Beiträge von Elbenstern

    Ein Backer-(keine)-Bändchen-Entschuldigungs-Heldenwerk ist honorabel und - wenn es genau diese Exklusivität besitzt - natürlich auch für die materialistisch ausgerichteten Unzufriedenen eine mehr als höflich Kompensation.

    Also rein prinzipiell (rein nach Wortlaut steht da ja nicht, dass es Backer-exklusiv wird... nur, dass es an alle Backer gratis versendet wird.

    Auch wenn es Leute gibt, die daran hängen, dass es Produkte gibt, die nur im CF erhältlich sind, konnte ich mich nie so ganz damit anfreunden: Was ist mit denen, die einfach nicht bei CFs mitmachen wollen? Und was ist mit zukünftigen Kunden, jenen, die erst noch zu Dsa finden? Es wird ja schließlich niemandem etwas weggenommen, wenn man das Heldenwerk auch so im F-Shop, oder noch besser, im Heldenwerk-Archiv kaufen kann.

    Aber genau da liegt ja der Hase im Pfeffer begraben, die Treppe wurde nicht vergessen- die Treppe ist der Sternenfall.

    Der Hase im Pfeffer ist der Regelfuchser, der Beschreibungen und Regeln so ins klein klein zerpflückt, bis er Aussagen reduziert hat wie Bratesoße, die schon fest ist.

    Bis der Mensch (Spieler/ Meister), dann sagt: RAW gibt es keine Treppe, wiel sie nicht beschrieben ist. Aber der Zahnstocher ist auch nicht beschrieben. Dennoch steht er dort auf dem Tisch (ich kann ihn sehen - du nicht?)

    Oh je... da hast du die arme Metapher aber ganz schön geschunden, kannst du das nochmal in klareren Worten sagen? Ich fürchte, deine Intention entzieht sich gerade meinem Verständnis :D .

    Eine kleine Auswahl:

    Wenn mich jemand fragen würde, was Krieg für mich bedeutet, ich würde immer auf Schostakowitschs 7. Sinfonie verweisen. Geschrieben von einem Komponisten, der nicht nur während des zweiten Weltkriegs direkt in Leningrad war, sondern der sein ganzes Leben lang in der Angst lebte, von der sowjetischen Geheimpolizei verhaftet zu werden. Ich hatte das Glück, bei einer Aufführung dieses Werks bei diesem Dirigenten (nicht in dieser speziellen Aufnahme, aber nur ein oder zwei Wochen später) im Publikum zu sitzen, und es war unglaublich.

    Ein anderer russischer Komponist, Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, schrieb kurz vor seinem Tod seine 6. Sinfonie, der man den Beinamen ,,Pathétique" gab. Manche behaupten, Tschaikowsky habe sie als Requiem, als seine Totenmesse konzipiert.

    Und der Mozart unseres Jahrhunderts... Alma Deutscher, die hier ihren Sirenenwalzer vorstellt.

    Noch etwas Filmmusik:

    Das Leitmotiv aus ,,Die Nebel von Avalon" lässt mich in letzter Zeit nicht mehr los, als könnte man die Insel von Glastonbury aus gedanklich in den Nebeln versinken senken- die alte Zeit ist nicht mehr.

    Für Tolkien sollte Avalon die Inspiration für Eressea und Valinor werden, das magische Eiland im Westen, zu dem die Elben, und später auch die Ringträger, aufbrechen- der Zeit und der Welt entrückt.

    Ein Track aus Skyrim. Es ist seltsam, wie Medien, die die Fantasie beflügeln, Nostalgie für etwas hervorrufen können, was uns eigentlich unbekannt, fremd ist...

    Und wem ich zu viel geschwafelt habe, die Links funktionieren glücklicherweise unabhängig vom Textinhalt ;) .

    Irdische Vergleiche bringen hier nichts, zudem ich hab "Das Christentum", der Aufstieg brauchte Jahrhunderte und dne Zusammenbruch des römischern Reiches - und das Chridtentum bot etwas, was andere Kulte nicht besaßen. Der Aufstieg ist sehr interessant - nur ein schlechtes Vorbild.

    Oder bedeutet das die neuen Götter das Zwölfertum zerschlagen müssen/werden, und Glaubenskriege über ganz Dere wüten? Ich hoffe nicht.

    Aber das ist es doch gerade- die aufstrebenden Kulte (speziell Marbo) sind in Aventurien zwar noch keine Jahrhunderte alt, aber sie sind dementsprechend auch nicht besonders groß. In diesem Fall bietet das frühe Christentum ganz im Gegenteil ein gutes Beispiel, wie schnell sich Kulte in alle Himmelsrichtungen ausbreiten können, selbst wenn ihre Verankerung noch nicht besonders fest ist.

