Beiträge von Affenvogel Sul

    Kommt ran, ihr Orkis, ihr ahnt es wohl schon

    Wir singen die Saga vom Orkenspalterson.

    +

    Im Sommer zweizwanzich hatte er es gehört:

    Die Sonne hatte sie alle schon gedört

    (Dass Thorwal sich an einem Ungeheuer stört.)

    +

    Es ging fort, hinauf aufs Meer,

    weil es dort angeblich viel kühler wär,

    +

    gelobt sei Swafnir, das wohl,

    Die Otta war mit seinen Leuten randvoll

    +

    Es segelte mit ihm ein lustiger Haufen

    Da gab es immer was zu saufen.

    +

    Sie trotzten Wind und Wogen,

    An Bord wurde niemals gelogen.

    +

    Es blähten sich die Segel

    Weg flog erst Kind, dann Kegel.

    +

    Orkenspalterson ist ein wahrer Held

    der niemals pflügte ein Feld

    +

    Es wurde gerudert ganz schnell.

    Doch die Ruderer waren nicht gerade hell.

    +

    So fanden sie statt dem Swafnirland

    Leider auch nur der Goldküste Strand

    +

    Dort fragten sie Angler "wo sind wir denn hier?"

    Es gibt hier nur Wein und gar kein Bier

    +

    Doch echte Thorwaler können gar nicht verzagen,

    nur werden sie sicher nicht noch einmal fragen.

    +

    Stattdessen wandten sie sich an Orkenspalterson

    "Bekommen wir jetzt hier unseren Lohn?"

    +

    Da antwortete der Kapitän:

    „Lasst mich denken, ihr werdet sehn,

    +

    Euer Lohn wird riesig sein.

    Doch vorher machen wir uns rein-

    +

    Denn auf der Otta müffelt's sehr.

    Da muss Seife und Salzwasser her.

    +

    Sie fingen an zu murren laut,

    Nein! Seife kommt uns nicht an die Haut!

    +

    Na gut, sagte da der Kapitän,

    Dann nur mit Wasser, das wird schon geh'n

    +

    Da hörten sie vom Landesinnern

    - wers hörte kann sich gut erinnern

    +

    Wie einer an dem Seile Reißte

    "Kommt, da müss mer Hilfe leiste",

    +

    die dünne Hulda rief geschwind,

    "Dort, die Nase in den Wind!"

    +

    Ist das nicht ein kleiner Ork?

    Der hefig winkt mit einem Schild aus Kork?

    +

    Was hat er darauf geschrieben?

    Oder etwas draufgerieben?

    +

    Ein gar hässlich' Fratzengesicht

    So schrecklich, dass sogar Hulda bricht.

    +

    "Hier gehen wir tapferen Thorwaler bestimmt von Bord

    und rufen nach Feuer, Brand und Mord!"

    +

    Sie sprangen in kalte, schäumende Nass

    Und schritten unerschrocken fürbass

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    Mit 'hussa!' voran, Axt zwischen die Zähn'

    Hauten sie alles zu Spän

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    Alsbald sprach der Hetmann

    Kommt ran, ihr Orkis, ihr ahnt es wohl schon

    Wir singen die Saga vom Orkenspalterson.

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    Im Sommer zweizwanzich hatte er es gehört:

    Die Sonne hatte sie alle schon gedört

    (Dass Thorwal sich an einem Ungeheuer stört.)

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    Es ging fort, hinauf aufs Meer,

    weil es dort angeblich viel kühler wär,

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    gelobt sei Swafnir, das wohl,

    Die Otta war mit seinen Leuten randvoll

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    Es segelte mit ihm ein lustiger Haufen

    Da gab es immer was zu saufen.

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    Sie trotzten Wind und Wogen,

    An Bord wurde niemals gelogen.

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    Es blähten sich die Segel

    Weg flog erst Kind, dann Kegel.

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    Orkenspalterson ist ein wahrer Held

    der niemals pflügte ein Feld

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    Es wurde gerudert ganz schnell.

    Doch die Ruderer waren nicht gerade hell.

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    So fanden sie statt dem Swafnirland

    Leider auch nur der Goldküste Strand

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    Dort fragten sie Angler "wo sind wir denn hier?"

    Es gibt hier nur Wein und gar kein Bier

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    Doch echte Thorwaler können gar nicht verzagen,

    nur werden sie sicher nicht noch einmal fragen.

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    Stattdessen wandten sie sich an Orkenspalterson

    "Bekommen wir jetzt hier unseren Lohn?"

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    Da antwortete der Kapitän:

    „Lasst mich denken, ihr werdet sehn,

    +

    Euer Lohn wird riesig sein.

    Doch vorher machen wir uns rein-

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    Denn auf der Otta müffelt's sehr.

    Da muss Seife und Salzwasser her.

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    Sie fingen an zu murren laut,

    Nein! Seife kommt uns nicht an die Haut!

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    Na gut, sagte da der Kapitän,

    Dann nur mit Wasser, das wird schon geh'n

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    Da hörten sie vom Landesinnern

    - wers hörte kann sich gut erinnern

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    Wie einer an dem Seile Reißte

    "Kommt, da müss mer Hilfe leiste",

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    die dünne Hulda rief geschwind,

    "Dort, die Nase in den Wind!"

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    Ist das nicht ein kleiner Ork?

