Beiträge von Aryador

    Zu glauben dass mir die Schattenlande nur gefallen weil ich eben in der 4.1.Edition eingestiegen bin halte ich für einen ziemlichen Trugschluss.

    Das habe ich doch überhaupt nicht behauptet. Ist das alles, was du aus meinem Beitrag mitnimmst?

    Du fragst, warum die Schattenlande verkleinert wurden und argumentierst damit, dass du das für eine Design-Fehlentscheidung hälst. Du beschreibst, wie wichtig dir persönlich die Schattenlande sind, wie wohl du dich als Spieler darin fühlst. Das ist alles völlig nachvollziehbar, aber letztlich eben eine persönliche Sicht von vielen. Ich führe die Diskussion fort, indem ich meine persönliche Sicht der Dinge schildere, bei der ich ein zwiespältiges Verhältnis zu den Schattenlanden habe, und zwar über die Jahre hinweg. Ich sehe Vorteile, ich sehe Nachteile.

    So wird es vielen Spielern gehen. Jeder Spieler hat seine eigene persönliche Beziehung zu jeder einzelnen Region Aventuriens. Es ist schön, wenn man sich darüber austauschen kann. Es erklärt aber auch, warum manchmal redaktionelle Entscheidungen getroffen werden, die man selbst nicht nachvollziehen kann.

    Wie heißt es so schön? Alle Erfindungen, die passieren, bis du 15 Jahre alt bist, sind "normal", alles was passiert, bis du 30 bist, ist interessant und spannend, und alles, was erfunden wird, nachdem du 40 bist, ist unnützes, neumodisches Zeugs, das niemand braucht.

    Sprich: Man wird natürlich immer geprägt, durch die "Normalität", wie sie sich einem bietet.

    Das ist eben bei dir der Fall. Für dich sind die Schwarzen Lande in der Version "Start von 4.1" normal (auch wenn du viel später eingestiegen bist). Ich spiele DSA seit den 1990ern und für mich war die Einführung der Schwarzen Lande damals mit ein Grund, warum ich mich zeitweise von DSA entfernt hatte. Ich fand diese Plot-Idee damals absolut grauenhaft und im Übrigen auch sehr platt marketingstrategisch ausgerichtet. Das war gefühlt gerade die Zeit, wo Systeme wie World of Darkness populär wurden, also wollte die Redaktion von DSA auch ihr "megacooles, böses Setting" haben. Das war mir gleichzeitig zu kitschig, zu übertrieben und außerdem hat es den Status-Quo kaputt gemacht, der "mein" Aventurien war.

    Ich sehe das wohlgemerkt heute anders, ich mag die Schwarzen Lande durchaus, ich finde eine riesige Region, die von "bösen, bösen Menschen" bewohnt wird, allerdings auch keine gute Designentscheidung. Das passt schon, wenn es nicht zu viel Raum einnimmt. Mir machen im Spiel besonders Charaktere und auch Begegnungen Spaß, die weder gut noch böse sind, sondern grau, schattiert, zwiespältig, mit allen Schwächen und Unzulänglichkeiten, die Menschen eben haben. Sowas lässt sich am besten darstellen in Settings, die genauso widersprüchlich, unterschiedlich und vielfältig sind, wie unsere Realität es eben ist.

    Vieles, was in den Schwarzen Landen mir als funktionierendes, logisches Gesellschaftssystem präsentiert wird, halte ich für fragwürdig. Warum genau fliehen Menschen nicht? Und so weiter. Das kann man sich alles zurecht erklären, das macht auch Spaß, aber es braucht an vielen Ecken dann doch eben die übliche Suspension of Disbelief: Man muss sich ein Stückweit darauf einlassen, die Illusion einfach zu glauben, weil es mehr Spaß macht.

    Der erste Teil der Crowdfunding Lieferung ist am letzten Wochenende (endlich) angekommen. Mein durchweg positiver Eindruck hat sich bestätig:

    Ws?

    Bei mir ist noch gar nix, meiner Erinnerung nach auch keine Bestätigungen, dass ausgeliefert wird. :(

    Deshalb:

    THE ONE RING™ Roleplaying Game, Second Edition by Free League — Kickstarter

    Hm.

    Jetzt muss ich mich noch erinnern, ob ich über 150 Euro bestellt habe, aber ich meine mich dunkel zu erinnern, dass ich da ziemlich viel Geld gelassen hatte. :D

    Ich meine, es gibt doch Aventurisch Ingame Bücher

    Bei einem existierenden Ingame-Namen erwarte ich allerdings ein innerweltliches Fluff-Buch, so wie beim Rahjasutra.

