Beiträge von Zwerg Nase

    Ja, das Zeitproblem kennen wir glaube ich alle so ab Mitte Zwanzig. Darum wünsche ich mir jetzt das hier in aventurisiert (Wunschtitel: Der Weg des Helden). Wäre ja nicht das erste Brettspielplagiat. Und dabei spare ich dann auch noch Zeit beim Aufbau.

    Das meine ich sogar ernst. Also ich würde es kaufen. Logo. Sofort. Mit Rad des Schicksals (Göttersymbole) zum Drehen, Nordlandbankwechseln, Streitross als Spielfigur und dortig Stecklöcher für Waffe und Ausrüstung - anstatt Partner:in und vier Gören auf dem Rücksitz. Doch wie ich meine Runde kenne, bräuchten wir selbst dabei vor lauter Simulationismus mindestens drei ganze Tage, bis jemand das Ziel erreicht. Das wiederum ließe sich vielleicht mit umfangreichen Tabellen für alles und jeden Zweck schon im Ansatz unterbinden. Vielleicht ...

    Meines Wissens nach waren das ja damals in der ersten Auflage keine Pappaufsteller, sondern irgendwelche Schilder die man hochhalten sollte

    Nein nein, es waren schon Pappaufsteller, extra mit Plastikfüßen. Natürlich kompletter Tinnef, was die abgebildeten Kreaturen angeht und zur Visualisierungen von Kämpfen gänzlich unbrauchbar (O-Ton auf der Verpackung: "die machen gruseln!" - das schon, nur nicht so wie im Sinne des Erfinders) . Die zweite Auflage war da brauchbarer. Wobei wir bereits zu DSA2-Zeiten schon auf 3D-Pöppelgeschiebe verzichtet haben. Aber die (neue?) Spielerschaft steht ja vermutlich auf diesen Brettspiel-Touch. Ich finde die Blips ganz allgemein eh nicht so dolle, nein, gänzlich unattraktiv. Da hätte ich mir einen Ausbau der Westfalia-Reihe eher gewünscht. Dazu kommt, dass die Dinger ohne die passende Sammelbox ruckzuck in den Spalten des Pappeinlegers verschwinden können, zumindest die kleineren. Genau genommen sind die drei Boxen am Spieltisch meiner Ansicht nach nicht nutzbar. Man benötigt das Zubehör um die Plastikscheibchen praktisch anwenden zu können. Wie dem auch sei, nicht meins. Bei der Gelegenheit gleich noch ein Hinweis zum üppigen Preis: Mit Illustrator:innenkosten dürfte der wohl nicht zu erklären sein. Hey, eine Box kostet 60 Euro. Material ist auch nur Plastik und Pappe. Hmpf, ich habe 180 Euro für Plastikchips und Papper auf'n Kopp gekloppt. Und in dem Zusammenhang finde ich es schon ein Ding, dass einfach alte Cover (unter anderem der Bestiarien) einfach nochmal verwendet werden. Zu groß finde ich die Boxen auch mal wieder. Man hätte das alles locker auch in zwei Kartons gleichen Ausmaßes untergebracht bekommen. Der verschwenderische Umgang mit nicht nur meinen räumlichen Ressourcen ist mir ja spätestens seit den letzten Aventuria-Ergänzungen ein echtes Ärgernis.

    Zu der Seitenschinderei im Hauptbuch wurde ja schon hier und an prominenter Stelle rechtens kritisiert. Und mit einem Vergleich zu Wege des Meisters fange ich besser gar nicht erst an. Obwohl ... ach doch ganz kurz: Die Kapitel "Am Spieltisch" oder praktischen Hinweise in "Abenteuer" (selbst entwickeln, Kampagnen, Verknüpfung) hatten für mich schon einen gewissen Mehrwert. Meine Meinung. So richtig gelungen war das alte Buch eventuell dennoch nicht. Es hagelte damals ordentlich Kritik. Irgendwie scheint mit bei diesen ganzen Meister-Publikationen zu DSA immer schon der Wurm drin. Das Experiment ist jedenfalls auch diesmal kläglich für mich gescheitert.

