Beiträge von WarChicken78

    Da ich unmöglich als jung durchgehen kann,... Kategorie 2.

    Es ist ja egal wie jetzt die Absatzzahlen sind. Es ist mit 1/4 Mio Euro vorfinanziert.

    Wenn jmd. aus der Redax 1/4 Sabbatjahr oder Elternzeit gemacht hätte, einen Tharun-Band oder einen Hasrabal-Roman geschrieben hätte - da hätte kein Hahn nach gekräht. Es hat also doch etwas damit zu tun, dass man persönlich dem Autor sein Schaffen vorhält.

    1600 Backer sind auch nicht wirklich interessiert und nicht relevant.

    GRR Martin hat auf den wütenden Aufschrei: Verfilmung? Du musst erst zuende schreiben, richtig reagiert. Einen Scheiß muss ich.

    JAAA! Natürlich werfe ich denen das vor, dass ihnen Pimmelregeln wichtiger sind als die Kernregeln fertig zu stellen.
    Genau das schreib ich doch die ganze Zeit! Hallo?

    Und ja natürlich können sie sagen "Hey, ist mir scheiß egal, was ihr wollt, ich mach mein ding" oder wie du es so schön geschrieben hast "Einen Scheiß muss ich".

    Dann müssen sie aber mit den Konsequenzen leben, dass eine Menge spieler stinksauer sind. Manche vielleicht so sauer, dass sie keine Publikationen mehr kaufen, die über die rausgehen, die sie unbedingt brauchen - ich zum Beispiel.

    Oder das einige Autoren, die gute Arbeit geleistet haben dem Verlag den Rücken zukehren...

    Oder beides...

    DSA Pimmelregeln mit der Verfilmung von Game of Thrones zu vergleichen ist...
    Sagen wir einfach, wenn Wege der Vereinigung so gut geht, dass jemand einen Film davon drehen wird, schau ich mir den Porno nicht nur an, sondern dann hab ich auch nichts gesagt und nehme all meine Kritik zurück.

    Einer meiner Hauptkritikpunkte von DSA 4 war immer, das die Regeln IN Bänden stark fragmentiert sind, und das sich Fluff nur sehr schlecht von Crunch trennen lässt. Die Magieregeln und die Liturgien sind da so Kandidaten. Sehr viele (Fluff)Darstellungen einzelner Zauber in einzelnen Traditionen wiedersprechen den Vorgaben der jeweiligen Repräsentation und sind oft schlicht aus alten Edition kopiert worden - schaut mal wie wir uns darüber hier im Forum schon die Finger wund geschrieben haben.
    Genauso bei Liturgien. Die Beschreibung enthält sehr oft Handlungen, welche zum Teil sehr starken Einfluss im Spiel haben können. Aus dem Kopf (daher potentiell falsch) fällt mir der Schutzsegen ein, wo die (Fluff) Beschreibung vorgibt, dass man den zu segnenden Ort am Rande (?) abgehen und/oder Markieren muss. Ab wand ist das denn jetzt bindend? Die Vademeci erlauben da oft viele Freiheiten - Phexgeweihte müssen z.B. gar nichts sagen, um eine Litrugie zu wirken. Was stimmt den jetzt?

    Daher: Das es eine Wiki gibt, in welcher man das Allermeiste der Crunch-Regeln nachlesen kann, dann bin ich rundheraus begeistert. Wäre sowas auch für DSA 4 möglich? Ich wäre sofort dabei, da die Texte abzutippen!
    Aber für jedes Hui ein Pfui: Regeln dann Teilweise wieder in Regionalbände stopfen finde ich super schlecht. Klar wächst das System noch, und klar muss ich mir immer wieder vor Augen führen, das wir hier DSA 4.1 mit DSA 5.0 vergleichen, und das es irgendwann ein DAS 5.1 geben wird, dass mir womöglich sehr viel von meinem kritischen Wind aus den Segeln nimmt.

    Beispiel sind viele der Kampfstile oder Zauberstile. Es gibt nichts langweiligeres, als eine SF oder ein Vorteil, der ein paar Pünktchen in irgendwelchen Situationen rauf und runter schiebt. Ich vergesse Regelmäßig, Balance oder gutes Aussehen mit in die 2-3 Proben, wo es mal relevant sein kann mit einzurechnen.

    Und klar ist es auch super, wenn in den Anhängen von ABs beigelgt ist, was denn die ganzen SFs machen, die da so bei den Figuren dabei stehen. Nun ist halt die Frage, warum man das der fünften Edition auf die Fahne schreibt, wenn das wohl eher ein Politikwechsel beim Verlag ist, der jetzt eben diese Neuerung zulässt.

    WdV war einfach ein griff in die Klossuppe. Und zwar auf so vielen Ebenen. Das es die Resourcen beim Verlag nicht (über die Maßen) gebunden hat kann man einfach mal glauben oder nicht - spielt für mich große keine Rolle. WdV hat halt mit seinem Regel-Würfel-Wahnsinn, seinen Tabellen und seinen SFs udn Vorteilen mit Minimal-Impact (kleiner Schnidel usw) für mich gezeigt, wo der Verlag/die Redax gerade in Sachen Ton und Regeldesign für mich komplett in die falsche Richtung marschiert - oder von der Geldkarotte am Stock von der Commmunity vor sich hergetrieben wird.

    Ja, ich denke, dass das ein valider Punkt ist - der Fluff/Crunch (ist "Crunch" ein Ding? Hab ich noch nicht gehört, mag ich aber) Mix bei DSA4 trägt nicht gerade zur Übersichtlichkeit bei. Auf der anderen Seite würde man sich aber auch fragen warum diese Sachen jetzt wo anders stehen, wenn man sie sucht - insbesondere bei den Zaubern und Liturgien. Für mich persönlich war das kein Problem, aber ich kann schon ganz gut sehen, wie einen das stören kann und man das ganze lieber Kompakter als Regelpaket sehen möchte.

    Was die Regeln mit Boni angeht seh ich die Sache auch ein bisschen anders - Wenn du einen Charakter spielst, der den Kram häufig braucht, erinnerst du dich daran :) Ich spiele momentan einen Jäger (Hauptwaffe: Bogen) mit Entfernungssinn und Herausragender Sinn: Sicht. Brauche ich ständig, vergesse ich so schnell eher nicht.

    Aber ja, Richtungssinn hat er auch, und den vergesse ich schon hin und wieder.

    EDIT: Man muss aber dazu sagen, dass das ein Kritikpunkt ist, der sowohl auf DSA 4 als auch 5 zutrifft - diese Sorten Vorteile und SF gibt es in beiden Systemen ausreichend.


    Und was das WdV angeht, bin ich deiner Meinung. Ich kanns nichtmal spezifizieren, denn sorry, das Ding werd ich mir sicher nicht kaufen, kann also nur das über den Inhalt sagen, was die Produktbeschreibungen und die Aussagen anderer hergeben, aber das reicht auch schon dicke.
    Wie gesagt würd ich kurz den Kopf schütteln und mit den Achseln zucken, wenn die Kernregeln fertig wären, aber so find ichs einfach frech und zeigt, dass die Prioritäten der Red einfach völlig daneben sind.
    Aber mal blöd gefragt: Weiß irgendwer, wie die Absatzzahlen von dem Ding sind? Insbesondere im Vergleich zu wirklich wichtigen Regelbänden wie z.B. Aventurische Magie 2? Weil ich seh nur 2 Mögliche Motivationen das ding wirklich zu kaufen - besagter sehr junger spieler, der... Ja. Und halt ein Sammler, der einfach alles an DSA hortet, ob er es nun im Spiel braucht oder nicht.

    Druiden gab es in der Regionalspielhilfe zu den Streitenden Königreichen bereits.

    Von WdV mag man halten was man will (wurde hier wohl bereits zu genüge diskutiert) allerdings wurde hier durch den Verlag betont, dass "durch die Arbeit an diesem Buch keine anderen Projekte verzögert" wurden.

    Wen ich fie Regeln zur erschafung eines Charakters haben will, dann kauf ich mir aber keine Regionalspielhilfe. Ich habe mir nichtmal für DSA4 alle Regionalbände geholt, weil es einfach Regionalbände gibt, die mich als Setting nicht besonders interessieren und Nostria und Andergsast ist da sogar zufällig dabei.