    Ich gehe mal davon aus, es spielte außerdem auch eine Rolle, dass die ganzen Kreaturen-Bände bislang auf -um endeten. Animatori-um, Bestiari-um, etc. Da verstehe ich als Nutzer doch sofort, dass das Nekronamthä-um Teil exakt dieser Reihe ist und was ich davon erwarten kann. Der Aufbau ist ähnlich bis identisch.

    Danke für den Hinweis. Ergänze ich. :thumbup:

    Es ist allerdings kein "Tempel des Numinoru", wie du jetzt getextet hast, sondern es ist ein Tempel, in dem sowohl Efferd, Numinoru als auch Charypthoroth verehrt werden, beziehungsweise vor langer Zeit verehrt wurden. Numinoru hat also eine "Präsenz", aber es ist keine eigene Domäne auf Dere. Nebenbei bemerkt würde ich beim Konflikt der Meeresgötter auf jeden Fall noch Charypthoroth mit aufnehmen. Es ist ja seit der Historia etabliert, dass sie früher einen Platz in Alveran hatte und nicht immer eine Erzdämonin war.

    Der Satz taucht einzig und alleine als Untertitel auf.

    Das lieber Aryador ist doch nun wirklich kein Argument dagegen.

    Das ist so als wenn cih sage: Die Argumente wurden doch nur logisch und verständlich hergeleite. Daher sind sie nicht richtig... *schüttelt den Kopf.

    Wenn man so sehr in seinem Schwarz-Weiß-Denken von Dingen verhaftet ist, dass jedes Argument zwangsläufig nur eines "dafür" oder "dagegen" sein kann, dann hast du natürlich völlig recht und fegst mich mit dieser glanzvollen Argumentation nicht nur vom Tisch, sondern quasi von der Erde, während um dich herum jubelnde Menschen- (oder Ork-)massen brüllen und klatschen.

    Ich ticke da nur leider komplett anders. Mein Satz war weder "dafür" noch "dagegen", er war einfach ein Hinweis. Und ein Fingerzeig für die Diskussion, wo sich dann andere Leute gerne "dafür" oder "dagegen" positionieren können, wenn sie das unbedingt wollen. Ich finde es bemerkenswert, dass die Tagline, die auch ich selbstverständlich noch im Kopf habe und die sich im Gedächtnis so sehr mit dem Titel verknüpft hat, im Trailer überhaupt nicht erwähnt wird und der Inhalt des Trailers auch gar nichts in die Richtung sagt. Was uns allen übrigens auch schon damals hätte auffallen können. Es ist im Nachhinein und mit dem Wissen, das wir heute haben, ziemlich offensichtlich.

    Deswegen ja auch mein Hinweis, dass der Satz offenkundig missverständlich ist. Schließt sich halt die Frage an, wo der Satz her kam, und warum er dort stand. Vielleicht wurde er auch nur wegen des Wortspiels mit dem Begriff "Treue" gewählt? Werden wir als Außenstehende wohl nicht lösen können, müssen wir aber eigentlich auch nicht, denn am Ende ist es natürlich gleichzeitig auch irgendwie egal, ob irgendwelche Werbemaßnahmen falsche Erwartungen geweckt haben.

    Am wichtigsten ist das eigentlich sogar für Ulisses und deren Marketing. Die wollen ja schließlich was mit ihrer Werbung erreichen. Für uns als Konsumenten bleibt nur die Erkenntnis, dass ein Filmtrailer manchmal ganz anders ist, als der Kinofilm und Vorankündigungen manchmal anders, als das Produkt, und Buchtitel manchmal irreführend sein können. Das wissen wir aber hoffentlich alle schon spätestens, seit wir erwachsen sind, und gehen dementsprechend vorsichtig an solche Dinge heran.

    Wenn ich diesen Trailer sehe, dann gehe ich schon davon aus, dass diese Aussage sich auf das Abenteuer bezieht und nicht auf irgendwas hypothetisches was eventuell nach diesem Abenteuer ist und anhand der Beiträge in diesem Faden, war dass schon eine Vermutung von einigen.

    Ich habe mir den Trailer jetzt extra nochmal angesehen. Tatsächlich fasst er eigentlich das Abenteuer ziemlich gut zusammen, und im gesamten Trailer fällt auch kein einziges Mal der Satz "Wem wirst du die Traue halten?", und die Beschreibung weist auch an keiner Stelle darauf hin, dass die Helden sich für irgend eine Seite entscheiden müssen. Der Trailer ist eine ziemlich sinnvolle und präzise Kurzfassung des Abenteuers. (Nebenbei bemerkt inklusive des Artworks, das offenbar vor einem Jahr bereits final vorlag.)

    Der Satz taucht einzig und alleine als Untertitel auf.