    Das Essay von Frank Tarcikowski fand ich übrigens im Gegensatz zu Engor durchaus lesenswert. Was finde ich noch gut: Die Inrah-Karten! Und den blondierten Harry-Potter-Verschnitt mit Nerd-Shirt, Chucks und *kicher* Armbanduhr auf dem Buchcover.

    Wie ist denn die Abenteueranthologie geworden?

    Hat jemand schon mal den Abenteuerband in Augenschein genommen?

    Direkt als erstes finde ich es unsäglich, dass ein Inhaltsverzeichnis fehlt. So sucht man sich einen kleinen Wolf, um die Anfänge der Abenteuer 2 und 3 zu finden. Also sowas ...

    Inhaltlich kann ich da nichts zu sagen. Habe nur durchgeblättert und hoffe, dass es nicht bloß Tutorials für Blips und Bodenpläne sind. Habe mir nur eine einzige Stelle angesehen, um zu schauen, inwieweit für das Abenteuer "Gezinkte Karten" die Inrah-Karten benötigt werden. Ja und da steht in einem Kasten ("Boltan im Spiel"): "Wenn deine Spieler Spaß daran haben, kann es sehr stimmungsvoll sein, einige Runden mit einfachen Spielkarten oder den aventurischen Boltankarten auszuspielen." (Hinterhalt & Sturmangriff, S. 12). Doof nur, dass es hier gar keine Spielregeln mehr gibt - und die alten Inrah-Karten oder deren Begleitbuch kaum noch bezahlbar sind. Auch im Kapitel "Aventurische Spiele" zum Thema "Kartenspiele" (Aventurische Meisterschaft, S. 179) findet sich nix - bis auf den Hinweis, dass es neben Boltan auch simplere Spiele wie "Zwei-Hebauf", "Schwarzer Alrik" und "Wanderzwiebel" gibt. Außer zum zweiten, das ganz sicher Schwarzer Peter sein soll, hab ich da leider so gar keine Ideen, was damit gemeint sein könnte. Macht aber nichts, denn mittlerweile kann ja so ziemlich alles ausgewürfelt werden, was früher ausgespielt wurde (gut, das ging natürlich letztlich immer schon, also Rollplay statt Roleplay). Daher nicht verzagen, einfach ein paar Runden Boltan mit einer Probe auf Brett- und Würfelspiele abknuspern. Dabei entsteht zwar keine sonderlich immersive Stimmung, aber pffffh ...

    Na gut dann eben nicht.

    Sorry, aber ich habe zur Zeit gar keine Lust, das zu lesen.

    Dann hoffe ich mal, dass das einfach unter "richtig dumm gelaufen" fällt und der Rest der Texte besser korrekturgelesen wurde. Ich mach das ja nur bei den CC-Sachen. Gibt Punkte. Und da such ich auch immer nur EINEN Fehler - der allerdings stets sehr sehr schnell meistens schon in der ersten Minute gefunden wird, sogar bei den Spielkartensets. Fühl mich jetzt auch erstmal nicht verantwortlich und auch als Fan nicht "in die Pflicht genommen", mich etliche Stunden meiner Freizeit als Hobby-Deutschlehrer ehrenamtlich zu betätigen. Geld ausgeben sollte doch (eigentlich) reichen. Tu ja auch andere gute Werke. Alles geht halt nicht ;)

    DAS SCHWARZE AUGE-ANHÄNGER (FanPro 2006) aus Onyx

    Für mich der schönste der drei Edelsteinanhänger, schon allein weil er schwarz ist. Dazu kommt noch der Schmidt-Spiele-Style. Und dann denke ich bei dem Teil sofort an die alte Fluff-Beschreibung eines Talismans der Firnelfen, "ein augenförmiges Amulett aus schwarzem Edelstein wie Onyx." (Geheimnisse der Elfen, 1993, S. 39 / 1999, S. 41 / Aus Licht und Traum, 2008-2015, S. 73) Dessen Verwendung erschließt sich heute nur mit einem Höchstmaß an Kombinationsgabe aus einer kurzen Info im DSA5-Regelwerk (S. 119) zusammen mit dem letzten Absatz dieses Regel-Wiki-Artikels. Doch ich mach's mal kurz: "Ein altes Lied erzählt, dass du dich vor dem Frostwurm retten kannst, wenn du einen schwarzen Gegenstand hinter dich wirfst." (s. o.)