    Und was die Aussage angeht, dass das andere Erscheinungen nicht verzögert sag ichs mal salopp: Das glaube wer will. Wenn du einen Autorenpool hast, von dem sich ein Teil mit WdV beschäftigt, kann genau der Teil eben nicht an anderen Titeln arbeiten.
    Aber selbst wenn dem tatsächlich so wäre, ist es trotzdem immernoch ein statement was die Prioritäten der Herausgabe angeht und sagt aus, uns sind Pimmelregeln wichtiger als die Kernregeln fertig zu stellen.

    Mag für manche kein Problem sein, ich finde es einen Affront. Dabei bin ich alles andere als Prüde - ich finde es nur ungefähr so wichtig dieses Thema bei DSA in Regeln zu fassen wie ob ein Sack Reis auf Maraskan nach rechts oder nach links umfällt und es hat letztlich kaum reale rollenspielerische Relevanz - zumindest in jeder Spielegruppe an der ich bisher beteiligt war.

    Ich weiß gar nicht wieso die Hexen fehlen.

    Es gibt die Rep., es gibt Flüche, Zauber, Besen und sogar total unnütze Kesselzauber.

    Die haben mehr als sie vorher je hatten.

    Juhu, du hast hundert Punkte und hast gemerkt, dass ich einen Fehler gemacht habe. ich habs verdreht. Dann sind es die Druiden, die noch fehlen.
    Ist ja auch wurst - Der dritte Teil der Magieregeln fehlt jedenfalls. Und in den ersten beiden sind noch nicht alle der "klassischen" Vollzauberer abgehandelt.
    Du scheinst nicht zu verstehen oder verstehen zu wollen, auf was es mir ankommt. Lies einfach meinen letzten Post nochmal und ignoriere, wenn ich spezifisch auf Hexen eingehe. Es geht darum dass WdV rausgekommen ist bevor die Regeln abgeschlossen sind, die DSA überhaupt lebendig machen und den Spielern alle Optionen zu ihren Charakteren liefern. Statt dessen können wir jetzt regelkonform einen inneraventurischen Schwanzvergleich (man entschuldige meine Wortwahl) machen, und zwar nicht metaphorisch, sondern wörtlich. Wenn uns das nicht bisher gefehlt hat...

    Ich muss vermutlich etwas an meiner Schreibweise arbeiten, auch das hatte ich weniger gemeint. In dem Kreis an Spielern, mit denen ich teilweise in unterschiedlichen Gruppen aktiv bin, finden sich die unterschiedlichsten Spielertypen. Der eine mag das Simulationssystem (welches 4 hat), während andere darauf verzichten könnten und es nur spielen, weil der Rest der Gruppe das tut. Worauf ich hinaus wollte, war das Problem welches sich Gruppenintern ergibt, wenn man Spieler A hat, der es gerne so einfach wie in DSA3 oder früher hätte und Spieler B, der voll auf das Ganze abfährt und sich da tief reinkniet. Gerade DSA4 hat es recht kompliziert gemacht, diese beiden Spielertypen unter einen Hut zu bekommen. Meinem subjektiven empfinde nach, hat DSA5 hier einen guten Schritt gemacht. Ich habe nach wie vor Gruppen die so unterschiedliche Ansichten vereinen, jedoch scheint das DSA5-System erst mal weniger "Vorteile" zu bringen, für Leute, die sich bis ins letzte ausrechen was wie mehr bringt. Ich hab einfach den Eindruck, das ich mit DSA5 erheblich leichter alle Spieler in der Gruppe zusammen bekomme. Aber das ist sicherlich ein sehr subjektiver Eindruck. Ich schreibe aber gerne hier, was ich auch gerne zu Bekannten sage die das DSA4-System über alles stellen, ich empfinde DSA4.1 als perfektes System, welches aber nur richtig funktioniert wenn wirklich jeder in der Gruppe die gleiche Grundhaltung im Bezug auf den Umfang der bespielten Regeln hat.

    Was die Welt nun angeht, denke ich schon das wir einen ähnlichen Blick auf das aktuelle Aventurien werfen, nur ist meine persönliche Schlussfolgerung aus den aktuell angedeuteten Ereignissen eine andere als Deine. Für mich wirkt es wirklich so als wäre man sich der angesprochenen Dinge bewusst und bemüht sich nun das in eine neue Richtung zu bringen.

    Alle guten Dinge sind drei :)
    Jetze ist es angekommen, du hast verschiedene Spielstile, die du an einem Spieltisch vereinigst?
    Okay, das kann gut gehen, wenn du geduldige Spieler hast. Aber wenn die Unterschiede zu groß sind, bedeutet das meistens Frust für mindestens einen Spieler.
    Wenn der Theterspieler seine Stagetime nicht bekommt wird er irgendwann genervt. Bekommt er zu viel davon, ist der Simulationsfan nicht begeistert und der Maximierer ist immer dann unzufrieden, wenns nichts zum verprügeln gibt - krass dargestellt.

    Wenn sich das bei euch noch in Grenzen hält, ist alles tutti, aber ich hab auch schon Runden platzen lassen (müssen), weil die Ansprüche der Spieler zu unterschiedlich waren.

    Wenn die Red sich der "Altlasten" bewusst ist und ihnen entgegensteuert, ist das super und lobenwert - ich hoffe auch du behältst da recht. Ich fürchte nur um diesen ganzen Spaß im Zuge des Metaplots zu korrigieren... das dauert nochmal 20 Jahre. Aber hey, soll keiner sagen, ich wär ein Miesepeter - langsamer Fortschritt ist auch Fortschritt und um längen besser als keiner.

    [infobox]DSA 4 gegen DSA 5 ist hier allerdings nicht das Thema, dazu gibt gibt es geeignetere Fäden. Hier ist das Thema ein anderes, und bei dem soll bitte geblieben werden.[/infobox]

    Ich muss auch sagen, dass ich das so nicht provozieren wollte. Hätte ich das vorhergesehen, hätte ich meine Regelkritik von der Kritik der Spielwelt getrennt.

    Es ging mir nie darum zu sagen "früher war alles besser". DSA 5 hat DSA 4.1 als aktuelles System abgelöst. Punkt.

    Dass ich DSA 5 kritisiere bedeutet nicht, dass ich will, dass die Red es zurücknimmt und sagt "Ah, war mist, geht zurück zu 4.1". Sondern die Kritik sollte die Stellen markieren, die ich für Problematisch halte (und meine Gruppe auch btw.) um das ins Bewusstsein zu rufen und vielleicht bei einem 5.1 oder ähnlichem gegenzuwirken.

    Letztlich sind sie persönliche Präferenz und wie man an der Diskussion sieht, gibt es Spieler, die das ähnlich sehen und welche, die eine andere Meinung haben.


    Wirklich schräg und und beachtenswert finde ich die WdV-Geschichte. Dabei sehe ich den Rassissmus- und Sexismusvorwurf garnicht mal so heftig. Da haben sich die Autoren halt von einfachen Klischees verleiten lassen, aber ich bin mir sicher, dass in der DSA-Red niemand rassistisch, sexistisch oder irgendwas-istisch ist. Unsere Gesellschaft ist meiner Meinung nach von allem was nicht 100% Politically Correct ist viel zu schnell beleidigt und wirft die Rassismus, Sexismus oder Homophobie-Karte.

    Nein, ich finde es geht um die Priorität der Veröffentlichung. Wie viele Spieler warten darauf eine Hexe regelkonform spielen zu können? Nachdem sie auf Magie 2 gewartet haben und jetzt Trommler und Tänzer spielen können war die Enttäuschung sicher schon nicht schlecht und jetzt kommt ein Band, der vögeln & Co in Regeln gießt, statt endlich die Regeln für die Hexe zu liefern? Das ist für diese Spieler nicht weniger als eine Beleidigung.

    Ich bin nichtmal jemand der Sagt "So ein Unfug gehört nicht nach DSA" - Ich sage "Ich brauch das nicht, aber wers haben mag, bitte". Aber verflucht noch mal nicht bevor die Kernregeln fertig sind. Wenn die Regeln fertig sind und die Redaktion sucht nach Möglichkeiten um weiter etwas zu verkaufen, bringt das auf den Markt und alle kleinen Jungs, die gerne eine gezeichnete Elfenmumu sehen möchten (ich überspitze natürlich) kaufen das, bin ich der letzte, der Ulisses diese extra-Einnahmen abspricht. Aber NICHT zu dem Zeitpunkt an dem es erschienen ist.
    Aber wie gesagt, hat Ulisses dafür schon einen ordentlichen Denkzettel bekommen als sich Autoren von ihnen verabschiedet haben, auch wenn ich die Gründe wo anders sehe.

