Wieder etwas zum Thema Warhammer, wieder ist Insiderwissen vonnöten um es zu Gänze zu verstehen.
Hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://whfb.lexicanum.de/wiki/Herrscher_des_Wandels">http://whfb.lexicanum.de/wiki/Herrscher_des_Wandels erfährt man etwas über die Erzdämonen des Chaosgottes
und
hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://whfb.lexicanum.de/wiki/Tzeentch">http://whfb.lexicanum.de/wiki/Tzeentch nochmal über den Herrn des Wandels selbst.
Viel Spaß beim lesen .
Gruß Rogolan
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Der Geruch verbrannten Fleisches füllte meine Nüstern. Grotesk verbogen und mit vor Schreck geweiteten Augen, lagen die Leiber der Kultisten vor mir, als wäre ich der Priester jener dunklen Wesenheit der sie ihre Seelen verkauft hätten und sie nichts weiter als zum Altar geführte Lämmer, deren Blut im Namen der Verdammnis vergosen wird. Welch bittere Ironie. Lafeiln ist tot. Genau wie Giles, Lisa und Erik. Ich bin der einzige Überlebende. Der einzige Sterbliche.
Die pupillenlosen, vollkommen schwarzen Augen des Dämon fixieren mich und seine unbewegliche Haltung gewährt mir keinerlei Einblick in sein mögliches Handeln. Seine gewaltigen Flügel verharren dicht an seinem Rücken gedrückt, den kahlen Kopf mit dem schmalen Schnabel leicht nach vorne gebeugt und die rechte Klaue fährt über die Unterseite seines Schnabels, während seine Linke den Stab, ein physisch gewordenes Abbild des Zeichens seines Herrns, festhält, während seine Roben unentwegt von grün zu blau, zu rot und zu noch viel blasphemischeren Farbtönen innerhalb weniger Herzschläge wechselt. Furcht erfüllt mich, als die Kreatur den Kopf leicht zur Seite neigt und ihre Rechte nun innehalten lässt. Der Herrscher des Wandels scheint zu überlegen, während ich selbst versuche den Drängen mich auf den Boden zu werfen und um Gnade zu flehen nicht nachzugeben. Mag er schlußendlich triumphieren, Walter Dunkelburg wird nicht vor den Schergen des Chaos zu Kreuze kriechen!
,,Nun ich muss sagen, ich bin ein wenig verwirrt'', beginnt er nun mit einer Stimme, so beständig wie die Ewigkeit und doch so launisch wie de Prinzipien seines Herrn, das Wort zu führen.
,,Normalerweise brüllen die meisten Streiter wider mir noch solch heroische Sachen wie "Stirb Dämon!" oder "Aaaargh!" ehe sie erfolglos versuchen gegen mich zu bestehen oder mich in die unbeständige Langeweile meiner Heimat zurücksenden. Deswegen erscheint es mir umso befremdlicher, dass Du nunja...mir nicht zumindest eine halbernstgemeinte Drohung an den Kopf wirfst um dir selber Mut zu machen. Sag Sterblicher: Weswegen?''
Will er mich verspotten? Plant er mich noch ein wenig mit Ungewissheit zu quälen, ehe er mit meiner Seele in der Hand in die Sphären des Chaos zurückkehrt? Mein Blick fällt auf eine Sanduhr die das Massaker irgendwie überstanden zu haben scheint. Korn um Korn fällt in einem steten Strom von der oberen Seite zur unteren hinab und mir scheint, als müsste ich nur noch wenige Momente warten.
Hoffnung keimt in mir auf...
...und dann erfüllt mich mit der einhergenden Erkenntnis in wessen Anwesenheit ich mich gerade befinde, tiefste Bitterkeit.
Nun bin ich der das Wort führt und spreche stellvertretend für die Legionen der Unschuldigen, die dereinst alles wieder in das Chaos zurückkehren werden.
,,Weil es sich nicht lohnt, sich gegen Euch und euren Meister aufzulehnen. Khorne mag ewiges Schlachten, Nurgle steter Verfall und Slaanesh hedonistische Dekadenz sein, doch sie alle können nicht das bestehen wofür euer Herr steht. Ich meine in diesem Fall nicht den Wandel, sondern...Hoffnung. Der Herr des Wandels ist all die Hoffnung die den Menschen zu eigen ist. Hoffnung auf ein besseres Leben, das Finden der großen Liebe oder einfach nur darauf den nächsten Tag zu erleben...all dies ist Tzeentch in all seiner schrecklichen Pracht, von der wir armen Sterblichen abhängig sind, wollen wir noch einen Sinn in unseren von Zufall und Schicksalsschlägen geprägten Leben finden. Mögen wir auch die Legionen seiner Diener zerschmettern, er hat nur ein Lächeln für unsere Bemühungen übrig, weiß er doch, egal ob Sieg oder Niederlage, er selbst wird stärker von den Hoffnungen diese Welt schlußendlich doch noch retten zu können. Denn solange die Menschheit sich an den Gedanken klammert ihre kostbare Existenz behalten zu müssen und sie jeden Strohhalm zu ihrer Rettung und der damit verbundenen HOFFNUNG klammert und solange er dieses Domäne uneingeschränkt beherrscht wird es sein Triumphgelächter sein, welches schlußendlich am Ende dieses grotesken Possenspiels über alle Ebenen des Universums hinaus erschallen wird. Sehet mich doch an, ich bitte ein perfektes Beispiel dafür, in dem ich krampfhaft versuche Zeit durch meine vor Pathos triefende Rede, gewinnen.''
Ich spüre wie mein Körper schlußendlich doch zu zittern beginnt und als der Schnabel des Dämons sich rückwärts in sein Gsicht eingräbt und Platz für einen schmalen Mund, den meinen nicht unähnlich, macht und dieser sich zu einem Lächeln verzieht, ahne ich bereits welches Ende dieses Drama nehmen wird. Kurz darauf macht auch der restliche Körper des Dämons eine Veränderung durch, bis vor mir ein goldberobter Geck steht, in dessen Haltung und spiegelgleiche Züge ich mich selbst wiederfinde, einen jungen Narren, der glaubte sich gegen das Unausweichliche zu stellen. Einzig und allein die Augen des Herrscher des Wandels,bleiben so schwarz und leer wie vorher auch, werden zu einer Metapher, die perfekt zusammenfassen welchen Wert die menschliche Existenz im Angesicht der wahren Mächte besitzt.
,,Das war höchst amüsant und aufschlußreich. Ich werde mit meinen Geschwistern darüber diskutieren, um die Langeweile bis zu unserem nächsten Treffen überbrücken zu können. Auf bald.''
Vor meinen Augen fängt er an sich aufzulösen, altert vor meinen Augen und löst sich im Wind vergehenden Staub auf, will mich hierdurch scheinbar noch zum Abschluss quälen. Dann ist er fort.
Ich bin allein. Mein Blick fällt auf die Sanduhr und ich sehe, dass der Sand zu Gänze durchgelaufen ist.
Ich lebe...
...und doch macht es keinen Unterschied, denn alle Hoffnung ist bedeutungslos, alles Streben vergebens, wir sind nur Marionetten im perversen Puppenspiel der Mächte des Chaos, ihren Launen unterworfen und ihrem spöttischen Gelächter ausgesetzt.
Ich kauere mich zusammen, schlinge, meine Arme um meine Beine und warte.
Auf das Ende der Welt...
...oder einen kleinen Funken Hoffnung.