Beiträge von BardDM

    Wenn man es so unterscheiden möchte, bin ich auf jeden Fall ein Spieler des Typs I.

    Ich erstelle und spiele Charaktere die ich deutlich und bewusst von mir als Spieler und meiner Persönlichkeit unterscheide - etwas das ich auch in entscheidenden Situationen und emotional besetzten Wendepunkten im Spiel nicht verändere.

    Mir ist das im Gegenteil ziemlich wichtig meinen Charakteren ihr eigenes Gesicht zu geben, angefangen mit Portraits und Abbildungen die ich mir aus dem Internet (Pinterest etc.) suche und meinen Mitspielern reichlich beschreibe und zeige um klar zu etablieren: ihr habt hier im Spiel mit diesem konkreten SC zu tun und nicht mit mir gekleidet in das Kostüm eines Charakterbogens.

    Trotzdem ist denke ich jede Charakterwahl auch durch Aspekte der eigenen Identität als Spieler und Mensch geprägt.

    Man wählt ja etwas das man gern verkörpert in diesem Kontext und ruft dabei mehr oder weniger etwas ab was man verkörpern kann.

    Mich mehr oder weniger selbst zu spielen in einer Fantasywelt das habe ich bisher noch nie getan.

    Das wäre auch eine echte Herausforderung mein Welt- und Menschenbild in Kultur, Religion und Zeitgeist z.B. Aventuriens zu übersetzen und mir zu überlegen was ich in dieser Welt geworden wäre.

    Fühlt sich für mich auch nicht attraktiv an das zu versuchen.

    Andererseits, wenn man sagt es kommen noch ca. 20 RSHs jetzt, wären das bei 2 pro Jahr 10 Jahre und bei 3+ pro Jahr +/- 6 Jahre bis alles draußen ist.

    Keine Zahlen die den Rahmen sprengen würden.

    Ich denke wenn die +/- 2028 durch sind mit dem RSH-Aufgebot für DSA5 kann man gut zufrieden sein realistisch betrachtet.

    Was es wirklich so unbefriedigend macht ist ja auch nicht, dass garnichts kommen würde, sondern dass es bei dem Tempo wenn man Pech hat fast ein Jahrzehnt dauern kann bis endlich die Regionen dran kommen die einen besonders interessieren.

    So eine einigermaßen feste Roadmap mit regelmäßigen Updates zu den nächsten 3-4 Publikationen wäre schon schön.

    Dann könnte man mal was ins Auge fassen.

    Wwisst ihr, was wirklich interessant ist. Man bemängelt die Plausibilität bei Picard und Discovery, aber das eigentlich alle anderen Star Trek-Serien auch mehr oder weniger Plausibilitätsmängel haben, wird aus welchen Gründen auch immer gerne ignoriert. Ist das Nostaligie? Oder ist man wirklich kritischer geworden?

    Der Punkt ist, dass TOS und TNG + jeweilige Kinofilme die gesamte Lore und den gesamten phantastischen Realismus, den gesammten Look&Feel, die ganze Stimmung und alle erzählerischen Größen und Prämissen für zwei sehr unterschiedliche Jahrhunderte des Star Trek Universums relativ aus dem luftleeren Raum setzen konnten.

    Und klar war TNG dabei ein Bruch vieler Erwartungen aus TOS, aber auf der Basis möglicher Veränderung über den guten Teil eines Jahrhunderts war diese veränderte Serienwelt zumindest innerweltlich einigermaßen logisch zu erklären.

    Und DS9 und VOY waren letztendlich vor allem Variationen von TNG die ihren eigenen Stil fanden, aber den Bogen nie völlig überspannten dabei.

    Weder erzählerisch/inhaltlich noch stilistisch.

    ENT hat sich dann in dieses Kontinuum recht flexibel eingefügt.

    Der richtig große Gegenwind kam mit den radikalen Neuinterpretationen von Star Trek in Discovery und Picard.

    Beide für sich sind die bisher größten und bewusstesten Brüche in Stil, Erzählweise, Look&Feel und phantastischem Realismus in Star Trek.

    Größer als der bisher einzige große Bruch TOS<->TNG/DS9/VOY.

    Der Name "Star Trek" wird hier für radikal andere Serien benutzt.

    Dass das eine kritische Wahrnehmung des Neuen gemessen an den Standarts des Etablierten erzeugt ist selbstverständlich!