    Da hat sicherlich jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht, ich persönlich hab den geschilderten Fall aber leider bisher so nicht erlebt. Aber ich glaube auch das ich mich falsch ausgedrückt habe. Es ging weit weniger um Spieler die einen unterschiedlichen Kenntnisstand der Regeln haben, als vielmehr das man diesen sehr unterschiedlich gegenüber steht. Die Diskussion gab es aber schon an anderer Stelle und muss hier nicht unbedingt noch mal ausgegraben werden.

    Ich sehe es nach wie vor recht simpel: Dir gefällt das DSA4-System, warum stört Dich also DSA5? Niemand zwingt Dich zu wechseln, es gibt auch heute noch Menschen die mit DSA3-Regeln spielen. Wenn die DSA5-Regeln genau die gleiche Zielgruppe anspricht, wie jene der DSA4-Regeln wäre das wenig Zielführend. Die DSA5 Regeln haben eine andere Gewichtung als das vorherige System. DSA4 ist eher eine Simulation und DSA5 soll bewusst wieder etwas davon weg. Wenn Du selbst aber gerade diesen Aspekt an DSA4 so magst, bleib doch einfach beim Regelwerk. Im übrigen kenne ich noch DSA3-Spieler, die 4 komplett übersprungen haben und sich nun aber mit 5 wieder durchaus anfreunden können.

    Der Spielweltaspekt ist eine andere Baustelle und die hat wirklich nichts mit DSA5 zu tun. Auch schon in 4 wie auch zuvor in 3 bestand quasi diese Unlogik. Die erwächst ja aus dem Punkt das man innerhalb von Aventurien möglichst viele unterschiedliche Spielhintergründe anbieten möchte. Das diese auf so "engen" Raum nebeneinander existieren ist heute so "unlogisch" wie es das auch schon vor 20 Jahren war. Man hätte mit DSA5 nun einen harten Schnitt machen können und quasi die Spielwelt einmal komplett neu entwerfen. Ich denke aber damit wären die wenigsten Glücklich gewesen. Betrachte ich aber die aktuellen Ereignisse rund um den Sternenfall, das zurückkehren der Myranorgeschichte in die gleiche Redaktion, der erste Blick nach Uthuria, usw, sehe ich durchaus das Potenzial und den Willen die Spielwelt auf ganz Dere zu erweitern und somit an den unterschiedlichen Hintergründen festzuhalten, diese aber flächenmäßig weit mehr zu verteilen. Trotzdem sehe ich in dem Zustand nichts, das direkt etwas mit DSA5 zu tun hat.

    Ah, okay, da habe ich dich tatsächlich falsch verstanden - du meinst, wenn eine Regel von verschiedenen Spielern unterschiedlich ausgelegt wurde.

    Das geshieht in jeder Runde und ja, in DSA4 war das öfter der Fall wegen Schwammiger Formulierungen (Es war auch da nicht alles Gold, was glänzt).

    Das passiert in unserer Gruppe genau ein mal. Dann haben wir eine von zwei Vorgehensweisen. Wenns grade spannend ist, bestimmt der Spielleiter, wie wir mit der Regel verfahren und wenn der Spannungsbogen nachlässt, machen wir einen Schnitt und diskutieren. Wenn wir uns auf ein Vorgehen geeinigt haben, wird es als Hausregel definiert und von da ab verfahren wir bei der Regel immer so. Wenns nicht spannend ist, wird es direkt ausdiskutiert.

    Also ich spiele DSA5 aus 2 Gründen. Zum einen haben wir uns in unserer aktuellen Gruppe darauf geeinigt - da kann ich schwer sagen "gut, macht mal, ich bleib beim 4er" :) Das würde nicht so klappen. Und zum anderen bin ich eben niemand, der Angst vor Veränderung hat, wie mir hier schon vorgeworfen wurde - ich bleibe gerne im aktuellen System. Allerdings gebe ich dir in soweit recht, wenn wir jetzt eine neue Gruppe unter meiner Leitung aufmachen würden, würde diese wieder nach DSA4.1 spielen.

    Und auch hier stimme ich dir zu - Die Speilwelt hat nichts mit der Regelversion zu tun. Und ich beschränke mich in meiner Kritik auch auf Aventurien. So klein wie Aventurien ist, so groß ist Myranor. Viel Platz für eigene geschichten, wenig direkte Berührungspunkte und Entwicklungsdifferenzen.

    Uthuria erfahre ich gerade selbst (Das ist besagte Gruppe, mit der wir uns auf DSA5 geeinigt haben) und kann daher noch nicht soviel zum Hintergrund sagen - ich vermeide alles um mich nicht zu spoilern.

    Aventurien war vor 20 Jahren auch schon unlogisch, nur ist es seitdem noch unlogischer geworden, weil in die kleinen Lücken noch mehr Völker gequetscht wurden. Gjalsker, Trollzacker und Kemi um nur drei zu nennen. Aber im Grunde stimmt es - die Problematik gibt es schon lange, nur dass man früher halt nicht solchen Wert auf Simulation und wohl auch nicht auf Konsistenz gelegt hat.

    Warte mal. AT/PA-Werte von 24/26 sind bei DSA nie möglich gewesen. Das effektive Limit war schon immer 18/17.

    Das ist nicht korrekt. Vorausgesetzt du hast die Regeln voll ausgenutzt und die entsprechenden Erfahrungspunkte investiert, bist du bei DSA4.1 auf Werte jenseits der 20 gekommen. Mein Söldner hatte 24/20. Das bedeutet, aber nicht, dass nur bei einem Patzer nicht parriert wird - ein versierter Kämpfer muss dann eben mit Finten und ähnlichem angreifen.
    Klar, wenn man komplett ohne Manöver spielt, sind solche Werte der Horror und jeder Kampf dauert 2 Jahre. Wenn man Manöver ausgiebig benutzt, wie wir das gemacht haben... Bei uns waren die Kämpfe oft schneller vorbei als sie angefangen haben und das nicht immer zu unseren Gunsten...

    Also, ich habe schon häufiger gehört, dass die Kämpfe bei DSA5 nicht schneller sondern eher sogar noch langsamer geworden sind... :/

    Das hängt ganz massiv davon ab wie die Spielgruppen zusammen gestellt sind und wie versiert die Kämpfer jeweils sind.

    Die geschwächte Parade von DSA5 (ob man sie gut findet doer nicht ist irrelevant) trägt zu einer schnelleren Abwicklung bei, die eingeschränkten Manöver (z.B. Wuchtschläge und Finten nurnoch in 3 festgelegten Stufen) tragen bei sehr versierten Kämpfern eher dazu bei, dass der Kampf sich verlangsamt, weil sie ihr volles theoretisches Potential nicht ausnutzen können. Bei nicht-Kämpfern oder mittelmäßigen Kämpfern sollte das aber keine Auswirkungen haben.
    Dass man die Ausdauer nicht mehr mitführen muss ist auch definitiv ein Beschleuniger.
    Wenn es nur darum geht, wie schnell ein Kampf abgehandelt ist würde ich dazu tendieren dass DSA5 die Nase forn hat.

    Menschenskinder, ist das hier explodiert. Ich habe zu viel zu tun, um das alles nachzulesen, aber einee Antwort isstnötig.

    "Viel" in Forenkreisen ist ein sehr relativer Begriff. DSA5-Fundamentalkritiken von klassischen Grognards zu höflichen vorgetragenen Punkten (wie hier), die mich inhaltlich dennoch nicht überzeugen, gibt es immer mal wieder. Allerdings sind auch die erfolgreichsten Foren 1. kein repräsentativer Schnitt durch die Spieler_innenschaft und 2. zahlenmäßig völlig irrelevant gemessen an der Größe der Kundschaft. Ich käme nicht mal auf ein Dutzend solcher Posts, die bisher alle extrem redundant waren und eben in nahezu keinem Punkt bestechend. Demnach spricht die "Menge" der Kritiken keineswegs für ein breites Problem, sondern dass das Internet all jenen eine leicht verfügbare Plattform bietet, um mich sich anderen über ein Hass-Objekt auszutauschen. Wutpflege in Echokammern ist schließlich eine bedauerliche Hauptfunktion des Internets für viele heutzutage.

