Nur versucht der Kult sich gar nicht ,,abzuspalten"- nach außen sind sie alle weiterhin Mitglieder des Ordens, die allerdings von innen versuchen, ihn zu übernehmen. Der Marbokult erwächst auch eben nicht aus dem Boronkult heraus, da er gerade in den Tulamidenlanden bislang eigenständig ist.
Falsch... in der Meisterinfo das Boten 201 stand, dass ein Putschversuch der Marboerwachten gegen die Boroni missglückte... die Marboerwachten wurden darauf hin aus dem Tempel getrieben. Wie ich im anderen Faden bereits schrieb, dies waren wenige Marbo-Kultisten, von wenigen Mitgliedern des Fasarer Marbo-Tempels (Geweihte und Akoluthen), von wenigen Marbiden...
dadurch auf eine umfassende Intrige des Kultes gegen die (noch) bestehende Mutterkirche
Zitat MI Bote 201: ,,Die Marbopriester gehen nach der Pilgerreise aber vorsichtig vor, denn sie haben festgestellt, dass Widerworte gegen die althergebrachte Ordnung nicht gerne gehört werden." Es scheint für die zur Pilgerfahrt aufgebrochenen Marbopriester also ein danach zu geben- innerhalb des Ordens, vermutlich.
Im Übrigen ist ,,vertrieben werden" etwas fundamental anderes als ,,sich abspalten"- letzteres nämlich steht im Aktiv und macht die Marbopriester zu Handelnden, was sie hier ja nicht sind- die loyalen Boronis entscheiden, dass sie für eine Zeit lang zu gehen haben, nicht andersherum.
Deine These, dass das in anderen Zellen des Marbokultes anders ist, hat nicht einen einzigen Präzedenzfall und ist noch wesentlich spekulativer als die These, dass es in allen Marbokulten genau so abläuft (was ich übrigens nicht behaupte)- aber Fakt ist, dass sich ALLE Zellen vor der Boronkirche verstecken/unerkannt bleiben, und dass die Marbiden im Allgemeinen hochgradig misstrauisch gegenüber Boron zu seien scheinen.
,,Überall in Aventurien beginnen Anhänger der Marbo zu spüren, dass die Kraft der Göttin in ihnen fließt. Darunter befinden sich eine Handvoll Mitglieder vom Orden der sanften Ruhe, aber auch einzelne Priester von Umm Ghulshach (der Geiermutter) aus den Tulamidenlanden,"
Und jetzt gleiche mal diese Quelle mit AGW2 ab:
"Vorher dienten die Marbo-Priester vor allem dem Orden der Marbiden und waren teilweise Boron geweiht."
Das heißt also die "Hand voll Mitglieder vom Orden der Sanften Ruhe", welche nun erwachte Marbopriester sind, machen den Bärenanteil des wiedererwachenden Kultes aus, der sich über ganz Aventurien verteilt.
Es gibt also vielleicht 20-50 Marbo-PriesterInnen, davon sind vielleicht 2-3 nun neuerwachte Umm Ghulshach Priester von denen vielleicht EINE Person die tatsächliche Überlieferung des 'El'Umm Ghulshach Kutub mhanachim ay Fasar' kennt, nach der die Geiermutter NICHT die Tochter Borons ist. Wissen das streng vom Orden der Marbiden (welche immer noch ein Orden der Boron-Kirche sind), seit über 500 Jahre, gehütet wird.
Du redest die ganze Zeit als würde hinter dem Marbo-Kult eine geeinte Organisation stehen, was aber ja gar nicht der Fall ist. Nicht einmal die einzelnen Umm Ghulshach Zirkel in Fasar müssen einander untereinander kennen. Der Kult ist sehr winzig und agiert zumeist aus der Dunkelheit heraus, damit eben kein offener Konflikt mit dem Puniner Ritus entsteht.
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Deine Zahlen sind hochgradig spekulativ.
Die Marbogeweihten scheinen auch nicht mehr davon auszugehen, dass Boron der wahre Gott des Todes ist, sondern diese Rolle von Marbo usurpiert hat- und sie agieren wohl eher deshalb aus dem Dunkel, weil sie ihre Vernichtung durch die Boronis fürchten, weniger, weil sie grundsätzlich nicht an Konfrontation interessiert wären- siehe den Putschversuch.
