Meines Wissens nach waren das ja damals in der ersten Auflage keine Pappaufsteller, sondern irgendwelche Schilder die man hochhalten sollte
Nein nein, es waren schon Pappaufsteller, extra mit Plastikfüßen. Natürlich kompletter Tinnef, was die abgebildeten Kreaturen angeht und zur Visualisierungen von Kämpfen gänzlich unbrauchbar (O-Ton auf der Verpackung: "die machen gruseln!" - das schon, nur nicht so wie im Sinne des Erfinders) . Die zweite Auflage war da brauchbarer. Wobei wir bereits zu DSA2-Zeiten schon auf 3D-Pöppelgeschiebe verzichtet haben. Aber die (neue?) Spielerschaft steht ja vermutlich auf diesen Brettspiel-Touch. Ich finde die Blips ganz allgemein eh nicht so dolle, nein, gänzlich unattraktiv. Da hätte ich mir einen Ausbau der Westfalia-Reihe eher gewünscht. Dazu kommt, dass die Dinger ohne die passende Sammelbox ruckzuck in den Spalten des Pappeinlegers verschwinden können, zumindest die kleineren. Genau genommen sind die drei Boxen am Spieltisch meiner Ansicht nach nicht nutzbar. Man benötigt das Zubehör um die Plastikscheibchen praktisch anwenden zu können. Wie dem auch sei, nicht meins. Bei der Gelegenheit gleich noch ein Hinweis zum üppigen Preis: Mit Illustrator:innenkosten dürfte der wohl nicht zu erklären sein. Hey, eine Box kostet 60 Euro. Material ist auch nur Plastik und Pappe. Hmpf, ich habe 180 Euro für Plastikchips und Papper auf'n Kopp gekloppt. Und in dem Zusammenhang finde ich es schon ein Ding, dass einfach alte Cover (unter anderem der Bestiarien) einfach nochmal verwendet werden. Zu groß finde ich die Boxen auch mal wieder. Man hätte das alles locker auch in zwei Kartons gleichen Ausmaßes untergebracht bekommen. Der verschwenderische Umgang mit nicht nur meinen räumlichen Ressourcen ist mir ja spätestens seit den letzten Aventuria-Ergänzungen ein echtes Ärgernis.
Zu der Seitenschinderei im Hauptbuch wurde ja schon hier und an prominenter Stelle rechtens kritisiert. Und mit einem Vergleich zu Wege des Meisters fange ich besser gar nicht erst an. Obwohl ... ach doch ganz kurz: Die Kapitel "Am Spieltisch" oder praktischen Hinweise in "Abenteuer" (selbst entwickeln, Kampagnen, Verknüpfung) hatten für mich schon einen gewissen Mehrwert. Meine Meinung. So richtig gelungen war das alte Buch eventuell dennoch nicht. Es hagelte damals ordentlich Kritik. Irgendwie scheint mit bei diesen ganzen Meister-Publikationen zu DSA immer schon der Wurm drin. Das Experiment ist jedenfalls auch diesmal kläglich für mich gescheitert.
Das Essay von Frank Tarcikowski fand ich übrigens im Gegensatz zu Engor durchaus lesenswert. Was finde ich noch gut: Die Inrah-Karten! Und den blondierten Harry-Potter-Verschnitt mit Nerd-Shirt, Chucks und *kicher* Armbanduhr auf dem Buchcover.
Wie ist denn die Abenteueranthologie geworden?
Hat jemand schon mal den Abenteuerband in Augenschein genommen?
Direkt als erstes finde ich es unsäglich, dass ein Inhaltsverzeichnis fehlt. So sucht man sich einen kleinen Wolf, um die Anfänge der Abenteuer 2 und 3 zu finden. Also sowas ...
Inhaltlich kann ich da nichts zu sagen. Habe nur durchgeblättert und hoffe, dass es nicht bloß Tutorials für Blips und Bodenpläne sind. Habe mir nur eine einzige Stelle angesehen, um zu schauen, inwieweit für das Abenteuer "Gezinkte Karten" die Inrah-Karten benötigt werden. Ja und da steht in einem Kasten ("Boltan im Spiel"): "Wenn deine Spieler Spaß daran haben, kann es sehr stimmungsvoll sein, einige Runden mit einfachen Spielkarten oder den aventurischen Boltankarten auszuspielen." (Hinterhalt & Sturmangriff, S. 12). Doof nur, dass es hier gar keine Spielregeln mehr gibt - und die alten Inrah-Karten oder deren Begleitbuch kaum noch bezahlbar sind. Auch im Kapitel "Aventurische Spiele" zum Thema "Kartenspiele" (Aventurische Meisterschaft, S. 179) findet sich nix - bis auf den Hinweis, dass es neben Boltan auch simplere Spiele wie "Zwei-Hebauf", "Schwarzer Alrik" und "Wanderzwiebel" gibt. Außer zum zweiten, das ganz sicher Schwarzer Peter sein soll, hab ich da leider so gar keine Ideen, was damit gemeint sein könnte. Macht aber nichts, denn mittlerweile kann ja so ziemlich alles ausgewürfelt werden, was früher ausgespielt wurde (gut, das ging natürlich letztlich immer schon, also Rollplay statt Roleplay). Daher nicht verzagen, einfach ein paar Runden Boltan mit einer Probe auf Brett- und Würfelspiele abknuspern. Dabei entsteht zwar keine sonderlich immersive Stimmung, aber pffffh ...
Sorry, aber ich habe zur Zeit gar keine Lust, das zu lesen.