    Das hilft dir, WarChicken78 , jetzt leider nicht weiter, dass du in eine schmale Kerbe schlägst, die vor dir einige wenige leider lautstarke und arg unkonstruktive Forenmitglieder geschlagen haben. Dein Ziel ist ja auch keine Polemik - deine Kritik ist schließlich weitestgehend sachlich, dein Umgang freundlich, dein Herz rein. :S Aber auch wenn du hier zum ersten mal in Wasser springst, sind die Dauerschwimmer von deinen Erkenntnissen zur Wassertemperatur nicht zwingend vom Hocker gehauen. Also wenigstens ich und ein paar andere. Zu sagen haben hier ja einige scheinbar ausreichend. ;)

    Ja, Trolle und deppen gibt es überall und im Internet nochmal mehr. Ich finde es wichtig, eine gewisse Form zu wahren, aber das habe ich ja schon erwähnt.
    Ich habe auch nicht wirklich erwartet, nur "Wie recht du hast" als Antwort zu bekommen. Jeder hat eine andere Meinung und man neigt dazu die auch rauszutröten - hab ich ja auch nicht anders gemacht. Mir war aber nie danach in irgendeine Kerbe zu schlagen, sondern die Redaktion mit Feedback zu versehen. Dass dabei hier eine Diskussion dabei entsteht, die auch noch allergrößtenteils zivilisiert abläuft ist ein schönes Nebenprodukt.
    Aber wie man ja weiß lässt sich über Geschmack schlecht streiten und die Diskussionen fangen bereits an sich im Kreis zu drehen.

    Mir war auch ehrlich gesagt garnicht bewusst, was die DSA-Red schon für einen Backlash für das WdV bekommen hat - soweit, dass Autoren (man beachte den Plural) die Zusammenarbeit mit Ulisses eingestellt haben. Das habe ich erst nach meinem Initialpost erfahren und das spricht viel deutlichere Worte, als ich in einem Forenpost je von mir geben könnte. Vielleicht hat ja schon ein Lernprozess eingesetzt...

    Ich muss jetzt sagen, daß ich vno DSA 5 auch nicht wirklich begeistert bin, wir spielen derzeit noch 4.1 und werden darin wohl auch unsere 7G Kampagne spielen, ich sehe aber auch wenig Anlass, in absehbarer Zeit die Gruppe auf das 5er RW umzustellen. Lieber warte ich jetzt erst noch auf DSA13 und schaue ob die darin enthaltenen -Spielansätze- mir mehr geben als ein neuer Satz Regeln mit schwachem Hintergrund.

    Danke übrigens an Shafir, der mir seine Bücher übers verlängerte Wochenende geliehen hat.

    Ach die G7 ist wieder eine ganz andere Baustelle über die ich mich stundenlang aufregen und gleichzeitig begeistert erzählen könnte.
    Tut euch einen Gefallen und trefft eine Vereinbarung mit eurem Spielleiter, dass ihr Abenteuer abbrechen oder abkürzen könnt, wenn es zu einseitig, monoton oder frustrierend wird. Denn glaube mir, an den Punkt werdet ihr kommen. Nicht in den ersten Abenteuern, aber dann.
    Aber lass uns das Thema G7 möglichst nicht weiter vertiefen, ich bin mir sicher, dass es da mehr als einen Thread an anderer Stelle zu gibt.

    Dafür muss man gar nicht auf die Farbe verzichten. Von vielen Produkten gibt es ja die vollfarbige Taschenbuchversion. Man muss zwar (leider) etwas länger warten, aber als 'Kompromiss-Produkt' ist es doch recht attraktiv, finde ich.

    Da sieht mans - ich verfolge die Veröffentlichungen nicht mehr so genau aktuell. Aber ja, das ist prima. Anderer weg als den, den ich meinte, aber ein ähnliches, vielleicht sogar besseres Ergebnis.

    Und höflich wäre es für meinVerständnis, sich erstmal in irgendeiner weise produktiv in die Communityeinzubringen, statt das Forum einfach zum Abladen von persönlichem Frust zubenützen.

    Was genau ist an Produktivität höflich? Da sehe ich keinen Zusammenhang.

    Jemand hat eine Meinung und möchte sie mitteilen. Zu sagen, 'wurde schon gesagt, sei still' (übertrieben natürlich) geht an der Funktion eines Forums vorbei; zumindest meinem Verständnis nach.

    So sehe ich das auch. Und auch wenn das direkte Ziel die Red ist, ist ja hier auch eine Diskussion darum entstanden an der ich mich auch beteilige...


    Zum Basisregelwerk: Da hast du völlig recht, das Basisregelwerk ist umfangreich. Nur wurde eben an die große Glocke gehängt, dass das alles sein wird, was man zum spielen braucht. Und auch wenn von vornherein klar war, dass das nicht der Fall sein wird, ist das Grober Unfug, wenn man alle möglichen Facetten seines Charakters, die es in DSA nunmal gibt abgedeckt haben möchte. Wie beschrieben bräuchte man dafür ein Buch, dass man mit dem Gabelstapler transportieren muss. Was mich daran wirklich stört ist die Aussage, die vorher getroffen wurde, denn das wurde an die große Glocke gehängt.

    Zum Hintergrund: Ja, dass das eigene kleine Welten sind, ist mir bewusst und ich schätze die Vorteile, die das bringt, aber diese Welten sind aneinandergetackert und bilden eine Landmasse. Über deren Grenze findet Waren- und Informationsaustausch statt.
    Das alles wäre mir egal und es würde unter "Jo is halt so, da sind alle Grenzen halt dicht" laufen, wenn DSA nicht selbst schon Publikationen für den Handel herausgebracht hätte, welche Waren wo in Aventurien verfügbar sind und über welche Grenzen Waren fließen und das waren so alle außer denen der damaligen Heptarchien. Im englischen sagt man "You cant have the Cake and eat it, too". Wenn Waren fließen, fließen da zwangsläufig Menschen, Ideen und Wissen mit. Aber das ist nur ein Puzzelteil von vielen. Ich lege garnicht herausragend viel Wert auf eine allzu genaue Simulation, aber in DSA sind einfach so, so viele Ungereimtheiten, die letztlich vermeidbar wären. Die Ursache dafür, ist das DSA "organisch" im Laufe der Zeit gewachsen ist, dann entsteht so etwas zwangsläufig, wenn man es nicht von Anfang an mit im Blick hat. Deshalb sage ich ja auch nicht "Ist alles Käse, weg damit" sondern "Bitte schaut euch das mal genauer an und macht es plausibler".

    Ich bin jetzt nicht in Internas involviert, aber ich werde mal trotzdem versuchen das so gut zu erklären wie ich es mitbekommen habe, persönlich und von anderen:

    Weil die Beta eine Katastrophe war. Ja, es gab ein paar gute Ansätze, wie die rabattfreie Charaktererschaffung die es ja auch so ins finale Produkt geschafft hat, aber im Großen und Ganzen war das Ding furchtbar und hat mich damals auch ernsthaft um die Zukunft von DSA bangen lassen. Ich habe es ja wirklich versucht konstruktive Kritik anzubringen, aber gerade beim Kapitel Kampf konnte ich damals nicht viel mehr sagen als "Der beste Ansatz wäre das komplette Kapitel rauszuwerfen und neu zu schreiben", und ich habe den Eindruck bekommen so grundsätzliche Kritik kam von vielen, vielen Seiten.

    Die Beta war natürlich auch keine Beta, um beim Softwareäquivalent zu bleiben hätte man das eine Alpha, in Teilen eher pre-Alpha nennen müssen, glücklicherweise hat man das ja auch eingesehen und ist dann auch entsprechend verfahren, hat wirklich grundlegende Änderungen vorgenommen und nach der "Beta" dann noch die "echte" Betaversion, die sie dann "Gammatest" genannt haben, gemacht, das muss dann ja schon sehr nahe am finalen Produkt gewesen sein.

    Damit sage ich natürlich nicht, dass einem das fertige DSA5 gefallen muss, aber dass bei der sogenannten Beta noch so viel im Kern vollkommen unfunktionial war dass da massive Änderungen notwendig waren damit eine vorzeigbare Basis für eine neue Edition bei rauskommen konnte, steht doch denke ich außer Frage.

    Ja, im Beta waren schon ein paar Schnitzer drin. Haben selbst eine Weile mit dem Beta-System gespielt... Was mich total wundert ist halt auch, dass im Beta Werk Sachen mit drinnen sind, die bis heute in DSA5 nicht abgedeckt sind...

    - schnippschnapp -

    Ich denke wir sehen das ganze Thema ziemlich ähnlich :thumbup:

    Ja, die Konsistenz im Detail war auch noch nie eine Stärke der DSA-Red. Im Jahr des Feuers erlebt man in Galottas altem Turm einen Traum in dem Galotta Nahema aus Rache demütigt. Zu der Zeit als Galotta dort residierte kannten sich die beiden aber noch garnicht...