    Der hefig winkt mit einem Schild aus Kork?

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    Was hat er darauf geschrieben?

    Oder etwas draufgerieben?

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    Ein gar hässlich' Fratzengesicht,

    So schrecklich, dass sogar Hulda bricht.

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    "Hier gehen wir tapferen Thorwaler bestimmt von Bord"

    Kapitel 1

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod?

    Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung. Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde.

    Fackel und Stecken voran betrat sie den schmaler werdenden Gang vor ihr. Aber wieso kam genau aus dieser Richtung der merkwürdige Geruch, den sie schon am Höhleneingang wahrgenommen hat?

    Stunde um Stunde ging sie weiter, bis sich plötzlich hinter einer Biegung zu dem merkwürdigen Geruch ein Leuchten hinzugesellte, ein Schimmer. Der Geruch wurde von Schritt zu Schritt stärker, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.

    "Lang hast du gebraucht, hier herab zu steigen", knarzte unvermittelt eine alterslose Stimme, die sie beinahe eher fühlte als dass sie sie hörte.

    Die Wanderin war verwirrt, nicht nur, weil sie hier unten kein intelligentes Leben vorzufinden vermutet hatte, sondern auch, weil dieses sie erwartet zu haben schien.

    "Seit deinem ersten Schritt, den du hier herein getappt bist, nehme ich dich wahr, und", fuhr die Stimme fort, als lägen der Wanderin Gedanken offen, "du weißt wohl, was du suchst, aber nicht, wohin du willst ..."

    Von Angst gelähmt konnte sie nur dastehen und keinen klaren Gedanken fassen.

    Das Schimmern, das um sie herum die Höhlenwände überzog, verstärkte sich zu einem Glimmen und änderte die Farbe zu einem grünlich glänzenden Gold.

    Ihre Hand tastete nach dem Amulett, um Trost und Stärke aus der Berührung zu ziehen. Es gelang, und ihr Geist beruhigte sich, trotzdem lachte sie auf, denn die Ironie, dass sie als Angehörige einer fremden Spezies dies alles für eine Menschenfrau auf sich nahm, drängte sich mit Macht in ihr Bewusstsein.

    "Ich bin zu dir gekommen um vom Wasser des Lebens zu nehmen!" sprach sie.

    "So", sprach die Stimme, "wie alle anderen also auch, was macht dich denn anders als die anderen, dass du dies verdienen magst?"

    "Vielleicht die Tatsache, dass die anderen es begehren, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen, während es mir allein darum geht, eine Freundin zu retten", schlug die Wanderin vor und blickte auf ihre schuppige Haut, die allein diese Freundschaft extrem unwahrscheinlich machte, immerhin war ihre Freundin eine Glatthäutige.

    "SELBSTLOSIGKEIT", keckerte die Stimme, während das Glimmen zu einem orangen-rotgoldenen pulsierendem Glosen wechselte, "Selbstlosigkeit von einer aus Deinem Volk - wie ernst mag das wohl sein- fühlst Du etwa?"

    "Ich ich haben deinen Ritus befolgt, der Aufstieg, das Amulett, der Grund IST selbstlos, das Wasser steht mir zu und", ihre sechs Finger schlossen sich fester um ihre Fackel, "und ich weiß, dass Du meine Gedanken und Gefühle lesen kannst." Das ist sooooooo typisch für solche Wächtergestalten, dachte sie, wähnen sich allmächtig und allwissend, aber ergehen sich in kleinkarierte Prüfungen.

    "Du entscheidest, dass es dir zusteht?", grollte die Stimme, während das Glosen zunahm.

    "MITNICHTEN", ergänzte die Stimme in drohendem Tonfall, während die Wanderin im glosenden Schein der Wände realisierte, dass sich die Höhlenkammer schnell mit Wasser füllte,"- schöpfe und sei nicht säumig, der Weg hinein ist nicht der Weg zurück..."

    "Ich bin wegen des Wassers des Lebens hier und habe gewiss nicht vor, hier unten durch Wasser zu Tode zu kommen", knurrte die Wanderin sarkastisch, der aber ja von Beginn an klar gewesen war, dass diese erste Station nicht das Ziel ihrer Reise sein konnte und sie vielmehr dem Verlauf des unterirdischen Flusses würde folgen müssen, nur von ihm mitreißen lassen wollte sie sich nicht.

    'Schon allein deshalb nicht, weil dies eine weitere Prüfung ist und mein Ziel die Quelle und nicht die Mündung ist', dachte sie als sie das Wasser bereits vom Höhlenboden anhob und das Glosen wieder zu einem kalten blauen Glimmen wurde. Zugegeben, ertrinken wollte sie auch nicht.

    Das Wasser lief in ihre Kalebasse hinein und füllte sie schnell: Die große Hoffnung für ihre Freundin. Jedenfalls malte sie sich das in ihrer Phantasie so aus, während sie fieberhaft nach einem Ausweg suchte, der sie vor dem sicheren Tod bewahrte und weiter zur Quelle führte, wie die besagte Prüfung es von ihr verlangte.

    Als das Wasser sie ganz umschloss, umfing sie eine fast befreiende Schwerelosigkeit - und erst jetzt verspürte sie, wie aus einer einzelnen Spalte in der Höhlenwand das Wasser hineinströmte. Sie ließ sich von der Strömung mitreißen und erreichte, dem ertrinken nahe, das Tageslicht.

