Quanionsqueste - Tagebuch

  • Platzhalter 1 [Der Greif und was er tat]

    Der Gang zum Orakel (um dem Pyro helfend beizustehen ;-)) war bei Javed mit keiner konkreten Frage verbunden. Die Zerrissenheit, die er empfand war ja, trotz des Gesprächs mit Gilemon, obwohl dieses sie gemindert hatte, nicht verschwunden. Er fühlte sich nicht, bereit oder vielleicht sogar würdig wirklich vor das Orakel zu treten. Allerdings verspürte er gleichzeitig eine große Anziehungskraft von diesem Ort ausgehen, so dass er noch während der Verhandlung fragte, ob er nicht eventuell auch ohne Frage dorthin dürfte, einfach nur um sich zu sammeln und vielleicht auch nach einer Antwort zu suchen, deren Frage er nicht wirklich weiß. Das wurde ihm gewährt und also kletterte nach der Verhandlung und seinem Ritual die Stufen hinauf und hat versucht Praios in sich wiederzufinden. Er begab sich also in Visionsqueste und traf da dann Quanion. Aber, ich bin mir nicht mehr so ganz sicher: Wir hatten eine Begegnung mit ihm, in der Javed ihn nicht als Quanion erkannt hat (am Tisch war uns Spielern das zwar klar, aber inneraventurisch war das nicht so klar). Ich glaube, das war diese. Die Erkenntnis, wer das jetzt war, der da vor ihm stand, kam dann erst im ewigen Eis. Allerdings war es für ihn durchaus klar, dass er hier mit einer konkreten Person sprach und es sich nicht "nur" um eine abstrakte Vision handelte, in der der Mann symbolisch für etwas stand, was er ergründen sollte. Javed war verwirrt. Die beiden sprachen dann ein wenig über die Magie, wo Javed noch einmal seine Meinung, die er schon in der Verhandlung geäußert hat, bekräftigte und Quanion damit quasi vor die Füße legte, dass er das nicht nur aus Sympathie für Praiwin so formuliert hat, sondern dass das wirklich seine Überzeugungen waren. Sie redeten auch viel darüber, warum und wie Javed an den Punkt gekommen war, wo er jetzt war und was ihn dazu bringt, trotz der vielen Konflikte, die er mit seiner Kirche austrägt, einfach immer weiterzugehen. Das war der Moment, wo Javed dann endlich einmal seine Sehnsucht nach einer Kirche zum Ausdruck zu bringen konnte, die wieder ganz ist, die ihm den Halt geben kann, den sie ihm gab, als er vor über zehn Jahren zu ihr gefunden hatte. Dass er sonst was dafür geben würde, wenn das Licht wieder da wäre, wenn die Menschen zu Praios beten würden, weil sie sich bei ihm sicher und geborgen fühlen und nicht nur, weil sie Strafen fürchten und das nicht einmal von Praios selbst, sondern von seiner Kirche. Das Ganze kumulierte dann am Ende in der doch diffusen Frage in Richtung Quanions was er denn (noch) tun könne, damit er irgendwie helfen könne. Das war zwar eher Ausdruck einer eigenen Hilflosigkeit als alles andere. Über die letzten Jahre ist Javed immer wieder bis an seine Grenzen und darüber hinaus gegangen, um wachzurütteln, wieder aufzubauen und vor allem den Menschen immer wieder Hoffnung zu geben. Bis eben an den Punkt, wo er selbst merkte, dass die bei ihm schwand und mehr zu tun war für ihn physisch, psychisch, seelisch faktisch nicht mehr möglich. Die Gegenfrage war dann paraphrasiert, ob er bereit wäre bis ans Ende der Welt auch Quanions Spuren zu gehen. Das bejate er natürlich, da kennt er ja nichts. Dann wurde ihm sein Auftrag übermittelt und das hat ihn dann doch schlucken lassen, aber am Ende hat er zugestimmt.

    Die Ansage, dass es bald eine Entscheidung fallen würde in die eine oder andere Richtung löste in Javed einen Sturm an widersprüchlichen Gefühlen aus. Auf der einen Seite die Euphorie darüber, dass es wirklich noch zu seiner Lebenszeit geschehen würde, dass das Licht wieder zurückkommen könnte - damit hatte er in der Tat nicht gerechnet, sondern immer irgendwie mit schwerem Herzen vermutet, dass das Licht wie damals bei Quanion wesentlich länger entrückt bleiben würde. Auf der anderen Seite kam da gerade eine Nachricht, die besagt, dass Blakharaz gewinnen könnte. Für einen Geweihten sind solche Nachrichten natürlich immer besonders lecker. Wie jetzt, Blakharaz ist Praios ebenbürtig? So hat die Kirche das nicht gelehrt. Das war wieder die Art wissen, die gerade für einen Praiosgeweihten, der ja eigentlich keine großen Geheimnisse hüten sollte, nicht sehr einfach zu ertragen und zu tragen war...Aber Menschen sind ja gut im verdrängen und ich hatte da beschlossen, dass sich Javed jetzt aus reinem Selbstschutz einfach auf die Aufgabe konzentriert. So schwor er Quanion, dass er alles in seiner Macht stehende tun würde, um seine Aufgabe zu erfüllen und man trennte sich.

    Als er dann wieder aus seiner Vision zurückfand und leicht entrückt, wie er dann eben war, tauchte also Garafan auf. Javeds Reaktion war in etwa: Ääääääähhhh. Ääähhhh. Um ihn herum ging erst alles auf die Knie, dann jubelte es und er starrte einfach nur den Greifen an. Äääääähhhh. Was? Ja, das war so ziemlich seine Reaktion. Inklusive umgucken, ob nicht noch zufällig jemand hinter ihm stand, der eigentlich gemeint sein sollte. Das war ein Punkt, der dann einfach zu viel in dem Moment war und er hat das ganze stumpf und taub abgenickt und lief sehr auf Autopilot. Er wusste da nicht, wie er sich fühlen sollte: Geehrt? Ängstlich? Zuversichtlich? War das jetzt Bürge oder Segen? In ihm war erst einmal nur Leere und die leise Frage: Warum ich?

    Schwenk zu Wulfbrand, den ich zum Ende der Kampagne hin verstärkt übernommen habe, insbesondere, wenn Javed sehr hohe Entrückungswerte hatte und dadurch nicht mehr wirklich normal mit seiner Umgebung kommunizieren konnte. Dazu muss man sagen, dass er sonst eher ein Gruppencharakter ist. Dass er und Javed z.B. verheiratet sind, war vor Jahren eine Entscheidung der Gruppe, ebenso, dass er sie begleitet und auch einiges an seinen Charaktereigenschaften hat sich durch verschiedene Eingaben, verschiedener Spieler entwickelt. Ein Experiment, das sich wirklch gelohnt hat, da Wulfbrand in unserer Gruppe dadurch zu einem sehr dynamischen und lebendigen NSC wurde. Wertetechnisch lag er aber von Anfang an als NSC bei mir und als die Gruppe dann beschloss, dass er seinen Mann, der sich zudem nicht selbst verteidigen kann, wohl kaum allein ins Svellttal watscheln lässt, habe ich ihn für Kämpfe übernommen. Damit ist er quasi mein erster Kampf-Charakter, den ich wirklich spiele. Schwert+Schild + Einhandkampf, der sich in Kämpfen meist defensiv verhält und die "hintere Linie", also Javed + Yishio/Fernkämpfer verteidigt, während die Nahkämpfer vorne Putz machen. Das wird später noch wichtig ;-).

    In jedem Fall war der Gute von der Entwicklung mehr erschrocken als alles andere. Er sah seinen Mann, hörte den Auftrag und in seinem Innern reifte die endgültige Erkenntnis: Du kannst ihn hier verlieren. Es ist sogar sehr viel wahscheinlicher, dass er stirbt, als dass er lebt. Und am schlimmsten: Und du wirst es akzeptieren, weil du von Anfang an wusstest, dass er zuerst Praios gehört und dann dir...In Balträa allerdings riss ihn die Freude der Umstehenden um den neuen Sumyrdalum allerdings noch etwas mit und auch er kann ja verdrängen, so dass er sich zusammen mit Javed in aller Ruhe an die Vorbereitungen zur Expedition machen konnte. Es gingen die entsprechenden Briefe hinaus: Wir sind dann mal weg. Im ewigen Eis. Sollten wir nicht wiederkehren...usw. Ein schwerer Brief zu schreiben, aber er ging auch mit dem ruhigen Gewissen, dass er seine Nachfolge testamentarisch geregelt hatte und seine Baronie in guten Händen war.

    Hier endet die Quansionqueste. Denn ab jetzt ist es Quanions Queste! Wir werden sehen, warum! :D


    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    3 Mal editiert, zuletzt von Ehny (15. August 2016 um 14:41)

  • Platzhalter 2 - Das ewige Eis

    Liebe Mods: Das hier sind mit Absicht zwei eigene Beiträge. Der Pyro möchte nur gerne weiter schreiben, also schnell wieder zwei Platzhalter und die beiden Posts sollen aufgrund thematischen Unterschieds getrennt sein.

    Also bitte nicht aufgrund der Zeitnähe zusammen fassen :) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Integritas

    So, wie zuvor schon eingeleitet hatte ich mich ja für die Variante entschieden, dass die Heldengruppe (in unserem Fall erweitert um Quenia vom Berg) direkt von Eternitas ins Finale geschickt wird. Entgegen dem Vorschlag im Kampagnenband wollte ich sie aber gerne noch die Questen im weltlichen Teil Ancchirs machen lassen, weswegen ich sie praktisch kurz vor der Stadt rauslassen wollte.

    Da die Spieler sich aber sehr beeilt hatten (sie waren ja explizit noch vor dem Winter und damit mit verkürzter Vorbereitungszeit aufgebrochen um hinten raus genug Zeit zu haben) ließ ich sie bei St. Quanion noch ein paar Tage ausruhen und regenerieren, Karmapunkte zurückgenerieren etc.
    Außerdem stand noch die Aufklärung über Existenz, Sinn und Funktion der temporären Karmapunkte an. Hier wieder Selbstkritik: ich habe es schlicht nicht hinbekommen, dass so stimmungsvoll hinzubekommen, wie man das machen könnte. Es kam eher steril und regeltechnisch rüber, da war ich einfach nicht gut drauf. Da diese Stelle aber meiner Ansicht nach viel Potential hat empfehle ich, sich da als Meister mehr Gedanken im Voraus zu machen.

    Nach angemessener Pause ging es dann also nach Ancchir. Die Ankunft setzte ich (gedanklich) auf etwa 2-5 Tage vor den Namenlosen Tagen. Ich bin da ganz bewusst so unpräzise, weil ich selbst unschlüssig war, wie lange man für den Weg ins Finale realistisch braucht. Außerdem fehlte den Helden ohnehin die Möglichkeit für eine genauere Zeitbestimmung. Effektiv ging es mir einfach darum, dass die Helden solange sie nicht wirklich trödeln pünktlich ankommen würden. Immerhin wollte ich ihre vorherige Eile belohnen.

