Beiträge von Delta

    Unabhängig von all dem sehe ich vor allem die Karriere als Held als schwierig an:

    Es gibt nicht viele Zauberkundige und mit steigendem Ruhm, ist es kaum noch möglich die Begabung zu verbergen. Es ist so eigentlich nur eine Frage der Zeit bis die Herkunft heraus kommt.

    Das halte ich jetzt eher für weit her geholt. Ich kann mir durchaus vorstellen dass ein Elburumer Abenteuerer sein ganzes Leben rumbringen kann wenn er entsprechend vorsichtig ist, ohne dass seine wahre Herkunft jemals "öffentlich" wird. Klar es gibt nicht so viele Magier, aber doch mehr als genug um eine ganze Menge Akademien zu versorgen, und gildenloser Lehrmeister kann am Ende jeder Magier sein, der gut genug ist sein Wissen weiter zu geben. Klar, wenn du sagst "Ich wurde in Punin ausgebildet!" ist die Chance früher oder später jemanden zu treffen der da mal nachforscht und rausfindet dass dem nicht so ist durchaus gegeben, aber wenn du sagst "Ich wurde von einem zurückgezogen lebenden Heilmagier am anderen Ende der Welt ausgebildet" und entsprechend vorsichtig bist, kann ich mir durchaus vorstellen dass du damit über Jahrzehnte hinweg gut durchkommen kannst.

    Es ist halt immer die Frage wie sehr der Charakter noch "Dämonenverehrer" ist. Bei jemandem der vor 10+ Jahren dort ausgebildet wurde und glaubhaft machen kann absolut nix mit Belkelel mehr am Hut zu haben kann ich mir durchaus vorstellen, dass Thomeg da je nachdem wie nützlich er den Charakter einsetzt durchaus bereit ist sich flexibel zu zeigen, er ist ja schließlich kein Weißmagier der auf die Regeln pocht.

    Aber klar, in Lowangen wird man es vermutlich einfacher haben jemanden zu finden der sagt "Mir doch egal wo du herkommst..."

    Immer natürlich unter der Voraussetzung, dass der Abgänger sich irgendwo soweit verdächtig macht, dass man die entsprechenden Steckbriefe herauskramt und durchblättert - von selbst wird da am Puniner Stadttor niemand auf ihn aufmerksam werden.

    Und die Frage ist wer inzwischen überhaupt noch solche Steckbriefe hat, und wenn ob man den Charakter anhand dessen überhaupt sinnvoll identifizieren könnte, die dürften ja über ein Jahrzehnt alt sein wenn man aventurisch aktuell ist. Klar, die Inquisition und die Rohalswächter werden sicherlich ein Verzeichnis aller wie auch immer gearteten "bösen" Magier Aventuriens haben die irgendwo verschütt gegangen sind, aber rein realistisch, weltliche Obrigkeiten außerhalb Araniens werden sich schlichtweg nicht mehr genug dafür interessieren dass da irgendwer auch nur auf die Idee käme nachzuschauen. Das einzige Problem ist halt wirklich falls der Charakter ein Siegel hat und jemand auf die Idee kommt da mal nachzuforschen, das wird natürlich noch vergleichsweise einfach zu recherchieren sein.

    Die von Cifer zitierte Beschreibung stammt ja auch noch aus einer Zeit in der die Schule aktiv war, Leute können sich ja durchaus ändern wenn sie aus so einem Umfeld erstmal wegkommen. Ich meine die einzige(?) offiziell festgelegte Abgängerin der Schule ist heute eine Tsagläubige Heilerin die nur Leuten helfen und Gutes tun will, von daher sollte die Frage ob es Elburumer Magier geben kann die keine bösen Dämonenverehrer gibt hinfällig sein, es gibt sie ja offensichtlich schon ;)

    Ich hab eine Elburumer Magierin schon recht oft und seit Jahren recht gut auf Cons gespielt, die einfach gar kein Siegel hatte. Da die Akademie ja gar nicht lange genug existierte, um eine vollständige Magierausbildung zu durchlaufen, gibt es also prinzipiell zwei Ansätze von Charakteren mit der Profession, entweder solche, die vorher bereits ausgebildet wurden und erst dann an die Akademie kamen oder halt verkürzt "durchgeprügelt" wurden, die haben dann natürlich ein Siegel. Aber rein realistisch, als Oron zu Ende ging muss es ja einige Schüler gegeben haben die zwar schon recht weit in der Ausbildung, aber eben noch nicht fertig damit waren, wenn von denen jemand abgehauen ist bevor Elburum unterging macht es ja durchaus Sinn dass der noch kein Siegel hat.

