Beiträge von Perceval

    An alle die Magie 3 schon in den Händen halten dürfen, was sind denn so eure Highlights? Wie reiht sich der Band im Vergleich zu 1 und 2 ein?

    Meine Highlights:

    - Es gibt endlich Material für erfahrenere Magier: Zeitmagie, Sphärenreisen, Beschwörungen (inkl. mehr Boni für Wesen), verbesserte Exzorzismen, Stabzauber.

    - Pakte: Besonders die Paktmöglichkeiten mit den freien Dämonen finde ich toll.

    - Der ganze Komplex "Elementarismus" gefällt mir, egal, ob Magier oder Naturzauberer usw..

    Band 3 ist für mich der stärkste der 3 (bisherigen) Bände.

    Perceval

    Ja, ich bezog mich eher auf die Erwähnung der gestärkten Dämonen und habe daraufhin auf den guten Drakonia-Stil extrapoliert. Das beide Dinge so mächtig sind, ist meines Erachtens eine Folge des Regeldesigns und nicht der Sache an sich. Nichts gegen mächtige Dschinne oder Dschinnenbeschwörer. Ich denke aber, so wie sie jetzt konstruiert sind, kann man sich von einem Dschinn problemlos über eine Woche begleiten lassen. In diesem Zeitraum kann er für einen sämtliche Elementarzauber seines Elements bereitstellen oder einen mehrmals verteidigen oder einmal angreifen. Im Prinzip ist es relativ gut durchführbar mehrere dieser Wesen aktiv zu haben. Mit dieser Universalität und Machtfülle kann kaum etwas mithalten. Dämonen sind dem ja sehr ähnlich und wenn diese dann noch stärker gemacht werden...

    Drakonia ermöglicht Dir u.a. mehr Dienste pro Herbeirufung. Das ist jetzt nichts, was es nicht vorher auch schon gab. Das bleibt mir für mich in dem Rahmen, der mit dem Grundregelwerk gesetzt wurde. Interessanter finde ich z.B., dass die Druiden mit dem Bösen Blick oder dem Zwingtanz Zauber haben, die ohne Rücksicht der QS einen Gegner aus dem Kampf nehmen können. Davon träumt jeder Einfluss- oder Verwandlungsmagier ;)

    Das mit den Stäben ist bei genauerer Betrachtung in der Tat merkwürdig. Mit standartmäßig 18 Volumenpunkten + 5 Punkten Erweiterung wird es etwas eng.

    Scoon: Auf den ersten Blick sind Beschwörer und Elementaristen nicht ggü. dem Grundregelwerk verändert worden. Und mächtiger als andere Spielarten der Magie waren die beiden immer schon, liegt einfach auch in der Natur der Sache..

    Schön sind die Pakte geworden.

    Mein erster Eindruck ist sehr positiv. Viele Lücken werden geschlossen und es gibt Inhalte für erfahrenere Charaktere. So kann man jetzt z. B. mächtigere Dämonen be- und entschwören oder der Zauberspeicher ist aufgebohrt worden.

    Mal an die DSA4/4.1 Kenner.

    Wäre, mit der Liste von Alex grad, in Aventurische Magie 1 - 3 regeltechnisch alles abgedeckt was es auch früher gab oder bestehen dann noch offene Baustellen?

    Das dürfte dann so ziemlich alles sein. Keine Ahnung, ob es noch regeltechnische Vertiefungen zur Artefaktmagie geben wird bzw. ob das dann unter "andere Sachen" fällt.

    Allerdings hat natürlich eine Spielwelt, die mit lebendiger Geschichte wirbt und seit 3 Jahren keine mehr voranbringt, schon ein gewisses Problem,[...]