    Wenn ich z.B sage es ist hier und da für mich nicht plausibel dann sind meine Maßstäbe dabei das was TOS und TNG mir als Plausibilität vermittelt haben.

    Diese instant hineinwarpenden Schwarmflotten aus hunderten anonymen Sternenflottenschiffen sind z.B. objektiv ein Schlag links und rechts ins Gesicht des Stils, des "Weltraum-" und Entfernungs-Gefühls und elementarer erzählerischer Prämissen von TOS, der TOS-Kinofilme und so mancher TNG-Episoden.

    Und sowas häuft sich.

    Es geht bis hin zu diametral gegensätzlichen Darstellungen von Kultur, Gesellschaft, Technologie, Alienrassen - manchmal bis zur Unkenntlichkeit.

    Das sind onscreen objektiv verschiedene Universen, Discovery, Picard und das alte Trek.

    Egal welche Marketingabteilung der Rechteinhaber formal anderes behauptet.

    Da gibt es wenig zu rationalisieren.

    Es ist was es ist.

    Und diese neuen Interpretationen des Star Trek Universums werden in etlichen großen und kleinen Punkten um so unplausibler empfunden je mehr die Erwartungshaltung eines Zuschauers vom etablierten Star Trek geprägt ist.

    Für mich war sich innerlich völlig frei von der Marketing-Schutzbehauptung zu machen da dasselbe Universum zu sehen immer die Grundlage dafür Serien wie Discovery und Picard aufrichtig genießen zu können - zumindest bis zu einer gewissen Schmerzgrenze.

    Denn es ist objektiv nicht dasselbe Universum, egal wie oft man es behauptet.

    Es sind sehr verschiedene Interpretationen eines Grundmotivs in einem Multiversum wie Rollenspielwelten gesehen durch die Linse verschiedener SLs und Spielrunden.

    Aber ich glaube gerade dieser Rollenspielhintergrund macht es mir so leicht diese Vielfalt und das Nebeneinander der Interpretationen zu akzeptieren ohne Glaubenskriege über ihre Berechtigung ausfechten zu wollen.

    Trotzdem können diese neuen Serien auf ihren neuen Wegen meine Hoffnungen und Erwartungen für sie noch enttäuschen und tun das manchmal auch.

    Gleichzeitig können sie mich auch positiv überraschen und auch das tun sie manchmal.

    Ich weiß im Moment garnicht wo ich anfangen/weiter machen soll. :sleepy:

    Ich wünschte ich hätte einen Zeitstoppzauber um irgendwo diese paar Tausend Stunden für Gaming herzuholen, die ich bräuchte für meinen Backlog!

    Auf jeden Fall sollten überhaupt irgendwelche RSHs kommen.

    Wirklich immens hart daran zu arbeiten als absolutes Minimum 3 RSH-Veröffentlichungen im Jahr zu haben (und gerne auch mal 4 und mehr) hielte ich für eine sehr gute Idee.

    Das ist im Moment ja mehr Stillstand als sonst was - wenigstens von außen betrachtet.

    Und dabei sind ausgewählte RSHs die einzigen Produkte der 5. Edition die mich überhaupt interessieren.

    Diablo 2, Inquisitor und Beyond Divinity.

    Das ist ja mal eine exquisite Wahl an isometrischen CRPGs!

    Diablo 2 ... ein Spiel in dem ich über 1000 Stunden haben könnte.

    80% davon mit Necromancern.

    Ist für mich ein RPG-Kunstwerk zusammen mit Diablo 1.

    Und Inquisitor ... das würde ich fast einen echten Geheimtipp nennen wollen!

    Jetzt ist mit Trials of Mana Remake wieder ein Spiel in den Startlöchern das ich haben und eigentlich spielen will ... ich krieg zu viel. ^^

    Besonders da da auch noch die "Collection of Mana"-Games dranhängen an dem Franchise.

    Ich habe ja nicht viele Laster aber unbedingt bestimmte Spiele zu wollen (und dann auch noch zu kaufen Monat für Monat) die ich eigentlich absolut garnicht spielen kann zeitlich gesehen - das gehört auf jeden Fall dazu.

    (Nachtrag, 4 Stunden später: Ich habe beides gekauft. Was auch sonst. 8))

    Die letzten Serien die ich geschaut habe waren:

    - Narcos Mexico - Season 2 (= für mich ganz großartig!)