    Mein Charakter hat es inzwischen durch einen Deal mit einem Fasarer Magier der großes Interesse an einigen ihrer Aufzeichnungen und Forschungen hatte geschafft, auf dem Papier ein Zweitstudium in Fasar zu absolvieren, das sie zwar nie "wirklich" in voller Länger durchlaufen hat, aber ihre Tarnidentität als Schülerin einer gildenlosen Heilmagierin aus Südaventurien legitimiert, da sie dadurch natürlich auch nun Mitglied der Schwarzen Gilde ist und ein "ordentliches" Zweistudiumssiegel trägt.

    Da das mittlerweile ja auch 10+ Ingame-Jahre her ist hatte der Charakter inzwischen auch genug Zeit die Welt außerhalb Orons kennen zu lernen und zu kapieren, dass vielleicht nicht alles was ihr damals erzählt wurde die ganze Wahrheit ist, aber klar, eine sehr "eigene" Weltsicht hat so jemand natürlich trotzdem, wobei man selbst da extrem kuschelbärig werden kann, siehe Khelbara, aber auf jeden Fall finde ich es absolut plausibel dass jemand der mit 17 oder so von da weg gekommen ist in ein paar Jahren auch weg von der "Belekelel uber alles!" Mentalität kommen kann.

    Natürlich geht man nicht damit hausieren wo man herkommt, das mit dem Gesucht II würde ich auch unter dem Blickwinkel der Plausibilität sehen: Klar, wenn man von den Rohalswächtern festgesetzt wird und die mal nachbohren, und wenn man im Herz Araniens mal von den Autoritäten unter die Lupe genommen wird dann wird man schnell mächtigen Ärger haben, aber ansonsten, wird denn wirklich jemand im südlichen Horasreich, in Andergast oder im Bornland aktiv nach jemandem suchen der vor 12 Jahren mal auf der Schule in einem fremden Land war und danach nie wieder auffällig geworden ist? So lange man verborgen halten kann, wo man wirklich herkommt, sehe ich da jetzt keine unmittelbaren Probleme. Regeltechnisch würde ich einfach vorschlagen den Nachteil entweder zu Gesucht I runter zu kaufen oder durch etwas anderes passendes zu ersetzen (in meinem Fall dann zB Verpflichtungen besagtem Fasarer Magier gegenüber)

    Ich würde behaupten da die Vademecum-Reihe ja auch nach dem Start von DSA5 weiter geführt wird kann man den Fluffteil grundsätzlich auch weiterhin als kanonisch betrachten, insbesondere der Anhang des Praios-Vademecum der den Zustand der Kirche Post-QQ beschreibt ist ja praktisch tagesaktuell. Es ist aber ein so wichtiger Faktor dass er absolut ins Götterwirken rein gehört hätte IMO.

    Aber dort wo wir eine feudale Primogenitur haben macht eine monogame Einehe eben durchaus einen gewissen Sinn.

    Nicht wirklich. Auch beim Primogenitur Erbrecht wäre eine Vielehe kein Problem, wenn die Abstammung eben über die Linie Mutter geregelt würde, denn deren Identität ist so gut wie immer über jeden Zweifel erhaben. Das älteste Kind der Mutter erbt. Ist immer noch Primogenitur und die Zahl der Männer (einer, zwei oder viele) welche die Frau hat ist absolut egal. Aber naj, ist nun mal nicht so. Auch egal.

    Es geht mir doch gerade um das Mittelreich wo es eben nunmal eine geschlechtlich gleichgestellte feudale Primogenitur gibt, also würde eine nur für ein Geschlecht offene Vielehe hier soziokulturell noch viel weniger Sinn machen. Die Tulamidenlande als Gegenbeispiel habe ich ja selbst angeführt, klar, wo ein Geschlecht bevorzugt behandelt wird ist das anders, aber das ist im güldenländisch geprägten Raum ja nunmal nicht der Fall.

    die tulamidische Vielehe umschifft das Problem eben dadurch dass nur Männer rumschlafen dürfen

    Da werden dir die feinen Damen aus Aranien aber dezent was husten. Es ist dort zwar nicht sehr verbreitet. Aber die Dame von Welt die es sich leisten kann nimmt sich auch dort mal mehr als einen Mann. Und was das erben angeht kommt es sowieso auf die Abstammung von der Mutter an. Vater kann sein wer will ...

    Thank you for making my point? Die Aranier lösen das Problem halt wieder mit einem ganz anderen Erbrecht, dann braucht es auch keine monogame Einehe.

    Aber dort wo wir eine feudale Primogenitur haben macht eine monogame Einehe eben durchaus einen gewissen Sinn.