    Natürlich hat dieses Mineral auch eine irdisch magische Bedeutung. Als "Stein der Egoisten" einstens verpönt, soll er übermäßigem Altruismus aka pathologischem Helfersyndrom entgegenwirken, Körper, Geist und Willen stärken, Aufmerksamkeit fördern und Erkältungen vorbeugen. Klingt doch wie gemacht für Firnelfen.

    Und das Beste: Er ist schwarz. Schrieb ich das schon?

    Die zwei anderen Schmucksteine aus dieser Serie sind hier.

    Auf dem Cover von "Aventurische Meisterschaft" hat sich auf der Rückseite im Beschreibungstext direkt im ersten Satz ein Fehler eingeschlichen. dort steht "dass", obwohl es an der Stelle "das" heißen müsste. Sowas nimmt mir ein wenig die Freude am Lesen, meinem Kumpel nimmt es leider viel Freude

    Hurra, ich bin nicht der einzige Rechtschreibpedant. Mich nervt es nämlich auch ganz gewaltig, wenn gleich an prominenter Stelle sowas steht. Also, dass das mal klar ist: Zu Schmidt-Zeiten gab es auf Verpackungen solche Schnitzer noch nicht. Jetzt weiß ich auch gar nicht mehr so genau, ob die Vorab-PDFs überhaupt diesen "Klappen"-Text enthielten - vermute, eher nicht. Auch hier immer wieder gerne der Hinweis: Das ist meine ganz persönliche Wahrnehmung bwz. Haltung zu ganzheitlicher Produktqualität. Wem derlei Kleinkram völlig Wumpe ist ...auch gut.

    Ich plädiere für Vadetemecum

    Dissentio!

    Der Plural muss an der Endung erkennbar sein. Somit wird die Präposition vorgestellt und das Verb als Gerundium hintangehängt. Also o-Deklniaton Nominativ Plural. Dann hieße die einzig korrekte Form, wenn ich das Verbalsubstantiv richtig gebildet habe: Mecumvadendi (oder so ähnlich), also Mit-mir-Kommende.

    Und nun erwarte ich Bestätigung oder fundierte Korrektur.

    Ist eigentlich schon seit dem Redax Insight quasi sicher gewesen. Die Hinweise waren recht deutlich.

    Oh, das Format schau ich mir gar nicht an. Mir waren die normalen Vlogs oft schon zu lang ^^ Zumindest ist es jetzt in Stein gemeißelt.


    Und weil es ja auch schon woanders mal eine Spekulation zur Deklination gab ...

    Vademeca /cum wie auch immer die pluralendung nun wirklich lauten mag

    Aaalso, wenn wir es mal irdisch (und nicht verquast-bosparanisch) sehen, ist der Plural von Vademecum/Vademekum im Deutschen schon lange lange laaange Vademecums/Vademekums. Auch Ulisses befleißigt sich offiziell dieser entlatinisierten Form. Julian Haertl beugt auch in eingedeutscht. Ich könnte mir vorstellen, dass das Wort im Leitfaden für Ulisses-Autoren drinsteht. Dazu könnte Yelemiz vielleicht Auskunft geben.

    Contra könnte natürlich argumentiert werden, dass aber in Aventurien alles geht (zum einen, weil sowieso jede*r im ganz eigenen Aventurien so ganz nach Gusto kann und will, zum anderen, weil Bosparano halt kein Latein ist, sondern nur eine Stimmung vermitteln soll, daher null Regeln und egal). Jetzt geht es hier aber um die Bezeichnung im ganz echten Leben. Da gibt es zumindest beide Schreibweisen, also mit k und mit c. Und der Plural ist grammatikalisch korrekt Vademecums.