    - Star Trek: Picard (= für mich durchwachsen aber sehenswert mit positiven Höhenpunkten zwischendrin; trotzdem nicht wirklich mein Star Trek)

    Ansonsten immer mal wieder Filme aus verschiedensten Genres.

    In diesem Jahr bis jetzt:

    - The King (2019) ( = ganz netter Historienfilm)

    - Tales from Earthsea (2006) ( = toller, künstlerisch hochwertiger und bildgewaltiger Fantasy-Animefilm)

    - Alien: Covenant (2017) ( = gut unterhaltsame und spannende SF, auch wenn ich den Film nur für sich selbst sehe und nicht als Lore-Beitrag zum verehrten Original von 1979)

    - The Ritual (2018) und The Hole in the Ground (2019) ( = zwei sehr gut unterhaltsame mystische Horrorfilme die definitiv auch Stoff für den Spieltisch bieten finde ich)

    Alles oben genannte gibts auf Netflix oder Amazon Prime.

    Hätte ich das Finale schreiben müssen hätte ich Picard zuerst sterben lassen um ihn dann in den Androiden-Körper hochzuladen.

    Und DANN hätte sich der Plot so entwickelt, dass jemand die Barke betätigt und eine gigantische V'ger-ähnliche Wolken-Sonde mit 100%iger Anspielung auf TMP erscheint und vernichtet im weiteren Verlauf mit Leichtigkeit die romulanische Flotte.

    Dann würde es dem synthetischen Picard als Vertreter beider Welten gelingen im inneren der Sonde Frieden zu stiften mit der fremden Macht, vielleicht sogar mit Hilfe von Datas Bewusstsein als Botschafter der den Tod den er wählt bekommt indem er sich im Datenstrom der Fremden auflöst.

    Oder mit Hilfe von Soji die Picard das Selbstopfer wegschnappt und selbst diese Art von Botschafterin wird.

    Szenen mit Ruhe, Geist, Tiefe und Dialog.

    Und dann kommt eine (!) Sovereign-Klasse unter dem Kommando von Will Riker und holt alle ab und ein langer Kampf um die Zukunft der Androiden als auch der Romulaner zeichnet sich erst ab.

    Jetzt nur mal um eine Skizze aus dem Ärmel zu schütteln die sich für mich 100% mehr nach Star Trek anfühlt.

    Und einen kohärenten Bezug zu den Maschinenwesen aus TMP als auch den Borg hätte ich definitiv geschaffen.

    Etwas durch das sich abzeichnet dass sich hier der Kreis schließt und lose Fäden verknüpft werden mit einem großen Aha-Effekt.

    Die goldene Chance dazu liegt auf der Hand!

    Was die Masse der Schiffe angeht, so ist das für mich nur noch ein Overkill der nichts leistet außer Unstimmigkeit zu schaffen und die eigentlichen Protagonisten/jede einzelne Crew/ jedes einzelne Schiff da draußen sinnlos zu marginalisieren.

    Nur um eine kurze bombastische Bildschirmeinstellung zeigen zu können.

    Aufs Rollenspiel/DSA übertragen ist das wie eine Marginalisierung der Helden in dem der Plot sie im entscheidenden Moment zur Fußnote eines 10.000-köpfigen kaiserlichen Heeres macht das plötzlich aus einem magischen Portal in den entlegenen Weiten des Orklandes marschiert um auf einen Hilferuf zu reagieren.

    Der gezeigte Vorgang ist für mich so sinnlos over the top und untrekig wie dieses Szenario unaventurisch und vor allem unbefriedigend für Spieler und Helden wäre.

    Davon was man aus Seven gemacht hat bin ich auch nicht begeistert.

    Man fragt sich die ganze Zeit wie so eine kluge, disziplinierte Frau die so gut eingebettet war in die Familie der Voyager Crew zu so einem schwachen, selbstmitleidigen Wrack hinabsinken konnte.

    Dieser Drang alles irgendwie Richtung dunkel, edgy, broken und dekadent zu drehen - gerade zu Seven passt er meiner Meinung nach garnicht.

    Dafür hat man der Voyager nicht Jahre lang die Daumen gedrückt.

    Ist am Ende einfach nicht wirklich "my cup of tea" die Art wie man hier Star Trek neu erfinden will.

