Arluins zweiter Tod

  • Ich lese hin und wieder hier im Forum mit, aber hatte nie einen Grund, mir ein Konto zu erstellen. Gestern Abend endete schließlich eine fast 5 Jahre lange Kampagne, bei der ich meinen ersten Charakter gespielt habe, der eine ausgearbeitet Hintergrundgeschichte hatte. Er hat es nicht durch das Finale geschafft, und irgendwie hatte ich das Bedürfnis, ihn im Internet zu verewigen.

    Arluin von Lichtenau

    Arluin von Lichtenau war ein untoter Schwarzer Ritter des alten Schlags in Diensten von Herzog Arngrimm von Ehrenstein.

    Abenteuer:

    Er spielte gemeinsam mit einer Inquisitorin der Kirche des Sehenden Sohnes, namens Lutisana, einem zwergischen Mechanicus, namens Waranaudt und einem werwölfischen Krieger, namens Ulfrich, eine wichtige Rolle bei der Rückeroberung Tobriens. Im späteren Verlauf des Krieges musste er auch das Lehen seiner Erblinie wieder zurückgewinnen, dass sein Familienzweig früher schon einmal verloren hatte.

    Schließlich wurde er bei der erfolgreichen Verteidigung des Todeswalls gegen ein riesiges mittelreichisches Heer ein zweites Mal getötet, als ihm die Hochmeisterin der Golgariten mit ihrem heiligen Rabenschnabel, während einem Zweikampf, den Kopf einschlug.

    Hintergrundgeschichte:

    Arluin wurde 1001 geboren, und gehörte zu einem örtlich sehr angesehenen Junkergeschlecht aus dem Vildromtal. Seine Mutter verlor das wohlhabende Familienlehen allerdings in 1014 an ihre jüngere Schwester, nachdem die gerade erst ins Amt gekommene Markgräfin Gwidûhenna von Faldahon eine langandauernde Fehde darum mit einem Schiedsspruch beendet hatte. Als ihr ältestes Kind verlor auch Arluin damit sein zukünftiges Erbe.

    Seine Mutter wurde landlos, und schloss sich dem Gefolge von Arngrimm von Ehrenstein an, wo Arluin im Alter von 13 seine Pagenschaft bei einem ihm nahestehenden Ritter begann. Auch er fühlte sich bald eng mit Arngrimm verbunden, der wie er, ohne eigene Schuld, um seine Erbe gebracht worden war. In 1019 liefen er, seine Mutter und sein Schwertvater gemeinsam mit ihm zu Borbarad über, und hatten später bei seiner Herzogskrönung in Mendena einen Ehrenplatz als treue Gefolgsleute.

    Sein Schwertvater wurde einer der ersten Schwarzen Ritter, und so wurde auch Arluin auf den Glauben an Blakharaz eingeschworen. Er konnte es kaum erwarten, sich im kommenden Krieg an Gwidûhenna und seiner Tante zu rächen, und so schien es ihm wie natürlich, sich dem Herrn der Rache zu verschreiben. Er kämpfte an der Schlacht um Kurkum, wo seine Tante an der Verteidigung teilnahm, der er im Zweikampf begegnete und sie niederstreckte. Seine Mutter übernahm danach wieder ihr altes Lehen, und er hatte wieder ein Erbe.

    Schließlich trat er bei der Dämonenschlacht an, und sah dabei zum ersten Mal den Endlosen Heerwurm, wobei er von der Präsenz der schaurigen Streitmacht völlig überwältigt war. Er fragte sich, wie mächtig Thargunitoth wohl sein musste, wenn sie eine ganze Armee von Untoten erheben konnte.

    Wenig später erhielt er im Rahmen einer großen Zeremonie während der Namenlosen Tage zwischen 1021 und 1022 in Yol-Ghurmak, an der viele Pagen von Schwarzen Rittern teilnahmen, seine Schwertleite, und musste dabei Galotta als Kaiser die Treue schwören. Dabei sah er die neuentstandene Stadt zum ersten Mal, und war wieder völlig überwältigt. Da fragte er sich, wie mächtig Agrimoth wohl sein musste, wenn er eine ganze Stadt aus dem Boden stampfen konnte.