    Ich würde zustimmen, dass der Satz an sich in diesem Zusammenhang eher missverständlich ist. Frage mich aber sogar, ob das nicht so ein Fall ist, wo die Marketingabteilung sich irgendwas Schönes ausgedacht hat, basierend auf dem Titel "Banner der Treue" (was nebenbei bemerkt ja ein sehr passender Titel ist, wenn man das Abenteuer gelesen hat).

    Engors Rezension wird sicherlich noch eine Weile auf sich warten lassen, er bespricht ja aus gutem Grund nur Werke, die offiziell erschienen sind. Und "ausführlicher" als deine sehr detaillierten Absätze wird sie sicherlich auch nicht sein (die Hälfte seiner Beiträge sind ja immer erst einmal Zusammenfassungen und deskriptive Details, damit sich potenzielle Käufer ein Bild machen können, bevor er dann tatsächlich in die inhaltliche und kritische Auseinandersetzung geht). Insofern danke von meiner Seite für diese Besprechung deinerseits, Shahynrox, weil ich das tatsächlich sehr erhellend finde, was du geschrieben hast. :)

    Wie lange betteln die Leute jetzt schon um Neues zu Myranor, Tharun, Uthuria und co? Da könnte man sich dann wirklich mal aussuchen, was man haben/kaufen will und was nicht. Kann mir auch keiner erzählen, dass die als CFs nicht laufen würden. Geht aber leider nicht, weil es fehlen ja noch ca 7 Rüstkammern und Aventurische Magie IV. Vielleicht dann In 5 Jahren mal. Ach ne, dann kommt DSA 6.....

    Die Frage ist jetzt, wer sind "die Leute"? Es gibt Personen, die wünschen sich heiß und innig ein Update zu Myranor. Korrekt. Es gibt aber genauso Stimmen, die wünschen sich heiß und innig endlich eine RSH zum Bornland, endlich eine Stadtbeschreibung von Gareth, endlich bitte, bitte was zu den Zwergen und wann kommen endlich mehr Regeln zu XY?

    Insofern finde ich Vorwürfe an einen Verlag, er bringe die falschen Sachen raus, weil es nicht die Sachen sind, die gekauft werden, ein wenig bizarr, denn man kann davon ausgehen, dass jeder Verlag selbstverständlich daran interessiert ist, Dinge herauszubringen, die gekauft werden. Möglicherweise ist aber das, was ich kaufen möchte und alle meine Dutzend Rollenspielbekannte kaufen möchten, gar nicht wirklich das, was 5000 andere Leute kaufen wollen.

    Die Zerstückelung in Magie I-III finde ich als Spieler auch nicht ideal. Aber sie folgt halt dem Konzept, das man sich für DSA5 vorgenommen hat. Was genau wäre denn die Alternative? Nach Magie I zu sagen, ach, komm, wir bringen jetzt Magie III ganz anders raus, wir werfen das komplette Konzept über den Haufen, wir beschreiben keine Archetypen mehr oder wir packen da keine Zauber mehr rein oder gar keine Sonderfertigkeiten? Wie viele Leute hätten denn dann aufgeschrien, dass der 3er Band plötzlich so anders ist, und dieses fehlt, was noch in 1&2 drin war, etc.? Oder wäre es sinnvoller gewesen, zu sagen, wir blähen jetzt den zweiten Band auf die doppelte Menge auf und verlangen entsprechend den doppelten Preis, damit wir keinen Band 3 mehr haben? Wie viele Proteste hätte es dann gegeben, dass der Preis für einen Einzelband so teuer ist?

    Ich sehe einfach nicht, wie man jetzt sinnvoll vom Konzept abweichen soll, und das Konzept wurde eben unter die Idee beschlossen, dass Neueinsteiger sich nicht direkt 4-5 Bücher kaufen müssen, sondern mit einem einzigen Buch (bzw. zwei) starten können und sich dann selbst rauspicken sollen, was sie haben wollen.

    Nebenbei bemerkt sind ja 2021 überhaupt keine Regelbücher herausgekommen, sondern stattdessen unter anderem die RSH Sonnenküste und halt ein paar Kreaturenbände, von denen einige meines Wissens nach als die besten jüngsten Publikationen gefeiert wurden (Transmutarium).

    Was die Rüstkammern angeht, sind die aus meiner Sicht so mit die missverstandenste Produktlinie von allen. Seltsamerweise glauben sehr viele Spieler, die Rüstkammern seien Regelwerke. Aus meiner Sicht sind die Rüstkammern pure Fluff-Erweiterung für die Regionalbände. Die beschreibenden Texte zu den Waffen sind für mich viel wertvoller und sinnvoller, als die paar Zeilen Sonderregeln. Und genau unter dem Aspekt finde ich sie auch sinnvoll. Anstelle eines "Hier alle Waffen aus Aventurien"-Buchs, dessen Sinn und Zweck ich ehrlich gesagt fragwürdig finde, gibt es eben ergänzende Flair-Bücher zur Region XY, falls man plant, länger in Region XY zu spielen, oder einfach besonders tief da eintauchen möchte.