    Wir haben seit DSA5: Unheil über Arivor + Heldenwerk, Klingen der Nacht, Niobaras Vermächtnis, die Theaterritterkampagne +Heldenwerk und Donnerwacht. Alles mit Bezug zur Spielwelt

    Wenn ich es Sonntag richtig verstanden habe auf der Ratcon, kommt Anfang 2019 die Sternenträgerkampagne, die bestehende Stränge aufgreift und Veränderungen bringen soll. Davor soll noch ein Abenteuer im Süden (?) erscheinen, dass sich auf die lebendige Welt / den Metaplot auswirken soll (?).

    Bedenkt man die Probleme zu Anfang 2018, finde ich das ganz ordentlich.

    Als jemand, der "die gute alte Zeit" miterlebt hat - es war nicht alles so toll, wie es mit über 20 Jahren Abstand erscheint. Viel wird da im Nachhinein verklärt. Dass z. B. die G7 so hoch gelobt wird, ist in weiten Teilen auch der guten Überarbeitung geschuldet. In der viele Dinge zusammen geführt wurden, was anfangs so nicht unbedingt der Fall war. Das war zu Beginn ein ziemlicher Steinbruch. Inkl. Verzögerungen bei der Veröffentlichung ;)

    So, das Finale des Havena-CFs hat einen meiner Kritikpunkte auch vorbildlich illustriert. Da werden jetzt Professionen ohne Stil-Sonderfertigkeiten gemacht nicht weil man glaubt "Ach, die brauchen keine" sondern einfach nur weil das Produkt halt jetzt willkürlich an den Punkt gesetzt wurde der eben gerade so nicht erreicht wurde.

    Ja das empfinde ich ebenfalls als mehr als ärgerlich. Hauptsache, wir haben massig Heldenbögen und Lesezeichen :dodgy:

    Die für mich interessanten Ziele - wirklich für das Spiel nutzbare Dinge wie Kulte, Rüstkammer, Sonderfertigkeiten usw. - kamen zu spät. Wahrscheinlich ist man in Waldems davon ausgegangen, dass man die 200.000 eher knackt. War halt leider nichts.

    Ich bin mit dem CF jetzt nicht wirklich unzufrieden, aber ich hätte mir eine bessere Mischung zwischen Abenteuern, Regeln und Merchandise gewünscht. So hinterlässt das CF einen faden Beigeschmack, dass etwas fehlt.

    DSA wird mittlerweile als "brav" wahrgenommen. Borbarad hilf! Was zum Namenlosen ist nur passiert? Dabei wollte man doch anno dazumal 1984 dem klinisch reinen Herrn der Ringe mit Sex, Crime und Gore den Kampf ansagen.
    Und das spürte man auch. Ich lese gerade die Ulrich Kiesow Gesamtausgabe. Diese steht - an SEHR vielen Stellen - dem Lied von Eis und Feuer in kaum etwas nach. Und von Lena Falkenhagens und Hadmar von Wiesers Werken muss ich gar nicht erst anfangen. Brav? Brav?? Da war gar nix brav! :/

    Das märchenhaft-verträumte und brave bei DSA, das musste vor einigen Jahren* noch mit Spezial-Anthologien (Verwunschen & Verzaubert) extra hervorgehoben werden, weil es im ganzen Krieg- und Elendssetting offensichtlich das Bedürfnis nach solchen Abenteuern gab. Aventurien war stockduster, brutal und kompromisslos. Vermutlich fühle ich mich deshalb in den Jahren 1008 BF und 1026 BF immer noch am Wohlsten... seufz*

    Mittlerweile? Den einzigen Ausrutscher, an den ich mich erinnern kann, war vor 20 Jahren Oron Version 1. Das wurde bekanntlich schnell wieder kassiert. An was genau denkst Du?

    Edit: Vielleicht haben wir unterschiedliche Auffassungen von "brav"... Die schwarzen Lande waren für mich immer massentauglicher Mainstream-Horror-Verschnitt.

    Nicht jeder Spieler will sich in seiner Freizeit mit den dunklen Seiten des Lebens beschäftigen. Sondern Spaß haben.

    richtig, deshalb ist beispielsweise GoT auch so wenig erfolgreich!

