Neulinge im Larp

  • Hi ihr, ich hoffe es ist der richtige Platz für die Fragen :)

    Wir (Gemahlin und ich) wollen jetzt mit LARP loslegen :) wir haben schon knapp 15 Jahre Markterfahrung (Gaukler und Feuerkünstler bzw Markettenderey und Handlesen bzw. Kartenlegen)

    Nun überlegen wir uns gerade Charaktere für den Einstieg.

    Ich habe mir einen Schmied überlegt - Werkzeug wird größtenteils als Larpequipment gebaut incl Schleifstein - Ambos etc. Nun aber das wichtigste - ein künstliches Feuer - habt ihr da Erfahrungen oder Tips? Was gilt als okay und was ist verpöhnt - was kann man nutzen für einen künstlichen ambientenützlichen "glühenden" Kohlehaufen - schließlich müßen die Schwerter und ähnliches ja auch mal neu "bearbeitet" werden und ähnliches :)

    Gern nehmen wir natürlich auch noch Tips fürs erste LARP an :)

    Viele Grüße

    R+M

  • Hmm bin ja selbst erst seit letztem Sommer LARPer, aber ich sage mal sich im Living History herumzutreiben ist aus eigenerer Erfahrung keine schlechte Vorbereitung für ein LARP.
    Zur Expliziten Frage. Es mag sicherlich Cons geben wo du eine echte Esse aufbauen kannst, sofern du das mit dem Veranstalter abkasperst. Es würde auf jeden Fall zur Immersion beitragen. Du willst ja schließlich deine Mitspieler gut bespaßen und hoffen, dass sie das mit dir tun. Schleifstein und Amboss kannst du echte teile verwenden denke ich, Kochfeuer und Kessel sind ja auch echt.
    Wenn es aus Brandschutzgründen kein offenes Feuer vorgesehen ist, könnte eine Feuerlose Esse die von unten mit Roten LEDs angeleuchtet (gibt da ja mittlerweile einiges mit Batterie) wird auch Abhilfe schaffen. (Falls du raucher bist denk dran die Zigarettenkippe nicht Reinzuwerfen.)
    Echte Werkzeuge sollten aber eigentlich kein Problem sein du willst sie ja nicht Leuten um die Ohren Hauen.
    Für Kämpfe sind Polsterwaffen da, und die gibt es auch in Werkzeugform. Du kannst also deinen Mitspeilern stilecht einen Polsterhammer überbraten. Kämpfen ist aber kein Muss. Wenn du mit Kampfsituationen nicht umgehen kannst mach keine mit. Charaktere die nicht Kämpfen sind recht beliebt weil es eine Krieger und Helden Inflation gibt. Ein paar Handwerker mehr schaden wirklich nicht.
    Auf Schlachtencons empfehlen sich aber machmal doch Polsterwerkzeuge aus folgendem Grund:
    Feldreparaturen!

    Es gibt LARPregelwerke die eine Beschädigung von Schilden und Rüstungen nach bestimmter Anzahl von Treffern vorsehen. Ein Schmied hinter den Reihen der das wieder in Ordnung bringt ist auf jeden fall eine Möglichkeit für schönes Spiel. (Auch wenns wehtut denn Kaltschmiede und Paffen die hat der Teufel erschaffen)

    Eine Schmiededarstellung ist etwas sehr spezielles und weniger ein klassischer Heldencharakter als jemand der die Situation ausschmückt.
    Hierbei empfiehlt sich die Rolle als gelenkter Spieler Charakter oder als Nichtspielercharakter mit Festrolle auszuführen. Warum? Natürlich kann auch ein Schmied Plotlösung machen, aber von der Spielleitung geführt kann er sich besser ausbreiten und eine tiefere Darstellung machen.
    Eine Ausgiebige Handwerksdarstellung kommt auf vielen Cons zu kurz. Und gerade als Spieler kann man oft wenig Zeug mitschleppen wenn man auf der Suche nach der Magischen Apfeltorte durch den Wald läuft (Nein die Fliegerbombe da ist OT Fundmunition, kein Plotgegenstand, lässt du die Finger da weg!) Natürlich ist auch als Spieler Potential für gute Situationen da. Als Handwerker gebt ihr den Kämpfern schützenswerte Gefährten und Möglichkeiten der Unterstützung.

    Aber noch wichtiger als eure Ausrüstung, die durch Living history sicher reichlich da sein sollte ist die Charakterdarstellung als Persönlichkeit. Da gibt es nun Leute die können alles glaubhaft Spielen, erfinden eigene Sprachen, Sprechen mit erfundenen Dialekten und Pipapo.

    Für den anfang Folgendes. Im LARP seid ihr euer Charakter und Euer Charakter kommt aus einer Welt mit eigenen Regeln Göttern Umgebung. Die solltet ihr kennen. Und dann überlegt wie jemand denkt und handelt der in einem Feudalsystem lebt.
    Denkt euch eine Lebensgeschichte aus, die ihr auch ausschmücken könnt. Die müsst ihr keinem auf die Nase binden (Ich hatte mal sone Sabbernde Pappnase die ihr komisches Verhalten mit ihrer Hintergrundgeschichte erläutern wollte. Ich habe die ganze Con nicht danach gefragt) aber wenn ihr Situations oder Themenbezogene Anekdoten aus dem Leben eures Charas heraushauen könnt, schafft das Atmosphäre.

    Noch eine ganz persönliche Meinung. Viele Spieler stellen gemeine (Bauern Handwerker) Charaktere dümmlich, penetrant, oder Lächerlich unterwürfig dar. Das findet man auch in der Fantasyliteratur.
    Ich finde das Enervierend. Auch ein Gemeiner der einem Adligen gegenübersteht sollte zwar Respektvoll aber auch mit Haltung versehen sein. Gerade ein Handwerker der weiß was er kann, wäre für mich Glaubhaft wenn er einem Hochgestellten zwar den angemessenen Respekt entgegen bringt, aber nicht wirkt wie ein kriechender Unterling. Du magst kein Kampfkünstler kein Gelehrter, Zauberer oder kein Erwählter der Götter sein, aber du bist weder doof noch unnütz.

    Make Rondra Badass again!

    Einmal editiert, zuletzt von Stane Novis (28. März 2020 um 12:46)