Danke für die ausführlichen und hilfreichen Antworten. Ich versuche mal, zusammenzufassen und stelle daraus bedingt einige Folgefragen:
(a) Hier habe ich mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt, denn es geht mir gerade um den Zwiespalt zwischen regeltechnischer und inneraventurischer Zielbestimmung. Eine Benennung ist aus Spielersicht eindeutig:
"Ich will den da treffen" und zeigt mit dem Finger auf den Ogeraufsteller. Er blättert in seinem Bogen und sieht, dass der Ignifaxius eine Reichweite von 16 Schritt hat. Er schaut auf den Bodenplan und stellt fest, dass der Oger 20 Schritt entfernt ist. "Na dann modifiziere ich eben die Reichweite", sagt der Spieler und würfelt auf den Zauber.
Man nutzt hier mMn das dritte Auge als Spieler aus. Es ist mir nicht klar, wie die Zielbenennung ingame aussieht. Ich stelle es mir so vor, dass der Zauberer willentlich ein Ziel im Kopf haben muss (und es ggbf. auch sehen muss). Ihm sollte also bewusst sein, dass der Oger, an der er gerade denkt, das Ziel seines Ignifaxius sein wird. Das schließe dann unwissentliche Zielbestimmungen aus. Wenn dann ein Profaner ein Artefakt findet, es durch Zufall aktiviert, aber nicht bewusst an ein Ziel des Zaubers denkt, dann misslingt der Zauber.
Dann kommt das Problem mit der Reichweite. Ingame kann der Zauberer nicht mal eben schnell den Abstand zwischen sich und dem Oger nachmessen oder gerade den Meister diesbezüglich fragen. Wäre das demnach eine Sache, auf die man eine Probe auf Sinnesschärfe verlangen könnte, ob der Zauberer denkt, das Ziel sei in Reichweite?
Mache ich mir darüber vielleicht zu viele Gedanken und man belässt es dabei, dass man in diesem Fall das Mehrwissen des Spielers benutzen darf?
Grumbraks Herangehensweise an die Zielbestimmung gefällt mir sehr gut. Es ist die Aufgabe des Artefakterschaffers, den Auslöser so zu wählen, dass die Zielbestimmung möglichst eindeutig ist.
"Das eingespeicherte Ziel des gespeicherten Ignifaxius ist das Wesen, auf den der Zauberstab gerichtet wird. Und dann der Auslöser (z.B ein Schlüsselwort oder eine Geste) benutzt wird."
Leider wurde in DSA5 bisher nur ein Absatz zu Auslösern von Artefakten geschrieben, daher ist es unklar, wie komplex diese Ausfallen können. Es handelt sich hier um eine Kombination von Geste (Zauberstab ausrichten) und Schlüsselwort bzw. -geste. Da schlicht Regeln dazu fehlen (aber hoffentlich bald erscheinen werden), werde ich in unserer Gruppe wohl von einem ähnlichen Ansatz wie im Zitat ausgehen.
Zum Ogerstärkegürtel: Der Attributo (Körperkraft) hat die Reichweite Berührung und Zielkategorie Kulturschaffende. Analog zum Ignifaxiusbeispiel müsste hier das potentielle Ziel des Artefakts festgelegt sein, bspw. der Träger des Artefakts. Ist dieser ein kulturschaffendes Wesen und führt den Auslöser aus, wirkt der Zauber. Man könnte allerdings auch sicherlich einen bestimmten Oger als Ziel festlegen. Nur, wenn genau dieser Oger in Berührungsreichweite ist, wirkt der Zauber auf ihn. Wie würde man das in diesem Fall ingame machen? Ich kann mir vorstellen, dass man für eine solch präzise Zielbestimmung den wahren Namen des Ogers kennen muss. Man kann sich aber auch in der Mitte treffen und bei der Herstellung festlegen, dass das Artefakt nur von Ogern aktivierbar ist.
Wie auch immer, ich schweife ab. Festzuhalten ist, dass beim Herstellen des Artefakts irgendein Zeiger aufs Ziel hinterlegt werden muss, wenn man davon ausgeht, dass der Aktivierer das Ziel nicht mit seinen Gedanken, Worten, ... steuern kann.
(b) Wurde von euch beiden hinreichend beantwortet, danke.
(c) RAW ist ein Fernauslöser zwar nicht explizit ausgeschlossen, aber solch freie Auslöserbestimmungen halte ich für sehr gefährlich und prädestiniert dazu, Logiklücken aufzuweisen und ausgenutzt werden zu können. Zu Auslösern habe ich mal etwas in 4.1-Publikationen gelesen. Diese Regeln sind recht ausführlich und ich könnte mir vorstellen, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu übernehmen, ohne sie direkt 1 zu 1 zu hausregeln.
(d) Ein Artefakt kann also keineswegs selbst ein Ziel bestimmen. Wie das Ziel nun übergeben werden muss, ist wieder fraglich und wird bereits in (a) angedeutet. Wäre ein Auslöser wie "Suche dir das nächstmögliche Ziel in Reichweite, falls eins existiert" denkbar? Artefakte besitzen ein gewisses Gespür für ihre Umwelt, schließlich können sie Gesten oder Wörter wahrnehmen, aber ginge das zu weit?
(e) Für Profane ist es schier unmöglich, den Auslöser zu bestimmen. Darüber hinaus ist ihnen die Zielkategorie des Zaubers unbekannt. Mit Grumbraks Herangehensweise aus (a) ist das weniger ein Problem, da die Zielbestimmung im Auslöser integriert ist. Daher könnte man als Zauberer dem Artefakt kein Ziel übergeben, weder durch Gedanken noch durch Worte etc.