    Ja, solche Detaildiskrepanzen sind auch unschön und bei DSA keine Seltenheit. Andere Multi-Autoren-Arbeiten haben eine Interne Knowlage Base - ein Wiki z.B. in dem zu Jeder Figur alle Eigenschaften und Handlungen drin stehen, damit jeder immer auf dem Laufenden ist und so ein Humbug eben nicht passiert. Nun, keine Ahnung welchen Weg DSA hier gewählt hat, aber er funktioniert eher mäßig. Aber das ist tatsächlich kein DSA5 Phonemen, das war schon immer so...

    Man braucht zum Spielen nur das neue Basisregelwerk.

    Diese Zitat war immer auf die herausgebrachten Abenteuer bezogen. Ich habe keinen Vergleich zu DSA4.X, aber bei Shadowrun 3.01D waren bei den Abenteuer auch immer Regeln/Ausrüstungen aus den Zusatzbänden notwendig.

    Und diese sollten jetzt, wenn bei DSA5 nötig, immer in den Abenteuern mit dabei sein.

    ...was eine gute Sache ist. Warum kommunizieren sie das dann nicht genau so? Dann würde sich niemand dran stören - ich auch nicht.


    - Ich entferne die Sachen wo geklärt sind bzw. wir ohnehin einer Meinung sind -

    Hier sollte man nicht vergessen, dass dies alles aus einer Zeit stammte, wo sich DSA selbst noch sonderlich ernst nahm. Dies passt natürlich nicht sonderlich zu dem später eingeführten Pseudo-Mittelalter-Realismus, dem u.a. das Horasreich als barockes Mantel-und-Degen-Setting und Gareth als zentrale Hauptstadt des Mittelreiches zum Opfer fielen, da beides der damals verantwortlichen Redax viel zu modern war

    Sehe ich auch so, ist auch verständlich irgendwo. DSA ist organisch gewachsen und man hat auf Konsistenz usw. nicht von Anfang an Wert gelegt, so dass solche Widersprüche entstanden sind. Aber DSA ist jetzt "Erwachsen" (dachte ich zumindest, bis ich von WdV gehört habe), das Setting ist etabliert, da wird es meiner Meinung mal Zeit, die Altlasten zu entsorgen und genau diese Sachen mal zu sortieren in "brauchen wir" und "kann weg". Das ist ne ordentliche Stange Arbeit, aber ich denke, dass sehr viele Spieler mit dem Ergebnis sehr viel glücklicher wären als mit dem Haufen Kraut und Rüben, den wir momentan haben.

    Auf der einen Seite kritisierst Du die Regeln, was Dein Gutes Recht ist, jedoch vermittelt Dein restlicher Text das Du vermutlich nicht zur Zielgruppe der DSA5-Regeln gehörst. Ich kann Dir aus Spielersicht, wie auch vor allem aus der Sicht eines Spielleiters sagen, diese sind immens einfacher als das was DSA4.1 angeboten hatte. Ich hab gerne DSA4 gespielt, aber wirklich Spaß hat das immer nur gemacht, wenn alle auf dem gleichen Regelniveau gespielt haben. Gab es da auch nur das kleinste Gefälle zwischen Spielern, oder halt Spielern und Spielleiter wurde das ganze System schnell unbrauchbar und hat mehr Frust als Lust gebracht. DSA5 wollte hier einfach von Grund auf anders vorgehen und bisher betrachte ich das als durchweg gelungen. Gerade Gruppen die aus Leuten bestehen mit unterschiedlichem Kenntnisstand der Regeln, profitieren ungemein vom 5er-System.

    Grundlegend lässt sich Dein Problem mit den Regeln aber recht einfach lösen: Spiel weiter mit den DSA4.1-Regeln! Das machen sehr viele DSA-Spieler und so begeistert ich auch von DSA5 bin, spiele auch ich aktuell noch in 2 Gruppen die mit dem Regelwerk unterwegs sind. Wie schon gesagt, innerhalb einer Gruppe in der alle auf einem ähnlichen Regelniveau spielen ist DSA4.1 wirklich gut.

    Deine Kritik gegen die Spielwelt selber ist hingegen etwas seltsam. Du schreibst das Du erst mit DSA3 eingestiegen bist und zumindest Dein Text vermittelt etwas den Eindruck, das der Großteil deiner aktiven Spielzeit im DSA4-System stattgefunden hat. Dinge welche Du hier ankreidest sind aber keine Neuerung des DSA5-System. Deine Kritik ist sogar absolut nachvollziehbar, aber würde man alles anpassen, was Du ansprichst, würde Aventurien das verlieren, was Aventurien zu der Spielwelt macht, die sie aktuell ist. Grundlegend ist es sogar so, das man bei den aktuellen Geschehnissen, den Eindruck bekommt das Ulisses genau diese angesprochene Baustelle angehen möchte. Das kann man aber nicht einfach mal umschreiben, den aufgrund der lebendigen Geschichte muss man es dahingegend entwickeln. Obendrein muss man den Fokus etwas erweitern und darf dann nicht mehr nur Aventurien betrachten, sondern muss auch das drumherum mit einbeziehen. Aber die Welt wird sicherlich noch sehr lange dem Aventurien entsprechen, wie es schon seid langer Zeit besteht.

    Eine Mögliche Lösung Deines Problems könnte hingegen darin liegen, einfach mit den DSA4.1-Regeln einen der D&D-Hintergründe zu bespielen. Wahlweise geht sicherlich auch Splittermond oder Pathfinder.

    Ich glaube du hast mich grundlegend falsch verstanden.
    Ich bin dieses Jahr 40 gewoden und spiele seit ziemlich genau 26 Jahren DSA, sowohl als Spieler als auch als Spielleiter. Ich habe also eine gute Portion DSA3 und 4 mitgenommen. Auch in diesen Zeiten wurden ein paar Entscheidungen von der Red getroffen, die ich kritisch gesehen habe, aber das Leben ist kein Wunschkonzert und im großen ganzen hat alles gestimmt, deshalb habe ich mich da nie öffentlich beschwert.

    Bei DSA 5 sind aber viele Entscheidungen gefallen, die ich nicht nur nicht gut finde, sondern wo ich auch den Sinn dahinter überhaupt nicht nachvollziehen kann. Deshalb der Regel-Teil meines Posts.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nur EINEN Spieler (oder besser noch, den SL) braucht, der die Regeln richtig gut kann und die anderen ihm vertrauen diesbezüglich - und schon hast du einen flüssigen Spielablauf. Soviel dazu.


    Was den Hintergrund angeht, sehe ich das ganz anders. Wenn man da gewissenhaft aufräumt und nicht mit der großen Schippe einfach alles rausschmeißt, dann kann der Charm erhalten bleiben und alle schmerzhaften Inkonsistenzen und die schlechten Kalauer entfernt werden. Zumindest so weit, dass man mal wieder Hintergrundbände lesen kann, ohne dass einem übel wird oder man vom Kopfschütteln ein Schleudertrauma bekommt.

    Ich will DSA nicht kaputt machen, sondern es verbessern.

    Genau aus diesem Grunde will ich auch keinen DSA-D&D Hybriden spielen oder dann Splittermond spielen, wenn ich DSA spielen will (Ich habe trotzdem vor mir Splittermond anzuschauen, aber das hat mit dem Thema nichts zu tun) sondern ich will mein Heimatsystem DSA wieder spielen können ohne Kopfschmerzen davon zu bekommen oder den halben Hintergrund Hausregelweise selbst anpassen zu müssen.

    Okay Leute, ich sehe schon, ich komme nicht schnell genug hinterher, aber ich freue mich, eine rege Diskussion angestoßen zu haben. Ich werde mich auch weiter beteiligen, wenn mir etwas besonders ins Auge sticht, aber jeden Post beantworten kann ich bei dieser Feuerrate nicht :)

    Ich glaube es macht realtiv wenig Sinn, uns jetzt wieder in Grabenkämpfen zwischen den Regelnsytemen 4 und 5 zu verlieren. Beide haben Probleme, beide haben Vorteile, und bei beiden Systemen gibt es viele Spieler, welche es über das jeweils andere schätzen. Fans von DSA 4 sind unverbesserliche Nostalgiker, die jeder Neuerung spinnefeind gegenüberstehen, und Anhänger von DAS 5 sind unverbesserlicher Fanboy-Babies mit zu viel Geld usw., etc pp. Wenn wir mal aufhören, die Leute mit der jeweils anderen Meinung zu herunterzuwürdigen und stattdessen malzuhören und vielleicht auf die Argumente eingehen, dann können wir eventuell noch was voneinander lernen.

