Wenn Werwölfen mit Magiern ...

  • Hallo zusammen,

    mein erster Post hier, ich hoffe hier bin ich richtig damit. :)

    Mein Werwolf-SC (Lupus, Ahroun, Kind Gaias) ist mit einer NSC-Magierin (Verbena mit Life (und Spirit?), auch eine Streiterin für die Natur und Geister) verbandelt und natürlich hat er ein Interesse daran, weitere Streiter für Gaia zu zeugen.

    Gibt es irgendwo ofizielle Äußerungen dazu, was überhaupt passiert, wenn Werwölfe mit nicht Blutsgeschwistern Kinder zeugen? Ggf. speziell mit Magiern? Ist das in der Litanei eigentlich verboten? Soweit ich das verstehe, ist das ja eigentlich nur mit anderen Werwölfen verboten, oder? Er hat nicht gegen die Geheimhaltung verstoßen, die Magierin war dabei, als er sich das erste Mal verwandelt hat.

    Falls relevant, wir spielen mit der "aktuellen" 20th Anniversary Edition (Mage+Werwolf-Crossover-Kampagne).

  • In Guardians of the Caerns steht nur viel darüber wie die Ansichten der Ältesten zur Fortpflanzung zwischen Garous stehen.

    Hier werden auch die Metis genauer behandelt.

    Ich meine im oWoD Regelwerk stand etwas zur Fortpflanzung mit normalen Menschen. 'Gaias Ruf' wird latent in der Erbfolge weitergegeben...oder so ähnlich. Zu Magi ist mir speziell nichts bekannt. Ich würde es dem Spielleiter überlassen, ob eine Metis Empfängnis, durch die Vermischung des magischen Erbes, erhöhte Wahrscheinlichkeit hat. Oder ob der Nachfahre von Gaia gesegnet oder vielleicht ein Magier wird.

    Generell denke ich jedoch das dir die Beziehung auf lange Sicht das Spiel erschweren wird. Wenn du Ruhm sammelst werden mehr und mehr Garou auf dich aufmerksam, die deine Ehre als Kind Gaias in Zweifel ziehen, weil du 'schlechten Umgang' pflegst.

    Es könnte passieren dass der Stamm dich vor die Wahl stellt, die Verbindung zu der Magierin auf zu geben oder wegen Ungehorsam das Leben als Rounin zu bestreiten.

    Schließlich verlangt die Litanei

    "Unterwürfigkeit/Demut/Gehorsamkeit jenen gegenüber die über dir stehen."

    (original: Submission to Those of Higher Station)

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Ich meine im oWoD Regelwerk stand etwas zur Fortpflanzung mit normalen Menschen. 'Gaias Ruf' wird latent in der Erbfolge weitergegeben...oder so ähnlich. Zu Magi ist mir speziell nichts bekannt. Ich würde es dem Spielleiter überlassen, ob eine Metis Empfängnis, durch die Vermischung des magischen Erbes, erhöhte Wahrscheinlichkeit hat. Oder ob der Nachfahre von Gaia gesegnet oder vielleicht ein Magier wird.

    [...]

    Generell denke ich jedoch das dir die Beziehung auf lange Sicht das Spiel erschweren wird. Wenn du Ruhm sammelst werden mehr und mehr Garou auf dich aufmerksam, die deine Ehre als Kind Gaias in Zweifel ziehen, weil du 'schlechten Umgang' pflegst.

    Es könnte passieren dass der Stamm dich vor die Wahl stellt, die Verbindung zu der Magierin auf zu geben oder wegen Ungehorsam das Leben als Rounin zu bestreiten.

    Schließlich verlangt die Litanei "Unterwürfigkeit/Demut/Gehorsamkeit jenen gegenüber die über dir stehen."

    Sowas in der Richtung mit latent weitergegeben steht auch im aktuellen Regelwerk. Das bezieht sich halt auf Menschen/Blutsgeschwister. Aber ich denke, da Magier ja vom körperlichen her quasi 100%ig menschlich sind, passt das dann schon. Und Magierdasein wird ja nicht vererbt, wenn ich das richtig verstehe. Könnte nur sein, das die Magierin, wenn sie mit Iher Life-Spähre feststellt, das es ein Werwolf wird, es beeinflussen kann mit Life. :)

    Was die Beziehung zu anderen Werwölfen angeht, es gibt eh nicht mehr so viele.

