Phileasson Kampagne (MI)- Auf der Spur des Wolfes

  • Die Zwölfe zum Gruße,


    Der folgende Text ist üppig mit Spoilern durchsetzt. Spieler der Phileasson Kampagne sollten daher vom weiteren lesen absehen.


    Ich bin als Spielleiter der Kampagne gerade in einer Situation, wo ich einfach mal Anregungen und Ideen von euch einholen wollte, wie ihr an des Spielers Stelle das Problem angehen würdet und wo es Gefahren mit den NSCs gibt, die ich vielleicht übersehe.


    Zur Einordnung:
    Meine Spieler befinden gerade am Ende der Etappe „Auf der Spur des Wolfes“.
    Sie haben insgesamt sehr lange gebraucht um im Tal der Türme auf die Spur der Burgruine zu gelangen, verschwendeten dann einen weiteren Tag bevor sie nach Erkundigungen hinab stiegen, so dass am Ende (während sie tief unten durch die Gänge krochen, verfolgt und bedrängt von Wölfen und Wulfen) Beorn durch einen Abseilakt die Silberflamme erbeutete.
    Seine Magierin (praktischerweise soll sie ja trotz Beherrscher Hintergrund den Desintegratus können) hat mittels Selbigem die improvisierte Steinbrücke zur Silberflamme für die Spieler zerstört, so dass sich Beorn (und Begleiter) mühsam, aber ungestört wieder durch die Spalte hocharbeiten konnte.


    Die Situation:
    Die Gruppe hat natürlich hart dran zu schlucken diese Aufgabe nicht erfolgreich gelöst zu haben und sann nach Möglichkeiten das Schwert doch noch zu bekommen.
    Einer der Spieler trank nun, wenige Stunden nachdem sie sich zerschunden und von Wölfen attackiert wurden(einer der Söldner Beorns erschoss mit einer Armbrust zum Abschied einen der Wölfe, woraufhin diese dann Beißdrang entwickelten), einen Verwandlungstrank, der ihm für eine Stunde die Gestalt eines Zaunkönigs gewährt und flog Beorn hinterher.

    Der Spieler weiß in welchem der Dörfer Beorn zuvor Quartier bezogen hatte und hofft nun da es tief in der Nacht ist, ihn bzw. die Silberflamme dort zu finden.
    Er will natürlich die Regeln des Wettbewerbs nicht absichtlich verletzen!
    Das ganze entstand recht spontan und bei den Spielern aus dem Bauch heraus.


    Und hier jetzt mein „Problem".
    Das Schwert wird garantiert nicht einfach irgendwo rumliegen, sondern seine „Travia Geweihte“ interessiert sich vermutlich brennend dafür. Wenn nicht sie, dann vielleicht die Magierin oder am Ende Beorn selbst. Es ist nicht zuletzt kostbare Beute, und seiner neuen „Crew“ wird er mit Wertsachen garantiert nicht weiter als eine Axtlänge trauen.

    Ich würde ihm aufgrund der netten Idee gönnen, dass Beorn noch bis Morgengrauen im Tal weilt. Es ist die gleiche Nacht und ein Gebirge kein netter Ort für nächtliche Wanderschaft.
    Grundsätzlich bin ich einem Erfolg des Spielers nicht abgeneigt, aber dafür muss er mit einem wirklich guten Plan an kommen.
    Jedoch will ich keinesfalls, dass er zum jetzigen Zeitpunkt hinter das Geheimnis von Lenya kommt. Merkwürdiges bzw. rätselhaftes Verhalten von ihr wäre noch in Ordnung.
    Ich will auch nicht (sofern er sich nicht total dämlich anstellt), das er ums Leben kommt.

    Aber: Er braucht 30 Minuten bis zu Beorns Aufenthaltsort, hat also noch grob weitere 30 Minuten als Zaunkönig. Die Verwandlung ist einmalig, er hat keinen weiteren Trank. Er ist danach nackt und hat während der Wirkung die LeP des Vogels.
    Der Charakter selbst ist eine horasische Taugenichts Variante (kann also nicht zaubern) mit mäßigen 5-9 Talenten in Schleichen, Schlösser knacken ect. Er kämpft mit Rapier und Linkhand (wenn er denn Waffen findet).