    Zum Thema DSA 5 habe ich mich wie viele hier schon zu genüge geäußert, ich sehe es recht ähnlich wie WarChicken78. Ich hätte ein entschlacktes DSA 4.2 bevorzugt, oder das man mit DSA 5 komplett of-the-rails geht und es wie D&D 5 macht und das System extrem vereinfacht und zugägnlich macht. Mich störtenin DSA 4 schon die Altlasten aus vorhergehenden Versionen - darunter das affige MR-System, dass z.B. den BAND UND FESSEL zu einem solchen Reinfall macht.

    Die Diskussion zum Hintergrund finde ich interessant. Manchmal finde ich solche kuriosen RL-Anspielungen recht lustig - z.B. bei Kodnas-Han, sozusagen als Easteregg. Manchmal werden dir die Vergleiche aber auch ins Gesicht geschlagen, z.B. wenn man plötzlich in einer Goldsucher-Ortschaft auf die vier Galton-Schwestern trifft... Naja. Ein bisschen viel manchmal.

    Und dass das neue DSA editionsunabhängig Worldbuilding ganz massiv nötig hat zieht sich ja momentan auch durchs Forum. Es braucht neue NPCs - woran ja scheinbar gearbeitet wird, und am Metaplott sollte sich ebenfalls ganz dringen was tun. Ich wünsche mir eigentlich, dass der Herr Halbdrachling auf dem Thron einen auf Ajax the Invincible macht und mal wie die Feuernation die Herrlichkeit seiner Nation und seiner Person dem Rest Deres zum Geschenk macht. Das ist in meinen Augen die einzige sinnvolle Handhabe für so eine Figur, die gefühlt mit 500 GP generiert worden sein muss.
    Und im Zuge dieses Worldbuildings könnte man ruhig auh mal ein bisschen über die Erzdämonen undsonstigen übeltäter drüberkorrigieren. Ist doch schön wenn die 12G-Kirche denkt, was sie denkt, aber ein bisschen könnte man sich mal von seinen Altlasten verabschieden. Und ich als Alteingesessener hätte auch kein Problem damit, wenn man plötzlich feststellt, das die bisherigen Kartographen in Aventuiren ziemlich schlecht in ihrem Job waren und die Welt um einiges größer ist und einiges mehr kuturschaffende Wesen darin leben.

    Was kann ich da sagen? Du sprichst mir aus der Seele.
    Ich bin schon zufrieden, wenn der Umbruch weniger radikal verläuft, aber ich nehme auch die Variante "Alles neu macht der Horas".

    Die Kritik des Fadenerstellers an der Spielwelt bezog sich mMn nicht auf die DSA-Editionen, warum auch?

    Ich sehe zwar vieles ähnlich ("Welt ist zu klein"), kann mir nach über 30 Jahren in Aventurien nicht vorstellen, dass ich mit einem Megaredcon glücklich würde.

    Nunja, der Regelteil bezog sich schon darauf, aber der Hintergrund ist ja praktisch Regelunabhängig.

    Ich kann dich da auch verstehen. Alles weg und komplett neu kann funktionieren, wahrscheinlicher ist aber, dass es daneben geht, wie man am (nicht mehr ganz) neuen Vampire sieht, wo sie den Hintergrund auch komplett gelöscht und (meiner Meinung nach) eher schlecht als recht neu gezimmert haben.

    Aber vielleicht kann man ja eher selektiv neu starten. Fehler korrigieren und Unnütze Überbleibsel aus alten Tagen entsorgen.
    Das ist natürlich eine ganze Menge mehr arbeit, aber dann muss man auch nicht alles über Bord werfen, was einem an der Welt lieb war.

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    Ich befürchte, du reihst dich in eine lange Reihe von weitergehend innovationsskeptischen Nostalgiker_innen. Deine Kritik besitzt für mich keinen erkennbaren Mehrwert oder Originalität.

    Aber du bist an mehreren Stellen höflicher.

    Dann hast du mich komplett falsch verstanden. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn etwas neu oder anders gemacht wird, wenn es danach besser ist als vorher. Ich bin sogar ein wahrer Motor der Veränderung, wenn du mal in meinen Abschnitt zum Hintergrund schaust. Aber Änderung nur der Verändeung wegen halte ich schlicht und einfach nicht für Sinnvoll.
    Ich war auch bei DSA4 anfangs skeptisch, aber das Spiel selbst hat gezeigt, dass es durchaus rund und solide war. Ich spiele jetzt seit über einem halben Jahr nach DSA5 und da zeigt sich das halt leider an vielen Stellen garnicht. Es ist also nicht so, dass ich das Regelbuch gelesen hätte und sage "wassn quatsch". Wir spielen danach. Und dabei fällt z.B. sehr, sehr oft der ironisch gemeinte Satz "Soll ja alles einfacher werden".

    Aber letztenendes ist es für mich auch nicht relevant, was du davon hältst. Wichtig wäre, dass diese Kritik bei denen ankommt, die für den aktuellen Zustand des Systems verantwortlich sind. Das soll kein Angriff auf dich sein, sondern dir nur Zeigen, dass du nicht das Ziel dieser Kritik bist - wenn dir DSA5 mit allem so gefällt wie es ist, wie die Autoren ihre Prioritäten gesetzt haben und mit dem Zustand der Hintergrundwelt, dann ist das super und DSA5 ist genau das richtige für dich. Aber wenn du schon schreibst, dass viele "Meckerposts" diesbezüglich eingehen, dann ist das auch ein Indiz, dass es einen großen Spielerkreis gibt, der das nicht so sieht. Und es ist gut, dass das Kundgetan wird, denn nur dann findet man auch Gehör. Allerdings halte ich die Form auch für wichtig...

    ...was die größtenteils freundliche Form angeht, gibt es zwei große Gründe dafür. Zum einen bin ich eben nicht der Trolltyp. Kritik ist wichtig, Beleidigungen sind schlecht. Ich will nicht, dass man mich persönlich angreift, also vermeide ich das auch soweit es geht bei anderen.
    Aber abgesehen von meiner "Natur" gibt es auch noch einen ganz pragmatischen Grund.
    Wie gewogen bist du einem Bittsteller statt zu geben, wenn er dich statt freundlich zu bitten anpampt? Nicht, garnicht oder überhaupt nicht? Siehst du, deshalb bin ich lieber sachlich. Die Sache mit dem gefühlten Alter der Redaktion konnte ich mir (leider) aber doch nicht verkneifen. Das war aber dem Thema an der Stelle geschuldet.

    Lass mich noch etwas dazufügen - es gibt nämlich auch Dinge, die ich bei DSA5 sehr gelungen finde. Ich finde zum Beispiel die Auswahl der Talente ist sehr gut gelungen. Gerade in den Kampftalenten ist es gelungen die Flut an waffenspezifischen Talenten sinnig zu reduzieren. Klar führt man einen Speer anders als eine Hellebarde und beide anders als einen Kampfstab. Trotzdem ist ein Regelsystem ja immer ein Kompromiss zwischen Realismus und Darstellbarkeit. Das ist der DSA5-Redaktion bei den Talenten und insbesondere den Kampffähigkeiten meines Ermessens nach sehr gut gelungen.


    Ich bin auch der Meinung, dass die neuen Regelbücher sehr, sehr schön illustriert sind und bin gerne bereit, da ein bisschen mehr für auf den Tisch zu legen. Vielleicht ist es eine Überlegung wert eine Economy-Version derselben rauszubringen, die günstiger, aber dafür im Schwarz-Weiß der alten Bücher gehalten ist. Das würde die Kaufschwelle bei jungen Leuten vielleicht etwas herabsetzen. Ist aber nur so ne Idee um den Kundenfang anzukurbeln. Ich find jedenfalls die Illustration bei DSA5 toll gelungen - DSA kann damit jetzt mit Systemen wie World of Darkness was das angeht lässig mithalten und das ist eine gute Sache. Um nur mal 2 Beispiele zu geben, dass nicht alles fürchterlich und schlecht ist.

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    Hallo liebe DSA-Gemeinde und hoffentlich auch liebe DSA-Redaktion.

    Ich habe mir lange überlegt, ob ich das hier überhaupt schreiben soll, denn das Netz ist randvoll von Leuten, die mosern, aber es geht hier um das Rollenspiel, mit dem ich aufgewachsen bin und ich habe nicht nur den Eindruck, ich sehe gerade zu, wie es entgleist, sondern auch auf einen großen, stabilen, alten Baum zuschießt. Ich denke mir dafür ist mal ein ausführlicher und möglichst sachlicher Meckerpost in Ordnung und ich habe mir extra einen Zugang hier auf Orkenspalter.de dafür erstellt. Das kommt auch günstiger als nur zum Meckern auf die Dreieich-Con zu fahren - da hätte ich mich auch deutlich kürzer fassen müssen.