    Was kann Marbo ihren Gläubigen bieten? Nun, Karma, denn das erhalten ihre Priester jetzt von ihr, das ist ein sehr starkes Argument. Außerdem hat Marbop andere Prinzipien als Boron, sie gilt als den Menschen näher, wenig kalt und erhaben (zumindest bei den mittelländischen Gläubigen).

    Die ,,neuen" Kulte haben auf jeden Fall ein Interesse daran, das Silem-Horas-Edikt zu zerschlagen, denn das zementiert ihre Verfolgung (z.B. bei Numinoru/Shinxir) und erschwert es, neue Gläubige zu gewinnen.

    Irgendjemand weiß - wenn es niedergeschrieben wurde - wie viele Tempel oder Priester eine Gottheit hatte - was bereits im nächsten Jahr durch eine neue Stadtbeschreibung samt Tempel wieder ungültig wurde.
    Und da noch weiterhin nicht alle Städte mal beschrieben wurden ... würde heute ein DSA-Autor einen Marbotempel in Gareth einfügen, stand er schon immer dort - oder man versucht den langsamen Weg, wie es ähnlich erschütternd mit Borbarads Invasion begann oder der Phileasson-Saga (wo dann die wichtige Entdeckung der alten Elfengötter nicht weiter fortgeführt wurde).

    Nicht zwingend- denn es werden auch schlichtweg neue Tempel gebaut. Die generelle Rezeption von Retcons scheint eine andere zu sein- oder was genau ist bei der HA passiert, wo der Verlag die problematischen Passagen entschärft hat, weil das bei den Fans schlecht ankam? Große Retcons sind heute unbeliebt, gerade eben, weil das bestehende Gerüst aus Setzungen viele Fans hat.

    Aus diesem Grund geht Dsa5 den ,,langsamen" Weg, wie du es nennst- aber das ist schlichtweg Metaplot. Nur weil Rohaja jetzt Kaiserin des Mittelreichs ist, retconnt das nicht, dass Hal und Brin vorher geherrscht haben, das eine war davor, das andere danach, das zeitlich Spätere macht das zeitlich Frühere nicht ungeschehen.

    Die Setzung - genau das ist es, die irdische Setzung die von einigen DSA5-Autoren nun erdacht wird. Wir sprechen also über eien Setzung, nicht über fiktive Götter - oder deren Kulte.

    Es ist ein irdische Erfindung - nur annders als ein Roman kennt wahrsheinlich kein Autor wie es ausgehen wird.

    Das war ja schon das große Problem beim Sternenknall: Kein fester Plan - es wurde nicht mal auf die Geschichten von Sternenleere zurückgegriffen.

    Aber, aber Zakkarus, du vergißt die WEisheit deiner eigenen Worte- sie wurden noch nicht aufgegriffen ;) .


    Wenn man es als Autor will, kann es sehr einfach werden alle schlummernen Götter in Aventurien fast auf ein Schlag zu erwecken - nur was dann?

    Die Götter sind Erfindungen - wann und wo ihre Geweihten auftauchen entscheidet der Autor, bzw. Redaktion. Wer weiß hätte es zu DSA3 oder DSA4 bereits eine genauere Fasarbeschreibung gegeben, wir hätten bereits seitdem offizielle Marbo-Geweihte ... so wie es mit Aves, Nandus und Kor passierte. Oder Marbo lag zu DSA4 nicht hoch im Kurs - nein, stimmt ja nicht, in Myranor ist sie ja vertreten.

    Es ist wie in einem Roman - der Autor entschiedet wohin die Reise geht, wie der Weg durch den Bibliotheksturm gefunden wird - und vergißt die Treppen zu erwähnen. Aber kein Leser vermißte sie, es mußten ja Treppen da sein, oder? (Der Roman wurde verfilmt, und erst da fielen die fehlenden Treppen auf. ^^ )

    Aber genau da liegt ja der Hase im Pfeffer begraben, die Treppe wurde nicht vergessen- die Treppe ist der Sternenfall.

    Ob diese Treppe jetzt stabil aussieht oder ob nicht doch hier und da ein paar Diehlen fehlen, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber es wurde eben nicht geret-conned, nicht gesagt, ,,Das war schon immer so", sondern der Kult Marbos zum Beispiel ist jetzt in der avewnturischen Gegenwart (bzw, ungefähr um das Jahr 1041/1042 Bf herum) das erste Mal seit den dunklen Zeiten erneut mit karmaler Kraft ausgestattet worden.