    Kapitel 2

    Es musste schon der nächste Tag sein, die Gelbscheibe war noch nicht vollends über die Berggipfel gestiegen. Die Echsenfrau wunderte sich, wie sie hierhergekommen war, hätte sie sich nicht weiter zur Quelle des unterirdischen Flusses vorarbeiten sollen? Fieberhaft suchte sie nach einem Hinweis auf die Quelle und erspähte weit oben einen kleinen Wasserfall, der hoffentlich ein höher gelegener Abschnitt des Baches war, der sie aus der Höhle gespült hatte. Dabei bemerkte sie ihren Stecken, der es ebenfalls hierher geschafft hat und den sie nun wieder an sich nahm.

    Violette Wolken hingen schwer am Himmel, an dem drei geflügelte Kreaturen über dem Tal kreisten. Sie duckte sich vor den Kreaturen, schließlich könnten es Echsenadler sein.

    Kommt ran, ihr Orkis, ihr ahnt es wohl schon

    Wir singen die Saga vom Orkenspalterson.

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    Im Sommer zweizwanzich hatte er es gehört:

    Die Sonne hatte sie alle schon gedört

    (Dass Thorwal sich an einem Ungeheuer stört.)

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    Es ging fort, hinauf aufs Meer,

    weil es dort angeblich viel kühler wär,

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    gelobt sei Swafnir, das wohl,

    Die Otta war mit seinen Leuten randvoll

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    Es segelte mit ihm ein lustiger Haufen

    Da gab es immer was zu saufen.

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    Sie trotzten Wind und Wogen,

    An Bord wurde niemals gelogen.

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    Es blähten sich die Segel

    Weg flog erst Kind, dann Kegel.

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    Orkenspalterson ist ein wahrer Held

    der niemals pflügte ein Feld

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    Es wurde gerudert ganz schnell.

    Doch die Ruderer waren nicht gerade hell.

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    So fanden sie statt dem Swafnirland

    Leider auch nur der Goldküste Strand

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    Dort fragten sie Angler "wo sind wir denn hier?"

    Es gibt hier nur Wein und gar kein Bier

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    Doch echte Thorwaler können gar nicht verzagen,

    nur werden sie sicher nicht noch einmal fragen.

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    Stattdessen wandten sie sich an Orkenspalterson

    "Bekommen wir jetzt hier unseren Lohn?"

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    Da antwortete der Kapitän:

    „Lasst mich denken, ihr werdet sehn,

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    Euer Lohn wird riesig sein.

    Doch vorher machen wir uns rein-

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    Denn auf der Otta müffelt's sehr.

    Da muss Seife und Salzwasser her.

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    Sie fingen an zu murren laut,

    Nein! Seife kommt uns nicht an die Haut!

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    Na gut, sagte da der Kapitän,

    Dann nur mit Wasser, das wird schon geh'n

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    Da hörten sie vom Landesinnern

    - wers hörte kann sich gut erinnern

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    Wie einer an dem Seile Reißte

    "Kommt, da müss mer Hilfe leiste",

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    die dünne Hulda rief geschwind,

    "Dort, die Nase in den Wind!"

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    Ist das nicht ein kleiner Ork?

    Der hefig winkt mit einem Schild aus Kork?

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    Was hat er darauf geschrieben?

    Kommt ran, ihr Orkis, ihr ahnt es wohl schon

    Wir singen die Saga vom Orkenspalterson.

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    Im Sommer zweizwanzich hatte er es gehört:

    Die Sonne hatte sie alle schon gedört

    (Dass Thorwal sich an einem Ungeheuer stört.)

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    Es ging fort, hinauf aufs Meer,

    weil es dort angeblich viel kühler wär,

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    gelobt sei Swafnir, das wohl,

    Die Otta war mit seinen Leuten randvoll

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    Es segelte mit ihm ein lustiger Haufen

    Da gab es immer was zu saufen.

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    Sie trotzten Wind und Wogen,

    An Bord wurde niemals gelogen.

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    Es blähten sich die Segel

    Weg flog erst Kind, dann Kegel.

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    Orkenspalterson ist ein wahrer Held

    der niemals pflügte ein Feld

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    Es wurde gerudert ganz schnell.

    Doch die Ruderer waren nicht gerade hell.

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    So fanden sie statt dem Swafnirland

    Leider auch nur der Goldküste Strand

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    Dort fragten sie Angler "wo sind wir denn hier?"

    Es gibt hier nur Wein und gar kein Bier

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    Doch echte Thorwaler können gar nicht verzagen

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod?

    Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung. Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde.

    Fackel und Stecken voran betrat sie den schmaler werdenden Gang vor ihr. Aber wieso kam genau aus dieser Richtung der merkwürdige Geruch, den sie schon am Höhleneingang wahrgenommen hat?

    Stunde um Stunde ging sie weiter, bis sich plötzlich hinter einer Biegung zu dem merkwürdigen Geruch ein Leuchten hinzugesellte, ein Schimmer. Der Geruch wurde von Schritt zu Schritt stärker, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.

    "Lang hast du gebraucht, hier herab zu steigen", knarzte unvermittelt eine alterslose Stimme, die sie beinahe eher fühlte als dass sie sie hörte.

    Die Wanderin war verwirrt, nicht nur, weil sie hier unten kein intelligentes Leben vorzufinden vermutet hatte, sondern auch, weil dieses sie erwartet zu haben schien.