    Das Tal im Dschungel beschrieb ich dann etwas abgewandelt so, dass bedeutend mehr als ein Eingang zu den finalen Prüfungen da war, leichtere und schwerere. Vor allem weil ein wenig der Eindruck rüberkam „wenn es nur einen Eingang gibt, warum tragen uns die Greifen dann nicht einfach hin?“ bzw. „warum warten wir dann nicht auf alle anderen Pilger und gehen in Fraktion rein?“ oder auch „wir stellen dann die Nachrückenden Leute der Gegenseite“. So bemühte ich mich es so darzustellen, dass die Greifen und Quanionspilger ganz bewusst verschiedene Eingänge anstreben, um den Irrhalken eine koordinierte Abwehr der Sterblichen zu erschweren und analog halt auch die Irrhalken auf der Gegenseite das selbe für ihre Paktierer taten. Auch wollte ich so der Tatsache, dass unsere (sehr kampfkräftige Gruppe) von den Greifen zum Mumienverseuchten Tempelturm geführt wurde noch mal was geplantes abgewinnen. Ich wollte es dann später so darstellen, dass Praios sich halt was dabei gedacht hat im Wissen unsere Helden schaffen das schon und binden dabei viel Potential der Gegenseite. Diese Erklärungsrichtung wurde eher mit gemischten Gefühlen angenommen. Insbesondere halt, dass die Greifen nicht einfach Pilger hinflogen, aber gut. Einen Irrhalk ließ ich dann die Helden angreifen und bekam gleich einen Vorgeschmack auf das was da kommen möge: wenn man eine Gruppe hat in der alle Geweihte Waffen haben und der eine Nichtkämpfer ein hervorragender Exorzist ist, sind Dämonen weit weniger bedrohlich als man erwartet. Der Irrhalk segnete dann also recht schnell das Zeitliche und auch sein Ignisphäro Zerplatzen wurde recht gut überstanden, auch weil Alena mit ihrer praiosgeweihten Rüstung einen wirklich stattlichen RS dagegen aufwies. Die Prophezeiung der Sphinx wurde angehört und auch aufgeschrieben um sie später parat zu haben. Zur Sphinx selber stellte ich dar, dass das hier ihre finale Aufgabe war, für die sie dann aus ihrem Dasein entlassen werden würde. Aus Sicht unserer Spielgruppe steigerte das ihre Glaubwürdigkeit, da das Schicksal der Unschlüssigen Gryphonen als Sphingen als etwas eher belastendes empfunden wird. Man ging also davon aus, dass sie sich die Aussicht auf Erlösung nicht durch Lügen oder Parteinahme verderben würde.


    Die folgenden Prüfungen gliedere ich mal in zwei Teile:
    Teil 1: der weltliche Teil der Prüfungen (alles bis zur „dunklen Nacht der Seele“)

    Bei betreten der ersten Ebene sahen es die Helden als richtige Lösung an nach RECHTS zu gehen, statt im Uhrzeigersinn, weil die Sphinx das ja auch extra noch mal gesagt hatte. Ich fand es bedeutend logischer als im Uhrzeigersinn, weil es dafür irgendwie gar keinen sinnigen Grund gibt meiner Meinung nach, daher habe ich die Reihenfolge der Räume einfach geändert.

    In der Halle der Wahrheit erkannten die Helden zügig den Sinn und machten sich dann auch daran, noch einmal ihre „größten Sünden und Verfehlungen“ zu gestehen. Die Prüfung fiel meiner Gruppe aber auch leicht, weil sie halt auf dem Gebiet einfach schon sehr gut vorgearbeitet haben. So gab es im Grunde keine großen Überraschungen von Alena, Leomar und Javed. Von Wulfbrand kam allerdings neu hinzu (zumindest für Leo und Alena unbekannt), dass er einräumte in seiner Enttäuschung über das Verhalten des Reiches gegenüber Darpatien (Stichwort Wildermark etc.) im Grunde auch schon kurz davor war sich von ihm abzuwenden und da kein wirklich großes Loyalitätsgefühl da war. Aber auch das führte erst einmal akut nicht zu Verstimmungen, zumal die Anwesenden das auch gut nachvollziehen konnten. Quenia gestand, dass sie eine Affäre mit Pagol Greifax hatte und damit eine Ehe zerstört hat und das sie das noch immer bereut, auch wenn sie dafür gebüßt hat. Das Geständnis wurde (meinem Eindruck nach) auch mit Respekt aufgenommen, zumal die Mystikerin offensichtlich aufrichtige Reue zeigte und ihren Fehler eingesehen hatte.

    In der Halle der Ordnung studierte man das Relief und deutete es so, dass man sich in einer der Ordnung entsprechenden Reihenfolge aufstellen sollte, um in den nächsten Raum weiter zu gehen. Das war so zwar nicht unbedingt vorgesehen, aber gut, wer bin ich eine logische Idee abzulehnen. Hier zeigte sich dann aber auch, Dass das gar nicht mal so leicht ist wenn ALLE zur obersten Schicht „Priester und Herrscher“ gehören. Man stufte also intern ab. Die drei Praiosgeweihten kamen natürlich nach vorne in der Reihenfolge nach Dienstalter, also Quenia, Javed, Alena. Es folgte Wulfbrand, der als aktiver Baron in die Herrscher Spalte passte und schließlich Leomar, der sich als Rondrianer dann doch eher der nächsten Schicht „Anführer von Soldaten“ zuordnete. Teils als Running Gag, teils fast Prophetisch flog Greifkater Quanion natürlich voran ;)

    Halle der Gerechtigkeit: Die Anwesenden Panther wurden vorsichtig in Augenschein genommen und dann mit ausgesprochenen Respekt behandelt. Allerdings sollte man hier als Spielleiter seine Gruppe kennen. Ich wusste das meine kein Wesen einfach so angreifen, auch wenn es eine große Raubkatze an einem Ort wo man sie absolut nicht erwartet hätte ist. Wenn man eine Gruppe hat, bei welcher der Abzug lockerer sitzt kann es hier unfreiwillig zu einer Tragödie kommen. Bei den Reliefs ergänzte ich noch, dass bei den Richtern die Herzen mit Aureolen dargestellt sind, um noch einmal den höheren Gerechtigkeitsaspekt hervorzustreichen.

    Halle der Vollkommenheit: Hier waren die Helden natürlich besonders gespannt, immerhin ging es auch um die vierte Säule. Bei dem Stichtwort „Spiegelbild“ waren sie zwar aus der Erinnerung an den guten Zadig doch noch mal etwas misstrauisch, schließlich kam aber auch rüber, was das zu bedeuten hatte. Hier auch wieder ein Hinweis an den Spielleiter: man braucht wahrscheinlich etwas Fingerspitzengefühl um richtig zu ermitteln was „der nächste Makel“ eines Charakters ist, der ausgemerzt werden könnte. Hier können denke ich Wahrnehmungen von Spielleiter und auch unter den Spielern auseinanderliegen. Ich habe da dann auch einfach meine (beiden) Spieler gefragt, wie es einschätzen würden, was ihren Charakteren da nahegelegt wird. Bei Quenia (NPC wie gesagt) war es, dass sie sich zu sehr von der Welt abgewandt hatte. Sie hatte als Mystikerin viele Einsichten erlangt, aber statt sie auch mit anderen zu teilen war sie etwas zu bequem in ihrem Glyndhaven geworden. Bei Alena war es ihr Temperament, dass sie auch selbst als Makel bei ihrer Ausübung als faire Inquisitorin ansieht. Bei Javed und Wulfbrand muss ich gestehen, dass ich es gerade nicht mehr weiß, da hat vielleicht Ehny noch Informationen.

    Auf jeden Fall ließen sich meine Spieler allesamt ernsthaft und aufrichtig auf die Aufgaben ein und somit wertete ich die Prüfungen auf jeden Fall als bestanden und öffnete das Tor ins untere Heiligtum. Dieses wurde sehr respektvoll behandelt und auch überprüft, ob es entweiht worden war, was ich verneinte. Das Zeichen der achteckigen Sonne wurde im Laufe dieser Stunden auch ernst genommen und eingeprägt, Zumal man sich an die Prophezeiung der „Sonne wie sie war“ erinnerte.


    Nun ging es also hoch zur Zweiten Ebene, wo das nette Ekelpentagramm vorgefunden wurde, wie auch die beiden Leichen. Javed wollte diese dann auch untersuchen und wurde überraschend angegriffen konnte aber ausweichen. Hier merkte ich dann auch wieder (und das war auch IT überzeugend) mit ein paar wandelnden Leichnahmen und ja auch Mumien jagt man ein paar Darpatiern, die den Endlosen Heerwurm, Borbel, Galotta und und und überlebt haben auch keinen großen Schrecken mehr ein. In der Tat war die Bekämpfung der Viecher derart effektiv, dass ich gezwungenermaßen alle Kletterleichen in kurzer Folge (2 pro KR) in der Kammer erscheinen ließ. Trotzdem muss ich ehrlich sagen, eine ECHTE Gefahr für die Gruppe bestand an sich nicht. Die Viecher kamen kaum durch Paraden, geschweige denn RS durch und Javed und Quenia wurden schon aus Erfahrung heraus gut verteidigt, zumal Javed auch noch gut ausweichen kann. Die Nachbarräume wurden noch angeguckt, wobei ich die Mumien schon mal weiter nach oben klettern ließ (wollte sie hier nicht verscheuern) und ein Gryphonenskelett sozusagen „schlafen“ ließ. Hier ließ ich es dann auch langsam Abend werden. Hier wieder Lob: vor einer eventuellen Pause wurde der Beschwörungskreis gründlich entfernt, der Panther bestattet und die ganzen Gräber mit einem aufgestuften Grabsegen eingesegnet, was auch das belebte Skelett erledigte. Gerade für den Panther gab es natürlich auch noch mal Pluspunkte. Der Schacht wurde untersucht, auf die Geheimtür kamen meine Spieler aber nicht so ohne weiteres (dafür war die Prophezeiung der Sphinx meiner Meinung nach auch etwas dürr.). Alena ging hier dann auch noch mal zurück zum unteren Heiligtum um den Altar auf einen anderen Weg zu untersuchen und entdeckte die Schleifspuren, akzeptierte aber da akut nicht weiter zu kommen. Javed ließ sich von Leomar gehalten aus einem der Fenster lehnen und erkannte den Mechanismus zum öffnen, womit vor allen auch klar war: irgendwo ging es hier weiter. Für den Moment unschlüssig beschloss man zu Rasten, die Verletzten und Geweihten ruhen zu lassen und vor allem über eine Mögliche Lösung zu meditieren. Dafür zogen sich die Helden in die Meditationsnischen zurück und teilten Wachen ein. Nicht dumm muss ich sagen, da man ja die Wendeltreppe gut überwachen konnte. Ich ließ dann die verbliebenen Mumien innen im Turm hochklettern praktisch von direkt unterhalb der Gruppe, so dass eine der beiden Alena tatsächlich überraschte und am Bein packte, während die andere sich nach oben schwang. Die anderen Helden wurden durch ihren Schrei gewarnt, während Alenas geweihte Rüstung erst einmal schlimmeres verhinderte. Der folgende Kampf verlief auch wieder erschreckend schnell, da Alena der sie festhaltenden Mumie den Arm abschlug und dann beim hochklettern auch noch den zweiten und zwar wuchtig genug, dass sie dann auch einfach tot war. Wulfbrand schubste die andere mit Schildstößen in den Abgrund.
    Ich weiß grade nicht mehr genau, wie sie auf den letzten Diener kamen. Entweder war es eine Eingebung von Quenia/Javed oder ein „Urischars Ordnender Blick“ von Alena. Beides valide Lösungen. In jedem Fall ging es nun also zu den verborgenen Kammern.