    Damit meine ich nicht die Publikation von DSA5 per se.
    DSA4(.x) war abgeschlossen, alle Regelbereiche abgedeckt und alle Regionen neu und (damals) aktuell beschrieben, es gab also für DSA4 nichts mehr zu veröffentlichen. Wenn man nichts neues zu verkaufen hat, macht man keinen Umsatz und ich denke jeder, der eins und eins zusammen zählen kann, versteht, dass sowohl im Verlag als auch bei den Autoren selbst, jeder morgen gerne wieder Brötchen auf dem Teller haben möchte. Ich bin also niemand der schreit "Schon wieder alle Regelbücher neu? Das ist Abzocke!" - denn das ist es nicht.

    Ich kritisiere folglich nicht die Existenz von DSA5 sondern die Umsetzung - und noch ein bisschen mehr, aber dazu später...

    Was ist also Faul an DSA5 bzw was waren die Ziele, die sich die DSA-Red gesetzt hat mit DSA5 und konnten diese eingehalten werden?

    Nun, fangen wir beim (entschuldigt meine Wortwahl) beknacktesten Ziel an.

    Man braucht zum Spielen nur das neue Basisregelwerk.

    Ja sicher. Diese Aussage trifft auch auf alle bisher erschienenen Basisregelwerke zu, auf jedem Fall auf alle von DSA3 ab - DSA2 war vor meiner Zeit.
    Aber zum ordentlich spielen braucht man deutlich mehr. Was will ich mit einem Magier, der auf die paar Sprüche begrenzt ist, die in den Basisregeln stehen, wenn ich doch WEISS, wie viele verschiedene Zauber es in Aventurien gibt, die Magieren zugänglich, aber bei weitem nicht alle in den Basisregeln abgedeckt sind.
    Was will ich mit einem Krieger, dem die Hälfte der erlernbaren SF und Manöver fehlen und so weiter und so weiter.
    Aber dass das so ausgeht, war mir von Anfang an klar, denn wenn man wirklich einen Band mit allen Regeln herausbringen wollte, bräuchte man einen Folinten im A3 Format und der wäre immernoch 10cm dick, selbst wenn man 50g-Papier dafür verwendet.
    Das liegt einfach in der Natur von DSA, Streamlining (siehe unten) hin oder her, Jeder Zauber will samt Varianten beschrieben werden, genau wie jede Liturgie, jedes Ritual und jede Sonderfertigkeit. Und da haben wir noch keine (eh in Basisbänden knappen) Regionalbeschreibungen, Flora und Fauna, Alchemischen Substanzen und Rezepturen...

    Was mich dabei stört ist die fehlende Differenzierung - Zum grundlegenden Spielen und zum kennenlernen des Systems braucht man nur das Basiswerk. Um DSA in seinem vollen Umfang erfahren zu können, braucht es weit, weit mehr.

    DSA soll vereinfacht werden.

    Ob man vereinfachen gut findet ist eine Geschmacksfrage, ich habs gerne umfangreich mit vielen Möglichkeiten. Aber ich bin nicht der einzige der DSA spielt, also stattgegeben.
    Nur leider hat die Vereinfachung nicht geklappt. Ja, die Ausdauer und ein paar Kampftalente sind weggefallen, dafür sind haufenweise Zustände, sekundäre Eigenschaften, andere Talente usw. dazugekommen.

    Das Argument "Potenzielle neue Spieler werden durch die Regelfülle von DSA abgeschreckt" zieht nicht, denn es wurde nicht berücksichtigt. Die Regeln sind nicht weniger geworden, nur anders - selbst ob sie einfacher geworden sind bezweifle ich.

    Dabei hat man eine der Erkennungsmerkmale für DSA, die aktive Parade völlig grundlos total kastriert. Was bringt es mir als Held, dass ich mehrere Paraden pro KR machen kann, wenn sie eh fast immer scheitert, weil ich über einen Wert von 10 nicht raus komm?

    Ich rieche schon das Argument "Wenn 2 versierte Kämpfer gegeneinander kämpfen dauert das sonst ewig" und das ist schlicht nur dann wahr, wenn keiner der beiden Manöver benutzt.

    Jetzt sind sowohl meine möglichen Manöver in der Effektivität stark eingeschränkt (es gibt meist nurnoch 3 fetstgelegte Stufen), meine Parade ist es auch. Beides Änderungen, die meines Ermessens nach völlig unnötig waren. Würde ich wenigstens sehen können, was damit erreicht werden sollte...

    Das andere Erkennungsmerkmal ist die 3-Würfel-Probe auf Talente, Zauber usw.

    Daran wurde zwar auch herumgeschnippelt, aber das Ergebnis ist nicht so abweichend vom Ausgangspunkt. Warum ich jetzt die Benennung von Erschwernis und Erleichterung umdrehen muss leuchtet mir trotzdem nicht ein, aber auch das ist wohl eher eine Geschmacksfrage - für uns werden um 3 erschwerte Proben wohl immer Proben +3 bleiben und um 3 erleichterte Proben -3.


    Die Regeln sollen vereinheitlicht werden (Streamlining)

    Hier sehe ich wenigstens den Gedanken hinter der Sache und die Regeln möglichst zu Vereinheitlichen ist etwas, was DSA4 dringend brauchte. Man muss nicht jedesmal nachschauen "Wie war denn das bei dieser Liturgie..." Nein, alles - Talente, Liturgien und Zauber verwenden das gleiche (Talent-) System bei dem die übrig behaltenen Punkte die Qualität der Wirkung beschreiben. Hört sich super an, aber leider funktioniert es, so wie es umgesetzt ist, nicht immer - Zugegeben aber meistens. Das Tap*/3=QS System versagt bei der Heilkunde z.B. Was aber viel drastischer ist, ist dass damit die Liturgien praktisch wie im D&D zur Karmalzauberei reduziert werden. Dort heißen sie sogar Zauber, aber in DSA legte man bisher Wert darauf dass alles göttliche Wirken eben ein Hauch von Mystik und eben nicht in feste Korsetts gepresste Regularien herrschen. Dieses Opfer nimmt man hier in Kauf.

    Man erkennt also deutlich, dass die gesteckten Ziele größtenteils nicht erfüllt wurden. Gute Ideen, schlechte Umsetzung oder unklare Kommunikation, manchmal vielleicht beides.

    Die nächste Frage die ich mir stelle ist:

    Wie kommt es dass das fertige DSA5 so massiv vom vorher veröffentlichten Beta-Regelwerk abweicht?

    In der Softwareentwicklung wie auch hier ist eine Beta-Version ein fast fertiges Produkt, bei dem nur noch der Feinschliff fehlt. Dazu gehört aber nicht das Gerüst nochmal mit der Abrissbirne zu bearbeiten und komplett neu zu machen. Genau das scheint aber bei DSA5 passiert zu sein. Es ist sicher eine Geschmacksfrage, aber ich persönlich empfand das Beta Regelwerk als deutlich angenehmer, auch wenn ich auch da schon die angekündigte Reduktion der Komplexität vermisst habe, aber auf die lege ich als alter DSA-Hase, der DSA4 gemeistert hat ohnehin nicht so viel wert.


    Zurück zum fertigen DSA5:

    Formulierungen und Regelklarheit

    Ich weiß nicht, ob es nur unserer Gruppe so geht, aber nach den aktuellen Regeln ist uns nicht klar, ob eine "Zeitangabe" bei z.B. Zaubern die mit "2 Aktionen" beschrieben ist, wie in DSA4 nach einer KR zum tragen kommt oder nach zwei, denn wenn auch jeder Charakter weiterhin Agieren und Reagieren darf, ist nur das Agieren auch als Aktion beschrieben. Das würde bedeuten dass 2 Aktionen 2 KR entsprächen. Warum steht das dann nicht so da? Zählt die Reaktion für solche Fälle doch als Aktion? Wir haben dafür eine Hausregel angelegt, aber da wäre einfach eine klarere Sprache wünschenswert. Und das ist nicht das einzige Beispiel - nur eben das einzige, das mir aus dem Stehgreif einfällt.