    Die Marbiden, die jetzt Marboprister sind, waren das nicht rückwirkend schon immer- sondern es gab einen konkreten Moment, ab dem sie ihr Karma nicht mehr von Boron, sondern von Marbo erhielten.

    Daher die "neuen Götter" und viele ihrer Kulte waren seit vielen Jahren bereits in Aventurien, nur ihre Kulte fanden keine Beachtung, bzw. sie waren noch nicht erfunden.

    Ein Kult wächst nicht innerhalb von paar Tagen heran, das braucht -realistisch gesehen- viele Generationen.

    Das stimmt aber nicht- bereits innerhalb des ersten und zweiten Jahrhunderts nach Christus gab es in weiten Teilen des östlichen Mittelmeerraums christliche Gemeinden- wozu sonst hat Paulus seine Briefe geschrieben?

    Und viel größer sind die jetzigen, erwachten Kulte auch nicht- siehe unsere obigen Schätzung zur Anzahl der Marbogläubigen.

    Aber unsere Diskussionen über Kor und zuletzt Marbo zeigen ja eigentlich, dass die "neuen Götter" tatsächlich eine Bereicherung für DSA sind, sie bringen uns ins grübeln, biete neue Inspiration und bieten Diskussionsstoff, und exakt solches Material hält den DSA Kosmos doch gerade lebendig oder nicht?!

    Das ist tatsächlich eine Betrachtungsweise: Aus hobbywissenschaftlicher Perspektive sind die aufstrebenden Götter (was, wie mir gerade auffällt, vielleicht sogar eine bessere Bezeichnung ist als ,,neue" Götter) scheinbar sehr ergiebige Diskusionsfelder :D .

    Eine andere Frage wäre vielleicht, ob und inwiefern Sie Dsa als Rollenspiel bereichern (also sowohl aus dramaturgischer (Spielleiter) als auch aus gaministischer Sicht (Spieler) (meine Autokorrektur wollte hier ,,aus feministischer Sicht schreiben ^^).

    Nehmen wir an, dass die Zahl jener, die die aufstrebenden Götter auserwählen können, beschränkt ist- ein anderer Schluss bleibt kaum übrig- dann hätte Marbo trotzdem die selbe Anzahl Individuen auserwählen können, nur an einem anderen Ort.

    Ja dieser Annahme würde ich komplett folgen.

    Die Frage ist aber eher: Wen würde eine Göttin (allgemein) auswählen: IRgendwen, oder jemanden, der ihr und ihren Prinzipien nahesteht? Und da wrde ich sagen: Sie kann gar nicht anders, als die zu wählen, die im Borontempel dienen und entweder schon immer primär Marbo anbeten, oder zum Teil nicht mit allen Prinzipien Borons übereinstimmen.

    Es macht wenig Sinn einen "Bauern" zu wählen. Sehr sicher (und da hast du Recht, ohne es ausgesprochen zu haben) macht es Sinn zusätzlich zu diesen Personen noch bestimmte "Einsiedler" und andere PErsonen zu wählen die von sicheren Orten aus aktiv werden können. Ich bin sicher dass ist auch passiert. Es gibt zusätzlich noch sicher ein dutzend weiterer Zellen.

    Ich stelle mir immer vor, dass Götter nur die besonders gut erreichen können, die Ihre Werte und Einstellungen teilen. Und selbst diese können den Wunsch des jeweiligen Gottes fehlinterpretieren.

    Gut, hier haben wir unterschiedliche Vorlieben- ich bin ein großer Fan der ,,biblischen" Methode- manchmal wissen die Götter mehr und erwählen jemanden aus, der das vielleicht gar nicht will und sich wie Jona zuerst in eine andere Richtung wendet- bevor er sich tiefer mit dem Willen der Gottheit auseinandersetzt. Letztendlich ist aber beides Interpretation und Projektion.

    Darüber hinaus denke ich aber durchaus, dass Marbo auch andere Möglichkeiten gehabt hätte.

    In Rabenerbe beispielsweise erfahren wir, dass Amato Paligan, einer der Hauptcharaktere, sehr marbogläubig ist- in seiner Jugend wäre er fast gestorben, und sein Überleben bringt er mit Marbos Gnade in Verbinding, weshalb er sich besonders an sie wendet (ich glaube, selbst in der Stadt des Schweigens sucht er speziell den dortigen Marboschrein auf).

    Und jetzt rechnen wir das auf Aventurien hoch- Menschen, die wie Amando eher zu Marbo als zu Boron beten oder anderweitig eine besondere Beziehung zu dieser haben, mögen selten sein, aber in ganz Aventurien findet man bestimmt trotzdem noch genug von ihnen, um auf die 20-50 Priester, die Geron Sturmkind angenommen hat, zu kommen.