    Ist eine nette Serie unterm Strich, ich freue mich durchaus Picard wiederzusehen und ich mache da keinen Glaubenskrieg draus, aber meiner Meinung nach sollten sich die Macher von Picard ein großes Spruchband "Schuster, bleib bei deinen Leisten! Dont fix it if its aint broken!" in ihre Büros hängen bildlich gesprochen.

    Mein Star Trek das ist weiter TOS auf der einen Seite und TNG+DS9+VOY auf der anderen Seite.

    So, die erste Season Picard ist durch und ich muss sagen das Ende ist für mich doch recht durchwachsen.

    Die finale Doppelfolge hat für mich in ihrem ersten Teil einen richtig guten Plot ausformuliert der logisch war, interessant und sich nach Star Trek anfühlte.

    Allein die Auflösung und weitere Entwicklung in der letzten Folge ... die traf für mich einfach den Ton nicht.

    Die synthetischen Lebewesen die gerufen werden schälen sich als bedrohliche Laute ausstoßende mechanische Krakenarme aus einem rot glühenden Portal am Himmel?

    Und das ist dann alles?

    Da wäre ein so viel interessanterer und geistreicherer und würdigerer Auftritt dieser Macht möglich gewesen!

    Sehr gerne auch ein subtilerer!

    Und einer der die goldene Chance nutzt Bezüge zu V'ger aus The Motion Picture oder den Ursprüngen der Borg oder beidem herzustellen.

    Dann die Flotten: ein Overkill namenloser, gleichförmiger Schwarm-Schiffe die insbesondere auf Seiten der Föderation GARNICHT den Ton von Star Trek treffen.

    Wer Star Trek kennt der weiß, dass hier seit jeher jedes Schiff zählt und Individualität und Bedeutung hat an den fernen Grenzen des Kosmos.

    Wie oft waren nicht nur eine Hand voll Schiffe selbst in Reichweite der Erde?

    Wie oft nicht nur eines?

    Wie oft haben wir nicht die Dimensionen gesehen der Sternbasen, Raumdocks und Werften?

    Wie wichtig war und ist nicht jede einzelne Constitution-Klasse, jede einzelne Excelsior-Klasse, jede einzelne Galaxy-Klasse da draußen in ihrer Zeit samt ihrer Besatzung, den Männern und Frauen an Bord?

    Jim Kirk hätte mit der Enterprise allein einen Planeten atomisieren und Kriege beginnen oder beenden können.

    Die Enterprise war die einzige Verteidigungslinie des Herzens der Föderation als sie in V'ger hineingeflogen ist!

    Dieses Motiv der Wichtigkeit jedes Schiffes und jeder Besatzung da draußen in den Weiten der Sterne ist Kernessenz von Star Trek.

    Und hier gerade auf Seiten der Föderation Flotten neugebauter Super-Schiffe von den Dimensionen der Entscheidungsschlachten des Dominion-Krieges aufzufahren für einen einzelnen planetaren Disput das verfehlt völlig den Punkt.

    Ich frage mich etwas überspitzt ob derjenige der das so haben wollte jemals Star Trek gesehen hat.

    Und dann die ganzen kleinen Logikfehler durch die es dann am Ende sogar Will Riker verwehrt wird bei Picard zu sein obwohl er ja gefühlte 250 Super-Raumschiffe mit gefühlten 1000 Ärzten und 250 MHNs kommandiert.

    Es ist eine nette Geschichte und Crew, aber ich finde auch ein in Sachen Logik, Kohärenz und Stimmigkeit objektiv mangelhaftes Drehbuch.

    Sehr schade, dass die Staffel mit so einer schwachen Folge enden musste.

    Und schade auch, dass die Seele des "star trek to the final frontier", des Sternen-Trecks zur letzten Grenze, dieses Western-Motivs bei dem jeder Mann und jede Frau und jedes Schiff zählt und die Welt ist und alles ist da draußen in den unendlichen Weiten hier einfach nicht mehr lebendig ist.

    Die machen da eine nette Serie die für mich ganz allein von Captain Picard/Patrick Steward lebt und die ich auch gerne weiter verfolge.

    Aber ob da noch jemand ist der RICHTIGES Star Trek machen kann, das müssen die Macher in den kommenden Staffeln wenigstens mir als Zuschauer und lebenslangem Star Trek Fan noch beweisen.

