lächelte und zog das Schwert, die silberne Flamme, heraus. Urdiriels Augen wurden groß und sie lud Beorn und seine Ottajasko in ihre Oase Kei Urdhasa ein.


Die Ottajasko wurde sehr gut von den Elfen in der Oase bewirtet. Die Helden konnten erfahren das diese Sippe schon seit Jahrhunderten hier lebte. Sie sprachen auch von einer neuen Epoche und die Zeit der ‘Rückkehr des hohen Königs’ sei angebrochen. Es sollte eine zweite Reliquie geben und als Beorn den elfischen Schlüssel zeigte meinte Urdiriel, dass dies nicht die richtige sei. Nur das Schwert, welches sie Selflanatil nannten, sei eines der zwei Reliquien. Im Totenmeer war wohl doch etwas anderes zu holen gewesen und das hatte sicher Phileasson!


Die Helden besprachen sich in einer ruhigen Minute. Einiges ging hier schief. Warum war der Austausch von Pardona mit der echten Lenya schief gegangen und warum hatte Liscom sich noch nicht gemeldet. Sie schrieben einige Briefe welche Fitz überbringen sollte. Einen an Pardona im Himmelsturm, einen an Liscom im Tal der Gor und einen an Azaril in die Schwarze Sichel. Danach begruben sie mit allen anderen aus der Ottajasko Lenya. Nun war es auch Beorn anzusehen das er nicht genau wusste, wie es weiter gehen sollte.


Drei Tage später kam Phileassons Ottajasko in der Oase Kei Urdhasa an und tatsächlich hatten sie einen Kelch dabei, welcher die zweite Reliquie sein sollte, den die Elfen Largala’hen nannten. Phileasson war mit Ben Aram unterwegs also hatten die Helden recht gehabt und auch dieser Prophet hätte sie hier hergeführt.


Früh am Morgen des 25. Travia verließen die beiden Ottajaskos mit fast 200 Elfen die Oase und wanderten mit ihnen in die Wüste. Nach einigen Meilen hielten die Elfen an. Urdiriel kam zu ihnen und erklärte, dass sie ihr Ziel erreicht hätten. Zu ihren Füßen würde Tie’Shianna liegen. Doch weit und breit war nichts als das unendlich erscheinende Dünenmeer zu sehen. Einige Augenblicke später verteilten sich die Elfen in einem weiten Kreis und versenkten sich in Meditation. Die ‘Blaue Rose’ riet ihnen, den Kreis zu verlassen, und geleitete sie ein Stück abseits. Kurz nachdem die Elfen gemeinsam ein mehrstimmiges Lied angestimmt hatten, begann der Boden zu beben! Plötzlich peitschten Sandkörner an ihnen vorbei durch die Luft. Während das Beben immer weiter anschwellte, hatten die Helden den Eindruck, als würde eine nicht greifbare Kraft um sie herum am Boden der Wüste zerren. Langsam formte sich vor ihren Augen die düstere Säule einer alles vernichtenden Sandhose. Die tosende Sandsäule wuchs zu gewaltigem Umfang, bis sie den weiten Kreis der Elfen fast ausfüllte. Für einen Augenblick konnten sie sogar ein Gesicht in der Säule erkennen. Dann hörten sie eine dröhnende Stimme aus der Mitte des Wirbels: “Challa abda maswehi?”. Urdiriel antwortete etwas und die Helden konnten erkennen, wie sich Stufen bildeten, die in den Sandkrater hinab führten.


Die beiden Ottajaskos hätten 2 Stunden Zeit, um das Heiligtum der Orima zu finden, wo sie die Reliquien übergeben sollten. Phileassons Ottajasko ging sofort los. Die Helden folgten ihnen mit Beorn und seiner Ottajasko. Es herrschte ein diffuses, vom Staub getrübtes Licht, und ein Blick in den Himmel zeigte die Unterseite einer gewaltigen, sich langsam drehenden Sandsäule, die die gesamte Breite des Kraters ausfüllte. Als sie weiter nach unten kamen konnte sie einen Teil einer riesigen Stadt erkennen.


Als sie unten ankamen standen sie vor einer titanischen Mauer, welche jedoch schon sehr zerstört war. Phileassons Ottajasko ging direkt weiter und sie folgten ihnen. Eine unübersichtliche Trümmerlandschaft machte dieses Stadtviertel zu einem regelrechten Labyrinth. Trümmer von längst versiegten Jadebrunnen bedeckten die zahlreichen Plätze. Zum Teil standen noch etliche Schritt hohe Fassaden reich verzierter Wohnpaläste. Nur edelste Materialien wurden zum Bau verwendet. Phileassons Ottajasko schaute sich dort nur um und nach kurzer Zeit wurde es Beorn zu blöd. Sie gingen weiter zu einem großen Platz, zu dem mehrere Straßen führten. In der Mitte stand ein mindestens 40 Schritt hoher Obelisk um welchen purpurne Schwaden schwebten. Phileasson folgte ihnen dort hin.