    In diesen verzichtete ich dann auf etwaiige Dämonen. Das war meinem befinden nach genug gekämpfe (auf jeden Fall für meine Gruppe) und es war eher Zeit für Rätsel und Erkenntnisse. Die Lösung für das beschädigte Hebewerk fand ich auch interessant, da meine Helden sich alle zusammen direkt an die Kette hängen (wobei das Gesamtgewicht ausreichte die Platte ganz nach OBEN zu ziehen) und dann Quenia als leichteste absprang womit die Platte deutlich langsamer und kontrollierter absank. Fand ich gut, ließ ich durchgehen.
    Die Schatzkammer erzeugte bei meinen Helden überhaupt kein Interesse, auch wenn Javed tatsächlich Schlösser knacken kann. Aber sie sahen halt (zurecht) keinen Sinn darin da einzubrechen.
    Das obere Heiligtum wurde dann auch entsprechend hergestellt, auch wenn es ein paar Momente dauerte, bis man mitbekommen hatte, dass der Altar drehbar ist.

    Nun folgte also der Abstieg in das Labyrinth, das ich allerdings deutlich abwandelte, dazu aber beim nächstren Mal mehr.

    Noctum Triumphat

  • So, zum Labyrinth:

    Hier muss ich mal wieder ein wenig ranten. Also die Grundidee eines Labyrinthes ist ja ganz witzig, aber die Art und Weise wie es im Abenteuer aufgezogen ist finde ich ziemlich dürftig.
    1. Das es soweit drin im Tempel noch tötliche Fallen gibt, die bei falschem Abbiegen lauern ist irgendwo unsinnig. Wären diese Fallen für Feinde bestimmt wären sie witzlos, weil auch jeder Feind schnell raus hätte, dass er sich rechts halten soll. Außerdem wäre es etwas abstrakt solche Abwehrfallen erst nach unterem und oberen Heiligtum einzubauen, also wenn Feinde schon beide entweiht haben können.
    2. Wenn es als Prüfung für die Gläubigen gedacht ist, ist es ebenfalls dürftig, dass sie nichts in diesem Labyrinth lernen. Die einzige Aufgabe ist, sich stupide an den Befehl "geh immer rechts" zu halten. Und auch hier: Eventuelles Fehlverhalten, Schusseligkeit oder Missverstehen dann gleich mit dem Tod zu ahnden ist überzogen.

    Ich habe das daher anders aufgezogen und mehr als das aventurische Äquivalent eines Kreuzweges gesehen. Entsprechend der 8 Tugenden der Praioten aus Wege der Götter habe ich jeweils an den 8 Kreuzungen (die das Labyrinth ja tatsächlich auch hat) Reliefs eingebaut. Diese zeigten dann jeweils links eine Fehlinterpretation bzw. ein "so ist es falsch" bezogen auf die Tugend/das Prinzip, rechts die richtige Interpretation. Richtig bezeichnete dabei eindeutig das was für die Gryphonen damals als richtig rauskristallisiert wurde oder wichtig war. So hielt es sich dann auch die Balance, dass einige Sachen jetzt nichts neues waren für unsere Helden (Wahrheit) andere aber (hoffentlich) schon zum Denken anregten. Wäre man doch links gegangen hätte einen das Labyrinth lediglich in eine Sackgasse mit Kontemplationsraum geführt um darüber zu meditieren. Das kam meinem Eindruck nach auch ganz gut an.

    Hier meine Vorschläge für die 8 Reliefs:

    1. Wahrheit:
    links: Ein Gryphon mit Worten (dargestellt in Glyphen) im Kopf und anderen die aus seinem Mund kommen
    rechts: Ein Gryphon bei dem die Worte in Kopf und aus dem Mund und auch im Herzen (umgeben von einer leichten Aureole)

    2. Gehorsam:
    Mehrere Gryphonen ziehen einen großen Felsblock für einen Tempelbau. Links steht ein Anführer auf dem zu ziehenden Block oben drauf und gibt die Richtung vor, rechts führt er sie selber an und zieht auch, als Vorbild vor den anderen.
    => Da meine Spieler da noch nicht so ganz überzeugt waren schauten sie jeweils noch etwas weiter in die Gänge und fanden dann links ein Relief wo ein Großer Gryphon in der Mitte Stand und viele kleine um ihn rum bei verschiedensten Aufgaben und Arbeiten. Alle blickten ihn aber an und erwarteten Befehle, niemand handelte Selbstständig, weil der eine Chef alles Kontrolliert. Dabei entgehen ihm aber halt auch Details.
    Rechts dagegen sieht der große Gryphon eine ferne Gefahr nahen und weißt seine Untergebenen an, vertraut ihnen aber auch, dass sie im kleineren Selbst klar kommen und hört auch auf ihren Rat, wo sie vielleicht die bessere Übersicht haben

    3. Unbeugsamkeit:
    Auf beiden Seiten ist ein Gryphon zu sehen, der sich durch eine Steinige, sturmumtöste Landschaft mit vielen Hindernissen plagen. Ihr Herz ist von einer Aureole umgeben, die die Reinheit ihres Glaubens darstellen soll.
    links: der Gryphon hat an jedem der Hindernisse etwas Licht als "Last" zurückgelassen um es leichter zu haben. Er ist schon recht weit gekommen, aber die Aureole um sein Herz ist nur noch sehr schwach.
    Rechts: Der Gryphon ist nicht so weit und arbeitet sich halt über jedes Hindernis von Hand, aber sein Herz ist noch vollständig und rein.
    => Das Sollte symbolisieren, dass man halt nicht zu viele Kompromisse machen sollte um es leichter zu haben. Von Ehny kam allerdings der Einwand bzw. die Überlegung ob das eher auf den Karmaverbrauch bezogen ist. In diesem Sinne halt, dass du nicht wie der rechts auf deinem Karma hocken sollst, sondern es durchaus auch benutzen. Auch ein sehr logischer Schluss (auch wenn die Spieler da schon wussten, dass sie nach rechts sollen). Ich habe mich da etwas damit gerettet, dass man im Hinterkopf behält, dass der Kreuzgang von Gryphonen für Gryphonen gemacht wurde und das Relief für sie vielleicht eine andere Bedeutung hat, als sie für Menschen auf den ersten Blick logisch ist.

    Fortsetzung folgt.

    Noctum Triumphat

  • 4. Gerechtigkeit:
    Zur Linken mehrere Gryphonen in Richterrobe, die harte Strafen an alle Übeltäter, gleich der Tat vergeben. Neben ihnen Gesetze auf alten verwittert wirkenden Steinplatten
    zur Rechen mehrere Gryphonen die über jeden individuell zu Gericht sitzen, wobei ihre Herzen und Häupter aber mit Aureolen umgeben sind. Zu ihren Füßen Schreiber, die die Gesetze von alten Steinplatten auf neue Pergamente kopiert (und dabei auch angepasst) werden.
    => Hier gab es etwas Unsicherheit, ob das eher was negatives wäre, dass die Gesetze nicht bewahrt werden, letztlich deutete man das aber dann (wie beabsichtigt) so, dass sie halt auch mit der Zeit gehen müssen. Die Aureolen sollten darstellen, dass man eben vom Geist des Gesetzes beseelt sein sollte und erst in zweiter Linie vom Wortlaut.

    5. Offensichtlichkeit:
    zur Linken Gryphonen die sich verkleiden und durch dunkle Gassen schleichen.
    Zur Rechten Gryphonen die sich, auch im Angesicht der Gefahr, offen und als Vorbild vor die Gemeinschaft stellen.

    6. Schutz von Gesetz und Staat:
    zur Linken eine stilisierte Stadt, deren Tempel alle anderen Gebäude weit überragt, der weltliche Thron ist nur sehr klein daneben.
    Zur Rechten eine ähnliche Stadt, der Tempel steht jedoch nicht höher als der Palast mit dem Thron. Stattdessen stützt er diesen, bleibt aber eben getrennt.

    7. Magiebann
    In der Mitte (weil halt Fakt): Madas Frevel wird stilisiert dargestellt, mit den Rissen die er in der Ordnung anrichtete und dem Ringen der Gryphonen dagegen.
    zur Linken: Scheiterhaufen und strafende Gryphoen, die Magiebegabten (dargestellt dadurch, dass sie einen stilisierten Splitter von der Madadarstellung vom zentralen Bild in sich tragen) werden von der Gemeinschaft ausgeschlossen und von den Geweihten verdammt. Auf ihrer Flucht geraten sie auf dunkle Wege und verkommen erst Recht zu finsteren Wesen.
    Zur Rechten: Die Magiebegabten werden in die Gemeinschaft integriert. Man sieht Geweihte, die sie an der Schulter fassen und zum Tempel zeigen, mal mahnend, mal lehrend oft aber auch einfach Trost spendend. Allerdings auch keine Magier als Geweihte.
    => So oder ähnlich entsprach das ja ohnehin schon Javeds Position, die ich hier noch einmal bestätigen wollte. Gleichzeitig wollte ich aber auch nicht grundsätzlich am Magiebann der Kirche rütteln.

    8. Mission:
    zur Linken: verschiedenartige Wesen (Geschuptte, Vielbeinige etc.) wie sie in einem Tempel in unterwürfiger Haltung beten, bewacht von Gryphonensoldaten. Von oben herab predigt ein Gryphon. Die Herzen der Betenden sind leer und dunkel, umgeben von einer Hülle aus Worten.
    Zur Rechten: Geweihte und Gläubige Gryphonen als Vorbilder und Seelsorger in Alltagssituationen. Deutlich weniger andere Wesen beten, aber die die es tun tragen echte Aureolen in den Herzen.