    Darüber hinaus gibt es aber schlichtweg einen weiteren guten Grund, warum die Marboerwählten innerhalb der Boronkirche sind und bleiben- denn mit Abstand das meiste alte, vielleicht sogar weggeschlossene Wissen zu Boron wird sich innerhalb der Kirche des Rabens finden.

    Ich glaube aber, wir sind hier schon wieder etwas vom Thema abgekommen ;) .

    Selbst wenn es Borons Absicht gewesen wäre, sich mit Marbo eine Verbündete aufzubauen (was ich bezweifle), wäre das Ganze selten dämlich aufgezogen- da platziert Marbo eine großen Teil ihrer neuen Anhängerschaft mitten im Herzen des Boronkults, gibt keine genaueren Anweisungen (oder vielleicht doch, und die sind der Grund für die Animositäten) und Boron sagt auch nichts, weshalb seine Anhänger die götterlästerlichen Häretiker, die noch dazu Untote erschaffen können, bei einer Entdeckung vermutlich allesamt ausmerzen werden, und das soll der große Plan sein?

    Platzieren klingt wie:

    Göttin nimmt GEweihte und setzt sie wie Spielfiguren in den Borontempel.

    Das mein lieber Elbenstern ist nicht die Realität in der fiktiven Spielwelt Aventurien. Die Spielfiguren agierten schon immer im Borontempel, weil sie ihre Göttin als Halbgöttin kannten. Weil sie sich Boron und seinen Geweihten nahe fühlten. Nun wo ihre Gefühle von Maha'bors Nähe "überschwemmt" werden, bemerken sie Unterschiede.

    Das wollte ich auch in keinster Weise damit ausdrücken- selbstverständlich waren die erwählten Marbiden schon vorher innerhalb der Kirche aktiv. Aber Marbo hat sich entschieden, genau diese auszuerwählen.

    Nehmen wir an, dass die Zahl jener, die die aufstrebenden Götter auserwählen können, beschränkt ist- ein anderer Schluss bleibt kaum übrig- dann hätte Marbo trotzdem die selbe Anzahl Individuen auserwählen können, nur an einem anderen Ort.

    In der Tat trifft platzieren vielleicht nicht so gut- Marbo hat einfach ihre Figuren innerhalb von Borons Feldhäfte aufgebaut.

    Wer ist am nächsten am ganz ursprünglichen Kult der Marbo dran - die grausame Marhibo Thalusas, die liebreizende Marhibo der Novadis, die gnadenreiche Marbo des puniner Ritus oder die gerechte Umm Ghulshach/Maha-Bor Fasars? Ich finde das sehr schwer zu beantworten.

    Hier ist vielleicht zu bedenken, dass es schon zu Zeiten der Urtulamiden verschiedene regionale Schwerpunkte/verschiedene Interpretationen der selben Götter gegeben haben mag.

    Von den Magiermogulen ist beispielsweise überliefert, dass sie Statuen der besiegten Stadtgötter rivalisierender Staaten nach Zhamorrah bringen ließen- nichts, was man in der Regel mit den eigenen Göttern macht.

    Vielleicht wurde Marbo schon damals in Fasar anders verehrt als in Thalusien- und die Ankunft der Güldenländer wird auch dort jeweils unterschiedliche Einflüsse hinterlassen haben.

    "Die Religion der Tulamiden reicht bis weit vor die Zeit des Zwölfgötterglaubens zurück, und vielerorts lassen sich heute noch Spuren oder Überreste älterer Kulte finden. Sei es, dass kleinere Zirkel den Glauben an die Gottheit über die Jahrhundete bewahrt haben, sei es, dass sie gar noch zu einem der regionalen Pantheons gezählt werden (vor allem in den abgeschiedenen Gebieten des Landes der ersten Sonne); sei es, dass materielle Zeugnisse aus der Vergangenheit bis heute von ihrer Existenz künden; oder sei es, dass sie schlicht zu en zwölfgöttlichen Kirchen gehören" (Land der ersten Sonne S. 41)

    Aber vieles hat sich auch verändert. Höchstens in ganz abgelegenen Gegenden kann ich mir eine gewisse Kontinuität vorstellen.

    Spannend finde ich auch, dass das Marbo-Bild in Thalusien ein ganz anderes zu sein scheint als in Fasar.