    Wir spielen nach der (vermeideten?) Apokalypse? (Fast) alle Magier und Werwölfe (von denen weiß ich es) sind vor ein paar Jahren zum Endkampf ins Umbra aufgebrochen und nicht wiedergekommen. Es gibt also aktuell nur Werwölfe und Magier die nach der Apokalypse? "erwacht sind". Da danach die Welt nicht untergegangen ist, scheinen diese also irgendwas richtig gemacht zu haben. :) Und seitdem gibt es auch Diskussionen unter den Werwölfen, ob alles Wyrm immernoch ohne Rücksicht auf Verluste umgenietet werden muß, weil sich alles etwas beruhigt hat. Ggf ist das Gleichgewicht mehr oder weniger wieder hergestellt und nur das schlimmste Wyrm muß bekämpft werden (Tänzer der schwarzen Spirale zB).

  • Die Mage ist entweder als Mensch oder als Blutgeschwister zu betrachten, je nachdem ob sie den Merit (Stärke) "Garou Kin" gekauft hat oder nicht.

    Das ältere Kinfolkbuch "Unsung Heros" gibt klare Wahrscheinlichkeiten für die Fortpflanzung. 10% der Kinder sind wahrgeboren, weitere 5% für jeden Punkt Reinrassigkeit den das Blutgeschwisterelternteil hat. Ist das zweite Elternteil kein Blutgeschwister oder hat diesen Hintergrund nicht belegt ist die Chance 10%.

    Es gibt im Buch "Hammer and Klaive" Talens (kleine magische Gegenstände mit begrenzter Einmalwirkung) die "Fruchtbarkeitszauber", die man vor dem Sex aktiviert (quasi wie Weihrauch anzünden oder sowas). Einer der dort genannten Varianten erhöht mEn die Wahrscheinlichkeit überhaupt schwanger zu werden, der andere die Chance auf ein wahrgeborenes Kind.
    Aus W20 sind mit keine direkten Regeln bekannt. Das neue Kinfolkbuch habe ich nicht gelesen.

    Ansonsten kann ein Life/Spirit/Prime Effekt ggf. das Embryo manipulieren um ein wahrgeborenes Kind zu zeugen, aber das ist ggf. im Bereich von Stufe 6 Spheren. Generell ist die Entstehung von Werwesen ein mystischer Prozess, der sich zwar statistisch auswerten lässt (ergo, die Wahrscheinlichkeiten kann man errechnen und sie sind für STs auch als Richtwert sinnvoll) aber man kann ihn nicht biologisch erklären (es gibt kein Werwolf Gen oder Gen-Kombination).

    Was das Setting angeht, so ist das was beschrieben wird nicht wirklich der Settingstand von W20.
    Generell würde ich sagen, dass Mages aller Art von Garou ablehnend betrachtet werden, weil sie dazu tendieren der Hubris zu verfallen (eines der Kernthemen von MtA) und weil sie Caerns schädigen. Caerns sind innerhalb der Vorstellung von MtA Kerne (Nodes) mit einer speziellen Resonanz, dennoch dienen sie als Quelle von Quintessenz. Als solches stehen Mages im Ruf Caerns anzuzuapfen und ggf. auszubluten. Einige Stammesbücher berichten von Verbena innerhalb des Kinfolks, aber das ist 1st Edtion stand und ob das im Setting noch so sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt.

    Grundlegend könnte ein Garou mit einem Mage "honorably mating"-Rufgewinn erhalten, wie mit einem Menschen auch.

  • Danke Heinrich, das war sehr hilfreich mit dem Hinweis auf den Merit/Vorteil! Ich denke dann verpassen wir der Dame einfach den Vorteil und das sie eine Verbena ist, ist sie bestimmt auch einsichtig was die Caerns angeht. :)

  • Das Thema wird in dem W20 Buch Blutsgeschwister ein ganz eigener Schlag behandelt.

    Ein Garou kann mit Menschen und Wölfe, die nicht Blutsgeschwister sind, Nachkommen zeugen. Diese Nachkommen werden dann automatisch zu Blutsgeschwistern. Bei so einer Verbindung wird aber höchstwahrscheinlich kein Gestaltwandler herauskommen.
    Bei den Enkeln ist es dann wieder ein Chance von 1:10.
    In dem Blutsgeschwisterbuch wird auch ausführlich auf das Thema übernatürliche Blutsgeschwister eingegangen. Also Blutsgeschwister, die zu Vampiren, Magi, Wechselbälgern oder Geistern werden.

    p.s. Die Fortpflanzung ist nur mit anderen Garou verboten.
    Und Magier usw. fallen nicht wirklich unter den Schleier.

    Allerdings ist Sex zwischen einem Lupus (und Ahroun) und einem Menschen ein viel schwierigeres Thema. ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Eisenstern (28. August 2020 um 11:27)

  • Aha....