    "Seit deinem ersten Schritt, den du hier herein getappt bist, nehme ich dich wahr, und", fuhr die Stimme fort, als lägen der Wanderin Gedanken offen, "du weißt wohl, was du suchst, aber nicht, wohin du willst ..."

    Von Angst gelähmt konnte sie nur dastehen und keinen klaren Gedanken fassen.

    Das Schimmern, das um sie herum die Höhlenwände überzog, verstärkte sich zu einem Glimmen und änderte die Farbe zu einem grünlich glänzenden Gold.

    Ihre Hand tastete nach dem Amulett, um Trost und Stärke aus der Berührung zu ziehen. Es gelang, und ihr Geist beruhigte sich, trotzdem lachte sie auf, denn die Ironie, dass sie als Angehörige einer fremden Spezies dies alles für eine Menschenfrau auf sich nahm, drängte sich mit Macht in ihr Bewusstsein.

    "Ich bin zu dir gekommen um vom Wasser des Lebens zu nehmen!" sprach sie.

    "So", sprach die Stimme, "wie alle anderen also auch, was macht dich denn anders als die anderen, dass du dies verdienen magst?"

    "Vielleicht die Tatsache, dass die anderen es begehren, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen, während es mir allein darum geht, eine Freundin zu retten", schlug die Wanderin vor und blickte auf ihre schuppige Haut, die allein diese Freundschaft extrem unwahrscheinlich machte, immerhin war ihre Freundin eine Glatthäutige.

    "SELBSTLOSIGKEIT", keckerte die Stimme, während das Glimmen zu einem orangen-rotgoldenen pulsierendem Glosen wechselte, "Selbstlosigkeit von einer aus Deinem Volk - wie ernst mag das wohl sein- fühlst Du etwa?"

    "Ich ich haben deinen Ritus befolgt, der Aufstieg, das Amulett, der Grund IST selbstlos, das Wasser steht mir zu und", ihre sechs Finger schlossen sich fester um ihre Fackel, "und ich weiß, dass Du meine Gedanken und Gefühle lesen kannst." Das ist sooooooo typisch für solche Wächtergestalten, dachte sie, wähnen sich allmächtig und allwissend, aber ergehen sich in kleinkarierte Prüfungen.

    "Du entscheidest, dass es dir zusteht?", grollte die Stimme, während das Glosen zunahm.

    "MITNICHTEN", ergänzte die Stimme in drohendem Tonfall, während die Wanderin im glosenden Schein der Wände realisierte, dass sich die Höhlenkammer schnell mit Wasser füllte,"- schöpfe und sei nicht säumig, der Weg hinein ist nicht der Weg zurück..."

    "Ich bin wegen des Wassers des Lebens hier und habe gewiss nicht vor, hier unten durch Wasser zu Tode zu kommen", knurrte die Wanderin sarkastisch, der aber ja von Beginn an klar gewesen war, dass diese erste Station nicht das Ziel ihrer Reise sein konnte und sie vielmehr dem Verlauf des unterirdischen Flusses würde folgen müssen, nur von ihm mitreißen lassen wollte sie sich nicht.

    'Schon allein deshalb nicht, weil dies eine weitere Prüfung ist und mein Ziel die Quelle und nicht die Mündung ist', dachte sie als sie das Wasser bereits vom Höhlenboden anhob und das Glosen wieder zu einem kalten blauen Glimmen wurde. Zugegeben, ertrinken wollte sie auch nicht.

    Das Wasser lief in ihre Kalebasse hinein und füllte sie schnell: Die große Hoffnung für ihre Freundin. Jedenfalls malte sie sich das in ihrer Phantasie so aus, während sie fieberhaft nach einem Ausweg suchte, der sie vor dem sicheren Tod bewahrte und weiter zur Quelle führte, wie die besagte Prüfung es von ihr verlangte.

    Als das Wasser sie ganz umschloss, umfing sie eine fast befreiende Schwerelosigkeit - und erst jetzt verspürte sie, wie aus einer einzelnen Spalte in der Höhlenwand das Wasser hineinströmte. Sie ließ sich von der Strömung mitreißen und erreichte, dem ertrinken nahe, das Tageslicht.

    Es musste schon der nächste Tag sein, die Gelbscheibe war noch nicht vollends über die Berggipfel gestiegen. Die Echsenfrau wunderte sich, wie sie hierhergekommen war, hätte sie sich nicht weiter zur Quelle des unterirdischen Flusses vorarbeiten sollen? Fieberhaft suchte sie nach einem Hinweis auf die Quelle und erspähte weit oben einen kleinen Wasserfall, der hoffentlich ein höher gelegener Abschnitt des Baches war, der sie aus der Höhle gespült hatte.

    Hier kommen wir wieder mal zum Thema "Gruppenvertrag".

    Mit solch einem Gruppenvertrag (Session Zero) habe ich positive Erfahrungen gemacht. Denn die gute Würfel-Frage dieses Threats und die dadurch entstandene spannende Diskussionen kann man in solch einem Gruppenvertrag bestens im Vorfeld festlegen. Ich bin mir sicher, dass die Würfel-Frage gar nicht so oft auftaucht, wenn Gruppen sich schon länger kennen, da sie schon eingespielt sind. Aber bei neuen Gruppen fände ich die „Würfel-Frage“ (gleich nach der „Sterbe-Frage“ und der Um-wieviel-Uhr-wollen-wir-bestellen-Frage“) berechtigt. In alten Gruppen kann durch die Würfel-Frage vielleicht eine erfrischende Neuerung entstehen.

