Brennender Hass vs. Große Gier vs. Imperavi

  • Hallo,

    Die drei Zauber bereiten mir so einiges Kopfzerbrechen, welcher kann jetzt wofür eingesetzt werden, wo würdet ihr die Grenze ziehen?

    Hier nochmal die Regeltexte zur Erinnerung:

    1 Große Gier ist meiner Meinung nach fast wie die beiden anderen, nur dass es Kampf in 99% der Fällen ausschließt, da das Ziel nichts tun wird was Leib und Sele gefährtet. Würde es aber dann in ein schwer bewachtes Haus einbrechen wo der Zutritt strengsten verboten ist? Oder wäre das schon zuviel Gefahr?


    2 Hier sehe ich den Unterschied zu großer Gier darin dass die "Gier" In diesem Fall der Hasse bereits definiert ist. Darüber hinaus ist das Ziel hier wohl zu etwas mehr Gefahr bereit um seinem Hass freien Lauf zu lassen, wird dennoch darauf achten nicht zu sehr aufzufallen.

    3 Hier kann der Zauberer dem Ziel wohl so ziemlich alles abverlangen, solange es keinen direkten Schaden erleidet, indirekt (Verteidigung des Helden) ist dann doch ok.

    Wie seht ihr das? Freue mich auf eure Anregungen :thumbsup:

  • Sie sind sich ähnlich, aber die Verbreitung und auch die anderen Zauberdetails (Reichweite, Zauberdauer, Wirkungsdauer, Kosten, ...) sind unterschiedlich.

    Bei Großer Gier kann man durch die Zaubererweiterungen ableiten, dass man diesen Zauber wohl auch unauffälliger als die anderen wirken kann. Dagegen kann Brennender Hass dazu führen, dass sich mit einem Zauber 2 Personen aufeinander hetzen lassen.

    Es wird wohl ein wenig an der Auslegung in der Spielrunde und dem persönlichen Geschmack liege, welchem Zauber man bevorzugt.

  • Gute Fragen, die nicht so leicht zu beantworten sind. Es gab im alten Ulisses-Forum einen ähnlichen Thread unter http://www.ulisses-spiele.de/forum/viewtopi…Gro%C3%9Fe+Gier. Schau doch da mal rein, vielleicht kann dir das ein oder andere helfen.

  • Danke für den Link, ist sehr interessant, und veranschaulicht ein wenig die Unterschiede zwischen Große Gier und Imperavi.

    Hauptsächlich scheint der Unterschied ja darin zu liegen dass Imperavi eine Beherrschung des Aktionen des anderen ist, während der Große Gier ein Verlangen im Ziel hervorbringt dem es sich aber wiedersetzen kann. Je mehr Willenskraft und je weiter die Gier vom sinnvollen Handeln des Ziels abschweift, desto unwahrscheinlicher dass das Ziel die Aktion auch in der Tat ausübt. Anders gesagt benötigt der Zauber Große Gier deutlich mehr Fingerspitzengefühl eine Gier so auzusuchen dass sie dem Ziel sinnvoll und gut erscheint. Während das beim Imperavi keine Rolle spielt.

  • Imperavi ist doch wie ein Befehl, den der Betroffene gegen seinen Willen aufführen muss. Das kann der Überfall auf ein Haus sein oder ein belangloses "Beschaffe mir das, schnellstmöglich!". Die Person kann aber nicht gegen den eigenen Codex handeln oder sich selbst in Lebensgefahr bringen. Da hört der Zauber auf. Ein Rondrianer würde wohl niemals wehrlose Menschen überfallen, während es ein zwielichtiger Söldner vielleicht tun würde.

    Bei einer Gier kannst du sagen, in dem Dorf werden Schätze gehortet, du weißt aber nicht in welchem Haus, es aber nicht explizit als Befehl geben.

    So kenne ich es zumindest.

  • Zitat

    Imperavi ist doch wie ein Befehl, den der Betroffene gegen seinen Willen aufführen muss

    Ja da bin ich ganz deiner Meinung, habe mich mit Beherrschung vielleicht etwas schlecht ausgedrückt, es handelt sich in der Tat nur um einen einzigen knappen Befehl.

    Zitat

    Die Person kann aber nicht gegen den eigenen Codex handeln

    Dafür sehe ich keine Grundlage. Meines Erachtens ist es gerade dass das den Unterschied zwischen große Gier und Imperavi ausmacht.

    Zitat

    ...sich selbst in Lebensgefahr bringen

    Jaein, da bin ich auch nicht ganz mit dir einverstanden. In den Regeln steht " Eine Handlung die dem Selbsterhaltungstrieb nicht offensichtlich zuwiderläuft." Das ist für mich der Unterschied. Er kann ja auch explizit für dich kämpfen was ihn ja auch in Lebensgefahr bringt. Meiner Meinung nach darf er keine Aktion machen dere direkte Reaktion seinen Tod bedeuten würde. Wie im Zauber angesprochen würde er nicht von der Klippe springen oder seine eigene Hände verspeisen. Persönlich würde ich ihn auch nicht alleine einen Angriff auf einen Troll starten lassen der ihn mit Sicherheit zu Brei verarbeitet... Er würde aber in eine Trollhöhle hinein gehen auch wenn er genau weiß dass dort ein Troll drin ist. Ganz einfach weil die direkte Reaktion seiner Aktion nicht seinen Tod bedeutet... So habe ich es nun verstanden.


    Um den Unterschied (so wie ich ihn verstehe) der beiden Zauber anhand von deinen beiden Beispielen zu verdeutlichen...

    Beispiel 1

    - Imperavi: Sowohl der Rondrianer als auch der Söldner (ohne Bezahlung) würden die wehrlosen Bauern angreifen. Der Zauber ZWINGT sie dazu.

    - Große Gier: Man könnte den Spruch auf beide legen und beide können eine Probe auf Willenskraft ablegen um der Versuchung zu wiederstehen. Dabei würde ich dem Rondrianer die Probe so sehr erleichtern, dass nur ein Patzer auf Willenskraft ihn dazu bringen würde (Der Zauber bringt dann eben seine dunkle Seite heraus) während ein Söldner die Tat schon eher begehen würde. Dabei hängt auch viel von der Art und Weise ab wie die Gier formuliert ist und welche Eigenschaften das Ziel hat. Ist der Söldner nämlich besonders Goldgierig und man behauptet dass die wehrlosen Bürger evt. viel Gold dabei haben wäre er deutlich mehr geneigt sie zu überfallen und die Willenskraft-Probe wäre vlt. sogar erschwert.

    Grob Zusammengefasst:

    Imperavi = Befehl, das Ziel hat keine Wahl

    Große Gier = Ein Befehl dem sich das Ziel aber mit der Willenskraft-Probe wiedersetzen kann (je weiter sich die Handlung vom Charakter des Ziels entfernt, desto leichter die Willenskraftprobe und umgekehrt)