Daher verstehe ich auch nicht, wie sehr du dich auf das Zitat aus AGW2 berufst:
"[...], teilweise Konkurrenz zu Boron" (S. 19)
Das kann sich auf sovieles beziehen und auf soviele verschiedene Weise interpretiert werden.
Damit kann die kleine Gruppe in Fasar oder einfach nur die Unterschiede der Moralvorstellungen zwischen Puniner-Kult und Marbo-Kult gemeint sein, was aktive Sterbehilfe betrifft.
Im Puniner-Kult wird gepredigt, dass nur Herr Boron über den Zeitpunkt des Todes verfügen darf und jegliche Tat (Mord, Selbstmord, ja sogar die rechtmäßige Hinrichtung) sind ein Affront gegen Boron.
Der Marbo-Kult ist da anderer, konkurierender Meinung und möchte einen Leidenden nicht unnötig leiden lassen, sondern sofort in Borons Hallen überführen.
Alleine dieser gegensätzliche Unterschied kann schon dieses Zitat erklären.
Wichtig ist hier, dass bewusst und absichtlich die Überschrift "Feindbild" durch "teilweise Konkurrenz" stark relativiert wird... ein Konkurrent ist mMn eine bereits schwächere Version des Feindes, ein Konkurrent "teilweise" ist nochmal was anderes, wie ich finde.
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Das kann es genau nicht bedeuten: Ein ,,Konkurrent" ist ein Gegenspieler, der das selbe erreichen will wie du, jemand, der mit dir wetteifert- darin sind moralische Differenzen nun wirklich nicht enthalten, es sei denn, Boron und Marbo streiten tatsächlich auf dem Weltanschauungsmarkt miteinander, ob Selbstmord jetzt wirklich das richtige für Alrik von Sturmfels ist oder nicht.
Ein Konkurrent ist schwächer als ein Feind, in der Tat, das relativiert allerdings immer noch nicht den konfrontativen Subtext von Konkurrent.
Die Lage in der fünften Sphäre ist auch ehrlich gesagt nicht so relevant
Um diese geht es aber in diesem Faden! Ist Marbo (nicht der Marbo-Kult) eine Bereicherung für DSA oder nur ein Lückenfüller, bis die nächste große Bedrohung auftaucht?
Ich hoffe Erstes und befürchte Zweites!
Der Optimist in mir zankt sich immer wieder mit dem Pessimist! 😆
Du missverstehst mich: Für die Marbiden spielt es keine Rolle, ob Boron und Marbo jetzt in Alveran beste Freunde sind- sie scheinen der Meinung zu sein, dass Boron Marbo von ihrem angestammten Platz vertrieben hat. Andersrum haben sie auch keine Gnade zu erwarten, wenn sie enttartn werden- wie gesagt, die landen ziemlich sicher vor dem Kirchengericht.
Selbst wenn es Borons Absicht gewesen wäre, sich mit Marbo eine Verbündete aufzubauen (was ich bezweifle), wäre das Ganze selten dämlich aufgezogen- da platziert Marbo eine großen Teil ihrer neuen Anhängerschaft mitten im Herzen des Boronkults, gibt keine genaueren Anweisungen (oder vielleicht doch, und die sind der Grund für die Animositäten) und Boron sagt auch nichts, weshalb seine Anhänger die götterlästerlichen Häretiker, die noch dazu Untote erschaffen können, bei einer Entdeckung vermutlich allesamt ausmerzen werden, und das soll der große Plan sein? Dass sich die Kulte gegenseitig zerfleischen? Dann hofft Rondra vermutlich auch, dass der Aikar endlich den Turm fertig baut, damit Brazoragh wieder erstarkt und dann natürlich ,,Seite-an-Seite" mit ihr kämpft.
Marbo ist eine Bereicherung- eben weil sie sich so von Boron abgrenzt und sowohl als Protagonistin als auch als Antagonistin sehr gut taugt.