    Prioritäten und Bedarfsreflektion der Redaktion
    DSA 5 ist jetzt schon eine geraume Zeit auf dem Markt und die Regeln sind noch nicht komplett. Insbesondere die Magieregeln sind in 3 Bände zerhackt worden (soviel zu "ihr braucht nur das Basisbuch"...) Aber statt die am häufigsten vertretenen oder gespielten Zauberer in die ersten Bücher zu packen, warten wir bis heute z.B. auf Hexen. Dafür können wir Zaubertrommler und -tänzer spielen als gäbe es kein morgen. Nur wollen deutlich mehr Spieler Druiden und Hexen spielen... Selbst wenn man das selbst anders sieht, sollte man doch ein kleines Ohr auf die Spielergemeinde haben um das schnell erfassen zu können. Ja, ich weiß, ihr wollt sicher auch DSA spielen in der Redaktion, aber im großen ganzen schreibt ihr das für uns, die Mehrzahl der Spieler.
    Aber das ist noch nicht die Krone. Nein, der letzte Magieband lässt noch auf sich warten und ihr bringt "Wege der Vereinigung" auf den Markt. Ich habe die Magieregeln noch nicht fertig, bringe aber schonmal ein Buch raus, wie ich regelgerecht in Aventurien vögeln kann. Seid mir nicht böse, aber das erweckt irgendwie den Eindruck als wäre das Durchschnittsalter der Redaktion etwa 14. Und ja, ich bin mir sicher, dass der Band weit mehr als "Bumsregeln" enthält. Trotzdem ist mir nichtmal ansatzweise klar, wie man den Erscheinungstermin eines solchen Werkes VOR die Vollendung der Kernregeln stellen kann.
    Wenn ihr nach Abschluss der Regeln so etwas auf den Markt geworfen hättet, hätt ich mit den Achseln gezuckt und gesagt "wers braucht..." Aber so ist das nicht weniger als eine Beleidigung an alle Spieler, die endlich ihre Hexe spielen wollen. Wer in dreiteufelsnamen dachte, dass das eine gute Idee ist?!?

    Damit komme ich zum Ende der Kritik am aktuellen Regelsystem, bin aber noch nicht fertig.
    Allerdings darf sich an der folgenden Kritik ein deutlich größerer Kreis erfreuen als nur die aktuelle Redaktion, denn vieles von dem geht auch auf die Kappe von Autoren, die schon eine Weile nicht mehr dabei sind, denn meiner Meinung nach ist es für DSA, statt neuer Regeln herauszubringen viel wichtiger...

    Mal den Hintergrund deutlich überarbeiten

    Aventurien ist für einen Kontinent reichlich klein. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Hinzu kommt, dass nach weit über 20 Jahren DSA-Geschichte fast jeder Quadratfinger Land, um es mal mit aventurischer Begrifflichkeit zu sagen, beschrieben ist. Das schränkt Spielleiter sehr ein und man verstößt schnell mit den offiziellen Publikationen.
    Wer das vermeiden will hat nicht nur sehr wenig Spielraum, er muss sich auch akribisch vorher informieren, bevor er ein Abenteuer schreibt.
    Das ist nur bedingt ein problem, der ordentliche deutsche Rollenspieler will halt viel Hintergrund und will er ihn mal nicht, kann er nach Myranor, ins Riesland oder in Globulen ausweichen, wo an sehr vielen Stellen praktisch noch Narrenfreiheit herrscht.

    Allerdings bringt die dichte Beschreibung und die Tatsache, dass Aventurien nicht groß ist Probleme mit sich, die einem Spieler oder Spielleiter, dem die Simulation und Integrität seines Settings zumindest ein bisschen am Herzen liegt, ernsthafte Bauchschmerzen.

    Direkt neben dem Horasreich liegt Nostria - sowohl auf dem Land- als auch auf dem Seeweg. Ja, das liegt (fast) ununterbrochen im Krieg Andergast, aber es kann nicht plausibel erklärt werden, warum der enorme technische Fortschritt seines direkten Nachbarn, dem Horasreich nichtmal zu einem klitzekleinen Teil dort mit ankommt. Wenn die Helden ins Horasreich gehen können, dort eine Balestrina erhaschen können und dann die Grenze nach Nostria überqueren können, dann kann das jeder nostrische Depp auch - insbesondere wenn 2 Handvoll Balestrinas den Krieg zu Gunsten Nostrias ein für alle mal beenden könnte. Aber nein, Nostria und Andergast stecken im tiefsten europäischen Mittelalter. Wie die Thorwaler auch. Neben denen wohnen die ihnen nicht allzu unähnlichen Gjalsker, die aber im Altertum festsitzen. Trotz ihrer Nachbarschaft zu den Thorwalern... Und so weiter und so weiter. Ja es ist ein Fantasy setting, aber da sind keine magischen oder göttlichen Barrieren zwischen den Ländern, wie zwischen Myranor und Aventurien und wenn solche Ungereimtheiten zu viel werden muss ein Spieler vielleicht einmal zu viel den Kopf schütteln um das noch weiter zu wollen.

    Dann haben wir die Mythologie.
    Wir sind vor dem 12. Zeitalter, und ganz klischeebehaftet kommt dank dem Dämonenbaum mit dem 13. der Weltuntergang. Wie in fast jedem anderen System.
    Jetzt gibt es die 12 Götter als kraft des Guten. Ihnen entgegengestellt sind - wieder ganz klischeehaft die 12 Erzdämonen. Mitsamt ihren unendlichen Dämonenscharen. Aber das reicht nicht. Wir brauchen auch noch den Dämonensultan und neben unzähligen unabhängigen Dämonen auch noch den Gott ohne Namen. Balance-was? Dabei ist DSA in erster Linie kein "Dark-Fantasy". Und dann hab ich Nebenbedrohungen wie Pyrdacor oder das Omegatherion nichtmal erwähnt... Der Kampf von echten Helden ist also von vornherein aussichtslos.

    Dann haben wir bei den Göttern Aspekte wo sich schon die Götter selbst uneins sind. Ist das Feuer jetzt Ingerimm oder Travia zugehörig. Dann kommt der Herr des Feuers und sagt "meins". Hoppla, jetzt haben wir pervertierte Elemente aus dämonischem Einfluss. Entgegne ich dem mit den Elementen selbst oder mit Ingerimm-Segen? Hilft pervertiertes Wasser gegen pervertiertes Feuer? Die übergänge sind butterweich und jeder mischt ein bisschen in jedem mit. Brrrr.
    Dann sind da noch die Relikte aus alten Zeiten, als DSA versuchte mit Comedy Spieler zu werben - Den Stamm der Haipa, deren Schlachtruf Haipa-Haipa ist gibt es immernoch. HP Baxter wirds freuen. Im Bornland liegen die Ortschaften Hinzk und Kunzk auch noch nebeneinander.

    Ich will nochmal betonen, dass dieser riesen Text nur aus Beispielen besteht. Der Fundus an Unfug, Widersprüchen und Ungereimtheiten ist riesig. Wenn mal wo Streamlining betrieben werden muss, dann da. Dabei will ich garnicht, dass wie bei Vampire alles eingerissen und neu wieder aufgebaut wird. Korrigiert die Ungereimtheiten einfach.

    Macht Aventurien größer, dass es den Titel Kontinent verdient. Streicht den Dämonensultan und um die Götter ein bisschen zu entlasten, macht manche - insbesondere unabhängige Dämonen zwar Chaotisch, aber nicht zwingend "die Schöpfung muss ausgelöscht werden"-böse. Steckt den Namenlosen da hin, wo er hingehört - in die 7.Sphäre. Macht den Weltuntergang weniger unausweichlich oder weniger Fatal - Wie das Ragnarök - wer weis, was da raus kommt, vielleicht ist es besser wie vorher.

    Brennt Hinzk ab und benennt Kunsk in Kunsak um. Die Haipa merken, dass Eruodance von Scooter fürchterlich war und begehen massensuizid oder gehen im Nachbarstamm auf, der wenigstens zwergische Felsenmusik (Uaaah, noch son Ding) hört auf. Sowas. Und wenn es eine Grenze gibt, über die kein Waren und Informationsaustausch fließt, dann gebt uns einen Grund dafür, den man nachvollziehen kann. BITTE!

    Nach all dem gemoser komme ich aber nicht drumrum trotzdem all denen ein warmes Danke auszusprechen, die an der Gestaltung von DSA beteiligt waren. Denn es ist und bleibt letztlich mein liebstes Rollenspiel und das System mit dem ich aufgewachsen und dem Thema Rollenspiel überhaupt nahe gekommen bin. Vielleicht ist genau das auch der Grund, warum mich diese Entwicklungen so stören und ich gerne Besserung sehen würde. Weil mein Herz dran hängt. Danke.

    Liebe Grüße,

    Christian "WarChicken78" Keller