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod?

    Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung. Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde.

    Fackel und Stecken voran betrat sie den schmaler werdenden Gang vor ihr. Aber wieso kam genau aus dieser Richtung der merkwürdige Geruch, den sie schon am Höhleneingang wahrgenommen hat?

    Stunde um Stunde ging sie weiter, bis sich plötzlich hinter einer Biegung zu dem merkwürdigen Geruch ein Leuchten hinzugesellte, ein Schimmer. Der Geruch wurde von Schritt zu Schritt stärker, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.

    "Lang hast du gebraucht, hier herab zu steigen", knarzte unvermittelt eine alterslose Stimme, die sie beinahe eher fühlte als dass sie sie hörte.

    Die Wanderin war verwirrt, nicht nur, weil sie hier unten kein intelligentes Leben vorzufinden vermutet hatte, sondern auch, weil dieses sie erwartet zu haben schien.

    "Seit deinem ersten Schritt, den du hier herein getappt bist, nehme ich dich wahr, und", fuhr die Stimme fort, als lägen der Wanderin Gedanken offen, "du weißt wohl, was du suchst, aber nicht, wohin du willst ..."

    Von Angst gelähmt konnte sie nur dastehen und keinen klaren Gedanken fassen.

    Das Schimmern, das um sie herum die Höhlenwände überzog, verstärkte sich zu einem Glimmen und änderte die Farbe zu einem grünlich glänzenden Gold.

    Ihre Hand tastete nach dem Amulett, um Trost und Stärke aus der Berührung zu ziehen. Es gelang, und ihr Geist beruhigte sich, trotzdem lachte sie auf, denn die Ironie, dass sie als Angehörige einer fremden Spezies dies alles für eine Menschenfrau auf sich nahm, drängte sich mit Macht in ihr Bewusstsein.

    "Ich bin zu dir gekommen um vom Wasser des Lebens zu nehmen!" sprach sie.

    "So", sprach die Stimme, "wie alle anderen also auch, was macht dich denn anders als die anderen, dass du dies verdienen magst?"

    "Vielleicht die Tatsache, dass die anderen es begehren, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen, während es mir allein darum geht, eine Freundin zu retten", schlug die Wanderin vor und blickte auf ihre schuppige Haut, die allein diese Freundschaft extrem unwahrscheinlich machte, immerhin war ihre Freundin eine Glatthäutige.

    "SELBSTLOSIGKEIT", keckerte die Stimme, während das Glimmen zu einem orangen-rotgoldenen pulsierendem Glosen wechselte, "Selbstlosigkeit von einer aus Deinem Volk - wie ernst mag das wohl sein- fühlst Du etwa?"

    "Ich ich haben deinen Ritus befolgt, der Aufstieg, das Amulett, der Grund IST selbstlos, das Wasser steht mir zu und", ihre sechs Finger schlossen sich fester um ihre Fackel, "und ich weiß, dass Du meine Gedanken und Gefühle lesen kannst." Das ist sooooooo typisch für solche Wächtergestalten, dachte sie, wähnen sich allmächtig und allwissend, aber ergehen sich in kleinkarierte Prüfungen.

    "Du entscheidest, dass es dir zusteht?", grollte die Stimme, während das Glosen zunahm.

    "MITNICHTEN", ergänzte die Stimme in drohendem Tonfall, während die Wanderin im glosenden Schein der Wände realisierte, dass sich die Höhlenkammer schnell mit Wasser füllte,"- schöpfe und sei nicht säumig, der Weg hinein ist nicht der Weg zurück..."

    "Ich bin wegen des Wassers des Lebens hier und habe gewiss nicht vor, hier unten durch Wasser zu Tode zu kommen", knurrte die Wanderin sarkastisch, der aber ja von Beginn an klar gewesen war, dass diese erste Station nicht das Ziel ihrer Reise sein konnte und sie vielmehr dem Verlauf des unterirdischen Flusses würde folgen müssen, nur von ihm mitreißen lassen wollte sie sich nicht.

    'Schon allein deshalb nicht, weil dies eine weitere Prüfung ist und mein Ziel die Quelle und nicht die Mündung ist', dachte sie als sie das Wasser bereits vom Höhlenboden anhob und das Glosen wieder zu einem kalten blauen Glimmen wurde. Zugegeben, ertrinken wollte sie auch nicht.

    Das Wasser lief in ihre Kalebasse hinein und füllte sie schnell: Die große Hoffnung für ihre Freundin. Jedenfalls malte sie sich das in ihrer Phantasie so aus, während sie fieberhaft nach einem Ausweg suchte, der sie vor dem sicheren Tod bewahrte und weiter zur Quelle führte, wie die besagte Prüfung es von ihr verlangte.

    Als das Wasser sie ganz umschloss, umfing sie eine fast befreiende Schwerelosigkeit - und erst jetzt verspürte sie, wie aus einer einzelnen Spalte in der Höhlenwand das Wasser hineinströmte. Sie ließ sich von der Strömung mitreißen und erreichte, dem ertrinken nahe, das Tageslicht.