    Edit:
    Was ich noch vergessen hatte: Nach dem Labyrinth und vor den eher Anderssphärigen Prüfungen schob ich noch eine kleine Begebenheit ein, die meinen Helden ein weiteres Mal aufzeigen sollte, dass sie nicht die einzigen sind und auch gut geeignet ist noch mal "aufzutanken". Am Ende des Labyrinths fanden sich die Helden in einer Art großen Kaverne wieder. Ich beschrieb es so, als würde man in einem unheimlich großen kuppelförmigen Raum mit sehr wenig Beleuchtung stehen, von dem man halt nur die am Nahesten liegende Wand sieht. Während die Spieler so rätselten was das sollte und wo sie jetzt hinsollten, tauchte in der Ferne erst schwach, dann immer deutlicher ein kleines schwankendes Licht auf. Dieses wurde schließlich als Laterne identifiziert getragen von dem inzwischen Geweihten Bosper Kleehus (siehe "Schweigen ist Gold") den die Spieler sehr ins Herz geschlossen hatten. Dieser wurde begleitet von Crescent Worttreu (siehe "Auslegungssache" bzw. hier: "Sturm der Gewalt") und einem großen, Bärigen Praiosgläubigen der... nun ja, es war eben Hodor von Game of Thrones, also nennen wir ihn auch so. Die drei hatten sich in Gareth kennen gelernt und eine eigene kleine Questengruppe aufgemacht. Mit der Laterne ein sehr spezielles Artefakt des Praios gefunden, dass es erlaubte nicht nur draußen sondern auch hier in dieser sehr speziellen Umgebung Sumyrdalun zu finden und ihnen den Weg zu weisen, den Praios für sie vorgesehen hatte. Gerade aus dieser Sicht heraus, hatten sich die guten dann halt auch entsprechend bestückt und hatten Verpflegung, frisches Wasser, Verbände und trockene Kleidung hierher geschafft wo sie auf die eintrudelnden Quanionspilger warteten, sie verpflegten, Nachrichten austauschten und dann dorthin brachten, wo ihre ganz persönliche Queste weiterging.
    Die Spieler freuten sich sehr über diese Begebenheit und fragten auch ein bisschen nach, wer denn schon durchgekommen war, wobei ich neben anderen Gruppen Gwiduhenna von Faldahon mit einigen Bannstrahlern und Sonnengardisten beschrieb (vorgesehen als Joker, falls der Kampf gegen Bal'Iriadh zu schwer sein sollte) oder auch Amando ya Conda de la Vanya, natürlich allein, weil... Amando halt. Wer so cool ist rockt die Queste alleine ;) Weiterhin bekamen die Helden die Info schon sehr weit vorne zu sein, was die ankommenden anging und auch etwas Mut zu gesprochen, dass sich Praios auf jeden Fall was dabei dachte, WEN er WO lang schickt. So wurden auch die Helden dann durch die Dunkelheit an eine andere Wand geleitet, von der aus dann ein Gang in die folgenden Prüfungen führte. Crescent, Bosper und Hodor verabschiedeten sich dann auch, weil sie eben noch die Nachzügler in Empfang nehmen wollten.
    Edit Ende


    Nun ging es also in die untere Ebene zu den Prüfungen. Hier konnten meine Helden ob ihrer guten Vorbereitung und jahrelangen Ehrlichkeit ganz schön auftrumpfen. So war z.B. das Licht der Wahrheit für sie gar keine Hürde und wurde recht unspektakulär durchschritten. Dort gab es nichts zu sehen, was sie jetzt noch groß überrascht hätte.
    Beim Ordnenden Urteil gab es etwas Debatten darüber, wer sich wessen Urteil überantworten sollte. Es ging dann in die Richtung, dass man sich entsprechend der Hierarchie anordnen sollte, so dass Quenia Alena und Javed durch führte (unbeschadet, weil keiner von beiden eine Sünde in sich trug, die Quenia als solche verurteilt hätte). Anschließend ließ sich Wulfbrand von Leomar führen, weil er sich aufgrund des Verlaufs den "von eigenen Gnaden" bei uns nam im Rang etwas unter ihm sah. Hier war ich dann mal so ehrlich, dass Leomar auch wenn er rational Wulfbrand sein Geständnis, mit seiner Reichstreue gehadert zu haben, nicht übel nahm, er irrational noch nicht wirklich darüber hinwegkam. Als Ritter, dem die ritterliche Tradition sehr wichtig war, verurteilte er dies eben doch etwas und so nahm Wulfbrand dann auch Schaden. Das war für die Gruppe nochmal ein sehr spezieller Moment und führte zu etwas Diskussionen. Aber: wieder großer Pluspunkt, es wurde sofort darüber geredet und der Zwist ausgeräumt, bevor er sich überhaupt festsetzen konnte. Leomar entschuldigte sich dafür, dass er diesen Punkt noch nicht loslassen konnte, auch wenn er Wulfbrand gut verstand. Und Wulfbrand machte klar, dass er es Leomar auch nicht wirklich nachtrug. Auch Alena und Javed hatten etwas deswegen zu kauen, aber letztlich ging man ungebrochen einig zur nächsten Prüfung über.

    Noctum Triumphat

    2 Mal editiert, zuletzt von Pyroalchi (1. November 2016 um 19:34)

  • Recht statt Rache:
    Hier bin ich der Empfehlung gefolgt und habe einen Bösewicht rausgesucht, zu dem die Helden einen möglichst persönlichen Bezug haben. Nekrorius, einen Antagonisten gleich vom Beginn von "von eigenen Gnaden". Ehny wird das im Zweifelsfall sicherlich detaillierter wiedergeben können aber als grober Umriss: Nekrorius war ein Nekromant (aber nicht Paktierer), welcher während der Wirren nach dem Jahr des Feuers das Junkergut Zweimühlen (und mehr oder weniger auch die Baronie) unterworfen hatte. Javed war dabei in Gefangenschaft geraten und wurde in Nekrorius Keller gefoltert und musste dort vor allem auch erleiden, dass immer wieder Dörfler runtergebracht wurden um "verwandelt" zu werden. Gerade dass er ihnen nicht helfen konnte war wirklich grausam. Der Rest der Gruppe (man kannte sich vorher nicht, war wirklich das erste Abenteuer unseres Exorzistenteams) hatte sich in Gareth zusammengetan um den guten Javed zu retten, da mehrere einen Bezug zu ihm hatten. Im Verlaufe der Befreiung wurde Nekrorius getötet. Gerade das passte ganz gut, weil er eben keine Gerichtsverhandlung in dem Sinne bekommen hatte.

    Im Hinterkopf sollte man dabei behalten, dass Javed natürlich den stärksten Bezug zu Nekrorius hatte, dann kam Wulfbrand, der ja als Ehemann sehr viel davon mitbekommen hatte, wie sehr Javed unter diesen Erinnerungen litt und dann die anderen, die ihn zwar als Folterknecht und Nekromanten verabscheuten, aber jetzt eine weniger persönliche Geschichte mit ihm verbanden.


    Das man auf Khash'Irroth nicht hören sollte war schnell allen klar, allein schon das auftreten mit den Flügeln etc. war überdeutlich und er wurde dann auch vertrieben. Auch das Buch wurde allein schon auf Grund der Inszenierung als wenig vertrauenswürdig angesehen. Den Folterknecht selber wollte interessanterweise keiner Angreifen, der wurde wohl wirklich einfach nur als ausführendes Objekt wahrgenommen.
    Durch den Anblick Nekrorius' fiel dann Javed ersteinmal mehr oder weniger aus, in dem Sinne, dass das einfach zu viel für ihn war und er jetzt nicht die Verantwortung für diese Seele und was da passierte auf sich nehmen wollte. Außerdem senkte Ehny gleich mal seine Entrückung etwas, dem wollte ich dann auch nicht wiedersprechen, weil es passte. Auch Quenia hielt sich zurück, da sie nichts über die Hintergründe wusste. Meiner Erinnerung nach war es dann Alena, die dem Folterknecht befahl seine Tätigkeit einzustellen. Nachdem man etwas befragt hatte um die Hintergründe des ganzen zu klären versuchte Alena Nekrorius dazu zu bringen, seine Taten wenigstens aufrichtig zu bereuen damit ihm VIELLEICHT die Niederhöllen ersparrt bleiben würden. Hier muss ich aber sagen, dass die Bemühungen sowohl ausgespielt als auch rein nach Würfelwurf (ich hätte eins von beiden gelten lassen, also sowohl mehrere sehr überzeugende Überzeugenproben als auch ein gut durchgeführtes Plädoyer) nicht ausreichten um da was zu erreichen. So erkannte man schließlich nach einer Weile an, dass hier nichts zu holen war und verließ die Folterkammer.
    Nichtsdestotrotz gab es Pluspunkte für die interne "Betragennote", dass sie die Folter unterbunden hatten und gerade Alena mit sich rang, dass sie Nekrorius Seele nicht vor den Niederhöllen hatte bewahren können, egal was er angestellt hatte.


    Zwischen Licht und Finsternis
    In der Nächsten Szenerie kam es also zur Konfrontation mit dem Höllenrichter. Hier habe ich leider wieder einmal deutlich die Kampfkraft meiner Helden unterschätzt (was mir leider häufiger passiert). Man sollte da auf jeden Fall im Auge behalten, dass Gruppen die so weit gekommen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit geweihte Waffen besitzen die ordentlich Schaden machen (gerade gegen die minderen Dämonen die Bal'Irriad herbeiruft), eventuell auch weitere geweihte Gegegstände oder Rüstungen und vor allem das AT 17 wirklich zu wenig ist um die Finten kontinuierlich durchzubringen die man braucht, um hochstufigere Helden in Bedrängnis zu bringen. Gerade wenn man mehrere Kämpfer in der Gruppe hat, die schon etwas hochstufiger sind, sollte man Bal'Iriad auf jeden Fall gleich mit mehreren Heshtotim starten lassen, also wirklich einigen.

    Für die beiden hängenden Seelen wählte ich den Sonnenlegionär Vitus, der in "Mord im Sonnenlicht" ermordet worden war, sowie Richter Malorn aus dem Sturm der Gewalt. Beim Anblick des Fiesewichts war man dann einerseits rechtschaffen erschrocken, andererseits war da auch ein Gefühl von *Fingerknack* "Aufs Maul?!?!"
    Hier tat sich dann Wulfbrand sehr hervor, der überaus Tapfer rief, dass er sich dem Vieh so lange er könne alleine entgegenwerfe, damit die Geweihten ihre Liturgien noch zaubern können. Eine mutige Strategie, die ich so jetzt auch nicht gleich boykottieren wollte. Ich wies fairerweise darauf hin (man sollte auf jeden Fall mit seinen Spielern klären wie man das in seiner Spielwelt handhabt), dass der Dämon merkt, wenn begonnen wird ihn zu exorzieren, dass er weiß von wem und dass er auch eine grobe Vorstellung haben dürfte, wie lange Liturgien dauern. Das er selber alles andere als doof war, war den Helden auch klar.

    Der Schlachtplan der Helden sah also so aus:
    Wulfbrand geht nach vorne und fängt alles ab, was er kann. Quanion und Gwinna (seine Greifkatzenfreundin) machen das gleiche in der Luft.
    Leomar wirkt die Segnung der Stählernen Stirn aufgestuft auf die Gruppe und wirft sich dann in den Kampf
    Alena wirkt die goldene Rüstung und wirft sich dann in den Kampf (es sei angemerkt, dass sie exakt 2 Praiosgeweihte Pfeile besaß nach Würfelwurf Entscheidung)
    Quenia spricht einen aufgestuften Schutzsegen (zweifach gesegnet und gegen Gehörnte) und hält sich dann zurück um bei Bedarf Heilungssegen loszuschicken bzw. mit Javed mitzubeten
    Javed wartet bis der Schutzsegen steht und versucht dann zu exorzieren.

    Der Schlachtplan Bal'Iriads sah so aus:
    1. Ausschalten von Wulfbrand mittels des Blicks des Richters
    2. Angriff auf Quenia um den Schutzsegen zu unterbrechen
    3. Angriffe vor allem auf Quenia und Javed fokussieren, da die am ehesten nach Exorzisten aussehen
    => davon ausgehend, das Alena und Leomar spätestens dann ihre Liturgien abbrechen um denen zu helfen.
    4. Generell vor allem Knecht der Niederhöllen nutzen um Gotongis mit ihren Furchtangriffen zu rufen, später Heshtotim zum "aufräumen".


