Woher kommt die Gier der Zwerge? Dazu gibt es folgende Geschichte:
Zu den ältesten Zeiten, als die Erzzwerge noch in den Ambosshallen aus Kristall lebten, herrschte nur ein Großthane über die Clans, Zwerge, Bingen und Minen. Er war so unermesslich reich, dass seine Kleidung aus Gold gesponnen war und ihm viele Elementargeister zu Diensten waren. Hätte man sein Vermögen gegen Waagsteine gelegt, so hätte Alle des Reiches dazu nicht ausgereicht. In seinen Gärten wuchsen Rubine und das Silber war bloßer Kiesel.
Aber er war großzügig und gab dem Volke frei heraus, sodass sie gut lebten. Alle Siedlungen der Zwerge glänzten damals und das Gelächter der Schmiede übertönte das Schlagen von Hammer auf Eisen. Kein Thane zuvor hatte so viel getan, um den Zwergen ein fröhliches Herz zu geben.
Das Bier war frei und floss in Strömen in Brunnen und künstlichen Flüssen, die Schönheit der Bauwerke und Kleinodien ließ den Geist durch andere Ebenen gehen und die Macht der Runen sorgte für vor Leben glühende Körper für Gesunheit und strotzendes Leben. Ja, er hatte sogar Frieden mit allen Völkern um ihn herum geschaffen.
Dann aber erschöpften sich die Augen der Zwerge an dem vielen Guten und es war ihnen lästig. Das Bier nahm immer mehr den Geschmack von schmutzigem Wasser an und die Lust an der Schönheit von gestaltetem Stein und dem Lauschen von gespieltem Eisen wurde gewöhnlich und eine Reizbarkeit für die Gedanken. Die Runen fühlten sich an wie ein Gefängnis, weil ohne diese sie an Krankheit und Leid sterben würden. Und es grimmte Ihnen nach Kampf und verwarfen deshalb den Frieden mit den anderen Völkern.
Da zogen die Zwerge aus, um mehr zu suchen, den Lufthauch der Gedanken mit etwas zu füllen, um ihn endlich wieder in Stürme zu verwandeln. Statt Bier gab es nun Blut, denn wie würzig schmeckte es, wenn alles andere an Geschmack verliert? In den Künsten entstanden Widerlichkeiten, die den Beschauer mit Albträumen erfüllen sollten und erzählten von Dingen, die kein Zwerg je wissen sollte. Wo die Runen früher Leben gerettet hatten, wurden sie jetzt zu Schattenzwecken verwendet, um Lebendes und Totes zu zerreißen. Am Schluss erhoben sie sich zum Krieg gegen die Chitinhäutigen, die Schweigenden und jene, die in den unsichtbaren Schächten wohnen, denn das Wohl der Zwerge musste zu allen gebracht werden.
Der größte Fall der Zwerge war aber, dass sie nichts mehr vom Vermögen des Großthane annahmen. „Durch seine Großzügigkeit hat er das Leiden gemacht!“, sagten sie. „Darum soll jetzt jeder selbst unter Schmerzen sein Eigenes erringen und damit selbst seinen Stolz tragen.“
Deshalb trug diese Generation den Namen „die Narren“.
Und so bemühten sich die Zwerge um ihr Leben, während der Großthane ihnen vergeblich sein Vermögen schenken wollte. Er sollte aber nie begreifen, dass er selbst tatsächlich dafür verantwortlich war. Deshalb trug er bald den Titel „der Tor“.
Legende der Waisenzwerge vom Hummerrücken