    "Die grausame Marhibo (Tod, Wahnsinn, Visionen) soll mit Praios Mha’Qasha gezeugt haben" vs "im Gegensatz zur mittelreichischen Vorstellung ist sie mitnichten 'die Gnadenreiche', sondern eine gerechte, aber unerbittliche Himmelsherrin." Grausamkeit und Gerechtigkeit gehen für mich kaum zusammen.

    Spannend finde ich auch, dass Marhibo bei den Novadi das Gegenteil von Marhibo in Thalusien darstellt ("stiller Liebreiz"), aber denselben Namen trägt und eher den mittelreichischen Vorstellungen der gnädigen, saften und stillen Tochter entspricht.

    Die Religion der Thalusier kennt viele bekannte Götter in der Tat als sehr düstere Gottheiten- Praios beispielsweise, dem auch Menschenopfer gebracht werden.

    Die Frage ist: Liegt das daran, dass das thalusische Pantheon näher an der ursprünglichen tulamidischen Fassung ist? Oder daran, dass das Pantheon der thalusischen Sozialordnung und Realität angepasst wurde?

    Vielen Dank für deine großartige Quellenarbeit, Windweber :thumbup: .

    Interessant finde ich allerdings, wie sich bestimmte Textstellen zu widersprechen scheinen:

    "Einige Passagen der heiligen Schriftensammlung deuten dar9auf hin, dass Marbo mitnichten die Tochter Borons sei, sondern eine unabhängige Gottheit, die die alten Tulami-den unter dem Namen Maha Bor kannten – doch dieses Wis-sen ist selbst in den Reihen der Marbiden nicht unumstritten und nur den wenigsten Ordensmitglieder überhaupt bekannt." (AgP 117)

    Legt eigentlich eher nahe, dass die ursprüngliche Form des tulamidischen Marboglaubens, Maha Bor, absolutes Geheimwissen ist.

    Dagegen liest es sich hier

    "Im tulamidischen Kulturraum, wie auch im Horasreich, wird den Mitgliedern des Ordens hingegen ehrfürchtiger Respekt gezollt, und insbesondere in und um Fasar sieht man in ihnen weiterhin die Geweihtenschaft der Totesgöttin Maha Bor." (S. 115)

    "Haupthaus der Marbiden ist der Marbo-Tempel zu Fasar, wo man den Orden unter dem Namen Beni Etilia kennt. Der große, aus dunklem und weißem Geistn erbaute Tempel wurde zugleich mit der Stadtgründung errichtet. Die Vorfahren der heutgen Tulamiden huldigten hier Maha Bor, der Göttin des Todes, des Rausches, der Vergangenheit und der Altersweisheit. Der Tempel wird auch heute noch eifriger besucht als der Boron-Tempel im gleichen Viertel und die Marbiden genießen großes Ansehen." (AgP 114)

    eher so, als wäre der traditionelle Maha Bor -Glaube den tulamidischen Bürgern weiterhin bekannt (und beliebt, mit Hinblick auf zweiteres Zitat).

    In der Tat kann ich mich besser mit dem Bild, das in LDeS S. 96 (erstes Zitat) vermittelt zu werden scheint anfreunden- Marbo als Königin des Todes, als hohe Richterin- in der Tat scheint sie so besser zu den Tulamiden zu passen als der stille, Demut und Dämpfung verlangende Boron.

    Hochadel – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Ab dem Baron handelt es sich um Hochadlige. Darüber kommt aber noch einiges: Graf, Fürst, Herzog...

    Darunter kommen aber auch Ritter, Junker und Edler.

    Beim Baron haben wir es mit "niederem Hochadel" zu tun. Ich würde auf Adel II tippen.

    Laut Dsa5 (Aventurischer Almanach, S. 111) entspricht Adel 3 einem Baron (höhere Adelsränge scheinen für Spielercharaktere nicht vorgesehen zu sein). Ich würde auch den Sohn/die Tochter eines Barons mit Adel 3 erstellen (laut der Titelliste auf S. 110 werden Sie auch mit den selbem Titel -Hochgeboren- angesprochen).

    Edit: Psiren war schneller.

    Ich würde das Baronskind aber trotzdem auf Adel 3 erstellen, weil ich hier mehr auf den Stand als auf die tatsächliche Macht des Erben schauen würde. Am ehesten könnte man vielleicht noch zwischen erbberechtigtem und sonstigem Nachwuchs unterscheiden.

    Elbenstern ich bin es echt müde:

    du merkst schon gar nicht mehr an welchen Stellen du cherry-picking betreibst und Interpretation mit Fakten verwechselst.

    Lustig, das selbe habe ich mir auch schon mehrfach gedacht. Nur mit anderem Adressaten.