    GoT propagiert das aber auch. Von Anfang an. Und lebt von dem Ruf. Sowohl die Romane, als auch die Serie. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sich das im Laufe der ersten Staffel in den USA (und darüber hinaus) entwickelt hat. Das ist dann schon was Anderes als das brave DSA.

    Nicht jeder Spieler will sich in seiner Freizeit mit den dunklen Seiten des Lebens beschäftigen. Sondern Spaß haben. Die Problematik gibt es ja nicht nur beim Thema Sex, das hast Du auch bei der Darstellung von Krieg, Folter und ähnlichen "angenehmen" Dingen.

    Ich renne nicht schon wieder gegen diese Windmühle an. Man braucht diese ganz menschlichen Grausamkeiten und Probleme, damit man die Spielwelt ins Verhältnis setzen kann. Man muss sich mit den Abstufungen beschäftigen und ja, auch die dunklen Seiten des normalen Lebens, damit man nicht bei jedem Schurken ins Extreme gehen muss. Das alltägliche Übel ist viel verständlicher, es ist auch näher und es ist vor allem notwendig, wenn man keine Welt der Extreme zeichnen will. Sprich, wenn nicht der Zuhälter, der seine Nutten schlägt auf einer Stufe mit dem Geweihten des Namenlosen stehen soll, brauche ich mehr Schattierungen und das sowohl als Autor wie auch als SL und als Spieler.

    Für diejenigen, die nur den bösen Schwarzmagier in seinem Turm jagen, ist das vollkommen gleichgültig. Man verschenkt aber das ganze Potential des dazwischen und das umfasst viel mehr als nur die Leute, die gerne harmonisch was böses kloppen können. Das Angebot "Hier, so kann es sein, wenn ihr es nicht mögt, ignoriert es" lädt zu viel mehr ein als "Nein, darüber reden wir nicht, wenn ihr es einbauen wollt, kümmert euch selbst drum".

    Edit: Doch noch mal gegen die Windmühle gerannt...

    Ich stimme Dir da grundsätzlich zu. Aber damit sind wir 2 sicher in der Minderheit. Ich denke, die meisten jagen nur den Schwarzmagier^^. Und wir 2 kriegen sicher keine 80k (~Stand jetzt) zusammen, damit Ulisses uns ein Hardcore-WdV schreibt ;)

    Und wie gesagt, unterschätze mir nicht die Ablehnung solcher Themen. Ich erinnere mich noch gut dran, was ich für Ärger mit meiner Gruppe hatte, als in längst vergangenen Zeiten meine Version der Al'Anfaner in "Der Löwe und der Rabe" auf dem Rückzug ihrem Unmut Luft gelassen haben...

    Deswegen: Wen interessiert es, wer will es.

    Damit hast du natürlich Recht. Keine Ahnung wen es interessiert. :)

    Ich gebe mich geschlagen, das Desinteresse ist in der Tat ein Argument, dem ich nichts zu entgegnen habe.

    Dabei geht es nicht nur um Desinteresse.

    Nicht jeder Spieler will sich in seiner Freizeit mit den dunklen Seiten des Lebens beschäftigen. Sondern Spaß haben. Die Problematik gibt es ja nicht nur beim Thema Sex, das hast Du auch bei der Darstellung von Krieg, Folter und ähnlichen "angenehmen" (und realen) Dingen.

    Insofern verstehe ich den Ansatz von Ulisses, da eher vorsichtig heran zu gehen.

    Dann sag doch, was du für richtig hältst. Wie viel/wenig Bodyshaming gibt es in Aventurien? Und wofür gibt es Prostitution im offiziellen Aventurien?

    Wie stark wird es denn von offizieller Seite thematisiert, diese düsteren Seiten des normalen Lebens?

    Die Frage ist doch eher, wen das wirklich interessiert. In der breiten Masse der Spieler / Käufer / Unterstützer.