Die Helden schauten sich alle vier Seiten des Obelisken an. Die westliche Seite zeigte in Bildfresken eine prächtige Stadt in ihrer Blütezeit. Unter vielen architektonischen Wundern fiel ganz besonders ein Tempel in Gestalt einer gewaltigen Rosenblüte auf, der über einem kleinen Platz, flankiert von fünf großen Rosenknospen, schwebte. Die Helden fragten sich, ob dies Tie’Shianna und ob dieser Rosentempel das Heiligtum der Orima war. Die nördliche Seite des Obelisken zeigte auf seinen Bildern Angreifer, die in endlosen Kolonnen durch Mauerbreschen in die Gleißende Stadt einfielen. Die östliche Seite des Pfeilers zeigte unsägliche Szenen eines makabren Festes, wo die Angreifer die Elfen schändeten. Die südliche Seite des Steines war mit tief eingekerbten Hieroglyphen bedeckt, welche keiner von ihnen entziffern konnte. Keiner von ihnen traute sich die purpurnen Schwaden zu berühren.


Die Helden folgten mit Beorn dann wieder Phileassons Ottajasko als sie einen der Wege zu einem anderen Tempel folgten. Von liegenden Schattenlöwen aus rotem Sandstein gesäumt, führte eine Prozessionsstraße in den Südosten dieses Stadtteils. Je Nähe sie dem Tempel kamen desto lauter wurde ein Keuchen. Die Helden trauten ihren Augen nicht als sie in der Eingangshalle dieses Tempels eine riesige Gestalt liegen sahen. Anstelle von menschlichen Beinen hatte dieses Ungetüm zwei Pferdebeine mit glühenden Hufen. Darauf saß ein menschenähnlicher Leib, doch auch der Kopf war der eines gewaltigen Hengstes. In seiner Brust steckte ein großer Holzpfahl. Die Wunde blutete, als ob sie noch ganz frisch wäre. Als seine tiefgrünen Reptilaugen mit den geschlitzten Pupillen die Ottajaskos anschauten befahl Beorn weiter zu gehen. Dies war offensichtlich nicht der Tempel, den sie suchten.


Nun folgte Phileasson ihnen wieder und sie gingen zu einem Platz, der von mehreren steinernen Blüten umgeben war. Als sie alle am Platz standen tauchte plötzlich über ihnen ein großes Gebäude auf, welches in der Luft schwebte. Es sah auch aus wie eine Rose. War dies das Heiligtum der Orima? So plötzlich wie das Gebäude aufgetaucht war so schnell verschwand es auch wieder. Frenya die Thorwalerin war die erste welche sich einer der steinernen Blüten näherte. Diese öffnete sich plötzlich und sie legte sich hinein. Als Phileasson sich der gleichen Blüten näherte und sie sich wieder öffnete war die Thorwalerin verschwunden. Einer nach dem anderen legte sich in einer der Blüten und die Helden waren bei den ersten dabei.


Die Helden wachten in verschiedenen Räumen auf. Die Wände waren oval geformt und es herrschte ein mattes, blaues Licht. Es gab drei Ausgänge und jeder von ihnen wählte einen der Äußeren. Sie kamen auf eine Art Balkon und sahen unglaubliche Bilder. Der Tempel befand sich tief unter Wasser. Nur ein dünner, schimmernder Film schützte sie vor den Wassermassen. Kein Lebewesen war zu sehen und sie konnten auch nur 15 Schritt weit sehen danach gab es nur Dunkelheit. Plötzlich blitze es auf und blendendes Licht umgab die Helden. Lichtumstrahlte Gestalten von humanoiden Kriegern schwebten außerhalb des Tempels und winkten den Helden freundlich zu. Einer der strahlenden Krieger nähert sich und landete auf einer Art Terrasse des Tempels. Von den Balkonen führten jeweils zwei Treppen auf diese tiefer liegenden Terrassen. Diese wirkten im Gegensatz zu allen anderen Tempelbereichen gealtert und leicht verwittert, stellenweise waren sie sogar von Ruß geschwärzt. Keiner der Helden wollte dort runter gehen, um den strahlenden Krieger zu begrüßen. Es blitze wieder auf und die Helden befanden sich unter einem Feuerozean. Jetzt wussten sie warum die Terrassen von Ruß geschwärzt waren. Auch auf den Balkonen wurde es sehr heiß und sie schützen ihre Augen. Sie wollten schon zurück in das Innere des Tempels gehen als es wieder aufblitze. Purpurner Nebel umgab sie nun der ohrenbetäubend knisterte und kreischte, wenn dieser die Schutzaura des Tempels berührte. Der Nebel sah aus wie die Schwaden um den Obelisken am Platz. Die Helden hörten plötzlich eine vertraute Stimme in ihrem Kopf, nur Draco hörte sie zum ersten Mal: „Ihr seid vereint! Ich habe euch fünf gezeichnet damit ihr zueinander findet. Folgt den Spuren zum Hochkönig der Elfen. Bringt zu Ende was ich begonnen habe, damit…“. Es blitze wieder auf und die Helden konnten den Tempelplatz von Tie’Shianna sehen. Dort wo sie sich in die steinernen Blüten gelegt hatten. Keiner war mehr am Platz unten. Belasca kam aus dem Tempel und rief nach den Helden.