    Elbenstern ich bin es echt müde:

    du merkst schon gar nicht mehr an welchen Stellen du cherry-picking betreibst und Interpretation mit Fakten verwechselst.

    aber Fakt ist, dass sich ALLE Zellen vor der Boronkirche verstecken/unerkannt bleiben, und dass die Marbiden im Allgemeinen hochgradig misstrauisch gegenüber Boron zu seien scheinen.

    Meiner Leseart nach reisen die meisten (nicht alle) Marbogeweihten umher, auf der Suche nach ihrer Primärliturgie und den weiteren Zielen Marbos. Eine gewisse Skepsis gegen den Puniner Ritus ist vorhanden, diese ist allerdings weder "hochgradig" noch "allgemeingültig", oder siehst du im Professionspaket AGW2 S. 125 irgendwo "Vorurteile (Puniner Ritus)" auftauchen(?), im Gegenteil... ein Marbopriester wird mit Prinzipientreue (Orden, Boron-Kirche) als Voraussetzung erschaffen.

    Was daran liegt, dass die vorliegenden Marbopriester früher nunmal Boronis waren und eben mit dem als Grundlage erstellt werden, um ihren Hintergrund abzubilden (und laut Angabe auch als Borongeweihte erstellt werden können).

    wie gesagt, die landen ziemlich sicher vor dem Kirchengericht.

    Wie lautet denn die Anklage? Auserwählt durch eine dem eigenen Pantheon zugehörige Halbgöttin zu sein? Marbo ist fester Teil des 12G Glaubens... wo verstoßen sie also gegen Kirchenrecht, wenn sie von einer Gottheit des 12G Glaubens auserwählt wurden? Sie hatten keine verdammte Wahl, allerdings wohl erhabene Moralvorstellungen (im Sinne Marbos).

    Eine Seelenprüfung kann zeigen dass sie Ordonierte ohne Eidbruch sind und das sie diese Untoten durch die Kräfte Marbos erheben können lässt sich ebenfalls beweisen indem sie einer Purgation zustimmen und anschließend immer noch Tote erheben.

    Aber es ist ja nicht so dass Marbogeweihte karmale Nekromanten sind, Untote gelten nämlich immernoch zu ihrem Feindbildern... obwohl sie diese selber erheben können. Im 12-Götter-Glauben gilt immerhin noch eine freie Gotteswahl.

    Der jüngste Präzedenzfall zeigt das es eben KEINE Anklage geben würde, rebellische Elemente des Fasarer Tempels wurden nicht vor ein Kirchengericht gestellt, sondern "nur" zur Pilgerreise aufgefordert, auch nicht exkommuniziert oder des Ordens oder der Kirche verwiesen. Im Prinzip wurden sie gezwungen Buße zu tun, damit man sie wieder offenen Armes in Empfang nehmen kann.

    Verschwörung gegen die Kirche, Rütteln an den Grundfesten Alverans, Ausübung fragwürdiger Praktiken (man denke an die Blutliturgien der Marbogeweihten).

    Und dass es karmale Untote sind soll es besser machen? Nicht allein die dämonische Komponente macht die Erhebung von Untoten frevelhaft, die Körper der Toten ihrer verdienten Ruhe zu berauben ist widernatürlich und gegen Borons Willen,

    In Federfall beispielsweise stört sich der Boron-Priester Borello auch nicht daran, dass Maharaha eine karmale Untote ist- die Helden sollen sie trotzdem vernichten.

    Die Marbopriester sind allein dadurch schon verdächtig, dass sie sich versteckt halten.

    Dass den Boronis in Punin ( nicht Fasar) wissen, dass die Marbiden nicht mehr Boron dienen ist ebenfalls rein spekulativ.

    Und da liegt leider das Problem, du schreibst deine Gedanken davor eben nicht als Möglichkeit aus.

    Du schreibst in einer Tour, nichts über die Konstellation in der fünften Sphäre zu wissen, und machst dann Marbo zu einer ,,Verbündeten" Borons.

    Das Problem an dieser Art von Interpretation ist, dass sie ihre gesamte Glaubwürdigkeit auf eine potentielle Bestätigung in der Zukunft vertagt.

    Ich habe nichts gegen deine Interpretationen, nur gegen die Art, wie du sie als logische Folgerung aus den bisherigen Ereignissen konstruierst.

    Aber ich glaube, es ist genug. Ich fürchte, mir ist der Ton manchmal etwas entgleist, und dafür möchte ich mich entschuldigen.

    Rumi, der große Sufimystiker, schrieb:,, Jenseits von Richtig und Falsch gibt es einen Ort,. Dort treffen wir uns."