    Auch wenn ich immer ein Freund davon bin Irdisches zu hinterfragen bevor man es nach Aventurien überträgt sehe ich aber durchaus inneraventurische Motivation für einen monogamen Traviabund als Ideal. Immerhin haben wir eine Feudalgesellschaft mit Primogenitur, die Frage wer der legitime Erstgeborene ist ist also durchaus von großer Relevanz, die tulamidische Vielehe umschifft das Problem eben dadurch dass nur Männer rumschlafen dürfen, aber wenn wir von einer geschlechtlich gleichgestellten Gesellschaft ausgehen ist Monogamie doch ein sehr plausibler Weg die Legitimität von Nachkommen zu sichern.

    Es geht immer nur um das Geschoss - zumindest ist mir kein Spruch bekannt, der eine Waffe so verändert, dass ihre Geschosse auch magisch werden. Deshalb kann es sinnvoll sein, einen Gegner, der eventuell gegen magische Angriffe geschützt ist, z.B. durch einen Gardianum, sowohl mit einem Pfeil des Elements als auch mit einem profanen Pfeil anzugreifen.


    EDIT Schattenkatze: Die Diskussion um Ladezeit Bögen wurde ausgegliedert.

    Es geht zwar natürlich deutlich über die "einfache" magische Waffe hinaus, aber nach meinem Verständnis der Artefaktregeln spricht doch nichts gegen einen hochelfischen Artefaktbogen, der automatisch einen Pfeil des Elements auf einen aufgelegten Pfeil wirkt oder? (oder eben einen "modernen" selbstaufladenden Bogen der das dann eben nur einmal am Tag kann)

    Merke gerade selbst dass das jetzt allerdings wohl wirklich nicht mehr in den Kampfregel-Thread gehört, sorry.

    Und wie seht ihr das eigentlich, wenn eine Handlung dem einen Gott ein Frevel ist, dem anderen Gott aber gefällig? Der Seitensprung wäre zwar etwas das Travia nicht passt, aber was ist wenn Rahja es gut findet? Und auch Tsa könnte das ja gefallen. Ist immerhin etwas neues und es kann Leben daraus entstehen. Genauso können die Büttel des Richters ja auch eine Haustür eintreten, ohne die Frau des Räuberhauptmanns um Verzeihung für die Störung ihres Herdfriedens zu bitten.

    Hinzu kommt, das Makel ja Fokusregeln Stufe I sind. Das wirft ja die Frage auf, ob die Welt nach sämtlichen Fokusregeln operiert, egal ob die Spieler das wollen oder nicht, oder ob diese für die Konsistenz der fiktionalen Welt unerheblich sind. :/

    Also ich würde argumentieren dass da einfach gar nichts passiert. Der handelsübliche Dieb wird ebensowenig einen Praiosmakel haben wie der diebesjagende Büttel einen Phexmakel, die Formulierung in Götterwirken ist da doch relativ klar, Makel sind für Eid- und Schwurbrecher einerseits, was hier ja nicht anwendbar wäre, und Frevler sind Leute die so heftig gegen Göttergebote verstoßen dass der Gott höchstselbst ihn dafür zum Frevler erklärt, das sollte dementsprechend nur bei wirklich außergewöhnlichen Verbrechen passieren.

    Problematisch wird es halt ganz konkret beim Ehebruch weil hier nach Setzung potentiell eben ein göttlicher Eid gebrochen wird, und da hilft es einem dann auch nicht dass die Handlung einem anderen Gott gefällig wäre.

    Da das Praios-Vademecum ja immer noch Kanon sein dürfte sind Praioten auch keineswegs von der Wahrheitspflicht entbunden, "Sprich niemals ein unwahres Wort" oder wie sie es genau formulieren steht da ja immer noch explizit als Gebot drin.

    Zum Beispiel ist es Teil der 12-göttlichen Ordnung, dass der Adel das Volk beschützen und versorgen muss. Hortet ein Adliger aber nun sämtliche Vorräte und lebt wie die Made im Speck, während das Volk verhungert, könnte ich mir gut einen Praioten vorstellen, der dabei (wie auch immer geartet) unterstützt, dem Volk diese Vorräte zugänglich zu machen. Man achtet also sehr wohl das Gesetz, wenn es um den Schutz des Volkes geht, missachtet aber das Gesetz, wenn es darum geht, dem Adligen etwas zu entwenden.

    Ich denke genau diese Art Probleme sollte jeder Geweihte in seinem Leben mehrfach erleben (auch das Efferdbeispiel mit dem Feuersegen gefällt mir gut) und man sollte auch hier als Praiot durchaus in der Lage sein zu lügen (o.ä.), ohne Konsequenzen zu befürchten.