Sie folgten ihr hinein und gingen durch den mittleren Ausgang weiter in den Tempel. Die Wände dieser Kammer waren mit Reliefs von Elfen geschmückt, die sich ihrer Gewänder entledigten und in ein meditatives Gebet versanken. Belasca meinte das sie sich auch entkleiden mussten, um weiter gehen zu können. Es gab nur einen weiteren Ausgang, der etwas nach unten in Wasser führte. Die Helden zogen sich schnell aus und gingen in den nächsten Raum der hüfthoch mit Wasser gefüllt war.


Das Wasser war angenehm kühl und dies war wohl der Mittelpunkt des Tempels. Beide Ottajaskos befanden sich gerade im Raum und in der Mitte stand eine lebensgroße Marmorstatue einer Elfe mit verbundenen Augen. Ihre Hände waren vorgestreckt, ganz so, als würde sie erwarten, dass man ihr ein Geschenk reicht. Den Baronen von Devensberg war die Situation sichtlich unangenehm. Nur Frenya die Thorwalerin begutachtete alle sehr genau. Die Helden bedeckten nichts von sich vor Scharm so wie manch andere. Eilif hatte wohl ein Auge auf Dexter geworfen.


Beorn war der erste der zu Statue hin ging. Er legte Selflanatil in eine der Hände, welche sich sofort um den Griff schloss. Phileasson legte den Largala’hen in die andere Hand und plötzlich erwachte die Statue ganz zum Leben und sprach mit altertümlich klingendem elfischem Akzent: “Habt Dank, Helden aus dem Norden!”. Phileasson fragte, wer sie sei, und die Statue antwortete: „fae Orima – ich bin Orima”. Beorn fragte dann gleich hinterher was mit Tie’Shianna passiert war: „Einst war Tie’Shianna die gleißende Stadt. Doch dann kamen die Horden des Dhaza und nahmen ihr ihren Glanz. Viele derer, die überlebten, flüchteten sich in eine ‚Welt hinter den Nebeln’, wo sie noch heute leben.”. Frenya die Thorwalerin fragte dann, was ihre Aufgabe sei, und Orima antwortete: „Findet den König Fenvarien, der dereinst über Tie’Shianna und die ‚Welt hinter den Nebeln’ herrschte. Er allein kann das Elfenvolk vor dem Untergang bewahren.”. Fenvarien musste dieser Hochkönig der Elfen sein dachten sich die Helden, welchen der Güldene vorhin erwähnt hatte. Dorlin fragte sofort, wie sie Fenvarien finden konnten und die Antwort war: „Reist zu der ‚Welt hinter den Nebeln’ und findet jenen, der bis zuletzt an Fenvariens Seite stand. Nur er wird euch den Weg zum Schicksal des Königs zeigen können.”. Phileasson fragte dann noch, wie sie zu dieser ‚Welt hinter den Nebeln’ kommen konnten und Orimas Antwort war: „Die ‚Welt hinter den Nebeln’ liegt zwischen dem Diesseits der bekannten Welt und dem Jenseits einer unbekannten. Kein Weg eines Sterblichen führt dorthin, doch könnt ihr den Pfaden der Meinigen folgen. Zu meinen Füßen findet ihr eine Flöte. Spielt auf ihr, und ihr habt den Wunsch frei, den der Diener meinem Volk noch immer schuldig ist.”.


Beorn und Phileasson schauten sich an. Sie Beide waren der Statue am nächsten dran. Gleichzeitig stürzten sie los und tauchten unter Wasser. Auch die anderen stützten los und eine wilde Rangelei brach aus. Nach kurzer Zeit hörten die Helden eine Flötenmelodie und Beorn der sagte: „Ich wünsche mich und meine Gefährten in die ‚Welt hinter den Nebeln’!“. Es blitzte wieder auf und die Helden waren nicht mehr im Tempel.


Weiter geht es im nächsten Abenteur Elfenkrieg.

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