Von Einem, Der Vom Abenteuer Gefunden Wurde

  • "Nimm deine Waffe, Unhold!! Nie wieder wirst du deine schmutzigen Finger an die edlen Züge meiner holden Peria legen, denn heute ist der Tag deines VERDERBENS!!" mit einer geschmeidigen Bewegung springt der reich verzierte Degen aus Kells Gürtelscheide in seine Hand, funkelnd im Scheine der Fackeln. Kells Gesicht ist wutgeladen, die Führungshand weit nach vorne, die andere weit zurück genommen, wiegt er sich leicht im Stand. Fnaufs Haltung kann man die Spannung ansehen, er zittert etwas übertrieben stark, ergreift dann aber wieder seinen Kurzschwert, was neben ihm auf dem Boden liegt. Deutlich zeichnet sich Angst auf seinem Gesicht ab, während er mit gesenkter Waffe innehält. Seine linke Hand drückt auf seine Leiste, man kann nur vermuten, wie sehr ihn der Schnitt schmerzt. Spannung erfüllt die Luft, gebannte Stille.

    Plötzlich wirft Fnauf seinen blauen Umhang zurück und springt mit 2 schnellen Schritten auf Kell hinzu. Alle Angst, alle Wut entladen sich in einem finalen Schlag, der Kells Kehle nur knapp verfehlt, aber dafür Fnaufs Brust einem Angriff preisgibt. "So nicht, Schurke!" Mit einer schnellen Bewegung, oft trainiert und hundertfach angewandt, lässt Kell den Degen zwischen dem linken Arm und der Brust seines Gegners hindurchschnellen und trifft dabei das kleine Lederbeutelchen, welches Fnauf vorher unter dem Hemd umgebunden hat. Die Klinge färbt sich rot, zumindest der Teil, der auf der anderen Seite zum Vorschein kommt. Ein spitzer Todesschrei entgleitet Fnaufs Mund, welcher aber im erschrockenen Raunen der Zuschauer fast untergeht. Blut tropft auf den Boden. Fnauf fällt auf die Knie, seinen starren Blick auf Kells Gesicht gehaftet, welches zornentbrannt ein lautes "Nie wieder" hervorwürgt. In seinen Augen lodert der Wahn, sein Gesicht zeigt deutlich seine Anspannung, doch er bewegt sich nicht, noch tut es Fnauf. Die Zeit scheint still zu stehen.

    Von links tritt ein in lila und gelb gekleideter Mann mit einem Turban, der diese Bezeichnung nicht verdient hat, vor die zwei und wendet sich dem Publikum zu: "Nachdem Argorg nun den Günstling gestellt und besiegt hatte, ist er mit Peria gen Westen geflohen, und obwohl ihr Vater viele Männer aussendete, sie zu finden, wurde die beiden gar nie wieder gesehen. Es heist, dass sie zusammen jetzt in der Nähe von Havena ein kleines Gut kauften, wo Peria ihm einen stolzen Sohne schenkte, der heute noch zusammen mit dem Vater die Felder bestellt" Mit den letzten Worten erwachen Fnauf und Kell aus ihrer Starre, sie legen die Waffen zur Seite und treten links und rechts an den Sprecher heran. Alle drei verneigen sich vor dem Puplikum, und verharren in der Verneigung. Noch immer herscht Stille. Kell starrt angestrengt zu Boden. Im Geiste geht er nochmal alle Szenen durch, nein, ihre Vorstellung war gut, alles war wie immer, wieso klatschen die Leute nicht?

    Wenige Sekunden geschieht gar nichts. Plötzlich ertöhnt aus einer der hinteren Reihen ein einzelnes Händeklatschen.. *Klapp*... dann noch eins, und noch eins, wie Feuer verbreitet sich der Applaus durch die Menge, es schwillt an und wird so laut, dass man sich die Ohren zuhalten möchte. Kells Miene verbreitert sich über ein Grinsen hinweg zu einem offenen Lachen. Als die drei sich aus ihrem Bückling erheben, sieht Kell die Begeisterung für die herodische Tat in den Augen der Männer und Tränen der Rührung in denen der Frauen. Viele Frauen und Mädchen sind anwesend, und die meisten haben dem Schauspiel beigewohnt. Heute Abend wird er sich vor Gesellschaft kaum retten können. Genau so, wie er es gerne hat. Aber erst wird er herausfinden, was es mit dem sonderbaren Grüppchen auf sich hat, das zu Beginn der Vorstellung den Burghof erreicht hat, zwei offensichtlich fremdländische Zeitgenossen, vielleicht Maraskaner oder so, einer, dunkel gewandet und mit gegurtetem Holz vor den Bauch und an den Beinen, der andere mit langem und auffälligem Spazierstock, und ein dritter, ein Spitzohr mit weissem Bogen und blasser Haut. Viel mehr war von hinter der Bühne nicht zu erkennen, schliesslich ziemt es Sicht nicht, während der "Belästigung der Peria" durch den Vorhang zu schielen. Hätte Kell gewusst, in was für ein Abenteuer die 3 ihn da reinreissen würden, wäre er wahrscheinlich strikt zum Tor hinausgelaufen. Aber das ist eine andere Geschichte...

  • Liest sich gut, gefällt mir :)

    WEITER :D

    Kritik fällt mir grade nichts ein, aber ich bin auch kein guter Kritiker, das werden schon andere hier übernehmen ;)

  • Ich bin ja eigentlich der Kritiker, aber mir fällt nix ein :lol:
    Noch eins: Im forum sind die Zeilen verdammt breit, vieleicht mehr Zeileneinschübe machen, damit man sich nicht so oft in der Zeile vertut.
    Weiter so!