    Das einzige was mich wirklich stör an der Serie, das sie im Eiltempo durch die Geschichte rasen, und dabei sehr viel Atmosphäre verloren geht...

    Das müssen sie auch, denn niemand kann sich erlauben, eine Serie auf 14 Staffeln zu planen. Jetzt mal abgesehen davon, ob irgendwann den Produzenten das Geld oder die Geduld oder der Erfolg ausgeht, geht das schon deswegen nicht, weil auch die wenigsten Schauspieler sich so lange an eine Produktion binden wollen. Viele wollen kein One-Trick-Pony sein, oder sich auf Gedeih und Verderb einem einzigen Projekt ausliefern.

    Insofern werden sie Wheel of Time vermutlich auf irgendwas zwischen 4-7 Staffeln planen müssen, und damit werden sie erheblich viel von dem unglaublich großen Fundus an Text kürzen und streichen müssen. Das geht gar nicht anders.

    Film und Buch sind zwei unterschiedliche Genres. Das ist halt so, und mein Eindruck ist häufig, dass viele Leser/Zuschauer sich das zu wenig bewusst machen. In einem Buch kann ich seitenweise packende Monologe haben, die durch den Kopf des Protagonisten rauschen. In einem Film geht das nicht. In einem Buch kann ich beschreiben, wie sich jemand fühlt, in einem Film muss das der Schauspieler mit einem einzigen Blick ausdrücken. In einem Buch brauche ich dafür aber zwei bis vier Seiten, um die Grandiosität, das Detailreichtum eines Ortes zu beschreiben und darin einzutauchen. In einem Film reicht mir eine einzige Einstellung, bei der ich die ganzen Details sehe.

    Davon abgesehen finde ich übrigens gar nicht, dass die Handlung aktuell durchrauscht. ich habe Folge 6 noch nicht gesehen, aber bis einschließlich Folge 5 folgte das ja schon mehr oder weniger dem ersten Buch, das ja im Übrigen in ähnlicher Weise ziemlich gesprungen ist, von den Two Rivers nach Shadar Logoth und nach Caemlyn, und huch, da gibt es noch Whitecloaks und Tuatha'an, und Wölfe, und einen Ogier und geheime Pforten, und schwupps sind wir plötzlich an einem ganz anderen Ort zum großen Endkampf... "Eye of the World" war alles andere als ein langsames Buch. Das kam ja erst später, als sich RJ in seiner eigenen Welt und seinem eigenen Plot verloren hat, und ein einziges Buch geschrieben hat, in dem nur ein einziger Tag vergangen ist...

    Auch mein erster Charakter war ein DSA1-"Abenteurer", von dem ich noch nicht einmal den Namen in Erinnerung behalten habe. Der zweite war dann ein Magier, den ich deutlich länger gespielt habe.

    Parallel dazu entstand ein D&D-Elf. Das waren aber alles Charaktere, die absolut gar keinen "Hintergrund" hatten. Wir wussten damals gar nicht, was das sein soll, ein "Hintergrund", und wozu man das brauchen könnte. Und dann erst wuchsen wir so langsam rein. Meinen ersten Midgard-Charakter habe ich immerhin dann schon viel gezielter danach ausgesucht, was ich sein wollte.

    Als wir dann auf MERS umgestiegen sind und ich Spielleiter war, habe ich mich tatsächlich mit dem einen oder anderen Spieler zusammengesetzt und gemeinsam den Hintergrund erarbeitet, der dann sogar teilweise in die Abenteuer mit einfloss. Das war geradezu revolutionär. :D

    Daher auch meine Kritik: Die CF-ABs werden nach meiner Erfahrung mit bisherigen Heldenwerken keinen Platz für komplexe Hintergrundstories bieten. Ich habe schon viele HWs gespielt und geleitet und Engor führt diesen Kritikpunkt ja auch bei jeder HW-Rezension auf.

    Meiner Beobachtung nach kritisiert Engor in den Heldenwerken vor allem die Tatsache, dass Autoren "Lücken" lassen oder Dinge nicht ausführlich genug schildern. Sprich, er plädiert dafür, dass Heldenwerke sich möglichst auf klare Schauplätze und knappe Szenen beschränken sollten, weil für anderes der Platz nicht reicht.