    Der Kampf begann also, und Wulfbrand drängte nach vorne. Bal'Iriadh wirkte also erst einmal den Blick des Richters auf Wulfbrand in der Hoffnung dann freie Bahn zu haben. Allerdings schaffte Wulfbrand (ich war selbst überrascht) die MR Probe +4 gleich auf Anhieb, blieb also stehen, was meinen fiesen meisterlichen Kampfplan gleich mal durcheinander brachte. Auch die gleich darauf folgenden Versuche, ihn mit den Fesselschnallen zu fesseln scheiterten an seinen sehr guten Paradefähigkeiten. Da dann die Greifkatzen anrauschten und Bal'Iriad einschätzte noch etwas Zeit zu haben rief er in der nächsten Runde ersteinmal einen Gotongi um sich der Katzen anzunehmen und versuchte mit seinen Schnallen Leomar und Alena zu treffen, einfach um sie am weiterbeten zu hindern. Einer der Angriffe traf einfach nicht, der andere blieb an Alenas geweihter Rüstung hängen. Der Gotongi schaffte es Quanion den Greifkater mit einem Bösen Blick Furch zu belegen, hatte aber mit der Greifkatze immer noch zu tun.
    Auch die nächste Runde verlief für die Pösen Puben nicht wirklich zufriedenstellend. Der Gotongi schaffte seinen bösen Blick nicht, Bal'Iradh rief sich einen Heshtot um Wulfbrand weiter in Bedrängnis zu bringen, der jedoch sowohl dessen Angriffe als auch weitere Schnallenangriffe abwehrte. Nun waren dann auch die ersten Liturgien fertig und Alena (mit Praiosgeweihtem Säbel) und Leomar stürzten sich ebenfalls in den Kampf. Hinzu kam, dass durch die Segnung der Stählernen Stirn auch Quanion wieder fit wurde und der sich aufbauende Schutzsegen Javed mit seinem Exorzismus beginnen ließ.
    Hier ließ ich Bal'Iriad dann ein bisschen drauf pokern, das Javed nicht nur eine Weile brauchen würde, sondern dass die Erschwernis hoffentlich hoch genug war, dass er es nicht gleich auf anhieb schaffte. Daher konzentrierte er sich ersteinmal auf andere Ziele.

    Gemeinsam zerlegten die beiden Greifkatzen den Gotongi, während Leomar und Alena problemlos den Heshtot zerhakten. Wulfbrand parierte weiter meisterlich und konnte auch Leomar, der von einer Schnalle gefesselt worden war, zur Hilfe eilen. Bal'Iriad versuchte sich jetzt mal mit dem Schrei der Verzweiflung, der aber von der Stählernen Strin geblockt wurde. Daher beschloss er sich ab jetzt auf die Dämonenbeschwörung zu verlassen, die verlässlicher wäre.
    Irgendwo hier kam Alena der Gedanke, das Leomar und Wulfbrand im Nahkampf auch alleine klar kamen, zumal mit dem wirkenden Schutzsegen (der die angreifenden Schnallen deutlich schädigte), fiel zurück und holte ihren Bogen raus.
    Der Kampf wogte etwas, aber im Großen und Ganzen lässt sich das Geschehen bei den Nahkämpfer so zusammenfassen, dass es weder Bal'Iriad, noch den herbeigerufenen Heshtotim wirklich gelang die beiden in Bedrängnis zu bringen und er nicht wirklich Zeit dafür aufbringen konnte noch mehr Gotongis statt Heshtotim zu rufen, wenn zu seinen Füßen Hammerschläge etc drohen. Auch die Greifkatzen erlegten ihren Gotongi und halfen dann wo sie konnten. Alena wiederum (Hut ab) schaffte es tatsächlich mit ihren beiden geweihten Pfeilen die Stricke der beiden Gehenkten zu treffen und gut genug zu würfeln, dass sie durchtrennt wurden. Schon der Verlust von Vitus (der als erstes befreit wurde) stürzte Bal'Iriadh in Verwirrung und ließ ihn einen Moment nicht agieren. Ich beschrieb dann wie Vitus Seele mit einem dankbaren Seufzen als Lichtfunke in Höhere Sphären (die Zwölfgöttlichen Paradiese) entschwand und wie Richter Malorn Alena flehentlich ansah. Diese hatte ohnehin vor ihn zu befreien, da eben keine Seele an die Niederhöllen fallen sollte, wenn man es verhindern konnte. Zumal Malorn ja für seine Taten mit dem Tode gebüßt hatte. Seine Seele entschwand wiederum zu Borons Hallen.

    Nun einer Reihe Boni beraubt sahen Bal'Iriads Chancen wirklich schwach aus und ich muss sagen, dass ich ihm zu dem Zeitpunkt 100 LeP und die Fähigkeit Irrhalken zu rufen spendieren musste, damit er überhaupt noch durchhielt, bis Javeds Exorzismus fertig war. Die dafür fällige Probe schaffte er dann auch und so wurde das Ekelvieh zur Befriedigung aller dahin verbannt, wo es hingehörte.

    Noctum Triumphat

  • Pünktlich einen Monat nach dem letzten Post ;) Habe den vorletzten auch noch mal editiert, weil was fehlte.

    Abschnitt Tröstender Schein
    Hier habe ich wieder ein wenig abgewandelt. Ich hatte die Helden ja schon vorher unmittelbar nach dem Labyrinth (siehe Edit oben) auf Bospers Pilgergruppe treffen lassen und so beschrieb ich auch jetzt, wie in dem schier endlosen Nebel hier und da Lichter auftauchen, Laternen, Fackeln, Leuchten... und sich nach und nach Quanionspilger um Quanionspilger herausschält, ein Gros davon geführt vom guten Bosper mit seiner Laterne. Hodor trug sogar einen bereits erblindeten Greis mit sich. Ich persönlich fand es nämlich schöner, wenn die Pilger den Weg über die Niederhöllenbrücke ins Finale zusammen bestreiten können. Hier gab es dann auch eine durchaus herzliche Begrüßung und den Helden wurde berichtet, dass Praios sie halt ganz bewusst auf einem Weg geschickt hatte, wo sie weit vorne landen und wo sie vor allem vor allen anderen Pilgern auf Bal'Iriadh trafen. Schlicht, weil sie eben stark und erfahren genug waren um diesen Kampf ohne Verluste zu gewinnen. So lief die Falle des Gehörnten halt ins Leere, weil Praios bewusst die labileren Pilger über Wege geschickt hat, die etwas länger dauern.
    Meine Absicht dahinter war, den Kampf gegen Bal'Iriad ein wenig von dem Eindruck zu nehmen, hier hätte der Autor unbedingt noch mal einen Kampf reinmogeln wollen um stattdessen etwas mehr tiefere Bedeutung da rein zu bringen.

    Hier trafen die Helden auch z.B. Gilemon und Praiwin wieder, die es ebenfalls her geschafft hatten, letzterer inzwischen von Ingerim purgiert und wieder ein glücklicher Novize.

    Die auftauchenden Funken waren auch sehr schön zu beschreiben und generell kam eine sehr glückliche "Wir sind jetzt alle zusammen und schaffen das" Stimmung auf. Meiner Heldengruppe schickte ich St. Quanion (dem sie ja mehrmals begegnet sind) und St Silem vorbei, letzterer weil er als Verfasser des Zwölfgötteredikts irgendwo auch für Verständigung zwischen den Kirchen steht, die ja für meine Gruppe auch ein wichtiges Motto war und ist.

    Ein übergeordneter Punkt war aber auch, dass ich hier, durch die Heiligen allen Quanionspilgern auch direkt eine Botschaft von Praios zukommen ließ die sich im großen und ganzen damit umreißen lässt, dass er sehr sehr stolz auf sie alle war. Sie hätten sich wirklich würdig erwiesen und alle seine Erwartungen übertroffen. Sie sollten Hoffnungsvoll auf das was da kommen möge blicken und das er, Praios sie liebt und an SIE glaubt.
    Gerade letzteres Motiv griff ich im Finale noch ein zwei mal auf, also das Praios als Gott auch an seine Gläubigen, deren Wert und deren Streben für die Ordnung und das Bestehen der Schöpfung glaubt, nicht nur anders herum. Ich persönlich empfand es als ein erhebendes und sehr schönes Gefühl zu betonen, dass die Götter nicht nur die egoistischen Schachspieler sind, als die sie die HA darstellt, sondern eben ihre Gefolgsleute wirklich Wert schätzen. Das ist aber MEINE Interpretation Aventuriens, die ich auch nicht durch Quellen decken könnte. Wer das doof findet hat alles Recht dazu, ist halt so meins.


    Die Szene mit dem Abgrund der Niederhöllen habe ich so wie im AB dann nicht umgesetzt. Hauptsächlich aus zwei Gründen: 1. ich hatte keine Lust Höllenszenen zu beschreiben. Die Folterszene bei der Prüfung war genug gewesen und ich muss sowas nicht haben. 2. Ich hätte es als extrem demotivierend für die Spieler empfunden jetzt noch geliebte NPCs oder sogar SCs zu verlieren. Dann lieber im eigentlichen Finale.
    Daher habe ich es so aufgezogen, dass sich die versammelte Pilgerschar am Rand des Abgrundes sammelt und sich Zweifel breit macht, wie es jetzt weitergehen soll. Die Helden stimmten daraufhin auch schon zum gemeinsamen Gebet an (Löblich, löblich). Ich habe dann aber noch beschrieben, wie eine südaventurische Laiendienerin unter den Pilgern, in einfachstem Gewandt nach vorne tritt und mit wunderschöner Stimme einen Choral anstimmt in den dann nach und nach alle einfallen. Ich habe mich dafür bei "a dawn will come" aus Dragon Age Inquisition bedient, der sowohl in Stimmung als auch Text absolut perfekt für diese Szene ist.
    Beispielsweise hier ab 0:37: https://www.youtube.com/watch?v=L7kIohOdfoE

    Kam seeeehr gut bei meinen Spielern an. So eingestimmt und vom Feuer und Licht ihres Glaubens umgeben schritt die ganze Bande dann über die Brücke, wobei die Gotongis von den noch frischen Kämpfern und Geweihten der anderen Pilgergruppen abgewehrt wurden. Hier war mein Eindruck, dass es auch für die Spieler völlig OK war nachdem sie Bal'Iriad hops genommen hatten ihre Kräfte zu schonen und die anderen machen zu lassen. Zumal die Gefahr besteht, dass dieser Kampf sehr schal wirkt, wenn man kurz davor gegen einen Mehrgehörnten angetreten ist.


