Für mich stellt sich jetzt eigentlich nur die Frage, was willst du mit diesem Post erreichen?
Wie ich auf diesen Post kam, war auch, aber nicht allein aus dem Rollenspiel her motiviert und nicht besonders stringent:
Zum einen hatte ich diesbezüglich erst kürzlich ein längeres Gespräch mit meiner Gruppe, in welcher ein bunter Strauß an Ansichten vertreten wurde, zum anderen las ich heute auf der Ulisses Seite "Auch bei der Formulierung der Regeltexte haben wir auf inklusive Sprache geachtet, etwa „Personen mit Penis“ statt schlicht immer nur „Männer“ zu schreiben und damit der Vielfalt Aventuriens, unserer Spielerschaft und der realen Welt Rechnung zu tragen." und musste erst einmal lachen. Gehört nun zur politischen Korrektheit, zu einer toleranten, inklusiven Sprache, Männer als "Personen mit Penis" anzusprechen und zu betonen, dass - wie auch immer geschehen - Personen, die keine biologischen und/oder keine gesellschaftlichen Männer sind und/oder sich selbst nicht als solche sehen und/oder nicht als solche wahrgenommen werden wollen? Das erinnerte mich ein wenig an Loretta aus Monty Python’s Life of Brian (https://www.youtube.com/watch?v=T9hpAaQgbJI - nicht mein Video, habe keine Rechte daran usw.); dieser Film ist immerhin von 1979 und zumindest damals konnten Menschen darüber noch lachen. Anschließend sah ich hier im Orkespalter-Forum das Thema "Wege der Vereinigungen – Ein kontroverses Buch" in Rekordzeit geschlossen wurde. Das Werk hat eine Tabelle zum Auswürfeln der Penisgröße... Was haben die Käufer eigentlich erwartet? Auch in besonderer Weise schön empfand ich die Formulierung: "Bei der Ausgestaltung der Bebilderung hat dann oftmals die persönliche ästhetische Vorliebe dazu geführt, dass wir nun einen Überschuss an Frauen und wenig Penisse zeigen. Was sicherlich keine Quotengleichheit erfüllt, aber nicht bedeutet, dass nur heterosexuell männliche Vorlieben oder gar das bewusste Ausschließen von Elementen eine Rolle spielten." "Ok?", dachte ich mir und frage mich weiter: "Wenn ich politisch korrekt sein möchte, wie viele Penisse muss ich pro gezeigter Frau hinzufügen, wo und wie muss ich sie hinzufügen? Wie viele Hässliche muss ich aufnehmen und für wen eigentlich, d.h. wer möchte denn wirklich halbnackte, absolut hässliche Wesen beim kopulieren sehen? Ist die Wertung 'hässlich' selbst auf rein subjektiver Ebene nicht bereits politisch inkorrekt? Wie viele Schwule und wie viele Lesben braucht es je heterosexuellem Paar und wie verrechne ich bisexuelle Orgien? Sollten gewisse sexuelle Präferenzen nicht ganz prinzipiell und bewusst ausgeschlossen werden?...", oder kurz "Was soll das und ist das wirklich so ernst gemein, wie es hier steht?". Dem geschlossenen Thema nach zu urteilen, scheinen dies einige Menschen tatsächlich sehr, sehr ernst zu nehmen. Wobei ich nicht ausschließe, dass einige sich ernster geben, als sie dies tatsächlich meinen und eventuell auch bloß wenige sehr laut sind. Anbei ist es schade, dass die Penistabelle für die pdf-Datei nun gestrichen werden soll, wenn schon, denn schon. Ich weiß auch nicht, weshalb jemanden ein Zinken aus der Krone fällt, wenn ausgerechnet in einem imho ohnehin kaum ernstzunehmenden Werk wie WdV angemerkt wird, der große, schwarze Typ könnte tendenziell umfangreicher bestückt sein; tatsächlich sind wohl regionale Abweichungen eine reale Tatsache (https://de.wikipedia.org/wiki/Penis_des_Menschen#Größe). Wehe dem, der Offensichtliches anmerkt, wie dass Frauen bei massiver Gewichtszunahme auch größere Brüste bekommen könnten. "Apropos Gewichtszunahme" führte mich gedanklich weiter zu Marius Müller-Westernhagens Lied "Dicke" und dabei erinnerte ich mich daran, dass er dies heute nicht mehr spielt, im Interview sagte er "[...] das geht heute wirklich nicht mehr.". Schade, warum geht das eigentlich nicht mehr? Ich hatte das Lied mehrfach zu einer Zeit gehört, in welcher ich selbst einige Kilogramm zu viel auf der Waage hatte, und mich absolut nicht am Liedtext gestört. Wer beschwert sich da eigentlich, sind das immer die tatsächlich Betroffenen oder einige im Fahrwasser oder gar vorweg? Warum geht heute so vieles nicht mehr, was früher ganz normal war? Wobei ich durchaus sinnvolle, auch überfällige positive Entwicklungen gewiss nicht verneinen möchte. Eigentlich wollte ich mich auf das Rollenspiel beschränken und möchte dies auch gleich wieder machen, aber dieser Gedanke schwingt in der modernen Gesellschaft bereits eine Weile: "Das geht nicht mehr!". Warum der Mohrenkopf irgendwann Negerkuss genannt wurde, leuchtet mir noch ein. Warum der Negerkuss