    Selbstverständlich wäre es theoretisch möglich, ein Heldenwerk auf 16 Seiten als "Abenteuerskizze" zu gestalten, mit vielen Details, die vom Spielleiter selbst gefüllt werden müssen, aber einem dafür andererseits tiefen Metaplot-Bezug. So wurden ja in früheren Aventurischen Boten auch Abenteuervorschläge mit Metaplot geliefert. Beides geht aber nicht, zumindest nicht in diesem Format. Es wäre also gar nicht sinnvoll, einerseits zu kritisieren, dass Dinge nicht "spielfertig" komplett ausformuliert sind und andererseits zu wenig Hintergrund ist.

    Im Übrigen halte ich all diese Kritik immer für ein wenig schief, weil sie irgendwie übersieht, dass das Format nun einmal 16 Seiten hat. Man muss sich also fragen, was man mit den 16 Seiten anfängt. Das kann das Ready-to-Play-Format sein. So verstehe ich Engor. Oder eben etwas anderes. Da kann ja jeder unterschiedlicher Meinung sein, aber ein begrenztes Format dafür zu kritisieren, dass es begrenzt ist, ist so, als würde man eine Kurzgeschichte dafür kritisieren, dass sie kein Roman ist.

    Ich verstehe, dass der Hintergrund deiner Kritik eben genau das ist: Du hälst die Anthologie für das falsche Format. Andererseits kann man schon auch argumentieren, dass eine Anthologie mit möglichst vielen verschiedenen Aspekten besser zu so einem Setting passt, als das "Eine Abenteuer, das alles abdeckt". Es gab hier ja auch schon Stimmen, die gesagt haben: "Zum Glück nicht wieder ein Regionalabenteuer", das im Schweinsgalopp durch alle Aspekte der Spielhilfe trabt.

    Davon abgesehen ist ja auch das "Lowanger Lügenmärchen" Teil des CFs, und da konnten sich Leute ja schon im Stream überzeugen, dass eine ganze Menge an Metaplot passiert.

    Ein grund, warum Transgender fürher nicht auftauchten, waren medizinische Möglichkeiten (Seit wann sind Geschlechtsangleichende Maßnahmen keine Einzelfälle?)

    Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. Trans heißt ja zunächst mal nur, dass mein Körper zum Beispiel weiblich aussieht, ich mich aber als Mann fühle (und mit modernen medizinischen Methoden auch feststellbar ist, dass sich dieses "Gefühl" häufig auch konkret in irgend etwas widerspiegelt, wie zum Beispiel Hormonen). Oder mich vielleicht auch gar nicht einem von beiden Geschlechtern zuordnen kann.

    In Deutschland zum Beispiel so jemand wie Lucie Veith, bei der man mit 23 Jahren feststellte, dass sie im Inneren ihres Körpers Hoden hat, und die sich auch bis heute nicht als "Frau" empfindet, aber sich eher skeptisch gegen "vereindeutigende OPs" ausspricht.

    Solche Personen wird es sicherlich immer gegeben haben, ganz egal, ob sie sich tatsächlich medizinisch auch äußerlich und inklusive primärer Geschlechtsmerkmale ein anderes Geschlechtsbild verpassen lassen konnten.

    Natürlich ist die Frage, inwieweit solche Menschen in der Vergangenheit einfach niemals in den Akten oder den Quellen auftauchen konnten, weil sie sich damit abgefunden haben, als Frau (oder Mann) interpretiert zu werden.

    Dass es aber zumindest Menschen gab, die solche Überlegungen angestellt haben, sich mit solchen Themen beschäftigt haben, ist ja sehr wohl belegt. Allein schon durch Ovids Interpretation des Iphis-Mythos. Die Frage, ob Geschlecht also immer binär sein muss und ob man Menschen anhand ihres Aussehens ein Geschlecht zuteilen kann, ist also philosophisch gesehen eine sehr alte.

    Und ich bin sicher, jene Menschen, die sich heutzutage im 21. Jahrhundert diese Frage konkret stellen, weil sie selbst selbst trans sind und/oder sich in ihrem Körper nicht komplett mit dem ihnen zugeordneten Geschlecht identifizieren, finden es sicherlich positiv, bestärkend und auch identitätsstiftend, wenn in der Literatur Personen auftauchen, die sich genau solche Fragen stellen, oder die sich eben (mit Hilfe von Magie oder sonstigem) über solche Konventionen hinwegsetzen. Und für jeden anderen, der sich diese Frage persönlich nicht stellt, weil er sich fest und eindeutig einem Geschlecht zuordnet, fällt ja kein Zacken aus der Krone und es trübt nicht das Lesevergnügen, wenn solche Personen auftauchen.

    Wie gesagt "Was wäre wenn...?" ist ja gerade ein Wesenszug von Fantasy.

    Ist halt ein schwieriges Thema. Nimmt man die irdische Häufigkeit als Vergleich braucht es x Romane damit ein Hauptcharakter mit irgendeinem LGBT Thema daher kommen müsste.

