Beiträge von weltanschauer

    Stimmt, das kommt noch dazu. Es gibt RAW also eigentlich nur drei Quellen für Wunden:
    1. Schaden durch AT ("Nahkampfangriff").

    2. Schaden durch FK ("Fernkampfangriff").

    3. Schaden durch Zauber/Liturgien, die als Fern- oder Nahkampfangriff zählen (Steht beim Zauber).

    Nichts anderes verursacht Wunden.

    Sturmkind :

    Du benutzt - wahrscheinlich unbeabsichtigt - unredliche Argumentationstaktiken.

    1. Petitio Principii (auf Englisch: begging the question) : Du kannst die Interpretation der Wundregeln (und damit von "Treffer") nicht einfach an einem gewünschten Ergebnis festmachen, wenn genau dieses Ergebnis infrage steht.

    2. Dass es keine explizite Verbaldefinition von "Treffer" gibt, heißt nicht, dass du freie Hand bei der Interpretation dieses Begriffs hast.

    Es ist übrigens überhaupt nicht nötig, eine explizite Verbaldefinition von "Treffer" zu haben. Selbst dann nicht, wenn man "Treffer" als mechanischen terminus technicus betrachtet. Es reicht, Situationen als "Treffer" zu werten, in denen das Regelwerk das Verb "treffen" oder das Substantiv "Treffer" benutzt. Es gibt also sehr wohl eine Realdefinition.

    Nochmal zur konkreten Situation. Ich hätte wohl so etwas gesagt wie:

    Auf deine Aufforderung tritt ein Ausdruck von Überraschung ins Gesicht des Mädchens. Sie kommt etwas näher und mustert dich. Die Überraschung weicht Belustigung. "Ein faires Kräftemessen?", sagt sie grinsend und leckt sich mit der Zunge über die Zähne. "Aber gerne doch! Aber bist du sicher, dass du mit mir fertig wirst?" Bestehst du auf das Duell oder willst du etwas anderes tun? Was ist mit euch anderen? Wollt ihr [Name] gewähren lassen oder ihn zurückhalten?

    Hintergrund ist, dass die Konsequenzen nicht einfach (aus Spieler_innen-Sicht) aus dem Nichts kommen sollten.

    Wenn der Pirat eine Gestaltwandlerin angreift, die ihn mit einem Schlag umbringen würde, ist sie dann plötzlich doch keine Gestaltwandlerin sondern eine normale Fünfzehnjährige, die aus unerfindlichen Gründen Anführerin der Räuberbande ist?

    Oder sie ist eine Gestaltwandlerin, aber nicht so mächtig. Oder etwas anderes (Ein Quitslinga vielleicht). Oder du sagst den Spieler_innen einfach vorher, dass sie ein verdammter Werwolf ist. Oder du machst die Enthüllung und gibst die Gelegenheit zu einem Flashback ("Haha, zum Glück habe ich meinen Dolch versilbern lassen"). Whatever. Wichtig ist nur, dass dich deine "Prep" nie zu irgendetwas zwingt.

    @Phexgeschwind, ich hätte da eine, ernst gemeinte Gegenfrage: Warum soll der Einsatz von CFs überhaupt unter besonderem Begründungszwang stehen?

    Aus meiner Sicht: Ich habe auch schon Bücher über Subskription bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft erworben. Das Prinzip ist ähnlich: Man lässt die potentiellen Kund_innen erst einmal verbindlich vorbestellen, um Liquidität zu bekommen und abzuschätzen, wie groß der Markt eigentlich ist, und macht den Subskribend_innen zum Ausgleich einen Sonderpreis (es gibt da Ausnahmebestimmungen zur Buchpreisbindung). Crowdfunding ist eigentlich dasselbe, nur "auf Speed" und in Bereichen, wo es bisher nicht so üblich war.

    Es gibt keinen Zustand "Beidhändiger Kampf", in dem man sich "befinden" könnte. Es gibt lediglich Abzüge, die durch die offensive Benutzung zweier Waffen auftreten können. Solange du also nicht gleichzeitig mit Schild und Waffe angreifst, ändert sich überhaupt nichts. Und selbst, wenn doch, ist die Schildparade explizit nicht von diesen Abzügen betroffen. Die Antworten der Redax ergeben da einfach keinen Sinn und sollten mindestens so lange ignoriert werden, bis das RAW explizit erratiert wurde.