    Nun also (Trommelwirbel) das große Finale. Ich hielt mich an den Vorschlag des Autors den Fortschritt des Ringens um das LIcht mittels Kerzen darzustellen und zwar deren zehn. Zwölf geht natürlich auch, zehn ist etwas besser zu rechnen finde ich. Das sah auf jeden Fall sehr sehr schön aus. Meine Spieler waren überaus fleißig gewesen und so starteten wir bei sehr starken 62 Punkten. Ich beschrieb, wie sich die Praiospilger auf ihre Plätze begaben und wie ihnen auch in etwa Gewahr wird, welche Möglichkeiten sie haben, dem Licht in ihrem Ringen beizustehen. Als dann etwas Ruhe eingekehrt war ließ ich nun Blakharraz auftreten und eben seine Gefolgsleute im warsten Sinne des Wortes "in die Waagschale werfen". Mein EINDRUCK war, dass die Spieler auch etwas überrascht waren, als sie mitbekamen dass die Paktierer mit nichten kämpfen oder mit ihnen Ringen würden, sondern hier verheizt werden sollten, aber Ehny mag mich da korrigieren. Auf jeden Fall wurde schnell klar, das Blakharraz generelle Strategie wohl in die Richtung zielte einen "Sprint" hinzulegen. In anderen Worten: er weiß, dass es ihm an genug hinreichend motivierten Gefolgsleuten mangelt um im Vergleich mit Praios ein langes Ringen durchzuhalten, geht aber davon aus, das Praios nicht willens ist viele der seinen in kurzer Zeit zu opfern. Wenn er also seine Gefolgsleute schnell verheizt kann er das Saatkorn zumindest für eine kurze Zeit extrem stärken und mehr als einen ganz kurzen Triumph braucht er ja nicht.

    Gleichzeitig wurde bei dieser Erkenntnis (hoffentlich) auch den Helden wieder der große Unterschied zu Praios klar. Aufgrund seiner besseren Startposition (62 Punkte halt) hätte dieser mit der gleichen Strategie recht zügig gewinnen können, stattdessen setzte er wirklich darauf seine Diener eben nicht hastig zu verheizen, sondern die Gemeinschaft zusammenzuhalten. Auch weil er selbst glaubt und überzeugt ist, dass seine Seelen stärker, besser und aufrichtiger in ihrem Glauben sind.

    So ging nun also das Ringen los und ob der "Sprintstrategie" wurde es dann auch etwas spannend. Ich habe das dann auch immer gewürfelt und im Großen und Ganzen wurde klar, dass es letztlich drauf hinauslaufen wird, ob Blakharraz die Paktierer ausgehen, bevor den Praiospilgern Karma und LeP ausgehen (von der Option sich zu opfern sagte ich hier noch nichts) wobei es schon langsam aber stetig in Richtung Licht ging. So baute sich schon Spannung auf. Als die ersten Lanzen aus schwarzem Feuer einen Geweihten trafen stellten sich dann Wulfbrand und Leomar eher so auf, dass sie schwache, aber "Leistungsstarke" Pilger wie Javed (von Wulfbrand gedeckt) oder eben den blinden Greis von weiter oben nötigenfalls retten konnten. Mein Eindruck war, dass diese Option gerade für Kämpfercharaktere oder solche die halt kein oder wenig tKaP bekommen oder übrig haben sehr schön ist. Auch Hodor war zu sehen und faltete die Hände zu einem kindlichen, aber sehr sehr aufrichtigen Gebet, was auch eine schöne Szene war.

    Nun ahnt man es schon: was ist mit der "dritten Partei". Ich hatte im Vorraus schon Sinnesschärfe- und Mut-Proben gewürfelt für alle Charaktere und natürlich auch für die lieben Greifkatzen. Alena und Wulfbrand hatten dabei durchaus nicht schlecht abgeschnitten und so gab ich ihnen zumindest ein mulmiges Gefühl mit, dass hier noch was nicht stimmte. Ein Kniff der dabei gut ankam: ich beschrieb wie ich mir das vorstelle NACHDEM Nahmenloses Vergessen etc wirkte. Also nur "Du hast das Gefühl etwas wichtiges Vergessen zu haben". "Aber was?" "Wenn du das wüsstest, hättest du ja nicht dieses... Gefühl". Das brachte die Spieler dann schon etwas ins Schwitzen und machte sie misstrauisch.
    Wer hatte es aber mal wieder gerockt? Quanion der Greifkater natürlich. Mit mehreren bestätigten 1en und einigen Würfen kleiner gleich 5 hatte er Zadig nicht nur bemerkt, nein er blieb auch an der Sache dran und ließ sich nicht geistig abschütteln. So rüttelte er dann auch immer wieder renitent an Wulfbrand, Alena und Leomar und schließlich, endlich war es glaube ich Alena oder Wulfbrand, die den alten Ausmachen konnten. Sofort (Bravo) wurden die Kämpfer zusammengerufen und Leomar, Wulfbrand (und ich bin der Meinung auch Alena) stürzten in Richtung Zadig, der sich noch etwas zur Wehr setzte, aber mit seinem Dolch nicht wirklich was gegen den in der Defensive sehr starken Wulfbrand ausrichten konnte. Hier bin ich jetzt in meiner Erinnerung nicht mehr ganz sicher, aber ich bin der Meinung das Javed oder Quenia (die aus Glyndhaven) ein "Licht des Herrn" auf Zadig wirkten. Wie gesagt, unsicher, auf jeden Fall kam es zu der Szene, wo er aus dem Schatten gezerrt wurde und sich nun sowohl das Licht, als auch das Saatkorn gegen ihn wendeten. Da gleichzeitig auch noch Leomar und ich glaube auch Alena in den Kampf mit eingriffen war Zadig dann auch nicht mehr viel Zeit vergönnt.

    Ehrliche Aussage aber: ohne den Greifkater mit seinem Mordglück bei Sinnesschärfe und co hätte Zadig bei meiner Gruppe wohl erfolg gehabt und wäre bis zur Vollendung seines Plans unsichtbar geblieben.


    So da aber noch mal ein Rat was die Beschreibung angeht: Als Zadig dann fast weg war ließ ich Blakharraz (typisch für so einen Fiesewicht) noch ein Ding drehen indem er statt weiter gegen den Namenlosen zu kämpfen seine letzten 1-2 Lanzen doch wieder gegen das Licht richtete, so dass ich im gleichen Atemzug mit Zadigs Niederlage mal eben von vorher 7 leuchtenden Kerzen 4 löschte. Das war für die Spieler dann natürlich erst einmal ein mächtiger Schlag in die Magengrube. Und hier brachte ich dann die Szene mit dem Opfern ein, die so finde ich schöner war. Der alte, blinde Greis, den man vorhin gesehen hatte ließ sich von Hodor aufhelfen und in Richtung licht tragen, wo er den anderen Pilgern noch einmal zulächelte und aufrichtig Glücklich in Licht aufging. Noch 3 andere alte Mystiker, allesamt solche denen man ansah, dass sie ihr ganzes Leben danach gestrebt hatten mit dem Licht eins zu sein und ihre Seele wirklich gerne und aus freien Stücken gabe opferten sich und stärkten so das Licht wieder zu seiner vorherigen Stärke um die 70-80 Punkte. Hier deutete ich dann sicherheitshalber an, dass so etwas dann aber wirklich eher für die ist, die mit der Welt ganz abgeschlossen haben, nur um sicher zu gehen, dass sich kein übereifriger Held unnötig opfert. Szenisch war es sehr schön und dann auch sehr glaubhaft, dass das die anwesenden Pilger noch mal ordentlich in ihrem Glauben befeuerte. Meine Würfel die Drama und schöne Geschichten lieben berücksichtigten dass dann auch und würfelten in der nächsten Runde derart schlecht für Blakharraz und gut für die Quanionspilger, dass das Licht nun endlich seinen verdienten Sieg davon tragen konnte.

    Als es dann so geheilt und intakt wieder zwischen den Pilgern schwebte musste schon die eine oder andere Träne weggedrückt werden und es war eine generelle Stimmung von "in die Arme fallen und feiern".


    Der Epilog folgt dann in meinem nächsten Beitrag

    Noctum Triumphat

    2 Mal editiert, zuletzt von Pyroalchi (2. November 2016 um 21:23)

  • Epilog I Der Flug der Sumyrdalun

    In angemessen Freudentaumelnder und auch andächtiger Stimmung ließ ich nun die Schar der Greifen einfliegen. Als Musikstück, was ich dafür recht stimmig finde:
    https://www.youtube.com/watch?v=xbHPTPUpQ1I
    Die Spieler waren meinem Eindruck nach dann auch immer noch sehr beeindruckt über die Sendboten Praios', zumal in dieser Zahl. Als dann Gareth in Sicht kam beschrieb ich, dass die Straßen proppevoll mit Betenden Stehen, ausgehend von den großen Praiostempeln und deutete an, dass so tatsächlich auch die ganze Gemeinschaft der Gläubigen die Sumyrdalun bei ihrem Kampf unterstützt hatten - an der Stelle auch egal, ob nun wirklich mit regeltechnischen Bonus, das Gefühl kam rüber und war sehr erhebend. Als die Menge dann der Greifen ansichtig wurde beschrieb ich, wie die ganze Menge förmlich in Freudenrufen explodierte und in Dankgesänge verfiel. Hier bieten sich dann natürlich Freudigere Lieder an. Sowohl bei Gospelmusik mag man da fündig werden als auch im mehr südlichen, Reggae mäßigen Bereich. Letzteres, da wir uns die Gurvanischen Choräle (immerhin geschrieben in Al'Anfa) irgendwie immer in diese Richtung vorstellten.

    An den Stufen des Sonnentempels wartete dann auch - Tränen der Freude und des Glücks in den Augen - Hilberian und nahm die Sumyrdalun in Empfang. Den folgenden Abschnitt wandelte ich dann jedoch ein wenig ab. Dieses Gefühl der "Aufstellung" bietet nämlich meiner Meinung nach genug Potential, dass man mehr daraus machen sollte als die schnöde Botschaft, wo in Zukunft die Zentren der Kirche sein sollten, aber dazu später mehr.

    Es macht sich gut, den Helden hier mitzuteilen, dass die nötige Zeremonie eben eine solche ist und daher schon einige Stunden dauern wird, ansonsten wirken die von den Pilgern gehaltenen Reden zu ihren Questen etwas seltsam, wenn man doch jetzt eigentlich das Licht wieder haben will. Ich nutzte das hier dann auch dazu die eine oder andere Richtungsänderung oder Erkenntnis, die WIR in UNSEREM Aventurien haben wollten einzuführen. Das will ich auch generell jeder Gruppe ans Herz legen: Sprecht euch vorher in Ruhe ab, wie die Praioskirche und ihre Glieder nach der Quanionsqueste aussehen sollen und welche Ansichten sie zu euch wichtigen Themen haben soll. Diese Szene hier ist DIE Gelegenheit das in die Wege zu leiten, ohne dass es im Hintergrund deplaziert wirkt.