    Aber genau das ist ja der Fall. Wenn du die gesamte Literatur nimmst, auch inklusive der Klassiker, die bis heute gelesen und verkauft werden, dann sind solche Gruppen im Zweifelsfall trotz der aktuellen Gegenbewegung noch immer unterrepräsentiert.

    Das ist ja mit weiblichen Charakteren ganz genauso. Wenn wir im Kopf die Liste der Klassiker, der schillernden, herausragenden Figuren durchgehen, müssten wir statistisch bei 50/50 landen, was Männer/Frauen angeht, weil das die irdische Repräsentationshäufigkeit ist. Das tun wir aber nicht. Da ich gerade als Vater sehr viele Kinderbücher vorlese, kann ich übrigens feststellen, dass das im Kindesalter schon anfängt: Protagonisten, handelnde, aktive Hauptdarsteller in ganz vielen Geschichten, sind häufig männliche Personen (inklusive männlicher Tiere). Das ist die "Norm". Ein Buch mit einem männlichen Hauptdarsteller wird von uns als "normal" empfunden, genauso wie ein Buch mit drei Jungs und einem Mädchen oder eventuell auch ein Buch mit 50/50. Ein Buch mit mehr Mädchen als Jungs oder gar mit ausschließlich weiblichen Charakteren aber ist ein "Mädchenbuch". Und dementsprechend stark überrepräsentiert sind männliche Hauptdarsteller.

    Kann mir niemand erzählen, dass sich diese frühkindliche Prägung nicht bis heute durchzieht, und viele Fantasy-Autoren (wenn sie nicht bewusst darüber nachdenken) unterbewusst direkt dieses Schema anwenden: Wenn du eine "normale" Geschichte für den Massenmarkt schreiben willst, dann muss der Männeranteil mindestens 50/50 sein und wenn er 100/0 ist, ist auch nicht schlimm. Aber sobald mehr Frauen als Männer auftauchen, ist es "Frauenliteratur".

    - Achja und queere Leute gibt's in Fantasy auch nciht weil das gab es ja "damals" auch nicht. Damals, als die Welt noch Mittelerde hieß. De facto gibt es queere Leute ja erst seit... *wirft Dartpfeil* der Jahrtausendwende.

    Das ist ja heute nicht mehr der Fall und es gibt genug "historische" Fantasy mit queeren Hauptcharakteren. Das ist ja gerade der Vorteil von Fantasy: Man kann und darf in seiner Welt, auch wenn sie der realen Welt gleicht, bestimmte Dinge einfach ändern. Und wenn in dieser phantastischen Welt Homosexualität in einem mittelalterlichen Setting eben nun einmal normal ist, dann ist es eben normal.

    Fantasyautoren haben keine Geschichte studiert, und kein Leser erwartet histroische Fakten - weil es Fantasy. Schon an dne Drachen, Orks und magischen Schwertern klar zu erkennen.

    Du hast eine sehr eingeschränkte Sicht auf Fantasy, scheint mir. Fantasy-Autoren sind meistens Menschen, die nebenberuflich angefangen haben, zu schreiben, und bei Erfolg dann vielleicht auch hauptberuflich davon leben können. Selbstverständlich haben die vorher irgend etwas gelernt oder studiert, und häufig finden sich davon auch Bruchstücke in ihrem Werk. Es ist auch jetzt nicht extrem unwahrscheinlich, dass ein Mensch, der sich für Fantasy interessiert, Geschichte studiert hat.

    Im Übrigen laufen hier im Thread (den ich übrigens sehr amüsant, interessant und spannend finde, also an der Stelle ein Lob an alle Beteiligten) ja bezüglich "Fakten" immer wieder zwei Diskussionsstränge: Das eine ist die Frage, ob etwas so "war" ("Gab es Lederrüstungen im Mittelalter?"), das andere die Frage, ob etwas so "sein kann" ("Kann ein Pfeil eine Rüstung durchschlagen?").

    Bei der zweiten Sorte von Fakten sammelt ein Autor selbstverständlich bei mir Pluspunkte, wenn er seine Recherche gemacht hat. Er (oder sie) können sich auch entscheiden, solche Fakten zu ignorieren, und den Fokus auf die Handlung, die Charaktere, den Plot zu legen, und dafür dann in der "Action"-Sequenz mehr Drama reinzubringen. Aber natürlich fühle ich mich als Leser mehr und besser abgeholt, wenn mir Dinge logisch erscheinen. Genau dasselbe erwarten ich und viele andere ja schließlich auch von Krimi-Autoren oder anderen Genres: Es macht deutlich mehr Spaß, wenn Dinge realistisch ablaufen. Natürlich gibt es da immer einen Punkt, wo ein Autor abwägen muss, wie viel Realismus eine Geschichte verträgt, denn häufig ist die Realität ja nun einmal recht langweilig. Polizei-Arbeit in der Realität ist sehr viel Akten lesen und Berichte schreiben. Das will auch kein Leser dann im Krimi haben. Ähnliches gilt dann zweifellos für Fantasy, schließlich braucht es für einen sich entwickelnden Plot auch mal den Zufall, die Verwicklung, die drei Personen, die ausgerechnet mit ihren unterschiedlichen Plänen aufeinander prallen.