    Deine Berechnung stimmt ansonsten soweit RFreeman

    AikarBrazoragh

    Ich hatte eigentlich nur meine Beobachtung geteilt, dass es gar nicht notwendig so ist, dass die SL alles wissen muss und die Spielenden nichts. Eigentlich harmlos. Aber hey, wir sind hier im Orkenspalter, und da muss erstmal aus Prinzip und ohne gute Gründe widersprochen und der Gesprächsbeitrag des Gegenübers ins Absurde gezogen werden. So wurde eben in der Not ein Argument draus.

    Ich weiß, dass ich nicht viel vorbereiten muss. Ich habe auch schon mit ganz wenig Vorbereitung und 90% Improvisation gemeistert und ich habe auch Abenteuer schon sandboxartig vorbereitet und geleitet. Beides macht mir Spaß, aber eben auch das intensive Vorbereiten eines plotgetriebenen Abenteuers. Wir als Gruppe haben uns gerade auf diese Art von Spielweise geeinigt, die für uns alle eine neue Erfahrung sein wird. Und für mich ist das Neue eben, mich vor Beginn intensiv mit dem Abenteuer zu beschäftigen und gleichzeitig nur wenig mit meinen Spieler:innen teilen zu können. Diese wollen die Geschichte miterleben und daher vorher möglichst nicht mehr Informationen als ihre Charaktere. (Das finde ich völlig legitim.)

    Okay, das ändert die Sache natürlich. Ich würde an deiner Stelle trotzdem drüber nachdenken, ob du wirklich bis zum Vorzeichnen von Lösungswegen gehen willst. Meiner - und auch deiner - Erfahrung nach kommt man da häufig fruchtlos vom Hundertsten ins Tausendste.

    EDIT: Ich möchte dich auch nicht verschrecken, aber meine Erfahrung ist, dass man aus dem Austausch mit anderen SL häufig sehr schlechtes Feedback bekommt.

    Sturmkind

    Du wirfst da wild Sachen durcheinander, die nur sehr bedingt etwas miteinander zu tun haben.

    1. Low-Prep ist etwas anderes als "völlig offener Plot."

    2. "Völlig offener Plot" ist etwas anderes als Sandbox.

    3. Sandbox ist etwas anderes als "anything goes" und auch als "you can go anywhere".

    Kurz zum Punkt "offener Plot": Der OP sprach von seinen Erlebnissen beim Gestalten eigener Abenteuer. "Ergebnisoffenes Spiel" vs. "offiziellem Plot folgen" ist keine Debatte, die hier etwas zu suchen hat.

    Zum Punkt "Sandbox": Ich weiß nicht, wie du deine Sandbox gestaltet hast, das ist hier auch nicht Thema, aber bei einer Sandbox sind Reduktion und Fokus wichtig. Das betrifft übrigens auch die Nachbereitung. Wenn du unbedingt alles tracken willst, okay. Aber diesen Aufwand hast du dir gemacht, weil du es wolltest, und nicht, weil du es musstest.

    Zurück zum Thema: Es ging hier um zwei Dinge, die den OP stören. Nämlich zum einen, dass er glaubt, dass er viel alleine vorbereiten muss. Und zum anderen, dass er das Gefühl hat seine Vorbereitungen geheim halten zu müssen. Meine Argumente waren:

    Erstens, die SL muss wenig bis gar nichts vorbereiten. Beleg: Spielpraktiken von DSA-Redakteur_innen. Eigene Erfahrungen.

    Zweitens, man kann mit seinen Spieler_innen vollkommen offen sein. Beleg: Eigene Erfahrungen mit Spielen, in denen es diese Informations-Asymmetrie nicht bzw. nicht in dieser extremen Form gibt.

    Ich warte weiterhin auf Gegenargumente, die anders aussehen als "Bei DSA geht das halt irgendwie nicht." oder "Das kommt auf die Gruppe an." Weniger Allgemeinplätze und mehr Spezifika, bitte!

    Kaufabenteuer nehmen einem eigentlich ziemlich wenig ab. Anstatt dir etwas Eigenes auszudenken, musst du dir beim Kaufabenteuer fremde Ideen und Materialien aneignen und versuchen, nachzuvollziehen, wie das alles gedacht war. Das ist überhaupt nicht weniger Arbeit! Und auf die Gruppe musst du es trotzdem noch anpassen. Das Standard-DSA-Kaufabenteuer ist mit seinen sehr kleinteiligen Setzungen und festgelegten Szenenabfolgen auch das Gegenteil von Low-Prep, wo du dir genau diese Dinge sparst.

