Knytt Underground

  • Inspiriert von @Zwergenbrot s Post zu Gone Home möchte ich hier auch gerne ein außergewöhnliches Explorationsspiel vorstellen: Knytt Underground.

    Man kann es ansehen als dritten Teil der Reihe nach den Freeware-Spielen Knytt und Knytt Stories - wobei die Spiele nur vom Gameplay, nicht aber von der Story her irgendetwas miteinander zu tun haben. Technisch ist es ein 2D-Jump-and-Run Explorationsspiel, allerdings tritt das Gameplay hinter der Ausgestaltung zurück: Ein sehr atmosphärischer Soundtrack und aufwendig animierte Hintergrundgrafiken lassen einen tief in die Spielwelt eintauchen. Dazu gibt es etliche NPCs, deren Hintergrundgeschichten sich im Verlauf des Spiels Stück für Stück offenbaren (weshalb ich auch empfehle, das Spiel am Stück durchzuspielen, um nicht den Anschluss zu verlieren).

    Man erkundet eine riesige Untergrundwelt, sucht verschiedene Charaktere auf, die dem Spielercharakter oder dessen Sidekicks teilweise bekannt, und bekommt so beim Erkunden des endlosen Höhlensystems auch Stück für Stück die Geschichte der unterirdischen Zivilisation aus verschiedenen Spezies, Gläubigen und Ungläubigen, Wissenschaftlern und Mystikern und allerhand weiterer Bewohner serviert. Das Spiel gibt keine Richtung vor, und nur ein paar Durchgänge, die sich im Spielverlauf durch Erdbeben öffnen oder schließen, stellen sicher, dass bestimmte Teile der Geschichte in der korrekten Reihenfolge erzählt werden.

    Nichtsdestotrotz ist das Spiel auch für Powergamer eine Herausforderung: Es gibt mehrere optionale Bonuslevel, die die Geschicklichkeit des Spielers auf eine harte Probe stellen und zu sehr viel Frust führen können. Es gibt auch mehrere Wege, das Spiel zu beenden: Entweder man besorgt den Hütern verschiedener Tore bestimmte Objekte, die man im Untergrund finden kann, oder man benutzt Schleichwege durch eine gefährliche Parallelwelt, deren Mechanik aber erst ergründet werden muss.

    Insgesamt ist das Spiel für mich eines der Besten, die ich in letzter Zeit gespielt habe.

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
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    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett