Beiträge von Aurelion

    Blättere mal eine Seite zurück.

    Hintergrundbände sind regelfrei - denn die Beschreiben Landschaften, Orte, Straßen, Gebäude, die Völker und Gesellschaften, Gesetze und Feiertage, und ja, beschreicben auch wichtige NSCs. Die Beschreibungen sind nicht auf ein aktuelles Regelwerk ausgerichtet sondern auf die akutelle Zeit (so etwa 1040+ BF). Nehmen wir mal das Lexikon aus Beispiel - völlig Regelfrei - aber zeitlich vor Borbards Invasion.

    Die letzte Thorwal-SH war Stand 1027 BF. Die letzten Abenteuer in Thorwal waren Friedlos (1036/37 BF) und Rache ist Stockfisch (ab 1038 BF), seit 1040 BF nur zwei Meldungen (eine aus 1042 BF) aus Thorwal - aber erneute Piraterie (Gründe unbekannt, Phielassons Verbleib unbekannt etc.).

    Es ist viel Zeit vergangen ... und nicht nur in Thorwal.

    Fauler Frühling ist das letzte Abenteuer, bzw jetzt Mittsommerrache.

    Ich habe mit positive Veränderung gestimmt, wobei ich da 2020 ausnehmen würde. Hauptsächlich deswegen, weil die Redaktion auf meinen Input auf den Cons in einer Weise eingegangen ist, den ich nie geglaubt hätte (Pandämonien, Einsteigerbox, Lets Plays, ...). Grade der Zulauf von neuen tut der Sache m.E. gut. Was mir aber immer mehr fehlt, sind die großen Geschichten. Nach TR kam nicht mehr viel, ST steckt fest und RK läuft zum Glück jetzt an, hab aber noch nicht reingeschaut. Ich warte sehnsüchtig auf BdT. Ich fände es auch wünschenswert, wenn RSHs schneller kämen und digitales Spielen besser unterstützt würde. Aber alles in allem, grade auch in punkto Aufgreifen von Fan-Wünschen, sehe ich definitiv positives.

    Auf mich wirkt die Box ein bisschen wie ein Schnellschuss, um die Erfolgswelle der ersten Box im Weihnachtsgeschäft zu nutzen. Gründe:

    1. Es erfolgt keine über die erste Box hinaus gehende Hinführung zum normalen Regelwerk. Eher verfestigt sich der Eindruck, dass das weiterhin nebenher laufen soll (als Art casual DSA?) und evtl noch eine dritte Box kommt.

    2. Der Umfang ist deutlich geringer. Das wäre nicht schlimm, wenn eine Fülle an Infos komprimiert dargestellt werden würde. Das ist aber m.E. nicht der Fall.

    3. Das Versprechen, die Box wäre echt voll und im Umfang ähnlich zur ersten, würde nicht ansatzweise erfüllt. Der ausschlaggebende Druck war imho eher zeitlich als gutenbergsch.

    4. Die Hefte sind so bedruckt, dass es kein rückseitiges Deckblatt gibt. Es macht einen unfertigen und unrunden Eindruck. Vielleicht auch da der Zeitdruck, mit einem üblichen Format bei der Setzung hinzukommen und das ganze rechtzeitig zum Abschluss zu bringen statt ordentlich.

    5. Andererseits sind im Heft dann teilweise halbseitig freie Flächen.

    6. Reichsend als Stadt ist ausführlich beschrieben, erwartet hätte ich aber mehr Infos zum Umland (so wie in der ersten Box), sprich zum nördlichen Finsterkamm, Nebelmoor, Weiden, etc.). Die sind leider recht spärlich.

    Es ist nicht alles schlecht. Das meiste, was da ist, macht einen guten Eindruck. Mit den genannten Punkten fällt es aber weit hinter die erste Box zurück.

    Ahti und BardDM haben hier schon alles wichtige gesagt. Deswegen nur kurz aus meiner Erfahrung:

    Ich selber Spiele seit 26 Jahren DSA und hattezu meiner Anfangszeit null Ahnung vom Metaplot. Die heute offensichtlichen Andeutungen auf die G7 habe ich zwar wahrgenommen, aber als Streusel auf dem Kuchen wahrgenommen, nicht als Eingang zu einer solchen Epik. Wir haben uns dann eine eigene Welt gebaut und waren zufrieden. Heutzutage finde ich es schade, das ganze nur noch nachlesen zu können (naja, oder vielleicht leiten).

    Egal, zurück zur eigentlichen Frage bzgl. Newcomer: Ich leite seit 2017 für eine Gruppe, die hauptsächlich aus absoluten Neulingen besteht. Zwei haben so Feuer gefangen, dass sie jeden Phileasson-Band gekauft haben, einer hat sogar mittlerweile 100 Romane und die kompletten Werke über das Bornland. 3/5 sind (sehr) interessiert am Metaplot im Sinne der lebendigen Geschichte. Die Definition vom Wolkenturm finde ich als SL interessant, würden meine Spieler aber nicht alle unterschreiben. 2/5 Spielern, beide Neulinge in Aventurien, geht der Metaplot hinten ganz weit vorbei, solange er nicht am Spieltisch erlebbar ist. Da ist die Formbarkeit der Welt und die Immersion des tatsächlichen Plots und der Bezug zum SC viel wichtiger als das große Ding im Hintergrund.

    Insgesamt kann ich also die Eingangsfrage verneinen, es gibt durchaus Neulinge, die sich für den Metaplot (in allen Bedeutungen) interessieren. Allerdings wäre es in allen Fällen besser, wenn er über Abenteuer greifbar würde. @Bernd Ochs (Danke übrigens für dein fantastisches Heldenwerk und schon mal für BdT) stimme ich da absolut zu, grade für alte Hasen ist das ein Knüller, wenn die Fäden zusammenlaufen, aber auch für Neulinge eine Wucht, wenn es für gemacht ist. Ein super Beispiel dafür ist Unheil über Arivor - da schauen alte wie neue mit ungläubigem Staunen, was da aus der Epik-Kiste gefischt wird und bekommen so den Metaplot des Horasreichs (Salkya, etc.) in komprimierter Form beiläufig mit. An sowas kann man dann später wieder anknüpfen, wenn es z.B. dem Söldnerführer an den Kragen geht. Umgekehrt kann es aber auch zu viel werden oder in die Absurdität abgleiten, man denke nur an manche Wirrungen der Splitterdämmerung.

    Eins noch, wegen der Beschwerden, dass offene Plots brachliegen: Bei den unzähligen ausgelegten Fäden ist es schwer, den Überblick zu behalten und mit begrenzten Ressourcen alles zu bedienen. Dann kommt auch noch manchmal rechtliches hinzu. Grade deswegen möchte ich hier als langjähriger Spieler mal eine Lanze für Ulisses brechen: Auch wenn man es erst auf den zweiten Blick sieht - die bleiben schon dran an den Plots und treiben die voran, sofern es auf Interesse stößt (bei Autoren und Kunden). Erhellend ist da u.a. auch das Interview mit Julian beim Aventurischen Podcast. Vieles ausm Jahrbuch 1036 BF wurde auch aufgegriffen. Da halte ich es mit Salaza Lautenspieler (dir auch danke für deine vielen Mühen). Ich denke auch, dass viele mit Interesse am Metaplot (auch die Neulinge!) einfach wissen wollen, wie es weiter geht - und das ist ja auch gut und das schöne, dass viele noch das Feuer in sich spüren :p