dann Schokokuss und der Schokokuss nun scheinbar Schaumkuss heißen muss, leuchtet mir hingegen weniger ein. Besonders verstehe ich nicht, warum sich Menschen Gedanken um die politisch korrekte Bezeichnung einer Süßigkeit machen, Pippi Langstrumpf umformulieren, Lieder nicht mehr singen oder auch Peniswürfeltabellen streichen, während die AfD in Deutschland immer mehr Stimmen holt und sich die NPD beschwert, die AfD hätte großteils ihr Programm geklaut, Präsident Trump Homosexuelle, die sich vielfach erst unter Obama offenbart hatten, nun im Militär wieder verfolgen lässt, eine Mauer zu Mexiko errichten möchte und selbst über Migranten in Deutschland schimpft, ganz zu schweigen von den Verhältnissen und Ungarn usw. ...
Was ich mit diesem Post erreichen möchte:
Über die Möglichkeiten im Rollenspiel - nicht in der realen Welt - diskutieren, auch wenn eine strikte Trennung nur schwer durchzuhalten sein wird. Eine Rückmeldung aus der Community, d.h. der Gemeinschaft der hier schreibenden Rollenspieler, zu erhalten könnte interessant sein. Schön wäre zu klären, was Rollenspiel eurer Ansicht nach darf und worauf es besser verzichten sollte. Wie ihr in eurer Runde mit solchen Themen umgeht, falls ihr überhaupt damit umgeht. Ich möchte dabei zudem Ideen für das Rollenspiel in meiner Gruppe sammeln.
Nun es ist meines Erachtens das gute Recht eines jeden Autoren eine politische Stellung zu beziehen
Aber muss dies denn so plump geschehen? Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn auch politische Themen im Spiel aufgegriffen werden, ganz im Gegenteil, wie ich eingangs sehr ausführlich darlegte, möchte ich dies sogar als Teil der Spielwelt nicht vermissen. Aber, dies sollte, wie ich versucht habe anhand der Beispiele zumindest anzudeuten, innerhalb eines gewissen Spektrums der Möglichkeiten geschehen. Den höchst verehrten Ultraüberzwitter mitten im Geschehen völlig unmotivert, fern des Plots und ohne ersichtlichen Grund oder Zweck, außer einer zu vermutenden rein offgame entspringender Stellungnahme des Autors, erscheint mir, gelinde ausgedrückt, ungeschickt. Gut, da derart irrelevant, könnte er/sie/es (Wie wird solch eine Person politisch korrekt angesprochen?) auch recht leicht aus dem Abenteuer entfernt werden. Dennoch fiel mir dies recht deutlich in seiner Übertriebenheit und Ungeschicktheit auf.
Dieser Film, gespielt von hellhäutigen Menschen, verliert natürlich sofort diese Konnotation und damit auch zu einem guten Teil seine Legitimation.,
Eigentlich sollte dies nur als ein Beispiel dienen und den Film in Gänze zu besprechen wäre an anderer Stelle gewiss besser.
Daher hier nur ein Beispiel aus dem Film:
Allein deine Formulierung "dunkelhäutige Menschen" verweist bereits auf das Problem. Meinst du Türken, Araber, Menschen, die zu lange auf der Sonnenbank waren, Schornsteinfeger während der Arbeit? Die Formulierung "Afroamerikaner" ist ebenso wenig zutreffend wie "Afrikaner", denn weder besteht zwangsläufig ein Bezug zu einer bestimmten Region noch zu einer Staats- oder Landeszugehörigkeit. "Schwarze" ist recht eindeutig, doch vermutlich bereits zu stark rassistisch konnotiert, "Maximalpigmentierte" wirkt sehr gekünstelt... Im Film "Black Panter" wird hingegen recht häufig von den Schwarzen, dem schwarzen Volk/Rasse gesprochen, wohingegen alle Weißen vielfach als böse Kolonialisten bezeichnet werden. Der eine Hauptcharakter will sich vor dem Rest der Welt abschotten, der andere Hauptcharakter die anderen Rassen militärisch unterwerfen, insbesondere die bösen Weißen, und seinem Volk der vereinigten Schwarzen zur Freiheit/Weltherrschaft verhelfen. Daran erscheint mir so vieles falsch zu sein, dass ich dies hier umfassend kaum ausführen könnte, selbst falls ich dies vorhätte. Darunter sind rein exemplarisch die Fragwürdigkeit des Gedankens einer historisch oder genetisch bedingten umfassenden Einigkeit des "schwarzen Volkes", der "Brüder und Schwestern", der Militarismus und der rassistische Grundton gegen "Hellhäutige". Da muss imho das Szenario nicht einmal hin zum vereinigten weißen Volk, das die anderen Völker/Rassen/Andersfarbigen unterwerfen möchte, oder vergleichbaren Umsetzungen vollzogen werden, um wenigstens in Stutzen zu geraten. Wobei, ich dies allerdings auch nicht besonders ernst nehme. Ich habe den Film gesehen, bewerte ihn, im Vergleich mit den anderen Marvel-Filmen, als durchschnittlich. Mir sind die angesprochene und weitere "Besonderheiten" des Films und dessen veröffentlichten Interpretationen aufgefallen, aber ich habe gewiss nicht wütend den Kinosaal verlassen oder ähnliches.
