So, viel zu spät nachgereicht, weil wir das eigentlich vor über einem Monat gespielt haben, aber besser spät als nie:
Der nächste Abschnitt unserer Quanionsqueste war zusammengestückelt aus gleich drei Szenarien/Abenteuern, weil ich fand sie greifen so besser zusammen und geben jeder für sich nicht genug für einen wirklich guten Abend her.
Namlich waren das: Auslegungssache aus der QQ, Sturm der Gewalt aus „Gassenhelden“ in der Garethbox und der Szenariovorschlag der gesplitterte Berg aus selbiger Abenteueranthologie. Hauptaugenmerk lag dabei auf dem (aus meiner Sicht wirklich guten) Idee von Sturm der Gewalt. Im Folgenden gab es dann noch eine Einmischung von der Geisterjahrmarkt aus Dämmerstunden.
Zum Grundsätzlichen Aufbau: mit dem auf Jilaskan errungenen Schwert ging es für unsere lieben Helden tendentiell Richtung Gareth. Vor allem hieß es ersteinmal „zurück in die Zivilisation“, wobei ich die Reise über Khunchom, Raschtulswall, Punin, Ragath nach Gareth jetzt nicht groß ausgestaltet habe. Da spielte auch ein bisschen Faulheit mit rein, aber da wäre jetzt auf dem Weg auch nichts gewesen, das meine Helden groß reizt und mit Zwang jetzt Ferkinas auf sie draufzuhetzen muss auch nicht sein. Schon ab Punin habe ich dann hier und da fallen lassen, dass die Kriminalität in Gareth etwas abgefallen ist, dazu aber später noch was.
Mein Ansatzpunkt um die drei Sachen zu verknüpfen sollte erst einmal grob folgender sein:
Der Gesplitterte Berg wird zunehmend zu einem Problem und die Praioten haben nun auch das Insanctum entdeckt und ein erster Versuch der Zerstörung ist am Vorhandensein der Ketten mit den gefesselten Kinderseelen gescheitert (Szenario der gesplitterte Berg). Die Praioten sind also schlicht nicht bereit ein Dutzend unschuldiger Seelen in die Niederhöllen zu schicken, so lange es eine Chance gibt, sie vielleicht zu retten. Analysen zusammen mit den Hesindis und den Magierakademien haben schon einmal ergeben, dass die Zauber, welche die Kinder binden auf jeden Fall etwas außergewöhnliches ist und nicht einfach „nur“ vergleichbar eines Seelenschwertes wie es manchmal als Paktgeschenk kommt. Etwas sehr viel Stärkeres ist da am Werk und eine schlichte Entzauberung würde die Seelen auf jeden Fall auch verdammen. Um herauszufinden, was da ablief plante man möglichst die Paktierer, die das veranstaltet haben in die Finger zu bekommen um sie zu befragen.
Glücklicherweise (Überleitung zu Sturm der Gewalt), ist die Kriminalität in Gareth sehr spürbar zurückgegangen, seitdem das Patriziat erkannt hat, dass Kirche und Stadtgarde gerade ihre Kapazitäten brauchen um eine echte Bedrohung aller Leben und Seelen abzuwenden und hat daher viel in Richtung Armenspeisung und Spenden an die Badilakaner unternommen um zumindest die Armutskriminalität zu lindern, was durchaus Erfolg hatte. Die freigewordenen Kräfte sperren daher zum Zeitpunkt der Heldenankunft die Zugänge von der Stadt in die Dämonenbrache so gut es geht ab.
Die Helden bekamen daraufhin so halb den Auftrag (eigentlich haben sie von sich aus gefragt wie sie helfen können), halt mit Spuren zu suchen nach den Entführern der Kinder und über eine andere Schiene stießen sie auf ein Hilfegesuch eines Praioten (Crescent Worttreu aus Auslegungssache, der sich in der Gegend Meilersgrund – Südquartier um die Erweiterung der Rotseidenen Gilde (welche bei mir nur in AltGareth aktiv war) auf die Prostituierten der Armenviertel bemühte und dabei Hilfe brauchte. Javed sah darin einen ganz guten Anhaltspunkt, denn die Lustknaben und Dirnen dürften so einiges mitbekommen und gerade von jenen stammten ja einige der verschwundenen Kinder.