    Generell wurden nochmal der Versammelten Gläubigen Schar die 4 Säulen vorgestellt, insbesondere halt die 4te, Vollkommenheit. Auch wenn die Helden sie ebenfalls gefunden hatten, ließen sie gewissermaßen den Mystikern, welche sie in langen Meditationen gefunden hatten den Vortritt.
    Ebenfalls wichtig war die Position der Praioskirche zur Magie, welche in unserem Aventurien (außer im Horasreich, das halt mal wieder seinen Eigenweg beschreitet) so aussieht: Magie bleibt weiterhin etwas sehr gefährliches, das die Sterblichen lieber nicht in die Hand bekommen hätten (Madas Frevel wird also weiter als solcher gesehen), aber jetzt ist sie eben da und man muss zusehen, dass man das beste draus macht. Magier gehören auch weiterhin nicht mit Astralkörper geweiht, aber man sollte sie auch nicht aus der Gemeinschaft ausschließen oder für etwas verurteilen, was sie sich nicht ausgesucht haben sondern womit sie geboren wurden. Stattdessen sollte man sie an die Hand nehmen, begleiten und sie dabei unterstützen mit ihrer Gabe gutes zu tun. Gerade in Hinblick auf das Nichtweihen von Magiers ohne Purgation kam Sinngemäß der Kommentar, das Praios das für zu viel Macht für einen Sterblichen hielt, was auch für ihn selbst (den Geweihten) nicht gut sei. Das gab von einer Spielerin nur zustimmendes Nicken.
    Weiterhin wurde noch einmal unterstrichen, was bei unserer Gruppe zum Übergreifenden Motto in der Weltzeitwende geworden ist: die hohe Bedeutung des Zusammenhaltes der Kulte. Alleine besteht die Gefahr, dass einzelne in den Abgrund gerissen werden und fallen, so geschehen z.B. in der Priesterkaiserzeit. Zusammen aber ist man Stark, kann die Schöpfung schützen und stützen.


    Jetzt noch ein paar einzelne Wortmeldungen bei uns:
    Gwiduhenna von Faldahon: diese wurde bei uns immer als etwas zu Machtbewusst und auf Beilunk fokussiert wahrgenommen. Noch dazu Erzkonservativ, verstockt und etwas arrogant. Sie erzählte dann auch von einer Vision die sie hatte: sie sah einen Leuchtturm in einem tosenden Sturm. Der Leuchtturmwärter hatte das Leuchtfeuer mit mächtigen Bronzeplatten vor den hochschlagenden Wellen geschützt, so dass es sicher war. Und doch war klar, dass das Leuchtfeuer so nutzlos es, wenn es nicht die Finsternis durchdringt und die Verlorenen Schiffe zu sicheren Ufer führt.
    Die Metapher ist denke ich relativ klar: das Beilunk stark und sicher ist, ist schön. Aber wenn sich die Praioten da einigeln statt aktiv dafür zu streiten die ganzen Verlorenen Seelen in den schwarzen Landen um sich herum zu retten, ist dieser Fels in der Brandung, den Praios mit seinem großen Wunder schützte doch sinnlos, wie das Leuchtfeuer, dass zwar sicher ist, aber niemanden rettet. So schloss Gwiduhenna, dass sie auch wenn es riskant ist, aktiver werden müsste im Kampf gegen das Böse um Beilunk herum.


    Amando Laconda da Vanya: Erzählte von seiner Vision in Balträa, das er die Frage, nicht die Antwort sei. Hierraus wurde als Essenz gezogen, dass die Inquisition so wie sie bei uns im Moment ist, Praios wohlgefällig ist. Der wichtige Punkt ist, dass sie die Wahrheit finden soll. Praios hatte nicht nur da Vanya klar gemacht, dass er nicht wieder die Zeiten haben wollte, wo das Urteil schon fest stand, wenn die Inquisition erst anrückte.
    => hiermit will ich in unserem Aventurien noch mal zementieren, dass die Inquisition der Praioskirche wirklich in erster Linie Ermittler, Detektive und eben Wahrheitsfinder sind und keine fanatischen Hexenverbrenner. Ganz im Gegenteil, die Dörflerin (auch wenn sie wirklich eine Hexe ist) die von den Dörflern beschuldigt wird das Vieh verhext zu haben, kann sich eigentlich kaum einen besseren Ermittler wünschen, denn die Inquisition hat die Mittel die Wahrheit ohne Folter rauszufinden (Eidsegen, Wort der Wahrheit etc.) und auch die Macht das durchzusetzen.


    Der Bannstrahl: das ewige Sorgenkind der Praioskirche. Hier habe ich, auch auf Ansinnen Ehnys eine wie ich finde sehr schöne Lösung gefunden. Praios hatte ihnen durch Visionen mitgeteilt, dass er zuallererst Mal zufrieden damit war, dass sie sich dem Kampf gegen die Finsterniss und Dämonen verschrieben hatten - das war gut und wichtig. ABER: es gibt halt nicht nur die Schwefelstinkenden Dämonen die man mit dem Schwert fällen kann und Finsternis die mit Liturgie und Banngesang zurückgeworfen werden muss. Es gibt auch die sehr weltliche Finsternis in den Herzen der Sterblichen mit der sie Ringen, die inneren Dämonen, die so viele in sich tragen. Und gerade in Zeiten und an Orten wo nicht unmittelbar der Zant auf der Türmatte steht sind es gerade die, die eine viel größere Gefahr für die Seelen der Sterblichen darstellen. So wird sich der Orden in Zukunft bei uns Wandeln und sich viel mehr dem Verschreiben Menschen in Extremsituation dabei beizustehen, mit ihren inneren Dämonen zu ringen. Dort wo z.B. Gewalt in Familien herrscht, wo Traumatisierte Opfer betreut werden müssen, wo Streiter gegen die Finsternis nicht damit klar kommen, was sie gesehen haben, wo Menschen vom Schicksal gebeutelt straucheln und damit Ringen nicht den Gegenspielern der Zwölfe zuzufallen.
    Ganz akut habe ich hier auch eingebracht, dass gerade die Rondrakirche sowas gerade sehr gut brauchen könnte. Durch den hohen Blutzoll fehlen halt die alten, erfahrenen Seelsorger während der Bedarf sehr hoch ist und gerade die Bannstrahler als selber sehr kämpferischer Orden haben ein Verständnis und einen Zugang zu der Denkweise der Ronnies, wie ihn die meisten z.B. Boronies oder normalen Praioten nicht haben. Hier wurde dann das Motiv aufgenommen, dass die Kulte zusammenhalten müssen und es eben im Moment (meiner Ansicht nach) Gerade die Rondrakirche ist die ob ihrer hohen Verlust an der Belastungsgrenze wandelt.


    Die Legalisten: In Kürze: RULES AS INTENDED, nicht RULES AS WRITTEN. Das fasst es eigentlich super zusammen. Gesetze haben eine Intention, einen Sinn. Und wo dieser in einem speziellen Fall nicht gegeben ist muss man sie anpassen oder ändern. Kein stures Beharren mehr, nur weil es irgendwo so steht.


    Die Traditionalisten: Hier kam der Klassiker aus der Werbung der Handwerker Gewerkschaft: "Tradition ist das Weiterreichen des Feuers, nicht die Bewahrung der Asche!"


    Und schließlich der Bund des wahren Glaubens: dieser beschrieb eine Szenerie aus einer Vision: Ein einfaches Gehöft, bestellt von einer Familie aus Zwölf Geschwistern (man ahnt es schon). Ein jeder hat seine Stärken und seine Aufgaben. Der eine ist halt gut im Jagen, eine andere hat ein Händchen für die Feldfrüchte, wieder eine andere hält mit dem Schwert wilde Tiere ferne etc.
    Indem ich Praios als ersten unter gleichen Beschrieb, mit dem Zusatz dass es auch Umstände geben mag, z.B. auf dem Weg zum Markt, wo ein anderer die Führung übernimmt versuchte ich mich darin ein wenig den Gegensatz zwischen der Praioskirche Al'Anfas, die Boron als Götterfürsten sieht, und der im Rest Aventuriens aufzulösen. Das ging aber... naja nicht so doll. Ehny wandte zu Recht ein, dass das schon ein ganz schön heftiger Brocken für die Aventurier wäre.
    Nichtsdestotrotz setzte ich was anderes nach gerade in Hinblick auf die Einigkeit der Kulte: Die Aussage kam, dass wenn in einer Familie eine Schwester in Not gerät (die Rondrakirche) dann sollte sie reinen Herzens und voller Zuversicht ihre Geschwister um Hilfe bitten. Wenn die Lage so ist, dass sie das aus Stolz, Scham oder Furcht vor Zurückweisung nicht tut (was mein Eindruck der offiziellen Setzung ist), dann läuft irgendwas in der Familie falsch.
    Fakt ist ja im Moment: es gibt Kulte die von den Schlägen der letzten Jahrzehnte fast unberührt geblieben sind (z.B. Phex), solche die ganz schön zu tun haben (Efferd mit der blutigen See, Firun mit dem Eisreich) und die, die es richtig dicke abbekommen haben (Praios, Rondra, Boron). Aber wirklich dolle Gegenseitige Unterstützung... mjaaa... Und auch vor Borbel war es halt nicht wirklich so, dass z.B. die Armenspeisung betreibende Traviakirche oder die Siechenhausbetreibende Perrainekirche wirklich um Hilfe gebeten hätten, auch wenn die anderen damals sicherlich einiges an Geldern oder Personal über gehabt hätten.

    Noctum Triumphat

    Einmal editiert, zuletzt von Pyroalchi (7. November 2016 um 21:06)

  • Nachdem nun also die Reden gehalten worden waren, näherte man sich dem Ende der Zeremonie. Hier habe ich das wie gesagt etwas abgeändert. Die Grundidee dessen, dass ein jeder seinen Platz spürt und dabei durch die Position der stehenden und der Lichter über ihnen eine Botschaft gesendet wird finde ich sehr schön, aber ich finde daraus kann man mehr machen als nur die Aussage, dass die Zentren Gareth, Beilung und das Herz der Gläubigen sein sollen.

    Kleiner Hinweis noch: wenn man wirklich viel Zeit und Lust und gute Ideen hat, sollte man vielleicht lieber eine Einteilung finden die 4, noch besser 8 Teile als Symmetrie hat, da die Dreiteilung für Praios doch etwas ungewöhnlich ist.

    Ich beschrieb das ganze nun jedenfalls so, dass sich halt drei Segmente bildeten: das Herz der Kirche (also die Menschennähe, die sie Representieren sollte) vertreten durch Bosper Kleehaus. Das Haupt der Kirche (Verwaltung, Struktur, Ordnung) Vertreten durch Hilberian und die Hand/Faust der Kirche (Kampf für das Gute, gegen die Finsternis) Vertreten durch Amando.
    Die genannten Persönlichkeiten bildeten dabei jeweils die "Spitze" des Segmentes. Ich beschrieb hierbei, dass wie durch ein Wunder (nichts anderes war es ja) durch subtilen Einfluss von Licht, Schatten, Personen neben einen und Sichtachsen allerlei Bedeutungen rauszudeuten waren, nicht nur für die zusehenden, sondern vor allem auch für jeden beteiligten sehr persönlich.

    "Globale" Erkenntnisse:
    Herz der Kirche: Hier fanden sich eben neben Bosper sehr viele dem Menschen zugewandte Prieser und darunter verständlicherweise sehr viele Niederrangige und Laiendiener. Gerade ihre Offensichtliche Gleichstellung in der Bedeutung neben den Kirchenfürsten in den anderen Segmenten unterstrich noch mal, das Praios bei aller Hierarchie auch diese Diener sehr hoch schätzte und ihnen eine massive Bedeutung zukam. In diesem Segment fanden sich - wenig überraschend - Javed und Wulfbrand. Dazu viele Braniborier, aber auch einige Traditionalisten und viele Mystiker (letztere wurden damit ermahnt sich nicht zu weit von der Welt abzuwenden).

