Vielleicht kannst du einfach einen "ganz normalen" Praioten darstellen, wenn eure Gruppe nicht gerade nur aus Leuten besteht, die mit dem Gesetz im Dauerclinch liegen. In unserer Gruppe werden auch Dinge, die der Geweihte nicht mitbekommen soll, "geheim" ausgespielt (wenn z.B. ein Charakter versucht, irgendwelche Beute einzusacken). Könnte meiner Meinung nach ein interessanter Rollenspielanlass sein, dem Geweihten gegenüber selbstverständlich durchgängig die ihm zustehende Hochachtung gegenüberzubringen und vielleicht doch das eine oder andere Ding zu drehen, wenn Seine Gnaden gerade anderweitig beschäftigt ist.
Vielleicht kann man - wie bei dir ja schon geschehe - auch e00inige Ansichten der Praioskirche etwas großzügiger auslegen (z.B. totale Ablehnung der Magie). Immerhin ist hier auch das offizielle Regelwerk (DSA 3) meines Wissens nicht konsequent, wenn zum einen behauptet wird, ein Praiot würde nur im ÄUSSERSTEN NOTFALL einen weißen Akademie-Magus neben sich dulden und andererseits eine (GRAUE ?) Magierakademie gute Beziehungen zur Praioskirche unterhält. Vielleicht könnte man sich darauf einigen, dass der Praiot Magie, die zum GUTEN eingesetzt wird, akzeptieren/tolerieren kann? Dies würde natürlich sämtliche Dämonologie/Nekromantie ausschließen, mögen die Absichten des Zaubernden noch so gut sein.
Persönlich fände ich einen Praios-Geweihten als geistliche Stütze in der finsteren G7-Kampagne sehr stimmungsvoll, denn dort kann man den Herrn Praios als Schutzherrn gegen die Finsternis nach Kräften anbeten, anflehen, in SEINEM Namen predigen, Messen zelebrieren, ängstliches Volk beruhigen etc. Man könnte dann vielleicht den Aspekt Praios' als gerechter Beschützer und Herr Alverans in den Vordergrund stellen, so dass man seine Kirche als zwar streng aber eben auch als stark im Kampf gegen das Böse darstellen kann? Ich denke, die Praioskirche muss nicht unbedingt nur aus engstirnigen Fanatikern bestehen. Immerhin verfügen sie von Natur aus über einen hohen BEKEHREN-Wert und finden laut Regelwerk auch für das einfache Volk die richtigen Worte. Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass im Angesicht finsterer Dämonen so mancher Praios-Muffel doch lernt, den obersten Zwölfgott und Schutzherrn hochzuachten.