Das erst einmal zum Versuch diese drei Abenteuer zu verzahnen.
Hier jetzt aber mal ein paar Ratschläge zu Sturm der Gewalt um den Plot auch für erfahrenere Gruppen spannender zu machen (ich meine damit vor allem erfahren im Lösen von Plots, nicht auf die AP Zahl bezogen):
- Es empfiehlt sich (bei Gareth sowieso) eine Liste oder grobe Übersicht wichtiger Personen und Institutionen der Stadt anzufertigen mit kurzer Beschreibung ihrer Position. Schon allein damit man den Überblick behält. Diese kann man auch den Spielern geben. Also in meinem Fall waren das z.B. Stadtrat, Rat der Helden, Stadtgarde, Kirchen, Magierakademien etc. und da jeweils der Chef, der nicht immer erreichbar ist, aber dafür viel bewegen kann und ein Vertreter, der immer erreichbar ist, aber weniger Befugnisse hat. Das war vor allem ein Kniff um Elbrecht Fuxfell zwar vorzustellen, dabei aber zu vermeiden, dass er zu auffällig war. Denn wenn man den Spielern 10 bekannte NSCs vorstellt und dann als 11 einen völlig unbekannten Assistenten des Richters vorstellt, riechen sie den Braten sofort.
- Zumindest am Anfang sollte man das Level an „rechtschaffenen Zorn“ noch möglichst niedrig halten, damit die Helden nicht sofort misstrauisch werden. Auch kann man bei oben genannten Verlauf den zeitlichen Zusammenhang zwischen Armenspeisung und den Zwischenfällen sehr gut verschleiern indem man sich zurechtlegt, dass Richter Mallorn erst einmal ein paar Monate ohne Pertinerium verteilt hat und dann die Dosis langsam erhöhte, während die Zwischenfälle mit dem gesplitterten Berg zeitlich deutlich näher an den Ausrastern der Leute liegt. So stand für meine Spieler zumindest Anfangs die Vermutung im Raum, dass da eher die Assuroths aus „Mord im Sonnenlicht“ am Werke waren als sofort einen Zusammenhang mit der Armenspeisung zu sehen.
- Die Betonung einer weiteren Partei, die starkes Interesse daran hat, dass die Leute NICHT ruhig und rechtschaffen sind (in meinem Fall die Paktierer) lenkt auch nach Entdeckung des Pertinariums im Essen mit etwas Glück noch ein kurzes Weilchen den Verdacht vom Richter und Elbrecht Fuxfell weg, da man vermuten könnte die Paktierer manipulieren das Essen ohne Wissen des Richters.
- Man sollte nicht sagen, dass die Stadtgarde reduziert oder entlassen wurde auf Betreiben des Richters, auch hier würden die Spieler den Braten viel zu schnell riechen. Besser ist es da wie in dem beschriebenen Fall zu argumentieren, dass Kräfte und Ressourcen für eine andere, größere Bedrohung gebraucht werden (Abriegelung des gesplitterten Berges und Finden der Paktierer) und den Richter da eher so darstellen, dass er sich bemüht Leute und Geld wegzuknipsen wo es geht um mehr Leute „an die Front zu bekommen“. Das Ergebnis mit den zu wenigen Wachen in der Stadt ist das Gleiche, die Motive des Richters wirken verständlich und der Verdacht gegen ihn tritt später auf.
- Gerade wenn man Hochgestellte Helden und solche mit massiven Kontakten hat, wie in meinem Fall, sollten Mallorn und Fuxell tunlichst darauf verzichten sich offen gegen diese positionieren. Hinweise auf andere Zwänge die mehr Ressourcen erfordern als ein paar Schlägereien und einzelne Morde in den Armenvierteln, Verzögerung von angeforderten Informationen und schlicht unterlassen von Hilfe ist da besser geeignet um die Bemühungen der Helden zu sabotieren. Andernfalls hätte meine Gruppe recht problemlos über die Kontakte verfügt auch jemanden wie Mallorn schnell aus dem Verkehr ziehen zu lassen.
Fortsetzung folgt