    Find ich aber nicht so gut. Würde Hexer/sorcerer, Magi, Wechselbälger eben wie Blutgeschwister oder Menschen behandeln (je nachdem ob sie die Stärke haben). Hunter können keine Blutgeschwister sein, daher sind die wie Menschen zu behandeln.

    Sicher hat man sich bei W20 was dabei gedacht, aber ohne eine Erklärung weiß man nicht was. Die Chance dass der (Freelancer-)Autor keine Ahnung von der Stärke hatte ist mMn ungefähr genauso groß wie dass er einen guten Grund dafür hatte das zu schreiben...

  • Allerdings ist Sex zwischen einem Lupus (und Ahroun) und einem Menschen ein viel schwierigeres Thema. ;)

    Hi,

    Du meinst Lupi paaren sich lieber mit Wolfsblutsgeschwistern? Ich habe nicht das ganze Regelwerk inhaliert, aber ich habe das immer so verstanden, das auch Lupi schon eher Menschen als Wölfe sind. Immerhin sind sie intelligent usw. Eigentlich unterscheiden sie sich ja kaum von den menschlichen Werwölfen, außer durch die natürliche Form und die Kräfte durch die Lupiabstammung.

    Damit empfinde ich sie schon mehr menschenähnlich als wolfsähnlich. Auch wenn sie näher an den Wölfen sind als die Homid.

    Und hat das mit dem Hinweis auf den Ahroun noch eine bestimmte Bewandnis, die mir entgangen ist?

  • Ich nehme an, weil Ahroun meist kräftig sind und ein Paarungswille, gepaart mit einer gewissen Vorstellung was sie wollen und Dickköpfigkeit hart an der Grenze der Vergewaltigung ist oder auch jenseits davon.

    Aus der 1st Edition gibt es "Ways of the Wolf" das sich mit der Psyche der Lupusgeborenen auseinandersetzt. Lange her dass ich das gelesen habe. Beim Charakterbaus sind ja bestimmte Werte für Lupusgeborene nicht zu belegen, spezielle Kenntnisse, weil ein Startcharakter eben seit seiner ersten Verwandlung nur eine nicht näher definierte Zeit X hatte, ehe der 1. Ritus den Charakter zum Cliath macht und damit zum Startcharakter und diese Zeit eben nicht reicht um sich Medizin oder Computerkenntnisse usw. anzueignen. Der Lupus hatte ja erst seit der ersten Verwandlung einen (menschlichen) Verstand und davor konnte man ihn höchsten auf Tetris dressieren, aber es nicht wirklich beibringen.

    Aber nach dem Charakterbau, bzw. schon in der Phase der Vergabe der freien Zusatzpunkte, ist der Lupus nicht anders als andere Charaktere und im Spiel dann sowieso...

    Wobei, das mMn eben er größte Knackpunkt an Lupusgeborenen (und z.T. Metis) ist: die z.T. gravierenden Abweichungen bei Spielleitern und Spielern untereinander darüber wie ein Lupuscharakter sich verhalten sollte oder zu spielen ist. Das bietet Streit- und Diskussionspotential á la "dein Charakter sollte das nicht tun, das ist untypisch" und das braucht man im Spiel halt selten, weil es selten konstruktiv ist.

    Ein Wolf der sich in einem Mensch verwandelt wäre ja aber auch ein Wolfwer und eigentlich hat der im Werwolf-Spiel nichts zu suchen. Werwolf: Paria hat ja auch die Bruten abgeschafft, sicher eine Design Entscheidung die darauf beruht dass die Lupusgeborenen für viele Spielgruppen keinen Mehrwert im Spiel haben.

  • Mir geht es weniger um die Charaktererschaffung der Lupi, sondern um die Denkweise der Lupi. Lupi sind als Wölfe aufgewachsen und sind in einem Wolfsrudel aufgewachsen.
    Damit stehen sie Liebe, Sex und Fortpflanzung ganz anders gegenüber als Menschen. Letztendlich können sie es lernen und vielleicht auch verstehen. Aber Liebe und Sex kann man nicht lernen, wie Autofahren.
    Wie auch immer. Letztlich ist es Auslegungssache zwischen Spielleitung und Spielende.

    p.s. in W20 Weg des Wandlers sind zwei Kapitel zu Lupi und Meti, in denen auf die Denkweise eingegangen wird.

    Rezension: Werwolf: Die Apokalypse – Wege des Wandlers (Ulisses Spiele) | Pen&Paper - Rezensionen