Vielleicht sollte man auch dran denken, dass Charaktere nicht nur Helden sondern auch Menschen (Elfen, Zwerge, usw) sind, will sagen sie sind nicht Inkarnationen der im Regelbuch beschriebenen Prinzipien. Helden in einer Gruppe sollten doch wohl (nach gewisser gemeinsamer Zeit) durch Freundschaft verbunden sein oder zumindest ein gewisses Maß an gegenseitigem Respekt. Wenn der Golgarit die Plünderung einer Leiche als Frevel ansieht muss er doch nicht sofort nach dem Richter schreiene, schon gar nicht sich selbst. Da gibt es doch andere Möglichkeiten:
- Der Thorwaler ist aus einer anderen Kultur, vielleicht aus Deiner Sicht ein Barbar. Klär ihn auf! Natürlich muss das bei so einem sturen Typen wie Thorwalern nicht gleich wirken, aber hast Du es eilig? Das Gewinnen von Seelen für das Gute ist harte Arbeit und lässt sich nicht mit dem Schwert erzwingen.
- Der Thorwaler sieht mit seinem beschränkten Verstand vielleicht gar nicht, was er da anrichtet. Nun ja, nicht alle sind mit Hesindes Gaben gesegnet. Erkläre ihn mit Geduld seine Fehler.
- Ok, der Thorwaler ist ein Frevler, aber andererseits auch ein guter Freund, der Dir vielleicht schon öfter im Kampf zur Seite gestanden hat. Der ist doch ein Pfundskerl und abgesehen von dieser kleinen Macke ein treuer Fechter für die Zwölfe. Vielleicht solltest Du ihn in der nächsten Stadt der Wache übergeben, aber wäre das nicht Verrat? Nächtelang grübelst Du während Deiner Wache. Bestehst Du auf Prinzipien oder kannst Du sie zu gunsten der Gruppe (und der laufnden Queste) zurückstellen? Mit genügend Zeit kannst Du ihn vielleicht überzeugen, sowas zu lassen.
- Kein Mensch ist perfekt, kein Golgarit und ein Thorwaler schon gar nicht. Boron steh mir bei, dass ich meinen Weg finde und der Thorwaler den seinen. Ich sage ihm was ich von seinen Aktionen halten, aber ich muss nicht jeden Menschen bekehren.
Sich gegenseitig umzubringen tut weder im Spiel noch unter Spielern wirklich gut. Schaltet mal die fanatische Treue zu Sätzen in Regelwerken ab und benutzt etwas gesunden Menschenverstand. Im Gegensatz zu euch Spielern leben eure Helden 24 Stunden am Tag zusammen, kennen irgendwann ihre jeweiligen Stärken, Schwächen und Marotten. Entweder hält man die aus oder man geht auseinander.