    Bei mir steht derzeit auf dem Programm:

    - Legend of Zelda - Breath of the Wild

    Und bald vielleicht auch ein bisschen:

    - Warriors Orochi 4 Ultimate zuende (schon 65 Stunden im Spiel)

    - Dark Souls 1 Remastered

    Mein Backlog ist darüber hinaus schon recht riesig und da ich im medizinischen Sektor keine Corona-Pause bekomme seh ich den über 2020 auch nur weiter wachsen. 8)

    Ich sehe ja weniger die Interpretationen der Fantasy-Art in so manchen Publikationen aller Editionen als das "Problem" an, sondern eher das so hoch hängen eines einen unteilbaren Kanons der dann DAS richtige Aventurien zeigt.

    Natürlich gehören so manche Feinheiten des Hintergrunds zur Freude am Hobby! Definitiv, das wissen wir alle!

    Aber für mich macht so ein Künstler bei seinen Illustrationen eigentlich das gleiche wie ein Spielleiter am Tisch (oder zumindest ich als Spielleiter am Tisch): er betätigt sich als Regisseur des Stoffs und der Setzungen und Vorschläge in den Quellen und inszeniert sie so wie er sie schön und stimmig findet.

    Für mich ist dieser eigene und originelle kreative Funke durch den jedes Aventurien merklich anders aussieht und sich anders anfühlt als das Aventurien an einem anderen Tisch etwas ganz Wichtiges.

    Etwas durch das SLs, Spieler, Rollenspiel-Fans sich ein Setting zu eigen machen und es beleben.

    Das ist auch so ein Grund warum ich dieses Mehr und Mehr und Mehr an Klein-klein-Setzungen ab DSA4 nie geschätzt habe.

    Und warum ich den Kiesowsen Satz, dass alles in den Publikationen nur ein Vorschlag ist seit jeher um so mehr schätze.

    Klar: beim gemütlichen Fachsimpeln ist das ein Totschlagargument. ^^

    Aber für mich ganz persönlich hat manches Bild von Yüce einen bindenderen Charakter als irgendein Satz der 10 Jahre später irgendwo geschrieben wurde.

    Und ich finde es immer sehr spannend wenn Spieler, Runden oder eben Künstler mir IHR Aventurien zeigen mit ihren Inszenierungen und Interpretationen des Stoffs.

    Da werde ich immer hellhörig und das sind Themen die ich immer toll finde, am liebsten Verbunden mit Erzählungen aus der Spielpraxis am Tisch.

    Wohingegen Themen wie "Bauchnabel oder kein Bauchnabel", "Wie viele Hörner genau" oder "Hat jemand eine Karte von Hintertupfingen in der Goldenen Au?" gewissermaßen die Antithese meines Zugangs zum Hobby sind.

    Das sind so Sachen die kommen für mich auf den SL und seine Kampagne oder eben den Künstler und seine ästhetische Interpretation an.

    Die typischen DSA4-Elfen mit den sehr mageren Körpern und unmenschlichen Gesichtern mit großen, schräggestellten Augen finde ich z.B. sehr interessant und kreativ und reizvoll.

    Aber ich persönlich würde noch eher einen Yüce-Ork als "gutaussehend" im klassischen/erotischen Sinne empfinden als so einen Alien-Elfen.

    Den würde ich eher als schaurig-fremdartig beschreiben.

    Und beides ist großartig!

    Je nach dem was für Geschichten ich mit aventurischen Elfen erzählen will, oder welchen Twist ich Kaufabenteuern (= Drehbuch-Skripten) als Meister (= Regisseur) geben will.

    Ich halte die Vielfalt von Inhalten und Optik in DSA über die Editionen für einen riesigen Reichtum.

    Und nichts davon würde ich jemals als "das eine, Wahre" sehen wollen.

    Shinxir - negativ?

    jo, er lässt Null Freiraum für Heldentaten, so ziemlich der uninteressanteste Gott für Abenteurer. An den Glauben doch nur ein paar durchgeknallte Gröfaze von der Vinsalter Kriegerakademie.

    Nein, der kann Rondra nicht das Schwert reichen! Der hat keine Seele, kein Esprit, nichtmal Wut und Hass, einfach eine Maschine. Schickt den Shinxir nach Verdun und Stalingrad, dort gehört er hin, denn zum richtigen Krieg brauchts kein Rollenspiel, da haben wir genug in der Realität davon.