    Arluin war froh, dass er in Herzog Arngrimms Gefolge bleiben, und ihn nach Burg Ehrenstein begleiten konnte, denn er konnte mit dem größenwahnsinnigen Kaiser und seiner Interpretation des Blakharaz-Glaubens wenig anfangen. Er sah den Herrn der Rache zwar als seinen Patron, und fühlte sich ihm verpflichtet, aber er machte keinen Sinn für ihn, dass man ihn einfach wie einen neuen Praios als obersten Gott verehren sollte, und außerdem hatte er von ihm auch keine atemberaubenden Wunder gesehen, wie die von Thargunitoth und Agrimoth.

    Als 2027 der Krieg gegen das Mittelreich weiterging, zog er dennoch wieder bereitwillig in den Kampf, wobei er beim Heerzug wieder vom gewaltigen Endlosen Heerwurm überwältigt war, und fast noch mehr von der Fliegenden Festung die ihn aus der Luft anführte. Dann starb er in der Schlacht um Wehrheim durch das Magnum Opus des Weltenbrandes.

    Sieben Jahre später, in der Nacht des Jahrestages der Schlacht, fing es in der Borons-Stunde durch ein kleines Wunder von Thargunitoth plötzlich an, Blut über dem abgebrannten Kriegsschauplatz zu regnen. Auf einigen gut erhaltenen Skeletten, auf die dass Blut fiel, wuchs erst das Fleisch auf den verkohlten Knochen zurück, dann die Haut und die Haare, und letztendlich erhoben sich eine Handvoll Körper als beseelte Untote. Auch Arluin kam so ins Leben zurück.

    Die Gruppe von Untoten schlug sich durch die Wildermark in die Schwarzen Lande zurück, und erst als Arluin wieder in Transysilien war, erfuhr er, wie viel Zeit vergangen war, und was sich alles im Land verändert hatte, wobei sich seiner Meinung nach alles zum Guten gewandt hatte. Arngrimm regierte jetzt, wie es ihm zustand, und der Glaube an die Jenseitige Familie machte sofort Sinn für ihn.

    Er sah den Sehenden Sohn immer noch als seinen eigenen Schutzgott, und fühlte sich ihm verpflichtet, aber offensichtlich waren die Dunkle Mutter und der Feurige Vater die mächtigeren Götter, und natürlich fühlte er sich jetzt auch eng mit der Herrin der Untoten verbunden.

    Arluin trat wieder in das Gefolge des Herzogs ein, und diente ihm bis zu seinem zweiten Tod treu.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gast (28. Januar 2024 um 00:27)

  • Spannend. Anscheinend habt ihr eure Kampagne von der dunklen Seite aus gespielt. Das ist in DSA ja eher selten. Find ich aber cool. :thumbup:

    Jetzt weiss ich nicht, ob ich dir herzliches Beileid zum erneuten Tod wünschen soll oder ob ich Spieler der anderen Seite feiern soll, das ein Gegner der Zwölfe zerstört wurde. ;)

    Kurz vorm Wahnsinn wird's nochmal lustig. 8o :thumbsup:


    Nicht die Taten machen einen Helden, sondern die Lieder, die man über ihn singt. (Wilhelm Auspitzer)

  • Wow, möge er in Frieden ruhen, die Geschichte ist echt gut geworden. Ein weiterer Beweis, dass es weder gute noch böse und schlechte noch gute Magie gibt, nur deren Nutzer bestimmen das :) . Vielen Dank für die Inschrift

  • Danke! Arluin unterlag schon dem Einfluss seiner dunklen Götter, und nach irdischen Maßstäben, könnte man ihn sicher nicht als guten Menschen bezeichnen, aber in Transysilien gibt es natürlich andere Moralvorstellungen.