Kommt auf den Kampf an. Bei einem rondrianischen Sparing, bei dem man seinen Gegenüber nicht zu hart angehen möchte, geht es nur darum, die Fähigkeiten mit dem Schwert zu zeigen. Findet man eine Schwachstelle in der Verteidigung, deutet man einen Ellbogenstoß zum Gesicht oder mit dem Kauf an, führt ihn aber nicht final durch.
Je dreckiger der Kampf wird, desto mehr wird auch alles benutzt, was einem einen Vorteil bringen kann. Ich glaube nicht, dass es an irgendeinem Punkt als unehrenhaft angesehen wird, sehr häufig aber als schlechter Stil oder schlicht unnötig.Gegen komplett gepanzerte Kontrahenten war eine Klinge meist nutzlos. Erst, wenn der Gegner am Boden liegt und man irgendwo mit massiver Gewalt ansetzen kann, war so eine Rüstung angreifbar. Auch ein Kettenhemd konnte man nur mit einem guten Stich durchdringen. Sprich man hat sehr lange nur blaue Flecken davon getragen, bevor es in einem Kampf mal zu ernsten Verletzungen kam. Historisch sind sehr lange meist nur einfache Soldaten auf dem Schlachtfeld gestorben, Ritter haben sich nur gegenseitig gefangen genommen und dann ausgelöst. Es gab Schlachten, die abgebrochen wurden, weil beide Seiten so entsetzt waren, dass ein Ritter ums Leben gekommen ist.
@Faust kann mich natürlich gerne korrigieren, aber ich denke, in einem normalen Kampf gehören Kaufschläge, Stöße und Tackle-Angriffe dazu. So würde ich es wohl auch im Spiel handhaben: In förmlichen Kämpfen sind Raufen-Manöver verpönt, in "echten" Kämpfen gang und gebe.
Regeltechnische Überlegung:
Tragen beide Rüstungen mit einigermaßen RS, machen Raufen-Attacken spielmechanisch keinen Sinn. Sie richten zu wenig Schaden an und sind schwerer als ihre Bewaffneten Entsprechungen. Würde man über BHK Raufenattacken mit der Nebenhand als Zusatzaktion zulassen, könnte man damit was Sinnvolles machen, so macht es in fast allen Situationen keinen Sinn.Spielt man mit DKs wird es noch ärger. Wenn sich zwei im rondriansichen Kampf bis auf H annähern, IST der Kampf dreckig, und in höheren DKs werden die Manöver zu schwer, um sinnvoll einsetzbar zu sein.
Alles was Sinn macht halt. Hängt stark vom Grad der Rüstung und der Reichweite ab. Bei dicker Rüstung ist ein Schwert nahezu nutzlos, wenn es geführt wird wie es gedacht ist. Stattdessen müsste man ran und entweder ganz aufs Schwert verzichten, oder eben Parier oder Spitze in den Sehschlitz treiben oder mit Knauf und Faust auf den Helm einprügeln. Und gegen einen echten Ringer hat man mit Rüstung kaum mehr eine Chance, wenn man nicht auch gut ringen kann.
Ohne Rüstung sind Tritte, Knaufschläge und vor allem ein Griff an die gegnerische Führhand immer dann die beste Wahl, wenn die Reichweite eben nicht mehr passt. Zumindest ist das bei Anderthalbhändern der Fall. Gerade dann macht es Sinn sie mal einhändig zu nutzen.