Star Trek hab ich nie gesehen
Schau es dir an Auch "The Orville" ist zu empfehlen, diesbezüglich besonders die Staffel 1, Folge 3.
Man braucht keine Muskelberge um jemanden gehörig die Fresse zu polieren
Auf jeden Fall helfen sie
Nicht falsch verstehen, imho ist Gal Gadot attraktiv, ich verstehe durchaus, weshalb sie Gadot besetzt haben. Ja, Realismus ist in DC-Filmen nicht unbedingt höchste Priorität und mir gefällt der Film auch so bzw. stört mich das nicht, dafür sehe ich diese Filme nicht. Bloß falls der Film realistisch(er) wäre und da wir gerade auch bei dem Thema Diversität und Schönheitsideale sowie deren Darstellung sind, hätte auch eine Frau mit geringerer Oberweite, ein paar Narben, breiteren Schultern und deutlich größeren Muskeln besetzt werden können. Vermutlich hätten dann weniger Menschen diesen Film sehen wollen oder wären weniger davon begeistert gewesen.
EDIT
Oder willst du Sammeln, wie hart das Aventurien anderer ist? Meinungen einholen? Jedoch scheinst du sehr fest in deiner Meinung zu sein. Ich sehe noch nicht so recht denn Sinn dieses Threads?!
Ja, auch das
Ingamerealismus kann sehr gut der Outgame-ironie dienen. Was man im Spiel macht kann durchaus sehr mahnend und kritisch gemeint sein, nach dem Motto: "dies nie in Realität!"
Die Vielfältigkeit der Kulturen, Weltanschauungen und Charakterkonzepten, die in Aventurien möglich sind bieten ganz viel Raum für das Aufeinanderprallen verschiedener Werte. Spannend wird es für mich dann, wenn genau das passiert, aber die Charaktere (und evtl. auch NSCs) nicht starr auf ihrer Einstellung beharren, sondern sich daran reiben und sich irgendwie dadurch weiterentwickeln.
Richtig. Wobei mich hier auch die Frage nach dem Wie, nach der Umsetzung interessiert.
Zum Thema "Starke Frauenrollen" empfehle ich "Alien" (der erste Teil) und "Aliens" (der zweite Teil), "der Hauptcharakter" ist die perfekte Darstellung einer starken Frau, ohne das sie zur Mary Sue wird. Diese Filme sind außerdem aus einer Zeit als man noch nicht die politische Agenda dem Publikum in den Hals schieben wollte, wodurch der Film aufgrund von Plot und Umsetzung lebt, und nicht von pseudo-Kritiken pro-toleranter-Feministen-Aktivisten.
Stimmt, das sind auch gute Beispiele. An diese hatte ich zuvor gar nicht mehr gedacht.
Dieses "in den Hals schieben" möchte ich im Rollenspiel gerne vermeiden. Zum einen gefällt dies vielen Spielern nicht, zum anderen wird damit meist das Gegenteil des Beabsichtigten erreicht. Wobei ich nicht vorhatte mich missionarisch zu betätigen oder die Rollenspielgruppe eine politische Gruppe umzuformen. Ich möchte jedoch gerne auch solche Themen im Rollenspiel behandeln.
Die Überschrift finde ich aber unpassend, weil das für mich nichts mit Intoleranz zu tun hat.
Das war eine eher spontane Idee, ein in Maßen provokanter Titel verführt eher zum Anklicken - Clickbaiting
Ich versuche gleich mal den Titel zu ändern.
EDIT Schattenkatze: Zwei Beiträge in kurzer Zeit hintereinander sind verboten. Bitte gleich die Editierfunktion nutzen.