    Ersteres ist doch ein Musterbeispiel für den Konflikt zwischen Braniboriern und Traditionalisten. Erstere vertreten ja eben gerade die Ansicht, dass weltliches Recht als fehlbar betrachtet werden darf und muss wenn es über der göttlich gegebenen Gerechtigkeit steht und es in solchen Situationen durchaus am Geweihten liegen kann, sich darüber hinweg zu setzen um praiosgefällige Gerechtigkeit walten zu lassen.

    Aber diese Lehre wird gerade von den konservativen (und mächtigen) Kräften der Kirche aus naheliegenden Gründen als ketzerisch abgelehnt und auch die Neuformulierung der Glaubensgrundsätze nach der Quanionsqueste hat diese Position der Braniborier nicht wirklich gestärkt, aber auch nicht völlig abgelehnt. Es ist also absolut möglich einen Braniborier zu spielen, der bereit ist, im Zweifelsfall eine höhere Gerechtigkeit über dem weltlichen Recht zu sehen. Der "traditionellere" Ansatz bei diesem Problem wäre allerdings, den Lehnsherren des Adligen auf diese Missstände aufmerksam zu machen, der ist schließlich die zuständige Autorität und sollte den Adligen zurechtweisen, seine Vorräte freizugeben, das ist schließlich die göttergefällige Ordnung.

    Das ist aber eine völlig andere Frage als die der Lüge, hier gibt es zwar auch Spielräume, aber auf einer anderen Ebene. Kein Praiosgeweihter welcher Ausprägung auch immer sollte eine direkte, offene Lüge meiner Meinung nach jemals gutheißen oder vertreten können. Ein Praiosgeweihter lügt niemals, Punkt, egal ob Braniborier, Bekenner, Traditionalist oder wasauchimmer. Was sich aber unterscheidet ist die Auslegung dessen, was du als Lüge betrachtest. Wo ein überzeugter Braniborier hier vermutlich sehr zur absoluten und vollständigen Offenheit tendieren wird, kann ein Legalist da durchaus wesentlich "trickreicher" sein. Wo das Verschweigen von Wahrheiten und das Ausnutzen rhetorischer Spitzfindigkeiten in die Lüge übergeht, kann ein sehr schwammiges Feld sein. Wenn ein Praiot gefragt wird "Weißt du, wer den gestohlenen Gegenstand hat?" und er weiß, wer ihn gestohlen hat, aber er weiß auch, dass er ihn inzwischen verkauft hat, könnte ein findiger Legalist es als durchaus "wahrhaftig" betrachten, mit "Nein" zu antworten, er beantwortet ja wörtlich die Frage, auch wenn er genau weiß, dass der Fragende sinngemäß durchaus auch implizit wissen wollen würde, wer den Gegenstand gestohlen hat.

    Gillion Feuerglanz ich muss sagen ich hab außer im Wiki noch keine so drastische Darstellung der Lowangener gesehen und ich kenne sie bisher nur aus DSA5 und die Beschreibung steht ja weiter oben. Das wirkt auch so als hättest du da einen persönlichen Hass gegen die Spektabilität ':-D aber ich finde sie gerade gar nicht so verkehrt.

    Also dass Puschinske auf der Moralskala eher bei "Bösewicht" liegt und sich auch gegenüber Borbaradianern, Paktierern etc. offen zeigt hat er sich nicht ausgedacht, wo Thomeg und Salpikon sich zB von Anfang an klar gegen Borbarad gestellt haben hat sich Oswin da sehr bewusst alle Optionen offen gehalten.

    So rein "flufftechnisch" (also mal von Werten, SFs etc abgesehen) sind Neersander ingame vermutlich die "besten" Beherrscher. Bei den Elenvinern hat man das Problem dass die selbstauferlegten Regeln gerade die bevorzugte Spielart der Magie massivst einschränken, bei den "schwarzen" hat man andersrum das Problem dass jeder sofort denkt "Ah, ein böser Schwarzmagier, sofort den Aluhut aufsetzen!", mal überspitzt ausgedrückt. Als graumagischer Pragmatiker ist man einerseits schön ungebunden andererseits hab ich noch niemanden sagen hören "Oh, ein Neersander! Vor dem musst du dich in Acht nehmen!"

    (das soll natürlich nicht heißen dass man mit den anderen keinen Spaß haben kann, ganz im Gegenteil, ich finde Fasarer wie Elenviner Beherrscher super interessant zu spielen, hab nur das Gefühl dass Neersand für das Potential was so ein Charakter ingame hat oft ziemlich unter dem Radar unterwegs ist)