    Und wenn du meine eigenen Erfahrungen hören möchtest: Wenn ich ein Kaufabenteuer leiten will, dann lese ich es mir zuerst durch. Dann zerlege ich es in seine Elemente. Von denen werfe ich dann ca. die Hälfte weg. Aus dem Rest baue ich dann etwas zusammen, was zu meiner Gruppe passt. Allein der Kürzungsprozess dauert dabei meistens erheblich länger als das Design eines eigenen Szenarios.

    DSA würde die Helden verbrennen wie ein Paktierer seine Jungfrauen. In einer lebendigen vorgefertigten Welt ist eine solche Umsetzung mit noch mehr Aufwand verbunden als die Vorbereitung einer Kampagne.

    DSA ist lange Zeit (auch) als Low-Prep-Spiel ohne umständliche Ausarbeitungen gespielt worden. Sogar von Redakteur_innen. Lies einfach mal die Kommentare von Thomas Römer im WdM. Viele Leute aus der "Old School" machen das bis heute so.

    In einer lebendigen vorgefertigten Welt ist eine solche Umsetzung mit noch mehr Aufwand verbunden als die Vorbereitung einer Kampagne.

    Weshalb?

    Und wie oben schon gesagt es hängt vom Gruppenkonsens ab, wie man an die Vorbereitungen heran geht.

    Nein, tatsächlich nicht. Das ist eine der Sachen, die die SL einfach diktieren kann, weil sie es ist, die sich die Arbeit macht. Take it or leave it.

    Nur mal kurz zum Thema "Spoilern": Es ist überhaupt nicht notwendig, dass es zwischen Spielleitung und Spielende ein großartiges Informationsgefälle gibt. Es gibt z.B. Mechaniken wie Compels in Fate oder Devil's Bargains in Blades in the Dark, die die Spielenden benutzen können, um Probleme und Komplikationen einzuführen. Und nach meinen Beobachtungen lieben Spieler_innen es, Probleme einzuführen, von denen sie zwar wissen, aber ihre Charaktere nicht. Diese Art von Offenheit kann man auch als SL praktizieren. Echt. Im Ernst.

    Vielleicht liegt es daran, dass die Auflage von UdW und SdR einfach zu hoch war?

    Das kann natürlich sein. Aber ich halte das für wenig wahrscheinlich, weil es zu der Zeit, als diese Bücher herauskamen, gerade eine Baisse im Hobby gab und die Leute bei FanPro/Ulisses das auch wussten. UdW war übrigens nach allen Maßstäben, die man fairerweise anlegen darf, mit insgesamt 3 Neuauflagen durchaus erfolgreich für seine Zeit. SdR hingegen...

    Mit zunehmender Bedeutung zunehmend differenzierter Regeln und somit deutlich gestiegenem Regelanteil in Regional- und sonstigen Spielhilfen empfinde ich die Thorwal-RSH keineswegs als reines Fluffprodukt.

    Das ist doch jetzt nur Widerspruch um des Widerspruchs willen.

    Wieveil Absatz ein solches unter DSA5 machen würde, ließe sich erst feststellen, wenn ein solches auf den Markt käme.

    Wir haben den Vergleich mit anderen DSA5-RSHs. Die haben alle deutlich länger bis zur nächsten Auflage gebraucht als Gestade (DDD zum Beispiel ein knappes Jahr).

    Wir haben der Vergleich zu DSA4-RSHs. Bei UdW dauerte es bis zur zweiten Auflage ungefähr 4 Jahre. Bei SdR sogar 7 Jahre und davon lagen bis letztes Jahr sogar noch Exemplare in Waldems rum.

    CF ist einfach das neue Normal. In den USA ist das wohl schon deutlich üblicher,

    Jep, da braucht man sich nur Firmen wie Pinnacle oder Evil Hat anzuschauen.

    Gestade war damals, wenn ich mich richtig erinnere, innerhalb von weniger als 2 Monaten im F-Shop vergriffen. Für DSA-Fluffprodukte ist das ein geradezu gigantischer Absatz. Ulisses müsste schon ziemlich bekloppt sein, um in Zukunft nicht noch mehr auf CF zu setzen.