    Warum sollte man es sich auch unnötig kompliziert machen?

    Ich bin mir zwar nicht sicher, ob das eine Rarität ist, aber ich finde ihn zumindest witzig.

    Zweifellos war und ist der Zwergenbierdeckel ein sammelnswertes Stück! Ebenso zweifellos war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis aus einem einst zu tausenden auf Cons verteilten und Bestellungen beigelegten DSA5-Werbeartikel online ein arg überteuertes Schätzchen für Ahnungslose oder Nachzügler wird:

    Da lacht der Zwerg.jpg

    die Frage wie man rar defininert

    ... scheinen einige irrigerweise mit "einfach nur vergriffen" zu beantworten. Dennoch hat sich das Teil natürlich mittlerweile zu einem "richtigen" Sammlerstück entwickelt, ob rar oder nicht - wenngleich obiger Preis selbstverständlich absurd bis dreist ist (vor ein paar Wochen gab es ihn z. B. für 5 €, was ich so gerade noch für halbwegs annehmbar halte).

    Es gibt allerdings eine Version, die noch seltener ist:

    ZWERGENBIERDECKEL-DRUCKMUSTER (Ulisses, vermutlich 2015)

    Keine Ahnung, warum der Prototyp kleiner ausfällt. Maßkrug-Standardformat ist ein Durchmesser von 107 mm, was dem späteren Bierdeckel auch entspricht. Hier beträgt er 93 mm, und ich vermute, dass da jemand die Abmessungen nach einer flüchtigen Recherche fälschlich den Standardangaben zu quadratischen Bierdeckeln entnommen hatte. Bevor das ganze dann in Produktion ging, ist das jedenfalls korrigiert worden. Ein weiterer Unterschied besteht im verwendeten Material. Das Testmodell hat nicht die Dicke eines echten Bierdeckels, sondern ist nur etwas dünnerer Karton (ich tippe auf 180- bis 200g/m²). Am schönsten finde ich die erheblich brillanteren Farben, was vor allem an der glatteren Oberfläche und dem helleren Untergrund liegt. Wie viele Exemplare es hiervon dann letztlich gab, weiß ich leider nicht.

    Material: Karton

    Durchmesser: 93 mm


    EDIT (07.06.2021)

    Welch Timing. Jetzt gibt es die (restlichen?) Bierdeckel nicht mehr gratis zu einer Bestellung, sondern im Zehnerpack für 5 €. Hmmm - zumindest einiges bis erheblich günstiger als woanders.

    EDIT (10.06.2021)

    Natürlich konnte ich es nicht lassen. Zu groß war die Neugierde, wie die Untersetzer wohl geliefert werden? Sind sie vielleicht gar in Folie eingeschweißt wie "echte" Bierdeckel-Gebinde? Auf die fünf Dukaten kam es mir jetzt auch nicht mehr an. Als sie dann fix geliefert wurden, sah ich *tataa!* zehn "Starkes-Zwergenbier"-Deckel locker in einen Druckverschlussbeutel eingetütet. Was soll's, immerhin klebt da zusätzlich ein Etikett mit Original-Strichcode für die ehemals unverkäufliche Lieferbeigabe drauf. Das muss dem Sammlerwahn Genüge tun. Jetzt hoffe ich, dass die Teile schnell schnell ausverkauft sind und die Preise anschließend ins Unermessliche steigen - auf dass ich in knapp zwanzig Jahren für mein Rentnerdasein nach Verkauf dieser OVP-Rarität ausgesorgt habe.

    Prompt hab ich das Sieben-Magische-Kelche-Lied im Kopf. Da war mit Herrn Alpers wohl der Hippie durchgegangen - oder er hatte was geraucht, was dann ebenfalls erklären würde, warum der Riesenaffe Gorgon einen der Kelche zur Finanzierung von Dino De Laurentiis' King-Kong-Sequel benötigt, in dem er dann die Hauptrolle spielen dürfe. Verrückt und eigentlich ja auch bedeutungsschmälernd, dass mir zu Bob Dylan immer als erstes dieses dämliche Rätsel einfällt.