baldurs gate 3 -》karmische würfel (gezinkte würfel)

Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Bei BG3 wird an der Würfelwahrscheinlichkeit rumgepfuscht für ein vermeintlich besseres Spielerlebnis. Hat leider den Nachteil, dass man nicht wirklich versteht, was genau passiert und alle Werte nicht das tun, was sie sagen.

Ja, einzelne W20 für alles mit keinen Modifikatoren ist mehr Zufall als viele Leute gewohnt sind oder mögen. Aber das ist halt in D&D so. Larian kann das nicht wirklich ändern also gibt es diese halbgare Hinter-den-Kulissen-Funktion.

Bei dir haben wir das, was klassisch Todesspirale genannt wird : Fehlschläge oder Verletzungen erzeugen Abzüge für zukünftige Würfe, was leicht zu weiteren Fehlschlägen/Verletzungen führt bis der Charakter da nicht mehr raus kommt. Das ist ein sehr klassisches Phänomen, das Regeldesigner kennen sollten. Es ist nicht automatisch schlecht, in vielen Situationen ist genau so was gewünscht, aber es ändert halt das Spielgefühl.

Beispiel Kampf : Regelsysteme, die gritty und realistisch rein sein wollen, haben fast immer solche Todesspiralen. Dadurch werden auch leichte Verletzungen ein Risiko, wenn man nicht weiß, was noch kommt und Kämpfe schlagen schnell in "unfair" um, wenn die ersten paar Kampfrunden durch sind, so dass schnell auch mal eine Seite die Waffen streckt.

Systeme, die heroische Kämpfe bis zum letzten Atemzug haben wollen, machen das nicht : Da behält man die volle Kampfkraft bis zum Umkippen, gelegentlich gibt es sogar noch Fähigkeiten der Art "Kann noch etwas weiter kämpfen, obwohl eigentlich kampfunfähig, ist dann aber ganz ganz tot". Es gibt sogar Systeme, wo die stärker verletzte Seite Boni statt Mali bekommt, damit es bis zum letzten Atemzug spannend bleibt.

Ob du Todesspiralen in dein System bauen solltest und wenn ja, wo und unter welchen Bedingungen, entscheidet sich also nach dem gewünschten Spielgefühl. Die Praxis sagt allerdings, dass Todessiralen nicht gut sind für Serien von Proben, bei der man nicht bei jeder Probe neue Entscheidungen treffen kann. Also z.B. bei Sammelproben sollte man darauf verzichten.

Ich hab BG3 schon mit und ohne karmische Würfel gespielt - was die machen ist aber nicht nur schlechte Werte auffangen, sondern auch gute Werte entwerten. Wenn du oft genug Erfolge hast, kannst du dich ab einem gewissen Punkt totwürfeln und wirst keinen Erfolg erzielen. Die Gegner critten auch bedeutend öfter und höhere AC ist nichts wert. Das System gefällt mir ingame nicht, aber ich kanns auch einfach abschalten. (Hab ich auch gemacht.)

Bzgl. Risiken für das Spiel am Tisch: Keine Ahnung was DSA Zechen Regeln damit zutun haben. Wenn jemand am Tisch seine Würfel drehen will, haben die meisten Systeme dafür Gummipunkte etc. um es zu tun. Die kann man ja nutzen.