Freizaubern, gefährlich für Rollenspiel und Aventurien 1
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Wenn man zuläßt, daß die Helden machen, was sie wollen (1) 100%
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Generell NEIN (0) 0%
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Generell JA (0) 0%
So, ich habe mir gedacht, da in dem letzten Thema (Zaubertricks) stark zwischen ebendiesen und \"richtiger\" Freizauberei unterschieden wurde, mache ich für Freizauberei ein eigenes Thread auf. Ich fasse hier nochmal kurz die wichtigsten EBiträge aus dem Zaubertrickthread zusammen.
(Ich habe mir vorbehalten, einige Kürzungen vorzunehmen)
Ronald_Savoy:
Die Frage ist, wie sehr Freizauberei das Powergameing unterstuetzt. Wenn das Borbele mit dem Fingerschnipp und ein Verraeter zu Staub zerfaellt wird wohl jeder Meister und Spieler zustimmen, dass das dem Charakter vom Borbele entspricht und (richtig eingesetzt) gut ins Abenteuer passt.
Die Gefahr, die ich dabei sehe ist, dass die Helden durch Freizauberei zu
maechtig werden.
Daher bin ich da sehr skeptisch. Entscheidend ist wohl, wie stark der Zauber ausfaellt. Wenn der Held mit dem Finger schnippt und sein Gegner zu Staub zerfaellt ist das fuer mich uebertrieben. Mich wuerde in diesem Fall mal interessieren, was der Zauber kostet (garantiert nicht wenig), welche Zuschlaege werden faellig (Doppelte oder dreifache MR?) und wie lange dauert das ganze. Borbele spielt hat in einer ganz anderen Liga als
die Helden (man denke an die Helden am Schluss der G7-Kampagne)
Neromancer:
Freizaubern ja, aber: nur als Gimmick und für Kleinigkeiten und die Atmospähre!
Oder?
Ronald_Savoy:
Was Helden angeht, ja! Bei den Schurken ist das immer etwas anderes. Bei mir beherrschen die Magier oft eine Kombination aus verschiedenen offiziellen Spruechen, bzw. Entwickeln gerade entsprechende Rituale und brauchen deshalb \"Versuchskaninchen\". Aber auch das versuche ich nicht zu uebertreiben. Wirkliche Freizauberei, das heisst jeder erdenkliche magische Effekt lasse ich nur fuer die uebermaechtigen Meisterfiguren wie Borbarad oder Nahema zu. Und so offt treffen die Helden nun wirklich nicht auf diese.
Nick-Nack:
Na ja, ich stimme da nicht zu, weil man es nicht logisch begründen kann, dass das eine geht, das andere aber nicht (und logisches Begründen ist beim Freizaubern im Gegensatz zu Wundern von nöten).
Septic:
Na ja ... man könnte ähnlich wie bei D&D einen Zauber \"Zaubertricks\" einführen, der diesen ganzen \"Kleinkram\" abdeckt ... vorstellen könnte man es sich als minimale Manipulation der Astralen Fäden (womit man dann auch eine Aventurische Begründung hätte)
morgenstern:
naja...ich bin schon der meinung, wenn mein Az\'farin mal so richtig in rage geraten oder etwas sehr einschneidendes geschehen sollte, daß auch auch schon mal ganz schnell ein ganz anderer wind weht...
ja, so es die situation gebietet (und ich keinen anderen ausweg sehe bzw. es rollenpieltechnisch gut passt) würde/werde ich auch etwas tiefer in die zauberkiste greifen. dann aber auch mit den konsequenzen, daß diese aktion ihn auch ziemlich erschöpft (memtal als auch physisch), etc. schließlich bekommt man asp bei dsa4 auch nicht gerade nachgeschmissen.
zu all dem gehört aber imho auch ein bestimmtes verständnis für zauberei. beispiel: so ein ordentlicher ignisphaero ist schon ein ziemlicher eingriff in seine umwelt, genauso wie ein starker bannbaladin, balsam, etc. und akademieausbildung hin oder her - sowas hinterlässt auch bei dem magier spuren (denn ich glaub schon, daß sowas ziemlich schlaucht: konzentration, wirkung des zaubers, etc). man sollte sich also als magier (sowohl als spieler als auch als char) überlegen, was man da grad eigentlich machen will. deswegen sind ja bestimmte (=mächtgere) zauber auch teurer von den kosten. nicht nur aufgrund der macht, die ihnen innewohnt, sondern auch auf grund ihrer komplexität bzw. dem einfluss auf ihre umgebung. einem permanent wild um sich zaubernden magier würd ich als meister auch eine gewisse \"läuterung\" zu teil werden lassen...
wenn man verantwortungsbewusst (nicht wertend wie \"gut/böse\" sondern ich seines handelns mit seinen konsequenten bewusst) mit magie umgeht, ist denke ich freizauberei in einem gewissen rahmen kein problem.
