Bin mitten in der Nacht aufgewacht, hörte das Brechen von Stein und ein Strom von Luft als würde eine Gigant ausatmen. Sofort stürze ich aus dem Zelt, zur und beinahe in die Grabungsstelle.
Da war das Innere endlich ausgebrochen, ich sah gerade noch irgendwelche kohlförmigen Dämpfe zum Himmel aufsteigen, aber dort unten ruhte etwas zwischen Licht und Finsternis, zwischen Schönheit und Aberration. Ich sah hinab mit einem Verlangen, wollte es retten, war dazu aber nicht fähig. Ich verfluchte meinen Meister, dessen Aufzeichnungen so unübersichtlich geordnet waren, aber dieser Zeitpunkt war zu schnell gekommen, als dass ich alles hätte sichten können. Ich starrte also weiterhin in das Erdloch, das das Ritual gegraben hatte. Meine Augen vermochten einfach nicht richtig festzustellen, woraus das Artefakt bestand, geschweige denn, was es überhaupt war. Ob überhaupt die Bezeichnung korrekt war. Als ich nämlich kurz den absurden und närrischen Gedanken hatte dort hinunterzusteigen und es einfach zu packen, überschwemmtem mich fremde Gedanken(?). Arme zu schwach; Inneres zu blind. Dann hörte ich ein Rauschen, ob mit meinem Kopf oder meinen Ohren vermag ich nicht zu sagen. Ich murmelte einen Zauber, der mir Klarsicht verleihen sollte und erstaunlicherweise funktionierte es, obwohl das… Ding… dort unten so verwirrend erschienen war. Ich hätte irgendwie erwartet, dass es sich einem arkanen Blick verweigerte. Nun, genau genommen hatte ich mit dieser Vermutung zum Teil Recht. Denn für wenige Minuten war mir klar, was es war: Ein Lebewesen einer anderen Welt, ich erkannte seine Gestalt, vergaß sie aber, kaum dass der Zauber aufhörte zu wirken.
Nach meinen Berechnungen müsste die Zuführung an Energien dafür sorgen, dass das „Loch“ noch ungefähr drei Tage geöffnet bleibt. Aber wahrscheinlich habe ich weniger Zeit als das. Die Falkenmenschen warnten mich vor den Orks in der gewaltigen Talsenke im Süden. Orks sind ja meist umgänglich, aber diese dort sollen von irgendeiner Art Riesenfrau aus Licht aufgewiegelt worden sein. Abermals zehn Flüche auf meinen Meister, wieso musste er mir dieses Erbe hinterlassen? Und hundert Flüche über meine Gier.
Wyrvanernischer Erkenntnis-Magier, der in den Gipfeln der Jaaden nach etwas Altem gräbt