    Kapitel 2
    Es musste schon den der nächste Tag sein, die Gelbscheibe war noch nicht vollends über die Berggipfel gestiegen.

    PS: Ich habe mir gedacht, mit "Kapitel 2" eine kleine Abgrenzung zu dem "offiziellen Teil" zu machen. Damit wäre die Forenaktion auf jeden Fall abgeschlossen und wir könnten nun entspannt schauen, wie es sich weiter entwickelt. Aber da es @Arantans Idee war, lasse ich dir da die Entscheidung :)

    Kommt ran, ihr Orkis, ihr ahnt es wohl schon

    Wir singen die Saga vom Orkenspalterson.

    +

    Im Sommer zweizwanzich hatte er es gehört:

    Dass Thorwal sich an einem Ungeheuer stört.

    +

    Es ging fort, hinauf aufs Meer,

    weil es dort angeblich viel kühler wär,

    +

    gelobt sei Swafnir, das wohl,

    Die Otta war mit seinen Leuten randvoll

    +

    Es segelte mit ihm ein lustiger Haufen

    Da gibt's immer was zu Saufen.

    +

    Wir trotzen Wind und Wogen,

    An Bord wurde niemals gelogen

    +

    Es blähten sich die Segel

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod?

    Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung. Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde.

    Fackel und Stecken voran betrat sie den schmaler werdenden Gang vor ihr. Aber wieso kam genau aus dieser Richtung der merkwürdige Geruch, den sie schon am Höhleneingang wahrgenommen hat?

    Stunde um Stunde ging sie weiter, bis sich plötzlich hinter einer Biegung zu dem merkwürdigen Geruch ein Leuchten hinzugesellte, ein Schimmer. Der Geruch wurde von Schritt zu Schritt stärker, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.

    "Lang hast du gebraucht, hier herab zu steigen", knarzte unvermittelt eine alterslose Stimme, die sie beinahe eher fühlte als dass sie sie hörte.

    Die Wanderin war verwirrt, nicht nur, weil sie hier unten kein intelligentes Leben vorzufinden vermutet hatte, sondern auch, weil dieses sie erwartet zu haben schien.

    "Seit deinem ersten Schritt, den du hier herein getappt bist, nehme ich dich wahr, und", fuhr die Stimme fort, als lägen der Wanderin Gedanken offen, "du weißt wohl, was du suchst, aber nicht, wohin du willst ..."

    Von Angst gelähmt konnte sie nur dastehen und keinen klaren Gedanken fassen.

    Das Schimmern, das um sie herum die Höhlenwände überzog, verstärkte sich zu einem Glimmen und änderte die Farbe zu einem grünlich glänzenden Gold.

    Ihre Hand tastete nach dem Amulett, um Trost und Stärke aus der Berührung zu ziehen. Es gelang, und ihr Geist beruhigte sich, trotzdem lachte sie auf, denn die Ironie, dass sie als Angehörige einer fremden Spezies dies alles für eine Menschenfrau auf sich nahm, drängte sich mit Macht in ihr Bewusstsein.

    "Ich bin zu dir gekommen um vom Wasser des Lebens zu nehmen!" sprach sie.

    "So", sprach die Stimme, "wie alle anderen also auch, was macht dich denn anders als die anderen, dass du dies verdienen magst?"

    "Vielleicht die Tatsache, dass die anderen es begehren, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen, während es mir allein darum geht, eine Freundin zu retten", schlug die Wanderin vor und blickte auf ihre schuppige Haut, die allein diese Freundschaft extrem unwahrscheinlich machte, immerhin war ihre Freundin eine Glatthäutige.

    "SELBSTLOSIGKEIT", keckerte die Stimme, während das Glimmen zu einem orangen-rotgoldenen pulsierendem Glosen wechselte, "Selbstlosigkeit von einer aus Deinem Volk - wie ernst mag das wohl sein- fühlst Du etwa?"

    "Ich ich haben deinen Ritus befolgt, der Aufstieg, das Amulett, der Grund IST selbstlos, das Wasser steht mir zu und", ihre sechs Finger schlossen sich fester um ihre Fackel, "und ich weiß, dass Du meine Gedanken und Gefühle lesen kannst." Das ist sooooooo typisch für solche Wächtergestalten, dachte sie, wähnen sich allmächtig und allwissend, aber ergehen sich in kleinkarierte Prüfungen.

    "Du entscheidest, dass es dir zusteht?", grollte die Stimme, während das Glosen zunahm.

    "MITNICHTEN", ergänzte die Stimme in drohendem Tonfall, während die Wanderin im glosenden Schein der Wände realisierte, dass sich die Höhlenkammer schnell mit Wasser füllte,"- schöpfe und sei nicht säumig, der Weg hinein ist nicht der Weg zurück..."

    "Ich bin wegen des Wassers des Lebens hier und habe gewiss nicht vor, hier unten durch Wasser zu Tode zu kommen", knurrte die Wanderin sarkastisch, der aber ja von Beginn an klar gewesen war, dass diese erste Station nicht das Ziel ihrer Reise sein konnte und sie vielmehr dem Verlauf des unterirdischen Flusses würde folgen müssen, nur von ihm mitreißen lassen wollte sie sich nicht.