    Ich hatte gehofft dass vielleicht eine neuere DSA5 Publikation was hergibt, angeblich hat ja die Siebenwindküste jetzt eine *zweite* Kilt-Quelle hervorgetan, da wär' doch auch mal für eine Uniform platz gewesen ;)

    Auf S. 142 ist tatsächlich ein Seesoldat (zumindest halte ich ihn dafür) abgebildet, der allerdings nur eine Weste über einem Hemd trägt.

    Auf S.143 steht noch: ,,Seesoldaten tragen für gewöhnlich Matrosenkleidung."

    Nur versucht der Kult sich gar nicht ,,abzuspalten"- nach außen sind sie alle weiterhin Mitglieder des Ordens, die allerdings von innen versuchen, ihn zu übernehmen. Der Marbokult erwächst auch eben nicht aus dem Boronkult heraus, da er gerade in den Tulamidenlanden bislang eigenständig ist.

    Falsch... in der Meisterinfo das Boten 201 stand, dass ein Putschversuch der Marboerwachten gegen die Boroni missglückte... die Marboerwachten wurden darauf hin aus dem Tempel getrieben. Wie ich im anderen Faden bereits schrieb, dies waren wenige Marbo-Kultisten, von wenigen Mitgliedern des Fasarer Marbo-Tempels (Geweihte und Akoluthen), von wenigen Marbiden...

    dadurch auf eine umfassende Intrige des Kultes gegen die (noch) bestehende Mutterkirche

    Zitat MI Bote 201: ,,Die Marbopriester gehen nach der Pilgerreise aber vorsichtig vor, denn sie haben festgestellt, dass Widerworte gegen die althergebrachte Ordnung nicht gerne gehört werden." Es scheint für die zur Pilgerfahrt aufgebrochenen Marbopriester also ein danach zu geben- innerhalb des Ordens, vermutlich.

    Im Übrigen ist ,,vertrieben werden" etwas fundamental anderes als ,,sich abspalten"- letzteres nämlich steht im Aktiv und macht die Marbopriester zu Handelnden, was sie hier ja nicht sind- die loyalen Boronis entscheiden, dass sie für eine Zeit lang zu gehen haben, nicht andersherum.

    Deine These, dass das in anderen Zellen des Marbokultes anders ist, hat nicht einen einzigen Präzedenzfall und ist noch wesentlich spekulativer als die These, dass es in allen Marbokulten genau so abläuft (was ich übrigens nicht behaupte)- aber Fakt ist, dass sich ALLE Zellen vor der Boronkirche verstecken/unerkannt bleiben, und dass die Marbiden im Allgemeinen hochgradig misstrauisch gegenüber Boron zu seien scheinen.

    Deine Zahlen sind hochgradig spekulativ.

    Die Marbogeweihten scheinen auch nicht mehr davon auszugehen, dass Boron der wahre Gott des Todes ist, sondern diese Rolle von Marbo usurpiert hat- und sie agieren wohl eher deshalb aus dem Dunkel, weil sie ihre Vernichtung durch die Boronis fürchten, weniger, weil sie grundsätzlich nicht an Konfrontation interessiert wären- siehe den Putschversuch.

    Das kann es genau nicht bedeuten: Ein ,,Konkurrent" ist ein Gegenspieler, der das selbe erreichen will wie du, jemand, der mit dir wetteifert- darin sind moralische Differenzen nun wirklich nicht enthalten, es sei denn, Boron und Marbo streiten tatsächlich auf dem Weltanschauungsmarkt miteinander, ob Selbstmord jetzt wirklich das richtige für Alrik von Sturmfels ist oder nicht.

    Ein Konkurrent ist schwächer als ein Feind, in der Tat, das relativiert allerdings immer noch nicht den konfrontativen Subtext von Konkurrent.

    Die Lage in der fünften Sphäre ist auch ehrlich gesagt nicht so relevant

    Um diese geht es aber in diesem Faden! Ist Marbo (nicht der Marbo-Kult) eine Bereicherung für DSA oder nur ein Lückenfüller, bis die nächste große Bedrohung auftaucht?

    Ich hoffe Erstes und befürchte Zweites!

    Der Optimist in mir zankt sich immer wieder mit dem Pessimist! 😆

    Du missverstehst mich: Für die Marbiden spielt es keine Rolle, ob Boron und Marbo jetzt in Alveran beste Freunde sind- sie scheinen der Meinung zu sein, dass Boron Marbo von ihrem angestammten Platz vertrieben hat. Andersrum haben sie auch keine Gnade zu erwarten, wenn sie enttartn werden- wie gesagt, die landen ziemlich sicher vor dem Kirchengericht.