    Ganz grob hatte ich bisher zwei Möglichkeiten überlegt (beide sind etwas unfair, da sie ihm quasi keine echten Chancen einräumen).
    1) Die Klinge wird von der Magierin untersucht bzw. er wird von ihr beim Diebstahl erwischt. Neben Spott und Hohn, belegt sie ihn mit einem Memorabia und verändert die Erinnerungen an das Erlebte (er hat es erfolgreich entwendet, wurde dann jedoch von einem desertierten Söldner überfallen, der mit dem Schwert „in die andere Reiserichtung“ floh), in der Hoffnung Phileasson etwas aufzuhalten.
    2) Die Klinge befindet sich bei Lenya. Obwohl er Merkwürdigkeiten (vielleicht seltsamer Gesang) vernimmt, ist ihre Tür (magisch?) geschützt. Er wird beim Versuch des Eindringens bemerkt. Die Thorwalerin Eilif (oder Raluf mit Brüsten genannt) macht schlimme Dinge mit ihm und er darf mit Schimpf und Schande nach Hause.


    Wäre eine simplere Lösung mit dem Geiste der Kampagne stimmiger und/oder fändet ihr einen Weg um euch des Schatzes zu bemächtigen?
    Sorry wegen des vielen Textes,
    Der Taugenichts

  • ganz interessante Lösungsansätze. In so einer Situation würde ich aber meinen Charakter fragen, ob er den wirkilch das Schwert aus den Händen einer "Traviageweihten" entreißen will. Immerhin sind die beiden für die letztendliche Wahl des Siegers relevant.

  • Meine Gruppe hatte eine ähnliche Situation, Beorn hatte ihnen das Schwert vor der Nase weggeschnappt, mit dem gleichen Trick. Natürlich waren die Helden wutentbrannt. Eine Hexe aus der Gruppe hat sich auf ihren Besen gesetzt und hat die Verfolgung aufgenommen. Leider, leider war es viel zu dunkel und der Wald zu dicht.

    Aber beim Showdown in der Ruine ist Lailath zur Gruppe gestoßen, und sie hat die paar Hinweise der Hexe verwenden können und hat im Alleingang die Verfolgung aufgenommen. (Danach ward sie nie wieder gesehen. ) Die Gruppe hat es sich danach anders überlegt und für die Zukunft Vergeltung gelobt. Dieser Zorn war dann - leicht geköchelt - eine gute dramatische Unterlage für die Begegnungen im Folgeabenteuer :)

    Vielleicht kannst du die gute Zaunkönig-Idee so belohnen, dass der Erkundungsflug ein paar wertvolle Informationen bringt, die du der Gruppe anders mitteilen wolltest.

  • Hey Taugenichts,

    ich muss mal eben loswerden, wie froh ich bin, dass wir es in unserer Gruppe geschafft haben das Schwert vor Beorn zur bekommen :) War aber auch kein einfaches Unterfangen.
    Bei uns lief das ganze also eher anders herum: Wir hatten ziemlich viel Angst davor, dass Beorn versuchen würde uns das Schwert abzunehmen, wenn ich mich recht entsinne kam es da sogar zu einer entsprechenden Konfrontation, wobei unsere Travia Geweihte (hab leider ihren Namen vergessen) dann äußerte, dass wir schneller waren und dementsprechend die Aufgabe (also das Schwert zu finden) gewonnen hatten. Ich selbst bin nur Spieler und hab keine Ahnung, was die Kampagne an dem Punkt vorsieht, bzw. wie es weitergeht, aber könntest du die Situation nicht auch einfach so lösen? Indem die Travia Geweihte(n) als "Schiedsrichter" entscheiden, dass Beorn bei dieser Etappe der schnellere war?

    Ansonsten finde ich persönlich die Idee mit dem Zaunkönig auch sehr schön und würde mich meinem Vorredner anschließen, der Gruppe aufgrund der Idee wenigstens ein paar Informationen zukommen zu lassen.

    Grüße