Mikeister:
ich glaube das dieses \"Zaubertricks\" ganz gut ist, aber ich würde sagen, das ich es NICHT Freizauberei nennen würde denn Frewizauberei beherschen NUR Drachen, Borbel...
und die Proben müssten saftige Aufschläge auf alles erhalten, WENN man nicht diesen Zauberspruch schon ein paar mal gemacht hat(z.B.: eine Erleichtewrung fürs Ringeblasen, wenn dieses jeden Tag gemacht wird, eine deutliche (+5) Erschwerung fürs Ringeblasen, wenn es dass erste mal versucht wird!)
Und nur für erfahrene Meister/Spieler ich würds in meiner Gruppe nicht einführen (wir sind alle noch Newbies!!)
Dreikorn:
Einige hier lehnen zu Recht diese Freizauberei fast gänzlich ab ( Mikeister : trotz seiner Stellung als Neuling argumentiert er sehr vernünftig ; auch Saveloys begründung ist OK) ,
andere sind skeptisch und wollen es eingeschränkt zulassen ( wie morgenstern ).
Ich sage : Stoppt den Anfängen ! Meister wehrt euch !
Das Ganze artet aus , hat man es erst mal zugelassen.
Da denkt sich der Meister eine tolle Sache aus und der Magier macht sie mit seiner Freizauberei sofort kaputt , weil er \" ein Zauberauge besitzt , das er noch in 100 Schritt Entfernung steuern kann und das natürlich auch durch dicke Mauern wandert \".
NEIN ! Schluss mit diesem Quatsch !
Wozu braucht man dann überhaupt noch Akademien ?
Zauberforschung ?
Neue Thesen ?
Necro:
Also erstens:
Physik hat nichts aber auch wirklich GAR nichts mit Magie zu tun
zweitens:
Es geht darum, daß es doch bescheuert wäre, einen Maifesto dafür zu sprechen, der doch für sowas wirklich zu \"stark\" oder \"zeitaufwendig\" oder \"teuer\" wäre.
drittens:
Ich korrigiere mich und nenne das Freizaubern, wie es hier gemeint ist, Zaubertricks. Man könnte ja, wie auch schon vorgeschlagen einen eigenen Zauber draus machen \"Supergeiler Zaubertrick, verschaffe mir den ultimativen Kick\" oder so
Weil die Freizuberei, wie sie hier von den Befürwortern ausgelegt wird, als Atmosphäre schaffendes Mittel betrachtet wird, welches nicht geeignet ist, das Abenteuer foranzuführen, weil die Auswirkungen dieser Zauber einfach zu gring oder gar lächerlich sind.
Somit ersetzen sie keinesfalls die althergebrachten Akademien oder Zauberformeln, z. B. aus dem Codex Cantiones.
Sie sind Gimmicks, Ergänzungen und sollen nichts außer Kraft setzen, was sich bewährt hat, so wie etwa die ZS aus dem CC!
Ich denke, daß man ruhig neue Trends oder Ideen übernehmen sollte.
Schließlich ist so ja auch die 4. Edition von DSA entstanden.
Oder will irgendwer abstreiten, daß die Sache mit den GP etc. bei der Charaktergenerierung nicht starke Parallelen mit ShadowRun 3 aufweist?
Borbel:
Ich bin gegen eine inflationäre Behandlung der Magie, auch wenn es dazu dienen soll \"Atmosphäre zu schaffen\"!
Zur Freizauberei:
Ich sehe ein, daß der Reiz, Magie grenzenlos - also ohne Zwänge durch feste Formeln - einzusetzen sehr groß ist. Das Problem dabei ist, daß ein Magiesystem in gewissem Rahmen feste Regeln benötigt, um nicht auszuarten. Wenn man Leben per Fingerschnipp auslöschen, Städte in Erdbodenspalten verschwinden oder Feuer in der Hand entstehen lassen kann, ist die Spielwelt in ernster Gefahr.
Klar, kann man sagen, daß man das Alles mit gesundem Menschenverstand und Selbstkontrolle im Rahmen halten kann, aber irgendwie habe ich da meine Zweifel. Spätestens, wenn es darum geht, den bösen Schwarzmagier glaubwürdig darzustellen, muss man sich als Meister fragen, warum der die Helden nicht einfach wegschnippt und schon ist man in den Teufelskreis hineingeraten.
Daher sollte der freie Einsatz von Magie wirklich nur in absoluten Ausnahmefällen erfolgen, und seien wir mal ehrlich, wie oft wird man in seinem Leben einem NSC wie Borbi oder Nahema begegnen??
Außerdem was bedeutet \"erfahren\" in diesem Zusammenhang? Wenn ich einem Stufe-15 Magier mit seinen ~ 40 Lenzen freizauberische Fähigkeiten zugestehe, was mache ich dann mit meinen NSC\'s, die ja teilweise 400 Jährchen auf dem Buckel habe??? Mehr als Freizaubern geht ja schon nicht mehr, oder?? ]