    Selbst wenn es Borons Absicht gewesen wäre, sich mit Marbo eine Verbündete aufzubauen (was ich bezweifle), wäre das Ganze selten dämlich aufgezogen- da platziert Marbo eine großen Teil ihrer neuen Anhängerschaft mitten im Herzen des Boronkults, gibt keine genaueren Anweisungen (oder vielleicht doch, und die sind der Grund für die Animositäten) und Boron sagt auch nichts, weshalb seine Anhänger die götterlästerlichen Häretiker, die noch dazu Untote erschaffen können, bei einer Entdeckung vermutlich allesamt ausmerzen werden, und das soll der große Plan sein? Dass sich die Kulte gegenseitig zerfleischen? Dann hofft Rondra vermutlich auch, dass der Aikar endlich den Turm fertig baut, damit Brazoragh wieder erstarkt und dann natürlich ,,Seite-an-Seite" mit ihr kämpft.

    Marbo ist eine Bereicherung- eben weil sie sich so von Boron abgrenzt und sowohl als Protagonistin als auch als Antagonistin sehr gut taugt.

    Zudem reduzierst du den Marbokult auf den Standort Fasar: In Thalusien bereits (siehe Wiki Aventurica) haben die Marbiden keine Präsenz, und trotzdem wird Marbo verehrt.

    Das tue ich nicht. Ich habe Fasar als Beispiel gewählt. In Thalusa sind sowohl der alanfaner als auch der punier Ritus sehr stark.

    Woher nimmst du diese Information? Die Thalusier verehren großteils ein eigenes Pantheon, und ich kann auch sonst keine (oder fast keine) Boron-Tempel in der Region finden.

    Es gibt also scheinbar zumindest eine Priesterschaft von Umm Ghulshach. die mit Marbo identisch zu sein scheint.

    Die gibt es zweifellos und verdankt sich den Erwählten von Marbo, die in der jüngsten Geschichte aufgetaucht sind. In den letzten Jahren emanzipiert sich der Marbo-Kult wieder.

    Die Wiki-Aventurica ist durch ihre Kanppheit im Marbo-Artikel leider teilweise missverständlich oder doppeldeutig formuliert. Ich habe im Zuge anderer Threads die Quellen der fraglichen Stellen des Artikels selbst ausgewertet und bin so zu meinen Einschätzungen gekommen.

    Gerade der fasarer Marbo-Kult wurde vollständig von den Marbiden, also Boron-Geweihten des puniner Ritus, übernommen. Die haben zwar Zugeständnisse an die traditionelle Religion gemacht, sie aber doch stark verändert.

    Anhänger*innen hatte Marbo selbstverständlich immer, aber darum noch keine eigene Priesterschaft oder gar Geweihtenschaft.

    Ich kann verstehen (oder glaube es zumindest), wie du zu diesem Schluss kommst, aber die Textstellen beziehen sich (zum größten Teil) auf Fasar und die spezielle Rolle der Marbiden dort, ich bin mir nicht sicher, ob das repräsentativ für die Tulamidenlande ist.

    Zudem reduzierst du den Marbokult auf den Standort Fasar: In Thalusien bereits (siehe Wiki Aventurica) haben die Marbiden keine Präsenz, und trotzdem wird Marbo verehrt.

    Das tue ich nicht. Ich habe Fasar als Beispiel gewählt. In Thalusa sind sowohl der alanfaner als auch der punier Ritus sehr stark. Ich habe auch nie behauptet, dass Marbo nicht verehrt würde. Verehrt werden in Aventurien viele Entitäten, Alveraniare, Heilige, Halbgötter usw. Das allein ist aber kein Argument gegen die Vormachtstellung des Zwölfgötterkultes. Eher im Gegenteil, da sie ja sehr oft als Teil dieses Kultes und Diener der Zwölfe verehrt werden.

    Das Silem-Horas-Edikt und die daraus hervorgehende Dominanz des Zwölferkults sind in den Tulamidenlanden so nicht gegeben- die Tulamiden verehren was sie wollen, wie sie es wollen. Insbesondere Boron, der als ,,mittelreichischer" Gott gilt, hat dort einen schweren Stand, eine Vormachtstellung ist da eigentlich nicht gegeben.

    Gerade auf dem Land könnte ich mir eigentlich eher (bislang) unordinierte Priester vorstellen, die den Glauben pflegen- beim ebenfalls seit kurzer Zeit mit Karmalkraft ausgestatteten Levthanskult beispielsweise wird klar gesagt, dass es auch profane Priester gab.