    Und ja, ich finde es sogar super, wenn eine Autorin ihre Hausaufgaben gemacht hat, und mir ein historisches Detail präsentiert, wie es tatsächlich war, das den Klischees zuwiderläuft, und das dann in ihre Handlung mit einbaut.

    Ich lese übrigens auch schon lange keine Fantasy mit "Elfen, Zwergen, Orks und magischen Schwertern" mehr. Zum Glück hat das Genre mittlerweile erkannt, dass es ohne diese Tropen existieren und trotzdem "Fantasy" sein kann. Der zentrale Eckpfeiler meiner Fantasy ist vermutlich Magie (oder sonstige mythische, unerklärliche Phänomene), und Magie hat natürlich den großen Vorteil, dass sie sich nicht an wissenschaftlichen und historischen Vorbildern orientieren muss. Und auch hier gibt es ja heute grob zwei Denkschienen an Autoren: Diejenigen, die versuchen, Magie so gut wie möglich mit inhärenter Logik und Regeln auszustatten, sodass Probleme im Finale mit Magie gelöst werden können, ohne dass es wie Deus-ex-Machina scheint (vokal präsentester Verfechter: Brandon Sanderson) und eben jene, für die es wichtig ist, dass Magie möglichst mythisch, unerklärlich und mystisch wirkt. Dazu würde vermutlich aktuell GRRM zählen, es sei denn, er liefert zum Ende der Serie noch eine Erklärung.

    Vor allem bin ich aber froh, dass Fantasy-Literatur aktuell vom Mittelalter fort kommt, und wir den ganzen europäischen Mittelalter-Klischees mal eine Verschnaufpause gönnen können, sodass sie sich selbst wieder regenerieren und dann hoffentlich irgendwann in frischer Kraft wieder strahlen können. Meine Fantasy-Bücher, die ich in den vergangenen Wochen gelesen haben, waren jedenfalls Aliette de Bodard (Fantasy im Vietnam-Setting), K.S. Villoso (Fantasy im Philippinen-Setting), C.L Clark (Fantasy im Nordafrika-Setting), Tasha Suri (Fantasy im Indien-Setting), Nisi Shawl (Fantasy in Westafrika) und jetzt liegt noch "She Who Became The Sun" auf meinem Nachttisch, das ist Fantasy mit China-Hintergrund.

    Alles übrigens in fiktiven Welten und fiktiven Ländern und mit historischem Fokus (also keine moderne Urban Fantasy, etc.), aber das Setting ist eben nicht Mittelalter-England. Ich habe nichts gegen England, ich liebe Tolkien, ein englisch angehauchtes fiktives Setting ist ein großartiger Schauplatz für Fantasy, aber wie hier schon jemand schrieb, es ist auch ein klein wenig totgeritten und auf untoten Pferden reitet es sich schlecht.

    Ergänzend könnte man noch hinzufügen, dass bei eingedeutschten Worten zum Beispiel auch im Journalismus und bei Buchverlagen generell die Regel gilt, dass sie sich anschließend nach der deutschen Grammatik zu richten haben.

    Der Hintergrund liegt schlichtweg darin, dass es sehr verwirrend und nicht praktikabel wäre, wenn man mit jedem eingedeutschten Wort auch noch die jeweilige fremdsprachige Grammatik mit dazu lernen muss. Wie bildet man Plural im Französischen? Im Vietnamesischen? In Swahili?

    Deswegen heißt der Plural von "Garage" im Deutschen eben auch "Garagen" und nicht, wie im Französischen "garages". Die Mehrzahl von Präsident ist Präsidenten und nicht, wie von der Wortherkunft korrekt, Präsidents (ebenfalls Französisch).

    Es ist völlig korrekt in Deutschland "zwei Cappuccino" zu bestellen. Man muss nicht wissen, dass die korrekte Mehrzahl cappuccini ist. Man darf zwei Computer auf dem Tisch stehen haben, und muss nicht "zwei Computers" sagen, wie es im Englischen korrekt wäre.