    Haupt der Kirche: Hier posititionierte ich die Legalisten, einiges an Traditionalisten etc., dazu viele Kirchenfürsten, wobei Pagol Greifax eher herausgestellt war, der Wahrer der Ordnung Altes Reich eher hinten (da das Horasreich unserem Eindruck nach generell bei vielen Kulten seinen eigenen, nicht unbedingt guten Weg geht) Hinzu kam noch so als Erkenntnis die Beistellung von Geweihten aller anderen Kirchen (auch Leomars) neben solchen Praioten, die sich als Diplomaten hervorgetan hatten um zu unterstreichen, das Praios mehr Zusammenarbeit wollte. Durch die Anzahl und Positionierung der Geweihten wurde subtil klar gemacht, dass Gareth und Beilunk auf jeden Fall höhere Bedeutung hatten und Vinsalt und Elenvina eher weniger. Geweihte aus Elenvina bildeten jedoch hinter den Garethern einen starken, als Stützend empfundenen "Pfeiler", was auch positiv verstanden wurde.

    Hand/Faust der Kirche: Hier fanden sich viele Inquisitoren, Bannstrahler aber auch explizit Seelsorger und "Streetworker". Durch die Positionierung wurden dabei gerade die Bannstrahler noch mal daran gemahnt, was ich weiter oben zu den "inneren Dämonen" gesagt habe. In diesem Segment fand sich dann auch Alena.


    "Persönliche" Erkenntnisse aus der Positionierung:
    Hier versuchte ich ein wenig einem jeden Charakter etwas zu vermitteln, was Praios sich für sie wünschen oder was er ihnen als Botschaft mitgeben würde. Allen Helden war gemein, dass sie auf jeden Fall einander gut sahen und sich auch verbunden fühlten

    Alena beschrieb ich, dass sie sich durch ihre Sichtachsen - eine auf Javed, der ihr väterlicher Mentor ist, eine auf "Exzellenz" als Ausbilderin, eine auf Amando Laconda da Vanya als Vorbild - sich mit diesen sehr verbunden fühlte, die ihren Weg zur Inquisitorin begleitet hatten. Andererseits unterstrich ich auch, dass sie halt nicht direkt NEBEN einem von ihnen stand und vor allem das Gefühl hatte, dass es bei aller Dankbarkeit Zeit war, sich ein wenig zu emanzipieren. Hier bemühte ich mich der Spielerin auch etwas mehr Vertrauen in sich und ihre Entscheidungen zu geben, da mein persönlicher Eindruck ist (Ehny mag mich korrigieren), dass sie im Zweifelsfall sehr dazu neigt Javeds Meinung anzunehmen, statt sich selbst eine zu bilden. Gerade wenn es strittige Probleme sind.

    Javed/Wulfbrand positionierte ich so, dass sie zuallererst ein ganz starkes Gefühl von "Wir beide gehören zusammen, wir gehören hier her in die Mitte der Gemeinschaft. Das ist es was Praios will. Er liebt uns beide, so wie wir sind und eines Tages wird er sich freuen, uns in sein Paradies aufzunehmen." Gerade Javed bekam noch eine Ahnung davon, dass sein Gott sehr stolz auf ihn war und er alle Erwartungen übertroffen hatte. Letzteres eben gerade, weil Javed im Laufe der Queste wirklich viel abverlangt worden war und er bereit gewesen war noch mehr zu geben. Dieses Unterstreichen Akzeptiert zu sein - und das Zeigen an alle Welt, das Praios das so wollte - habe ich gemacht, weil meinem Eindruck nach beide durch ihre Geschichte (Ehny elaboriert das sicher) immer damit gerungen hatten nicht richtig dazu zu gehören. Und auch ihre Beziehung hatte mit... Widerständen zu kämpfen.
    Ich habe inzwischen von Ehny auch mitbekommen, dass das auch wirklich so rüberkam und gerade für Wulfbrand ein wundervolles Gefühl war.

    Leomar schließlich bekam durch seine Position bei den Diplomaten gesagt, dass seine Weihe nicht heißen muss, dass er unbedingt den Weg des Kämpfers gehen muss. Kontext dazu: als Ritter vor seiner Weihe war er vor allem Diplomat und darin auch wirklich gut. Seit seiner Weihe hat er (und ich als Spieler, das ist dual), die Politik weitgehend aufgegeben, da er ja nicht mehr herrschen darf und das doch innerlich sehr vermisst. Dazu kam das eher unterschwellige Gefühl, das von ihm erwartet würde ein herausragender Kämpfer zu sein und das Potential auch wirklich auszuschöpfen, dass er in diesem Bereich hat. Hier wurde ihm im Grunde gesagt: Du schuldest niemanden auf das zu verzichten was du gut kannst und was dir Freude bereitet. Gerade in solchen Zeiten, wo auch das viele Leben retten kann und bei der Rondrakirche weit mehr Mangel an fähigen Verwaltern und Diplomaten als an Kämpfern herrscht. Die kommen ja als Novizen nach, aber wie viele Leute die was von Buchhaltung verstehen streben schon die Weihe an.
    Diese Erkenntnis (die lustigerweise erst nach dem ich das gemacht habe auch bei mir als Spieler so ankam, dass es eigentlich eine Entwicklung ist, die mir auch auf Spielerebene gut tut), hat Leomar doch eine große Last von den Schultern genommen und er ist seitdem ein ganzes Stück glücklicher mit sich selbst.

    Noctum Triumphat

  • So neigte sich die Zeremonie also dem Höhepunkt zu und ein jeder der Anwesenden Quanionspilger bekam eben seinen ganz persönlichen "Aha" Moment. Schließlich erstrahlten über den Köpfen der Gläubigen die drei Sonnen und vereinigten sich unter Jubelrufen der Anwesenden zum LIcht und spätestens jetzt brandete dann auch die Begeisterung über die Tore der Stadt des LIchts hinaus durch Gareth. Verstärkt wurde dies dann noch, als dann gleich mal effektvoll ein Donnern im Hintergrund zu hören war und der gesplitterte Berg am Rande Gareths in sich zusammenbrach.


    Nachdem man dann angemessen gefeiert hatte gab ich hier und da noch etwas nachtrag und belohnte meine Helden innerweltlich abseits von AP. Hier wäre z.B. zu erwähnen, dass Blakharraz aventurische Gefolgschaft gerade durch den starken Einsatz beim Kampf um das Licht wirklich nennenswert geschwächt wurde und wohl auch eine ganze Weile brauchen wird, um sich davon zu erholen. Und dabei rede ich eher von Jahrhunderten. Das Zeitalter ist halt lang und der Herr der Rache hat einen Großteil seiner Reserven jetzt erst einmal verballert.

    Weiterhin ergibt sich bei uns in der Spielwelt jetzt eine noch viel stärkere Kooperation zwischen den Kirchen der Zwölfgöttlichen Gemeinschaft als vorher schon und überall wird begonnen kritisch zu hinterfragen, wo man noch Leichen im Keller hat und ob diese nicht langsam mal vernünftig "bestattet" werden könnten. Man hilft sich mehr gegenseitig, wo die eine Kirche die Kapazitäten, Mittel und das Personal hat um eine Aufgabe für die anderen Kirchen zu erledigen, mit denen sie Probleme haben etc. Das wird meiner Ansicht nach dazu führen, dass so lange das anhält, mindestens also die nächsten Jahrzehnte, auch Namenlose Kabalen es etwas schwerer haben werden unentdeckt zu bleiben und einen Keil zwischen die Gläubigen zu treiben.


    Für die Helden ganz persönlich:
    Javed wird nun auch ganz offiziell zum Tempelvorsteher befördert und ist nach der Queste dann auch den letzten Rest seines schlechten Rufes los. Hinzu kommt noch, dass sein lieber Quanion und seine neue Gefährtin von Praios eine deutlich verlängerte Lebensspanne verpasst bekommen haben. Das sind jetzt keine Miniaturgreifen, aber Javed und sein Spieler können damit rechnen, dass die beiden auf jeden Fall nicht vorzeitig an Altersschwäche wegsterben. Darüber hinaus ist sicherlich auch die Tatsache, dass das Licht zurückgekommen ist gerade für Javed Belohung genug gewesen.

    Wulfbrand bekommt auch ein ganzes Stück Anerkennung zurück. Also in dem Sinne dass er jetzt für die meisten Mittelreicher wenn sie ihn denn kennen nicht mehr "der Sohn des Answinisten von Rosshagen" sondern zuallererst einmal "der Quanionspilger" ist. Außerdem (auf Ehny zurückgehend, aber ich finde es passend) wird ihm erlaubt die Gebeine seines Vaters, der ja hingerichtet wurde, nach Hause zu überführen und in der Familiengruft zu bestatten.

    Alena wird befördert, aber nicht zum Tempelvorsteher, sondern zur Inquisitorin für die Region Rommyliser Mark. Passt auch, weil sie in der Gegend ganz gut vernetzt ist und Erfahrung aus erster Hand hat, was während der Zeit der Wildermark so abging.

    Leomar Wirken während der Queste und seine Bemühung um Ausgleich zwischen Praioten und Rondra wird als zwei seiner Heldentaten gewertet. Außerdem wird er zum Emissär der Rondrakirche bei den Praioten bestellt, letzteres weil er im Laufe der Queste eben Einsichten in den Glauben gewonnen hat und Kontakte knüpfen konnte die ihn derzeit zum Qualifiziertesten Kandidaten für den Posten machen, auch wenn er nur Knappe der Göttin ist.

    Als generelle Belohnung an die Gruppe und ihre Region trat dann noch Garafan, begleitet von einem noch etwas jünger wirkenden Greifen auf sie zu und stellte diesen als Derolan vor. Eben jener war die letzten Jahrtausende nicht in Aventurien gewesen sondern andernorts - in Alveranischen Sphären und anderen Kontinenten - zur Wacht gegen Blakharraz Umtriebe eingeteilt gewesen. Jetzt wo der schwarze Mann jedoch einen großen Teil seiner Macht ersteinmal eingebüßt hat, will ihn Praios nach Aventurien entsenden um dort Ordnung und Recht zu verbreiten und der Zwölfgöttlichen Gemeinschaft beizustehen. Und als Ort dieser Wacht hat er die Darpatische Region ausgewählt. Eben jener Derolan stellte sich dann auch vor und kündigte an, dass er vorhätte öfter mal bei Javeds Tempel vorbeizuschauen und sich mit ihm zu unterhalten, einfach weil Aventurien und die Menschen für ihn halt komplett etwas neues waren und er sie erst kennen lernen wollte.
    Das kam meinem Eindruck nach auch sehr gut an und bietet dann zukünftig auch Anknüpfpunkte für Abenteuer und "rettende Kavallerie", wenn ich sie brauche

    Noctum Triumphat

    Einmal editiert, zuletzt von Pyroalchi (16. November 2016 um 19:20)