    'Schon allein deshalb nicht, weil dies eine weitere Prüfung ist und mein Ziel die Quelle und nicht die Mündung ist', dachte sie als sie das Wasser bereits vom Höhlenboden anhob und das Glosen wieder zu einem kalten blauen Glimmen wurde. Zugegeben, ertrinken wollte sie auch nicht.

    Das Wasser lief in ihre Kalebasse hinein und füllte sie schnell: Die große Hoffnung für ihre Freundin. Jedenfalls malte sie sich das in ihrer Phantasie so aus, während sie fieberhaft nach einem Ausweg suchte, der sie vor dem sicheren Tod bewahrte und weiter zur Quelle führte, wie die besagte Prüfung es von ihr verlangte.

    Als das Wasser sie ganz umschloss, umfing sie eine fast befreiende Schwerelosigkeit - und erst jetzt verspürte sie, wie aus einer einzelnen Spalte in der Höhlenwand das Wasser hineinströmte. Sie ließ sich von der Strömung mitreißen und erreichte, dem ertrinken nahe, das Tageslicht.

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod?

    Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung. Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde.

    Fackel und Stecken voran betrat sie den schmaler werdenden Gang vor ihr. Aber wieso kam genau aus dieser Richtung der merkwürdige Geruch, den sie schon am Höhleneingang wahrgenommen hat?

    Stunde um Stunde ging sie weiter, bis sich plötzlich hinter einer Biegung zu dem merkwürdigen Geruch ein Leuchten hinzugesellte, ein Schimmer. Der Geruch wurde von Schritt zu Schritt stärker, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.

    "Lang hast du gebraucht, hier herab zu steigen", knarzte unvermittelt eine alterslose Stimme, die sie beinahe eher fühlte als dass sie sie hörte.

    Die Wanderin war verwirrt, nicht nur, weil sie hier unten kein intelligentes Leben vorzufinden vermutet hatte, sondern auch, weil dieses sie erwartet zu haben schien.

    "Seit deinem ersten Schritt, den du hier herein getappt bist, nehme ich dich wahr, und", fuhr die Stimme fort, als lägen der Wanderin Gedanken offen, "du weißt wohl, was du suchst, aber nicht, wohin du willst ..."

    Von Angst gelähmt konnte sie nur dastehen und keinen klaren Gedanken fassen.

    Das Schimmern, das um sie herum die Höhlenwände überzog, verstärkte sich zu einem Glimmen und änderte die Farbe zu einem grünlich glänzenden Gold.

    Ihre Hand tastete nach dem Amulett, um Trost und Stärke aus der Berührung zu ziehen. Es gelang, und ihr Geist beruhigte sich, trotzdem lachte sie auf, denn die Ironie, dass sie als Angehörige einer fremden Spezies dies alles für eine Menschenfrau auf sich nahm, drängte sich mit Macht in ihr Bewusstsein.

    "Ich bin zu dir gekommen um vom Wasser des Lebens zu nehmen!" sprach sie.

    "So", sprach die Stimme, "wie alle anderen also auch, was macht dich denn anders als die anderen, dass du dies verdienen magst?"

    "Vielleicht die Tatsache, dass die anderen es begehren, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen, während es mir allein darum geht, eine Freundin zu retten", schlug die Wanderin vor und blickte auf ihre schuppige Haut, die allein diese Freundschaft extrem unwahrscheinlich machte, immerhin war ihre Freundin eine Glatthäutige.

    "SELBSTLOSIGKEIT", keckerte die Stimme, während das Glimmen zu einem orangen-rotgoldenen pulsierendem Glosen wechselte, "Selbstlosigkeit von einer aus Deinem Volk - wie ernst mag das wohl sein- fühlst Du etwa?"

    "Ich ich haben deinen Ritus befolgt, der Aufstieg, das Amulett, der Grund IST selbstlos, das Wasser steht mir zu und", ihre sechs Finger schlossen sich fester um ihre Fackel, "und ich weiß, dass Du meine Gedanken und Gefühle lesen kannst."

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod?

    Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung. Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde.

    Fackel und Stecken voran betrat sie den schmaler werdenden Gang vor ihr. Aber wieso kam genau aus dieser Richtung der merkwürdige Geruch, den sie schon am Höhleneingang wahrgenommen hat?

    Stunde um Stunde ging sie weiter, bis sich plötzlich hinter einer Biegung zu dem merkwürdigen Geruch ein Leuchten hinzugesellte, ein Schimmer. Der Geruch wurde von Schritt zu Schritt stärker, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.

    "Lang hast du gebraucht, hier herab zu steigen", knarzte unvermittelt eine alterslose Stimme, die sie beinahe eher fühlte als dass sie sie hörte.

    Die Wanderin war verwirrt, nicht nur, weil sie hier unten kein intelligentes Leben vorzufinden vermutet hatte, sondern auch, weil dieses sie erwartet zu haben schien.

    "Seit deinem ersten Schritt, den du hier herein getappt bist, nehme ich dich wahr, und", fuhr die Stimme fort, als lägen der Wanderin Gedanken offen, "du weißt wohl, was du suchst, aber nicht, wohin du willst ..."

    Von Angst gelähmt konnte sie nur dastehen und keinen klaren Gedanken fassen.

    Das Schimmern, das um sie herum die Höhlenwände überzog, verstärkte sich zu einem Glimmen und änderte die Farbe zu einem grünlich glänzenden Gold.