    Und wenn ich die Mehrzahl von Karaffe, Kadi oder Elixier bilden möchte, muss ich dazu nicht erst mir noch die arabische Grammatik aneignen. Und sollte eben irgendwann mal ein Wort aus dem Malaiischen eingedeutsch werden oder aus dem Khmer oder Kantonesisch, gilt dasselbe. Das ist keine Deutschtümelei, sondern es ist im Rahmen der deutschen Sprache schlicht sinnvoll. Denn tatsächlich werden ja haufenweise Fremdworte ständig und überall eingeführt, aktuell eben vor allem Englische, aber in der Vergangenheit auch sehr viele französische, spanische und in Zukunft vielleicht häufiger mal chinesische... was weiß ich.

    Danke das ihr hier über die Sonnenküste geredet habt, sonst wär mir das mal wieder total entgangen dass es dazu nen Crowdfunding gibt. Offenbar is man für Ulisses krass out wenn man kein Gesichtsbuch usw nutzt... :(

    Es ist ja noch mehr als eine Woche Zeit. :) Alles gut. :)

    Insofern bist du ja offenkundig doch nicht out, auch wenn du kein Facebook benutzt, denn du bist in einem Forum aktiv und da stolpert man früher oder später über solche Infos. ;)

    Die zweite Alternative neben Nuntiovolo wäre natürlich auch noch der Podcast von GTStar. Da gibt es auch immer alle Informationen rund um DSA, Neuerscheinungen, Community-Themen, etc. :)

    wobei ich mich Frage ob das mit dem Sommerfest von den Saisonpunkten her überhaupt so wirklich auf geht.

    Viele S.Puntke braucht man dafür? 80/100? Das mag für die dir sich letztes Jahr zum Start angemeldet und somit 50 Punkte geschenkt bekommen haben klappen, für alle anderen muss (und alle folgenden Jahre) muss aber auch genug Material erscheinen um ausreichend Punkte überhaupt erhalten zu können.

    Hatte sich jemand Mal den Spaß gemacht und das durchgerechnet?

    Wenn man konsequent Korrektur-Feedback gegeben (+2) und anschließend die Produkte bewertet hat (+1), dann sind das ja schon 7 Punkte pro Produkt. Da bist du mit einem Dutzend bestellter Print-Produkte dabei (Abenteuer, RSH, Vademecum, etc.). Aktuell gibt es ja auch Punkte für die gesamte Produktflöte der Sonnenküste-RSH.

    Möglich ist das schon. Natürlich musst du dafür zu den Leuten gehören, die tatsächlich jeden Monat zuschlagen. Aber du musst nicht zwangsläufig jemand sein, dass wirklich alles kauft, inklusive Spielkarten oder neu aufgelegten Romanen und sowas. Aber das ist ja auch Ziel eines solchen "Geschenks". Leute quasi als "VIP" zu einem Fest einzuladen ist ja nichts, was ich mit der Gießkanne an mehrere hundert Leute ausschütte.

    Ich kenne ein paar Leute, die sagen schon jetzt, sie wissen nicht, was sie mit den vielen Punkten anfangen sollen, weil sie das Fest gelöst haben, aber gar keine Sammler sind (und dieses Jahr sicherlich auch kein Fest stattfinden wird...). Spätestens mit den Punkten durch die Sonnenküste sollten das aber ziemlich viele Leute sein. Ich habe gerade mal kurz überschlagen, alleine für das 135-Euro-Paket gibt es schon rund 50 CC-Punkte. Da sind jetzt Punkte für Feedback und Rezension nicht mal eingerechnet.

    Ich persönlich komme im vergangenen Jahr auf zehn CC-Produkte, und ich habe da bei weitem nicht komplett gekauft, sondern ausschließlich RSHs, Abenteuer, Spielhilfen. Und auch da nicht alles, aktuell zum Beispiel Sternenträger 3 nicht. Und ich war tatsächlich auch bislang eher träge, was Feedback anging.

    Mein Eindruck war immer, dass die "99 Gesetze" bewusst nie aufgelistet wurden, damit Spielleiter das nutzen können, um spontan Gesetze zu erfinden. Gerade weil 99 eine relativ große Zahl ist. Ausgearbeitet könnte das den Charme eines Gesetzbuchs haben. Vage gelassen hat es den Charme der Überraschung und Spontaneität. Und vielleicht auch einer gewissen Verschmitztheit, wenn Gläubige je nach Situation sich Gesetze ausdenken, aber du kannst es ihnen nicht beweisen, weil du ja selbst keine vollständige Liste vorliegen hast.

    Wobei das eine das andere ja nicht ausschließen müsste, man könnte ja trotzdem Gesetze zum Beispiel in Gruppen clustern und vorstellen und dann jeweils pro Gruppe 1-2 Gesetze "weiß" lassen, zur freien Verfügung des Spielleiters. Oder eine komplette Gruppe Gesetze von etwa einem Dutzend unbestimmt lassen.