    Blöder Kerl...!

    Guter Kommentar. Aber ich finde Shinxir trotzdem toll, weil er einfach ein Kriegsgott ist den ich als glaubwürdig emfpinde, und dass ohne die Blutrünstigkeit Kors. Rondra naja, in einer Fantasy Rollenspielwelt wird wohl kein Gott Rondra das Wasser reichen können, schließlich ist Rondra eine Spielercharaktergottheit, es ist aber nach meinem empfinden absolut nicht plausibel dass sie als wichtige Gottheit anerkannt/verehrt wird sobald man die klassische Heldengruppe weg nimmt.

    Auch die reale Welt kannte SEHR viele Kulturen in denen Ehre, Form und individuelle Tapferkeit weit über militärische Gruppentaktiken gestellt wurden und/oder in denen Angehörige von Kriegerkasten häufiger in kleinen Gruppen als Wahrer der Gesetze fungierten denn an großen Feldschlachten teilnahmen.

    Ich denke da an das mitteleuropäische Frühmittelalter, das nordische Mittelalter, den Kiewer Rus, das alte Japan oder die Etrusker.

    Nur um ein paar Beispiele zu nennen.

    Und das heutige zwölfgöttliche Aventurien ist eben auch so eine Kultur.

    Ich meine schon ausschließlich das für DSA 4.1 erschienene Material.

    Für mich ist das ein Überbeschreibungswust jenseits von gut und böse: Aventurien totbeschreiben nur noch aus Freude am Simulationismus und am Worldbuilding heraus und nicht mehr mit der Sinnhaftigkeit am Spieltisch oder höherem Storytelling im Hinterkopf.

    Ist natürlich aber eine rein subjektive Geschmacksfrage.

    Ist eben nichts für mich.

    Für mich waren die Beschreibungdichte und auch der gewählte Stil in jeder Hinsicht bei DSA 2 und 3 optimal.

    Das was DSA4.1 repräsentierte und was es für Vorlieben bediente war ein großer Paradigmenwechsel zu dem was DSA vorher war und es war so nie etwas für mich.

    Ich liebe Aventurien TROTZ den meisten Sachen die nach der Jahrtausendwende kamen und sogar gerade ENTGEGEN all dem, aber sicher nicht wie andere die in der Zeit zu DSA4.1 kamen wegen dieses Stils.

    Bei mir/uns hat Al'Anfa traditionell einen guten Stand, auch wenn wir Spieler sind denen "Der Löwe und der Rabe" und allgemein das gute, alte, klassische DSA mit seinen entsprechenden Al'Anfa-Setzungen noch sehr, sehr aktuell und gegenwärtig ist.

    Während Bekannte von mir in ihrer Runde gemeinsam ein al'anfanisches Grandenhaus simulieren, spiele ich sehr gerne mal SCs die Vertreter des al'anfanischen Ritus der Boronkirche sind.

    Unsere Zuneigung zur Perle des Südens hat da immer auch so ein gewisses Augenzwinkern, geprägt von dem Vergnügen das "böse Imperium" zu rationalisieren und alles aus einer alternativen Perspektive zu sehen.

    Aus dieser Perspektive, dass Tar Honak der größte und edelste zwölfgöttliche Heilige unserer Zeit war, der einen tief gerechten Feldzug gegen die blakharazverehrenden Wüstenstämme führte um schließlich den Intrigen der Machtpolitik eines tief gesunkenen Mittelreiches und sinistrer Gestalten wie der bösen Magierin Nahema zum Opfer zu fallen. ;)

    Man kann alles so oder so sehen und je nach SL und Abenteuer alles so oder so inszenieren.

    In jedem Fall ist Al'Anfa ein goldenes Stück Aventurien, sowohl als Antagonist als auch als Protagonist.

    (Und Sklaverei - sowohl in humanen als auch in harschen Ausprägungen - gehört eben einfach zum Setting im Sinne der antiken und kolonialen Vorbilder an die Al'Anfa anknüpft, genauso wie die Leibeigenschaft zum Setting des alten Russland gehört an das das bornländische Sewerien anknüpft - wird und wurde bei mir nie so sehr in den Mittelpunkt von Plots gestellt.)