    Ihre Hand tastete nach dem Amulett, um Trost und Stärke aus der Berührung zu ziehen. Es gelang, und ihr Geist beruhigte sich, trotzdem lachte sie auf, denn die Ironie, dass sie als Angehörige einer fremden Spezies dies alles für eine Menschenfrau auf sich nahm, drängte sich mit Macht in ihr Bewusstsein.

    "Ich bin zu dir gekommen um vom Wasser des Lebens zu nehmen!" sprach sie.

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod? Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung.

    Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde. Fackel und Stecken voran betrat sie den schmaler werdenden Gang vor ihr. Aber wieso kam genau aus dieser Richtung der merkwürdige Geruch, den sie schon am Höhleneingang wahrgenommen hat? Stunde um Stunde ging sie weiter, bis sich plötzlich hinter einer Biegung zu dem merkwürdigen Geruch ein Leuchten hinzugesellte, ein Schimmer. Der Geruch wurde von Schritt zu Schritt stärker, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.

    "Lang hast du gebraucht, hier herab zu steigen", knarzte unvermittelt eine alterslose Stimme, die sie beinahe eher fühlte als dass sie sie hörte.

    Die Wanderin war verwirrt, nicht nur, weil sie hier unten kein intelligentes Leben vorzufinden vermutet hatte, sondern auch, weil dieses sie erwartet zu haben schien.

    "Seit deinem ersten Schritt, den Du hier herein getappt bist, nehme ich Dich wahr, und", fährt die Stimme fort, als lägen der Wanderin Gedanken offen,"Du weißt wohl was Du suchst, aber nicht,wohin Du willst..." Von Angst gelähmt konnte sie nur dastehen und keinen klaren Gedanken fassen.

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod? Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung.

    Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde. Fackel und Stecken voran betrat sie den schmaler werdenen Gang vor ihr. Aber wieso kommt genau aus dieser Richtung der merkwürdige Geruch, den sie schon am Höhleneingang wahrgenommen hat? Stunde um Stunde ging sie weiter, bis sich plötzlich hinter einer Biegung zu dem merkwürdigen Geruch ein Leuchten hinzugesellte, ein Schimmer.

    Die aus der Ferne hominid wirkende Gestalt stützte sich auf ihren Stecken und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Der Aufstieg hatte viel Zeit und die Vorräte gekostet. Dafür war das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Denn auch wenn unten viele das Vorhaben belächelten - mit Blick von hier oben war es all die Strapazen wert. Verübeln konnte die Wanderin den Leute ihre Skepsis freilich nicht, immerhin folgte sie unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einem Hirngespinst, das sie selbst lange für eine bloße Legende gehalten hatte. Das Ziel lag am Fuße des Hügels, auf dem sie nun stand. Hier oben klärte sich ihr Blick, war ihr Atem freier, und sie sah es vor sich ganz deutlich: Den Eingang in ein verzweigtes Höhlensystem, auf dessen Grund ein unterirdischer Fluss vermutet wurde, dem sie würde folgen müssen. Doch zwischen ihr und dem Fluss lag nun, nach dem beschwerlichen Aufstieg auf den Berg, der Abstieg in das finstere und kalte Höhlensystem vor ihr. Nun gab es kein Zurück mehr, und so suchte sie sich den Weg den Hügel hinunter, entschlossen und jeden ihrer Schritte mit Bedacht setzend.

    "Je mehr Jahre vergehen, desto häufiger freut man sich, einen Stecken dabei zu haben“, dachte sie sich, während ihre Knie bei jedem Schritt hügelabwärts von stechenden Schmerzen durchzuckt wurden.

    Vor Ihr klaffte der Höhleneingang als Zugang zu den Gebeinen dieser Welt. Ein merkwürdiger Geruch ging von dort aus. Hoffentlich kein Höhlendrache, dachte sie, wobei die Geschichten von weit schlimmeren Monstren sprachen.

    Bevor sie die Höhle betrat, hielt sie inne, um eine Fackel aus ihrem Gepäck zu holen und zu entzünden. Sie holte tief Luft und setzte einen Fuß in den nachtschwarzen Schatten, den die Felsen über dem Höhleneingang warfen.

    Würde sie finden, wovon die Verheißung sprach, das Wasser, das Wasser des Lebens, oder vielmehr einen grausamen Tod? Nach vielen Stunden gelangte sie endlich an die erste Verzeigung.

    Wohin nun, nach links oder rechts, oder doch geradeaus?

    Sie schloss die Augen, atmete durch und fasste mit sehniger Hand nach ihrem Amulett, das sie einer Gebetskette gleich durch ihre sechs Finger gleiten ließ. Das Amulett ihres schon lange verstorbenen Grat’N’Kaah beschützte sie nun schon so viele Jahre und gab ihr immer noch Zuversicht. Und die brauchte sie auch, denn was ihre Leute im Tal nicht ahnten, war, dass sie die Reise nicht aus eigensüchtigen Motiven unternahm oder weil sie aus schierer Abenteuerlust einer unwahrscheinlichen Legende nachjagte.

    Mit den geschlossenen Augen spürte sie dem Amulett und ihrer Frage nach ... geradeaus, das Amulett ihres Grat'N'Kaah schickte sie geradeaus, sie war sich sicher. Sie zweifelte nicht länger, dass sie das Wasser des Lebens finden und Mithra retten würde. Fackel und Stecken voran betrat sie den aschmaler werdenen Gang vor ihr.