Es gibt wieder einen sehr langen Prolog, rund 80 Seiten, der diesmal erzählt, wie Abdul el Mazar in die Hände von Pardona fiel. Angesichts des Umstands, dass Abdul danach über die Hälfte des Buches dann gar nicht mitspielt und nach seiner Befreiung wenig macht und charakterlich sehr blass bleibt (worüber genau er nun verrückt wurde und was ihm widerfahren ist, bleibt eher offen, andere Gefangene dort scheinen nicht verrückt geworden zu sein), finde ich den Prolog wieder sehr lang. Besonders dahingehend finde ich ihn sehr lang, als dass Pardona meines Erachtens da einen Riesenbohai betreibt, obwohl jemand wie sie die Sache eher mit einem Fingerschnippen regeln können sollte, also da so einen Aufwand zu betreiben und überhaupt betreiben zu wollen.
Irgendwo habe ich gelesen oder gehört, dass die Personen aus den Prologen in den späteren Bänden noch eine (größere?) Rolle spielen sollen und sie daher so ("mengenmäßig") umfangreich eingeführt werden. Bei den Mädchen aus dem ersten Band ist das ja noch nachvollziehbar, da damit die Möglichkeit besteht, dieses als permanenten Neben-Plot immer mitlaufen zu lassen - zumindest so lange, wie es ihre Schänder noch gibt.
Der super-Elf ist diesmal weniger der super-Elf,. der ständig den Tag rettet, aber dafür mutiert er diesmal zur dauer-Balsam-Maschine, während der Magier an Selbstbewusstsein gewinnt.
A propos Magie: Es wird gezaubert, aber der einige, der manchmal einen Zauberspruch sagen dar, ist der Elf (aus Isdira), bei allen anderen wird nie gesagt, welche Formel sie zaubern, meistens auch nicht, was für Gestiken damit einhergehen. Allerdings scheinen Invocatio-Zauber, wie es sich da herausliest, riesige Rituale zu sein, und Magier-Zauber hat auch nicht jeder Magier, jedenfalls nicht über die Möglichkeit hinaus, daraus eine Fackel machen zu können.
Im Spiel fände ich es durchaus angenehm, Magier mit weniger Möglichkeiten zu sehen, aber da das nicht so ist, habe ich weiterhin das Gefühl, dass die Magie in den Phileasson-Romane ein bisschen kastriert und mit wenig Zaubern daher kommen.
Ja, das finde ich auch sehr schade Die beiden Autoren sind in meinen Augen keine ausgewiesenen DSA-Kenner oder zumindest nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Das sagen sie ja auch selbst. Aber sie haben ja auch aufwändig recherchieren müssen. Da wäre es auf die Magie auch nicht mehr angekommen. Oder man hätte das spätestens im Lektorat erkennen müssen bzw. ergänzen können. Da Letzteres wohl von Eevie gemacht hat, die in meinen Augen selbst keinen richtigen Plan hat oder sich ansonsten über bestimmte Dinge einfach hinwegsetzt, wundert mich das andererseits auch wieder nicht
Was Pardona angeht:
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Dass die da am Ende als Frau Doktor Frankenstein auftritt, mit freundlichen (aber eigentlich kalten) Worten, traf meine Vorstellung von ihr so richtig gar nicht. Ebenso ihr erwähnter Aufwand, um Abdul in die Finger zu kriegen: Pardona, die sich so umfassend mit kleinen, Menschen beschäftigt, um zu schauen, wie sie ihn manipulieren kann und was sie nicht alles im Vorfeld vorbereitet hat, und Abdul dann auch noch nett erzählt, was sie alles gemacht hat ... Ach nö.
Wahrscheinlich kommt dafür die "Standardbegündung", dass dann alles zu einfach wäre, zum Tragen. Ist aber auch ein schmaler Grad ... Es ist ja hinlänglich bekannt, dass so wie solche Chars beschrieben werden, sie wertetechnisch eigentlich nicht in das offizielle Aventurien passen. Aber sie haben dann natürlich gerade keine Zeit, bestimmte Dinge selbst zu erledigen oder es ist ihnen einfach nur zu profan